Autor Thema: Spielleiten ist geil und nicht schwer  (Gelesen 10734 mal)

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Offline Blizzard

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #100 am: 28.12.2022 | 10:05 »
Wir Spielleiter brauchen uns also keinen Stress machen. Wir haben den vielseitigsten Part am Spieltisch und nicht den schwierigsten.
Ja, eigentlich braucht man sich als SL keinen Stress zu machen. Das sage ich mir nach über 20 Jahren SL-Erfahrung auch immer wieder. Und dennoch macht man sich insgeheim irgendwie doch immer zumindest ein kleines bisschen Stress. Geht zumindest mir so.
Was den (SL)Part am Tisch anbelangt: Ich stimme zu, dass der SL den vielseitigsten Part hat. Und er hat auf jeden Fall den aufwendigsten Part. Ob es der schwierigste Part ist, darüber kann man streiten- aber ich denke viele RPGler würden dies bejahen.

@
ghoul
Dachte, das heißt " Learning by dieing"
( Wenn man die ersten tausend Tode der Spielleitung gestorben ist, kriegt man zur Belohnung ne goldene Anstecknadel)
 ~;D
Also wenn man als SL so schlechtes bzw. falsches Englisch (fett von mir hervorgehoben) vorgesetzt bekommt, dann stirbt man bestimmt mindestens einmal (bevor man weiterlesen oder weitermachen kann).

Zu den Regeln: Geschenkt!
Es reicht einer in der Gruppe, der sich gut damit auskennt. Das muss Anfangs nicht zwingend der Spielleiter sein.
Doch sollte der diese wenigstens rudimentär verstanden haben.
In meinen Augen sollte schon der SL derjenige sein, der die Regeln (gut/einigermaßen) kennt. Und den Spielern dann erklärt (wie die wichtigsten Regeln funktionieren).
Im Normalfall machen ja auch die Schüler keinen Unterricht, sondern die/der Lehrer.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline YY

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #101 am: 28.12.2022 | 10:08 »
Im Normalfall machen ja auch die Schüler keinen Unterricht, sondern die/der Lehrer.

Da steckt dann aber auch schon eine ganze Menge Grundannahmen über die Relation SL-Spieler drin, die so nicht sein müssen, sondern sich lediglich oft so ergeben.
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Offline Blizzard

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #102 am: 28.12.2022 | 10:16 »
Da steckt dann aber auch schon eine ganze Menge Grundannahmen über die Relation SL-Spieler drin, die so nicht sein müssen, sondern sich lediglich oft so ergeben.
Für mich gehört das Erklären der Regeln (mit) zu den Grundaufgaben eines SL. Ich sehe ihn hier tatsächlich in der Rolle des "Wissensvermittelnden". Mag sein, dass das vielleicht eine (eher) "traditionelle" Ansicht im Hinblick auf die Rollenverteilung (am Tisch) ist. Ich habe es allerdings so kennengelernt...und in über 20 Jahren im Hobby auch selten irgendwie/irgendwo anders erlebt. Schon gar nicht auf Cons.
Wenn das andere Runden anders handhaben, dann sei ihnen das unbenommen- ich kann mir das aber nicht so recht vorstellen.

Dass Spieler, welche die Regeln kennen, den SL notfalls korrigieren oder aber auch unterstützen (indem sie z.B. anderen Mitspielern nochmal was erklären, weil die was nicht verstanden haben) steht dem ja nicht entgegen.
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HEXer

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #103 am: 28.12.2022 | 10:18 »
Tatsächlich sehe ich auch das Kennen und Erklären als wichtigere Aufgabe der SL, als das "refereeing", also die letztliche Entscheidung darüber, ob und wie Regeln angewandt werden. Das geht durchaus auch situationsabhängig und im Gruppenkonsens. It's more of a guideline anyway. ;)

Offline Tudor the Traveller

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #104 am: 28.12.2022 | 10:21 »
Imo ist es keine SL Rolle, die Regeln am besten zu kennen. Es mag verbreitet sein, aber Voraussetzung ist es nicht.
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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #105 am: 28.12.2022 | 10:29 »
Mag sein, dass das vielleicht eine (eher) "traditionelle" Ansicht im Hinblick auf die Rollenverteilung (am Tisch) ist. Ich habe es allerdings so kennengelernt...und in über 20 Jahren im Hobby auch selten irgendwie/irgendwo anders erlebt. Schon gar nicht auf Cons.

Klar, wenn ich mit irgendeinem obskuren Regelwerk auf einem Con auflaufe, damit ich das überhaupt mal in Aktion kriege, muss ich leiten und natürlich alles wissen und erklären.

Auch sonst geht es mir als Dauer-SL ja nicht anders: ich entscheide mich für ein Regelwerk, dann muss ich das auch "verkaufen" können.
Insofern: ja, das ist der weit überwiegende Fall.

Es ist aber eben keine zwingende Konstellation, wie es bei Lehrer und Schüler definitionsgemäß ist.
Ein paar Gelegenheiten gab es dann in meinem Rollenspielerleben auch, wo es anders war - vorstellen kann ich mir das also auch auf Dauer, obwohl ich weiß, dass es i.d.R. nicht so sein wird.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #106 am: 28.12.2022 | 10:34 »
Ich denke, dass Regelkenntnis daran hängt, ob die SL eine Runde anbietet oder sich aus einer Runde heraus ergibt.

Da die SL ja nunmal der am schwierigsten zu besetzen Posten ist, werden die meisten SL nur den Posten antreten, wenn sie sich das System zutrauen. Das ist halt am ehesten der Fall bei sehr guter Regelkenntnis. Wenn sie also etwas anbieten, dann meist das, was die gut beherrschen.
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Offline Ludovico

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #107 am: 28.12.2022 | 10:45 »
@Tudor
Und ich finde, wir müssen endlich den Spielern verständlich machen, dass Leiten kein Hexenwerk ist und die restliche Gruppe auch noch da ist um Aufgaben zu übernehmen.

Wir SLs machen uns viel Arbeit, aber wenn wir nicht anfangen zu erkennen, was wir wirklich tun müssen und die anderen Spieler auch übernehmen können, bleibt Leiten mit hohen Hürden verbunden und unbeliebt.
Das sieht bei Cons sicher anders aus, aber Cons sind schon lange nicht mehr das Maß. Meist sind es doch private Runden aus Freunden und Bekannten.
« Letzte Änderung: 28.12.2022 | 10:49 von Ludovico »

Offline Tudor the Traveller

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #108 am: 28.12.2022 | 11:17 »
@Tudor
Und ich finde, wir müssen endlich den Spielern verständlich machen, dass Leiten kein Hexenwerk ist und die restliche Gruppe auch noch da ist um Aufgaben zu übernehmen.

Wir SLs machen uns viel Arbeit, aber wenn wir nicht anfangen zu erkennen, was wir wirklich tun müssen und die anderen Spieler auch übernehmen können, bleibt Leiten mit hohen Hürden verbunden und unbeliebt.
Das sieht bei Cons sicher anders aus, aber Cons sind schon lange nicht mehr das Maß. Meist sind es doch private Runden aus Freunden und Bekannten.

Exakt. Deshalb halte ich auch nicht viel vom konservativen SL Ansatz. Ich habe ja vorher geschrieben, dass hervorragende Regelkenntnis m. E. keine Voraussetzung zum Leiten ist. Die Gruppe kann insgesamt oder Spieler:innen einzeln diverse Aufgaben auch übernehmen. Spieler:innen können z B. Die Funktion der Regelexpertise und der Regelentscheidung übernehmen. Entscheidungen können im Team gefällt werden. Usw.
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Offline Ludovico

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #109 am: 28.12.2022 | 11:19 »
Exakt. Deshalb halte ich auch nicht viel vom konservativen SL Ansatz. Ich habe ja vorher geschrieben, dass hervorragende Regelkenntnis m. E. keine Voraussetzung zum Leiten ist. Die Gruppe kann insgesamt oder Spieler:innen einzeln diverse Aufgaben auch übernehmen. Spieler:innen können z B. Die Funktion der Regelexpertise und der Regelentscheidung übernehmen. Entscheidungen können im Team gefällt werden. Usw.

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Offline flaschengeist

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #110 am: 28.12.2022 | 11:27 »
Ja, eigentlich braucht man sich als SL keinen Stress zu machen. Das sage ich mir nach über 20 Jahren SL-Erfahrung auch immer wieder. Und dennoch macht man sich insgeheim irgendwie doch immer zumindest ein kleines bisschen Stress. Geht zumindest mir so.
Was den (SL)Part am Tisch anbelangt: Ich stimme zu, dass der SL den vielseitigsten Part hat. Und er hat auf jeden Fall den aufwendigsten Part. Ob es der schwierigste Part ist, darüber kann man streiten- aber ich denke viele RPGler würden dies bejahen.

Geht mir ebenso. Beim Leiten kommt meine perfektionistische Seite durch (gleicher Effekt beim Seminarleiten). Aktive Spieler und positives Feedback helfen zwar, dass ich Leiten unterm Strich als Bereicherung erlebe. Allerdings ändert es leider nichts daran, dass ich vorher in den "Arbeitsmodus" gehe anstatt Vorfreude zu empfinden. Außerdem fehlt mir als Spielleiter das für mich wichtigste Spannungselement: Nicht zu wissen, ob mein Charakter das Abenteuer überlebt (selbst wenn hierzu nur eine minimale Chance bestehen mag).

Für mich gilt also: "Spielleiten ist kein Hexenwerk aber aufwändiger, anstrengender und weniger spannend als Spieler zu sein".
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline felixs

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #111 am: 28.12.2022 | 11:36 »
Gefällt mir alles vom Ansatz her und ich versuche das auch alles schon seit Jahren immer wieder. Manches funktioniert ein bisschen, vieles fruchtet leider auch nur sehr wenig.
Ändert natürlich nichts daran, dass der Ansatz richtig ist.
Ändert auch nichts daran, dass die Rolle des SL plagsamer ist als die eines Spielers.
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Offline Issi

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #112 am: 28.12.2022 | 12:08 »
Die Sache mit dem Plot ist nur aufwändiger, wenn man sich einen eigenen ausdenkt. Aber auch das ist nicht sonderlich viel Arbeit. Gibt ja sogar Abenteuergeneratoren bei manchen Spielen.

Ja, und NSCs werden gespielt. Das ist nicht viel anders als bei den anderen Spielern, bloß vielseitiger.

Und das und die Reaktionen der Umwelt sind 90% des Leitens. Die restlichen 10% sind Zusatzaufgaben, die ich mir selber aufhalse, weil ich es gerne mache.

Und Spotlight-Verteilung: Wenn ein Charakter in einem Moment im Mittelpunkt steht, steht er im Spotlight. Ok, war ich etwas übermütig. Als SL spiel ich da auch eine Rolle. Aber ebenso die anderen Spieler, die z.B. einen anderen SC auch ins Spotlight drängen können.
Zum Plot- da kannst du SL aber nicht über einen Kamm scheren.
Ich kenne SL die brauchen irgendeine eine Art von Vorlage, sprich Kaufabenteuer, aus denen sie Teile übernehmen, und dann selber ausbauen.
Und die würden, glaube ich, nicht sagen, dass das Einlesen und Vorbereiten ohne jeden (Zeit!) -Aufwand ist.
Mir geht es genau anders herum- ich mag es viel lieber eigene Abenteuer zu bauen, als vorgefertige zu leiten.
Und auf die Idee auf einen Abenteuer Generator zurückzugreifen, würde ich z.B. niemals kommen.

Warum?
Ich und die meisten SL, bei denen ich gerne spiele, leiten Plots die speziell auf die Gruppe und die Figuren  zugeschnitten sind.
Das habe ich schon bei Kaufabenteuern nicht.- Weil der Autor idR. für unbekannte bis austauschbare Figuen schreibt.
Und man die meisten Kaufabenteuer deshalb "Nach- Personalisieren" muss.
Bei Plots aus Abenteuer Generatoren ist das erst recht so.
Und wenn ich nicht total verzweifelt, unkreativ und anspruchlos bin, dann würde ich was selbstgeschriebenes oder selbst umgeschriebenes immer vorziehen.
(Auch als Spieler übrigens)

Zu NSC- Ja- also wenn sich die Spieler schon Gedanken über die Persönlichkeit ihres Charakters machen sollen, dann sollte die Spielleitung doch mit gutem Beispiel vorangehen.
- Daher wäre es für die meisten Runden, in denen ich gerne spiele, nicht damit getan, sich ein paar NSC Werte aufzuschreiben.
Ein Paar Gedanken zur Persönlichkeit, dem Verhalten und den Zielen eines NSC sollte man sich als SL also schon gemacht haben.

Und was das Spielen von NSC betrifft- Wenn ich das Wort "Reaktion" lese, habe ich Spielleiter im Kopf, die mit den NSC lediglich auf SC reagieren, und sie aus Bequemlichkeit die meiste Zeit auf Standby halten.
Been there, done that.
Ich kenne es dagegen so, dass NSC nicht nur reagieren sondern auch bewusst mit den SC agieren.
Beispiel: Wenn die Gruppe an einem Turnier teilnimmt, dann kommt eben NSC Ritter "Fressedick" auch mal vorbei um die SC zu provozieren, Lady"Lieblichschön" lässt im richtigen Moment ihr Taschentuch fallen, und Barde "Quatschzuviel" kommt mit dem neusten Tratsch um die Ecke.
Kurz- das ist keine Einbandstrasse, sondern einen Gegenseitiges aktives Zuspiel von beiden Seiten des Schirms.

Edit.
Von dem Karten und Bildmaterial dass man als Spielleitung erstellt, um Dinge zu veranschaulichen, möchte ich gar nicht erst anfangen.
(Das ist ja kein Muss)
« Letzte Änderung: 28.12.2022 | 12:21 von Issi »

Offline Ludovico

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #113 am: 28.12.2022 | 12:35 »
@felixs
Nicht plagsamer, sondern anders.

@Issi
Gerade neue SLs nutzen auch eher mal Kaufabenteuer. Und ja, muss man sich einlesen, aber da gibt es genügend, die in der Hinsicht nicht aufwändig sind und die auch genug zum Vorlesen bieten.
Ich mag selbst nicht vorlesen, ist aber absolut valide (gerade für Neulinge oder wenn man wenig Vorbereitungszeit hat).

Und SLs, die einen eigenen Plot machen wollen oder Kaufabenteuer als grobe Vorlage verwenden. Kann man machen, muss man nicht. Dieser Zusatzaufwand ist eine Kann-Leistung und keine Muss-Leistung.

Bei NSCs gibt es einmal das normale Fussvolk und die wichtigeren NSCs. Und beim normalen Fussvolk muss man nun wirklich nicht Gedanken vorab über Ziele und Persönlichkeit machen. Man kann, aber man kann auch einfach sagen, dass der Händler handeln will und in die Klischeekiste greifen.
Relevante NSCs sind eine andere Sache und ebenso können NSCs auch eingesetzt werden, um Stimmung zu machen.

Was Karten und Bildmaterial angeht, so ist das auch eine Kann-Leistung und keine Muss-Leistung.

Und wenn man diese ganzen Kann-Leistungen wegschnippelt, dann bleibt nicht mehr soviel an Aufwand auf SL-Seite. Und diese Kann-Leistungen machen wir freiwillig, weil wir Dinge gut finden und für die Gruppe, aber auch für uns selbst.

Aber wir müssen es halt nicht.

Ich hatte einen Spieler, der hat von mir verlangt, zu den NSCs Porträts zu besorgen. Wir kamen überein, dass das nicht an mir als SL allein hängen soll. Er stieg nachher eh aus. War unzufrieden, wobei das auf Gegenseitigkeit beruht.

Alles in allem sehe ich den SL als einen Spieler mit anderen Aufgabenteil. Er hat deshalb ein bisschen mehr zu tun (siehe Vorbereitung), aber wie viel mehr er tut, obliegt ihm. Es geht auch mit sehr sehr wenig.
Alles in allem ist es Teil des Hobbies und sollte auch Spass machen.

Und der SL ist Teil der Gruppe und jedes Gruppenmitglied hat die selbe Verantwortung an einem Gelingen der Runde und Spielspaß.

Alte SLs - insbesondere jene mit der Bezeichnung Meister - hatten alles an Verantwortung und waren dementsprechend die ärmsten Schweine.
Und weil das über viele Jahre so ging, haben wir wohl auch so wenig SL, denn die Spieler setzen natürlich auch Benchmarks und vergleichen sich und sehen den Aufwand.

Offline Issi

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #114 am: 28.12.2022 | 12:46 »
@felixs
Nicht plagsamer, sondern anders.

@Issi
Gerade neue SLs nutzen auch eher mal Kaufabenteuer. Und ja, muss man sich einlesen, aber da gibt es genügend, die in der Hinsicht nicht aufwändig sind und die auch genug zum Vorlesen bieten.
Ich mag selbst nicht vorlesen, ist aber absolut valide (gerade für Neulinge oder wenn man wenig Vorbereitungszeit hat).

Und SLs, die einen eigenen Plot machen wollen oder Kaufabenteuer als grobe Vorlage verwenden. Kann man machen, muss man nicht. Dieser Zusatzaufwand ist eine Kann-Leistung und keine Muss-Leistung.
Klar
Nur hat das uU. eben Auswirkung auf die empfundene Qualität eines Abenteuers.

Von denen wenigen alten "Meistern" bei denen ich mal mitspielen durfte, hat bislang keiner zu Leiten aufgehört.
Die Art zu leiten hat sich sicher auch bei denen verändert.( Vermute ich zumindest)
Aber wahrscheinlich insofern, dass vielleicht Ergebnis - offner gespielt wird, und mehr auf Augenhöhe, nicht indem man an der Vorbereitung ( Liebe, Sorgfalt )spart.

Edit.
Jemand, der nicht gerne Zeit für sowas aufwendet, der sich deshalb als armes Schwein empfindet, ist vielleicht auch einfach freier, befreiter wenn er einfach " nur" Spieler sein kann.
Warum sich also mit dem Job der Spielleitung belasten?

Edit 2.
Das Neulinge auch Kaufabenteuer spielen, ist völlig klar, würde ich auch empfehlen.
Nur wer das noch nie gemacht hat, der wird auch das erstmal als ungewohnten Aufwand empfinden.

Das ist auch nicht schlimm. Warum muss man diesen "Neustart" als "super easy" beschönigen?
« Letzte Änderung: 28.12.2022 | 12:57 von Issi »

Offline Ludovico

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #115 am: 28.12.2022 | 12:55 »
Die Qualität ist aber subjektiv und sehe ich als Spielspass.
Ein paar Freunde, die zusammen spielen wollen und es mal ausprobieren wollen, können mit einem solchen Stil eine wesentlich höhere Qualität erreichen als eine Con-Runde aus erfahrenen Spielern mit super vorbereiteten SL.



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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #116 am: 28.12.2022 | 13:01 »
Die Qualität ist aber subjektiv und sehe ich als Spielspass.
Ein paar Freunde, die zusammen spielen wollen und es mal ausprobieren wollen, können mit einem solchen Stil eine wesentlich höhere Qualität erreichen als eine Con-Runde aus erfahrenen Spielern mit super vorbereiteten SL.
Neulingen fehlt häufig jeder Vergleich.
Folglich haben sie mit dem, was auch immer sie da spielen, entweder Spaß oder nicht.

Haben sie aber einen Vergleich, weil sie zum Beispiel schon Mal irgendwo mitgespielt, oder zugeschaut haben, wird der irgendwo ins Gewicht fallen.


Offline Tudor the Traveller

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #117 am: 28.12.2022 | 13:13 »
Ich finde die Idee von qualitativ hochwertigem Rollenspiel in sich grundlegend problematisch. Es ist nicht messbar, insofern nicht klar erreichbar, baut aber Druck für alle auf.
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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #118 am: 28.12.2022 | 13:15 »
Objektiv messbar nicht, bewertbar aber schon.
Schließlich gibt es gute und schlechte Runden - und meistens kann man zumindest mit ein bisschen Analyse auch den Finger drauf legen, was da nicht so geklappt hat.
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Offline Issi

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #119 am: 28.12.2022 | 14:33 »
Ich finde die Idee von qualitativ hochwertigem Rollenspiel in sich grundlegend problematisch. Es ist nicht messbar, insofern nicht klar erreichbar, baut aber Druck für alle auf.
Deshalb schrieb ich ja von "empfundene Qualität eines Abenteuers"

" Alles macht jedem immer gleich viel Spaß, egal was wie gespielt wird " - ist nun mal nicht haltbar

Edit.
Zum Druck - Wer von sich selbst erwartet gleich von Anfang an perfekt zu leiten, ist für evtl Wünsche und Verbesserungsvorschläge seiner Spieler vermutlich gar nicht mehr offen.

Realistisch ist dagegen, dass man es erstmal probiert, und beim nächsten Mal versucht besser zu werden.
Bzw. mit der Zeit versucht immer mehr dazu zu lernen.
Das ist ja die eigentliche Herausforderung.
Wer diese schon als unerträglichen "Druck " verspürt, hat aus meiner Sicht vielleicht auch einfach nicht das, was es dafür braucht.

Von Spielleitern, die erwarten, von allen auf einen Podest der Unantastbarkeit gesetzt zu werden, ist rein "entwicklungs- technisch" nicht besonders viel zu erwarten.
« Letzte Änderung: 28.12.2022 | 15:03 von Issi »

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #120 am: 28.12.2022 | 15:52 »
Man muss nicht der beste Spielerleiter der Welt sein bzw. werden müssen, um gute Runden zu haben. Jedes Regelwerk und Setting hat sein Zielpulikum und darauf muss man dann seine Arbeit ausrichten.

Ich mag sogar Online-Runden lieber als am Tisch, weil ich online alles besser und schöner aufbereiten kann als am Tisch.

Offline felixs

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #121 am: 28.12.2022 | 15:55 »
Ich mag sogar Online-Runden lieber als am Tisch, weil ich online alles besser und schöner aufbereiten kann als am Tisch.

Aber damit bist Du dann wieder bei massivem Vorbereitungsaufwand.

(Und der gewünschte Grad der Blingisierung bei Online-Spiel ist auch durchaus Geschmackssache. Ich bin da eher puristisch und mag lieber wenig davon.)
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Offline Teo Vernam

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #122 am: 28.12.2022 | 16:03 »
Am Ende des Tages läuft es doch darauf hinaus am Tisch (oder im Netz) gemeinsam Zeit zu verbringen und dabei Spaß zu haben.
Rollenspiel ist halt so facettenreich, dass die Definition was dabei Spaß macht recht vielfältig ist. Damit stehen und fallen auch Anforderungen an den SL oder die Spieler.

Ich bin zu 90% der SL und spiele gelegentlich.
Habe ich mehr Aufwand als SL? Ganz sicher!
Habe ich mehr Spaß als SL? Ja.
Habe ich Schwächen und Stärken, die sich von anderen SL unterscheiden? Definitiv!
Passt das meiner Runde? Oh ja, seit 2015 spielen wir mehr oder weniger in gleicher Zusammensetzung.

Entscheidend finde ich, sich die Hürde selbst nicht zu hoch zu schrauben und sich wegen formulierter Anforderungen nicht ängstigen zu lassen.
Des einen Freud ist des anderen Leid - ich meine: DEN optimalen SL gibt es nicht.

Daher: Ein bisschen Mut (und Zeit) mitbringen und vor allem: die passenden Mitspieler finden.

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #123 am: 28.12.2022 | 17:04 »
Aber damit bist Du dann wieder bei massivem Vorbereitungsaufwand.

(Und der gewünschte Grad der Blingisierung bei Online-Spiel ist auch durchaus Geschmackssache. Ich bin da eher puristisch und mag lieber wenig davon.)

Bei Kampagnen liegen oft so 4-6 Wochen zwischen den Runden, daher habe ich auch die Zeit sowas einzupflegen. Das ist natürlich auch eine Übungssache und das heißt, sobald mich der Geistesblitz trifft, ist sowas auch recht fix vorbereitet. Was mir an sprachlichen Fähigkeiten fehlt, gleiche ich dann mit mehr Bling-Bling aus.

Wobei bringt mich auch noch auf einen wichtigen Punkt beim Spielleiten und zwar nicht jeder Spielleiter ist mit den gleichen Grundskills ausgestattet. Jeder hat da seine Stärken und Schwächen, wo man halt seinen Leitstil auf den Stärken aufbauen sollte. Wie ich schon erwähnte, man muss sich dann auch das Zielpulikum suchen und in meinem Fall halt Spieler, die eher visuell als aural geprägt sind.

Offline Issi

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Re: Spielleiten ist geil und nicht schwer
« Antwort #124 am: 28.12.2022 | 17:15 »
Man muss nicht der beste Spielerleiter der Welt sein bzw. werden müssen, um gute Runden zu haben.
"Der beste Spielleiter der Welt" leitet auch nur seine Gruppe(n).

Trotzdem schadet es ja nicht, ein guter Spielleiter für seine Spieler, für seine Gruppe(n) sein  zu wollen.
Oder anders- Warum sollte man denn kein guter Spielleiter für seine Spieler sein wollen?
- Es quasi unterlassen sich Mühe zu geben? (Oder sich möglichst wenig Mühe geben)

Wenn mir bei mir selbst auffallen würde, dass ich das nicht mehr will, würde ich das Amt sofort begraben und an jemand anderen übergeben.

 
« Letzte Änderung: 28.12.2022 | 17:18 von Issi »