Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 23181 mal)

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Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #500 am: 4.01.2023 | 14:42 »
Letztendlich scheinen sich für mich hier zwei Arten von Anforderungen/Erwartungen heraus zu kristallisieren, die etwas damit zu tun haben, ob man Verlage für notwendig erachtet oder nicht.
Aus Autoren/Designersicht kommt noch dazu, dass Verlage durchaus ganz praktisch sind. Man muss sich um vieles (Illustration, Layout, Druck, Vertrieb und Verkauf) nur begrenzt oder gar nicht kümmern. Und idealerweise besitzt der Verlag schon eine Reichweite in der anvisierten Zielgruppe, womit man die potentielle Leserschaft leichter erreichen kann. Das ist natürlich ganz angenehm, da man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Dafür kriegt man dann natürlich oft auch nur Schmerzensgeld, wenn überhaupt, und begibt sich da in eine gewisse Abhängigkeit.

Offline Boba Fett

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #501 am: 4.01.2023 | 14:43 »
Reden wir nicht eigentlich seit dem Verkauf von Magic TCG Karten davon, dass es mit Rollenspiel bald zu Ende gehen wird?
Und nach Magic war es DSA4 und World-of-Warcraft und D&D4 und was nicht noch alles. Und ganz am Anfang wollte sogar der Papst den Satanistenkram verbieten.
Und was ist? Nix is!
Apokalypse seit 29 Jahren und nichts passiert. Langsam wird die Prognose so glaubwürdig wie der von den Zeugen Jehovas prognostizierte Weltuntergang.

Äh wartet mal, es klingelt an der Tür...
...
Da waren gerade zwei seltsam wirkende Typen mit "Guten Tag, wir möchten mit Ihnen über Rollenspiel reden!" Message.
Und der andere so: "Das Ende ist nah! Jeden Freitag treffen wir uns im Dungeon of Kingdom!"

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Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #502 am: 4.01.2023 | 15:03 »
Allein, automatisch Lizenzgeber ins Spiel zu bringen (sic!) zeugt aber ja schon von einem gewissen Bias hin zur Kommerzialisierung.

Und sich nun an der genauen Anzahl originär deutscher Rollenspiele und deren Auflistung aufzuhängen lenkt vom eigentlichen Argument, dass es einfach sehr, sehr wenige sind unnötig (aber auch ungewollt?) ab. Da erkennt man, dass kein Erkenntnisgewinn in der Diskussion angestrebt wird, sondern man nur Recht behalten will. Da mache ich nicht mit.

Von mir aus kann sich das Hobbie kommerzialisieren, bis es Dublonen aus den Ohren blutet und darüber diskutiert werden, bis die Finger wund und die Augen milchig sind. Ich spiele einfach mit ner hand voll Leuten (nee, braucht ihr nicht zu quantifizieren) solange es geht und Spaß macht.

Nur nochmal auf den Hinweis zu Broken Compass: hab ja schon gesagt, dass es nicht nötig gewesen wäre. Genauso wenig wie Fate und PbtA…

Touché und Bussi und Toodeloo.

Offline Carus

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #503 am: 4.01.2023 | 15:14 »
Und ganz am Anfang wollte sogar der Papst den Satanistenkram verbieten.
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Offline teddypolly

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #504 am: 4.01.2023 | 15:16 »
Im Deutschlandfunk Corso - Kunst & Pop ging es heute in einem kurzen Beitrag um den augenblicklichen Brettspieleboom. Dabei wurde auch eine große Renaissance des Rollenspiels behauptet, dass früher mal in der Nische war.  :D
So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein  ~;D

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #505 am: 4.01.2023 | 15:19 »
Tja, für einige ist halt die Frage, ob eine nischige „Subkultur“, die Mainstream wird, noch dasselbe ist. Schiff des Theseus und so. Popularität und Niedergang schließen sich da durchaus nicht aus.

Offline Jiba

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #506 am: 4.01.2023 | 15:23 »
Oh, lass bitte nicht mit Mainstream vs. Subkultur anfangen. Wir sind doch alle erwachsen, es dürfen auch andere mit unseren Spielzeugen spielen.

Scorcese und Lars von Trier können heute auch immer noch Filme machen. Und der „Landwirtschaftssimulator“ verkauft sich auch, obwohl es „Fortnite“ gibt. Alles halb so wild.  :D
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline teddypolly

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #507 am: 4.01.2023 | 15:25 »
Die Frage stellt sich mir tatsächlich nicht.  :)


HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #508 am: 4.01.2023 | 15:26 »
Oh, lass bitte nicht mit Mainstream vs. Subkultur anfangen. Wir sind doch alle erwachsen, es dürfen auch andere mit unseren Spielzeugen spielen.

Scorcese und Lars von Trier können heute auch immer noch Filme machen. Und der „Landwirtschaftssimulator“ verkauft sich auch, obwohl es „Fortnite“ gibt. Alles halb so wild.  :D

Ich dachte, du wolltest nicht damit anfangen? Und dann tust dus doch?

Fein, du siehst das anders. Deswegen hast automatisch du Recht und andere nicht? Wie tolerant.

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #509 am: 4.01.2023 | 15:26 »
Im Deutschlandfunk Corso - Kunst & Pop ging es heute in einem kurzen Beitrag um den augenblicklichen Brettspieleboom. Dabei wurde auch eine große Renaissance des Rollenspiels behauptet, dass früher mal in der Nische war.  :D
So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein  ~;D

Guter Punkt. Das macht die These von Plötz halt noch etwas komischer. Rollenspiel boomt, den Verlagen geht es schlecht. Da kann ich den Schluss nicht sehen, dass sich das Rollenspiel abschafft.
spielt: Labyrinth Lord bei Fezzik
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Online Mr. Ohnesorge

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #510 am: 4.01.2023 | 15:30 »
Guter Punkt. Das macht die These von Plötz halt noch etwas komischer. Rollenspiel boomt, den Verlagen geht es schlecht. Da kann ich den Schluss nicht sehen, dass sich das Rollenspiel abschafft.

Das ist ja auch eher die These des OP als die des Herrn Plötz.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #511 am: 4.01.2023 | 15:33 »
Im Deutschlandfunk Corso - Kunst & Pop ging es heute in einem kurzen Beitrag um den augenblicklichen Brettspieleboom. Dabei wurde auch eine große Renaissance des Rollenspiels behauptet, dass früher mal in der Nische war.  :D
So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein  ~;D

Tatsächlich HABEN wir einen Boom... und wir haben so viele Spieler wie nie vorher. Um das mal in eine Relation zu setzen... ein extrem GUT besuchter "deutschlandweiter Con" in der Mitte der 80er Jahre hatte irgendwas um die 3-400 Leute da. Der NordCon hatte zuletzt 2-300 Leute vor Ort. Das sind schon ganz andere Hausnummern. Da stirbt nix.

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #512 am: 4.01.2023 | 15:34 »
Höchstens die Seele…

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #513 am: 4.01.2023 | 15:37 »
Naja, zwischen den 80ern und heute ist aber auch nochmal Bewegung gewesen. Ich hatte auf den letzten paar Cons, auf denen ich war, nicht den Eindruck, dass da mehr los war als sagen wir mal die Jahre vor Corona.
Andererseits verirren sich da auch nicht so Leute zwischen 15-25 hin, die wohl einen großen Teil der Neuspieler ausmachen. Ist zu einem guten Teil eher so ein Pharaotreffen unter den Würfelmumien.

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #514 am: 4.01.2023 | 15:40 »
Wie ist das denn bei anderen, aber artverwandten Hobbys? Nur um mal einen Vergleichswert zu haben.

Sind zum Beispiel die Autorenlesungen in Buchläden proppenvoll mit tatkräftigen, hobbybegeisterten jungen Leuten zwischen 15 und 25, die gerade frisch ins Lesehobby eingestiegen sind?
« Letzte Änderung: 4.01.2023 | 15:46 von Megavolt »

Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #515 am: 4.01.2023 | 15:48 »
Ist glaube ich eher eine Generationenfrage. Aber ich meine das Thema hatten wir hier auch schon.

Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #516 am: 4.01.2023 | 17:55 »
Die Besucherzahlen in Bezug auf Anime Conventions, wo es nach meiner Erfahrung viele junge Menschen gibt, bzw. wo ich auch öfters war wo ich noch jung gewesen bin (also unter 30) scheinen zumindest kontinuierlich zu steigen. Ohne das ich jetzt einen Trend unter 30 oder 40 jährigen und älter bemerkt hätte.

Ich glaube ich war in meinem Leben noch nicht absichtlich/bewusst auf einer Lesung, und finde so persönlich auch Lesungen auf Rollenspiel-Conventions eher ein wenig irritierend ^^;
Meine Blogs:
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #517 am: 4.01.2023 | 18:31 »
Ein Bekannter von mir hat mir letzthin erzählt, er ginge auf Rollenspiel-Conventions gerne mal auf eine Lesung für eine forcierte Pause, nämlich um dort mal 30 Minuten lang ein Nickerchen zu machen.  ~;D

Ich persönlich bin für Lesungen grundsätzlich zu zappelig, mich nervt das Stillseinmüssen sofort massiv.

Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #518 am: 4.01.2023 | 18:43 »
Mich wundert, dass in D nicht auch G8 - die Schulbeschleunigung - eine Runde Rollenspielsterben ausgelöst hat. In anderen Bereichen ist der Kahlschlag durchaus zu sehen.
Aber vermutlich war die Masse der verbleibenden Spieler schon zu alt.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Horadan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #519 am: 4.01.2023 | 20:03 »


Space:1889 ist tatsächlich keine deutsche Eigenentwicklung
Das eigentliche Space:1889 nicht, die (aktuell) letzte Iteration von Uhrwerk war dies allerdings schon.


Offline Mogelpack

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #520 am: 4.01.2023 | 20:42 »
Das eigentliche Space:1889 nicht, die (aktuell) letzte Iteration von Uhrwerk war dies allerdings schon.

Wie kann denn etwas, das den gleichen Namen trägt, eine Eigenentwicklung sein. Das widerspricht sich doch. Dann wohl eher eine Weiterentwicklung. Mag sich jetzt kleinteilig anhören, ist aber doch eher zutreffend.
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Offline First Orko

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #521 am: 4.01.2023 | 21:40 »
Wie ist das denn bei anderen, aber artverwandten Hobbys? Nur um mal einen Vergleichswert zu haben.

Sind zum Beispiel die Autorenlesungen in Buchläden proppenvoll mit tatkräftigen, hobbybegeisterten jungen Leuten zwischen 15 und 25, die gerade frisch ins Lesehobby eingestiegen sind?
Tatsächlich schon, ja... also mehr so 20-30 aber Lesen ist durchaus "angesagt".
Unter anderem befeuert durch diese pfuibah Trends auf diesen komischen neuen Medien.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Horadan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #522 am: 4.01.2023 | 22:11 »
Wie kann denn etwas, das den gleichen Namen trägt, eine Eigenentwicklung sein. Das widerspricht sich doch. Dann wohl eher eine Weiterentwicklung. Mag sich jetzt kleinteilig anhören, ist aber doch eher zutreffend.
Naja, es ist eine eigenständig entwickelte neue Edition. Das würde ich schon als Eigenentwicklung sehen (ähnlich wie ein Lizenz-Rollenspiel zu einem Film oder Roman).

Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #523 am: 4.01.2023 | 22:26 »
Tatsächlich ist vom Setting der Kern vom Vorgänger. Es ist tatsächlich eine Weiterentwicklung. Und was die Regeln betrifft... die sind auch keine Eigenentwicklung.

Weiterentwicklung ja, Eigenentwicklung nein.

Offline Horadan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #524 am: 4.01.2023 | 22:28 »
Tatsächlich ist vom Setting der Kern vom Vorgänger. Es ist tatsächlich eine Weiterentwicklung. Und was die Regeln betrifft... die sind auch keine Eigenentwicklung.

Weiterentwicklung ja, Eigenentwicklung nein.
Also ist TOR eine Weiterentwicklung von MERP?