"Früher" war der Hauptverantwortliche für "das Entertainment" der am Spiel Beteiligten der Spielleiter.
Heute ist hoffentlich in jeder Rollenspielrunde angekommen, dass alle am Spiel Beteiligten für "das Entertainment" verantwortlich sind.
Und im Umkehrschluss kann auch jeder am Tisch durch "being a selfish bitch" allen Beteiligten Unterhaltungswert (im Ganzen oder in Teilen) rauben.
Und es ist hoffentlich bei jedem wahrgenommen worden, dass man aus ganz verschiedenen Dingen seinen Unterhaltungswert ziehen kann und sich daraus unterschiedliche Erwartungshaltungen formieren, die man nur im Konsens mit Kompromissen bedienen kann.
Und vielleicht auch, dass manche Spielsysteme die eigenen Präferenzen besser bedienen als andere.
Ich glaube, dass sind die entscheidenden Elemente, die sich über Jahrzehnte verändert haben.
Alles andere ist "Verhandlungssache".
Ob man plotgetrieben, ergebnisoffen, mit oder ohne Spielleiter oder welches System in welcher Stilrichtung (OSR, Indy, Storytelling, Taktieren, Battlemap, Theatre-of-the-mind, Handouts, online, offline, ...) auch immer spielt, ist egal.
Und ich finde durchaus, dass man hinterfragen kann, was der SpL für die Gruppe macht. Die Frage muss sich aber eben auch jede(r) Mitspielende gefallen lassen.
Und genauso kann man hinterfragen, ob der Spielleiter immer alles machen muss, was von "früher" so zu seinen Aufgaben gehörte.
Kleiner Nachtrag: bei einem gebe ich dem Topic aber volle Zustimmung - die Mitspielenden sollten denjenigen (insbesondere Spielleiter, aber auch Gastgeber, etc.) möglichst viel Support geben. Und insbesondere positives Feedback.
Es wird viel zu selten gesagt, dass man das Rollenspiel richtig geil findet, dass es Spaß macht und wie toll die letzte Sitzung eigentlich war. Die spielleiter ziehen aber genau daraus unheimlich Motivation.
Wenn ihr wollt, dass der Spielleiter motiviert ist, sich immer wieder voll reinzuhängen, um auch für nächste Session was tolles zu liefern, dann lasst ihn wissen, dass Euch das Rollenspiel gut gefällt.
„nicht gemeckert ist gelobt genug“ ist nämlich vollkommener Quatsch!