Ich sehe das Ganze eher als Chance denn als Katastrophe.
Natürlich werden jetzt einige Rollenspielproduzenten sich "umschauen" müssen, was sie jetzt machen.
Aber die werden ja nicht einfach aufhören, sondern sich einfach "umorganisieren".
Ich vermute, dass große Produktlinien (bei Pathfinder könnte ich mir das vorstellen) einfach ohne OGL Erklärung fortführen, weil die OGL inzwischen als Identifikationsmerkmal eher unwichtig geworden ist und weil sich Spielregelmechanismen nicht schützen lassen. Und sicherlich werden da einige D&D typische Begrifflichkeiten umgestellt werden müssen. Das wiederum braucht dann neue Produkte, die Leute kaufen werden. Und man kann dem Verlag nicht einmal vorwerfen, wenn sie ihr Monsterhandbuch (Beispiel) neu herausgeben müssen, damit da beholder und andere aus D&D stammende Begrifflichkeiten nicht mehr vorkommen.
Wenn die Produzenten clever sind, machen Sie einfach eine neue Rollenspiel OGL auf, mit der sie ein Gegengewicht erzeugen.
Sozusagen die AOGL (a für alternative)...
Einige Spieler werden jetzt groß Empörung versprühen und in zwei Monaten spielen sie doch wieder D&D, andere werden sich nach Alternativen umsehen (siehe Startbeitrag dieses Themas). Ich hoffe, es sind recht viele Spieler in der zweiten Kategorie - nicht weil ich D&D blöd finde oder was böses wünsche, sondern, weil ich mir mehr Vielfalt wünsche.
Content Creator (Mercer & Co.) werden sich ebenso nach Alternativen umsehen.
Im Prinzip haben wir damit eine gute Chance auf weniger Monokultur.
Und mich persönlich berührt das gar nicht.
Mein Schrank hat mehr Material, als ich bis zum Lebensende wegspielen möchte und es enthält auch nur noch Material, dass ich irgendwann mal spielen möchte.
Wir haben während der harten Pandemie-Phase D&D5 gespielt, sind wieder davon ab und inzwischen bin ich zu dem Schluß gekommen, dass mir in dem Bereich Fantasy nichts mehr wirklich fehlt. Bei SF Rollenspielen lasse ich mich vielleicht noch mal begeistern, aber ansonsten bin ich als Kunde "raus".