Autor Thema: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance  (Gelesen 1876 mal)

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Heute habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, dass einige so ganz platte Power Metal - Lieder melodisch kaum von Gute-Laune-PopRock zu unterscheiden sind.
Trotzdem mag ich "meine Musik " lieber. Wieso? Ein Faktor scheint das gemeinsame Musizieren als Band auf der Bühne zu sein. Ein schwaches Kriterium, vielleicht.
Aber ist das für Euch eine notwendige Komponente für Musik?
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #1 am: 20.01.2023 | 18:15 »
Notwendig sicherlich nicht - ich höre ja auch Musik im Radio, auf Spotify etc.

Ich hatte aber dieser Tage trotzdem ähnliche Gedanken (und die sind auch noch nicht zu Ende gedacht). Nachdem ich nämlich letzte Woche ein ziemlich spontanes Konzert einer ziemlich spontan zusammengemischten Gruppe Musiker gehört habe, ist mir erst mal aufgefallen, wie lange ich keinen Liveauftritt mehr gehört habe (und nein, das liegt nicht an Corona, sondern hat andere Gründe). Und mir wurde ein bisschen wehmütig bei dem Gedanken. Irgendwie ist "live, von Hand gemacht und gemeinsam erlebt" eben doch was anderes als "perfekt mit 78 Spuren im Tonstudio abgemischt und allein gehört".
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #2 am: 20.01.2023 | 18:25 »
Ich denke, es ist simpler: du assoziierst diese Lieder nicht mit Leuten und Orten, die dir unsympathisch sind.

"Dein Musik" assoziierst du im Gegensatz dazu mit Situationen und Umgebungen, wo du dich wohl fühlst.

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Offline KhornedBeef

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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #3 am: 20.01.2023 | 23:05 »
Ich denke, es ist simpler: du assoziierst diese Lieder nicht mit Leuten und Orten, die dir unsympathisch sind.

"Dein Musik" assoziierst du im Gegensatz dazu mit Situationen und Umgebungen, wo du dich wohl fühlst.

Ich glaube mit Menschen (oder gar Seele) vs. Maschine hat das wenig zu tun.
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Spannende Einsicht, aber ich habe ja nach euch gefragt  ;D

@Weltengeist: Ja, aber sie sind ja Bands und spielen live, auch wenn die Alben im Studio entstehen. Wie gesagt, Helene Fischer hat auch eine Band, nehme ich an, aber so war es von mir gemeint.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #4 am: 20.01.2023 | 23:11 »
Füßchen
Spannende Einsicht, aber ich habe ja nach euch gefragt  ;D

Wenn es live ist: kleine Venue mit niedriger Bühne. Club-Konzerte nennt man das auf Deutsch? Je näher ich dran, desto mehr kann ich mitfiebern.

Erste oder zweite Reihe ist für mich Standard und eigentlich Muß.

1000-Leute-Konzerte sind mir schon zu viel. Ist mir lieber wenn ich nur einer von 2 Besuchern bin, der vor der Bühne steht (ist auch schon passiert).

Von mir aus, können sie auch Karaoke machen, solange schlechte Laune, Aggression oder dunkler Humor rüberkommt.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #5 am: 21.01.2023 | 08:32 »
Wer garantiert mir eigentlich, dass Konzerte nicht Playback sind?

Unabhängig davon: Konzerte sind super, je größer umso besser, aber sie sind mir oft zu lang.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #6 am: 21.01.2023 | 10:41 »
Wer garantiert mir eigentlich, dass Konzerte nicht Playback sind?

Das kann man nicht übersehen. Naja, vielleicht wenn man wie du ganz hinten im Stadion steht und sich langweilt.  >;D  ;)
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #7 am: 21.01.2023 | 10:46 »
Das kann man nicht übersehen. Naja, vielleicht wenn man wie du ganz hinten im Stadion steht und sich langweilt.  >;D  ;)

Trues hinten Herumstehen erfordert nun mal meine ganze Konzentration.  ~;D
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #8 am: 21.01.2023 | 10:54 »
Ich gebe zu, dass mir viele Konzerte einfach zu laut sind. Erschwerend kommt da hinzu, dass viele Bands ihre Anlagen so laut wie möglich drehen, ohne zu beachten, ob der Raum oder die Boxen das überhaupt hergeben. Dann ist der Sound nicht nur absurd laut, sondern auch total übersteuert und schrill.

Die Frage danach, ob man lieber in der ersten Reihe stehen und den Achselschweiß des Sängers riechen oder das Ganze lieber aus sicherer Distanz verfolgen will, hängt meines Erachtens auch von der Musik ab, die da gespielt, und der Show, die geboten wird. Die besten Konzerte, auf denen ich war, waren mit Bestuhlung, was stage diving naturgemäß erschwert. Da steht dann die Musik im Fokus und nicht die Stimmung, und die Musik ist dergestalt, dass sie eher zum bedächtigen Zuhören denn zum Freestylen oder Mitmoschen einlädt. Aber letzten Endes ist auch das natürlich nur Geschmackssache.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #9 am: 21.01.2023 | 11:51 »
Bei Loreena McKennit war allen sitzen lieber. Bei SLAYER gab es ständig Stress, weil sich die Leute im Sitzbereich hingestellt haben und es gar nicht verstehen konnten, dass das die Leute hinter ihnen nicht verstehen konnten (warum sie sich dann Sitzplatzkarten geholt haben, weiß ich bis heute nicht). Im Februar gehen wir zu den DROPKICK MURPHYS. Mein letztes Konzert von denen war ein einziger Moshpit von vorne bis hinten.

Ich denke das hängt zum einen vom persönlichen Geschmack, der Konstitution und der Band ab. Jemand wie Loreena McKennit muss keine Perfomance abliefern, die sitzt auf der Bühne und spielt ihre Musik und es ist großartig. Ich kann mich auch ein DIMMU BORGIR-Konzert erinnern, bei dem sich keiner der Musiker auch nur einen Schritt weit bewegt hat, als wäre sie festgetackert worden. Bei anderen Band gehört das Rumgehüpfe und Gepose auf der Bühne einfach dazu. Bei den APOKALYPTISCHEN REITERN kann ich mich an ein Konzert erinnern als der Sänger bei "Seemann" mit einem Schlauchboot crowdsurfing gemacht und dabei gesungen hat.

Von daher würde ich sagen, dass das eher das Liveerlebnis beeinflusst, nicht aber die grundsätzliche Musik.

Für mich ist es eben das grundsätzliche Handwerk. Aber bei jeder noch so dudeligen Power Metal-Band kann ich die Gitarren, den Bass und das Schlagzeug raushören und beurteilen. Gerade Pop aber völlig auf die Sänger fixiert. Ich kenne viele Metal Bands bei denen der Sänger eben nicht das entscheidende Trademark ist, sondern zum Beispiel die Gitarren oder gar die Drums.

Ich merke das immer ganz stark, wenn ich Leuten tolle Metal Stücke zeige und am Ende hören die Leute nicht die genialen Riffs oder die geile Doublebass-Attacke, sondern eben nur den Gesang.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #10 am: 21.01.2023 | 12:01 »
Ich merke das immer ganz stark, wenn ich Leuten tolle Metal Stücke zeige und am Ende hören die Leute nicht die genialen Riffs oder die geile Doublebass-Attacke, sondern eben nur den Gesang.

Zeig sie halt mal mir, ich bin ein Connaisseur.  ~;D
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #11 am: 21.01.2023 | 12:05 »
Okay, ich bin ganz vorne (stehend oder sitzend), aber bei den meisten Konzerten auf die ich gehe, gibt es gar keine Moshpit.

Wenn es eine gibt, dann stehe ich direkt in der ersten Reihe dahinter schützend vor Witwen und Waisen und fange verirrte Körper im Flug ab.  ;D

Wenn ich ein Konzert am Screen in der Halle verfolge, weil die Däumlinge auf der Bühne ohne Lupe nicht zu erkennen sind - oder weil große Leute die Sicht blockieren, höre ich mir lieber gleich die Platte an.

Stimmung durch Publikum? Interessiert mich nicht.
« Letzte Änderung: 21.01.2023 | 12:10 von tartex »
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Offline felixs

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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #12 am: 21.01.2023 | 12:10 »
Ich mag keine Konzerte und höre meine Musik lieber aus der Konserve. Warum? Unter anderem deshalb, weil ich mir meine Musik nicht von Musikern oder Zuschauern zerstören lassen möchte.
Teilweise ist es auch so, dass ich ziemlich viel meiner Musik nur allein höre, weil die Reaktionen anderer Mithörer mich stören.

Insofern meinerseits ein Pädoyer gegen Live-Musik.

Es gibt immer auch Ausnahmen. Alestorm würde ich durchaus gern mal live erleben.
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Offline Megavolt

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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #13 am: 21.01.2023 | 12:12 »
Ich mag keine Konzerte und höre meine Musik lieber aus der Konserve. Warum? Unter anderem deshalb, weil ich mir meine Musik nicht von Musikern oder Zuschauern zerstören lassen möchte.

Kennst du das vom Lord Vetinari in Ankh-Morpork, der aus den gleichen Gründen nur die Partituren liest?

Es gibt immer auch Ausnahmen. Alestorm würde ich durchaus gern mal live erleben.

Ihiiich hab mit dem Frontpiraten mal ein halbes Bier getrunken, also die noch nicht berühmt waren sondern nur eine Band von vielen und in der totalen Pampa aufgetreten sind.  ~;D
« Letzte Änderung: 21.01.2023 | 12:17 von Megavolt »
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #14 am: 21.01.2023 | 12:18 »
Kennst du das vom Lord Vetinari in Ankh-Morpork, der aus den gleichen Gründen nur die Partituren liest?

Jetzt, wo Du es erwähnst, erinnere ich mich so ungefähr.
Ich meine das aber nicht elitär. Es ist eher die Verzweiflung an der sog. Menschheit  :)
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #15 am: 21.01.2023 | 12:25 »
Okay, ich bin ganz vorne (stehend oder sitzend), aber bei den meisten Konzerten auf die ich gehe, gibt es gar keine Moshpit.
Wenn es eine gibt, dann stehe ich direkt in der ersten Reihe dahinter schützend vor Witwen und Waisen und fange verirrte Körper im Flug ab.  ;D

Das kenne ich gut.

@Megavolt: Da kannste im Grunde eine beliebige Trash, Death oder Black Metal nehmen. Nimm als Beispiel "Frantic Disembowelment" von CANNIBAL CORPSE.

Mit Gesang:
https://www.youtube.com/watch?v=Szrkj-qB8mE

Instrumental:
https://www.youtube.com/watch?v=QOb6JSQd-Qw

Die Genialität dieses Stücken bemerkt man am Besten ohne Gesang.

Das sieht man ja aber auch gut in diesen ganzen Casting-Shows. Da werden keine Instrumentalisten bewertet, sondern ausschließlich "Sänger". Weil das im Pop eben das einzige ist, was zählt. "Schönen" Gesang im verbreiteten Sinn gibt es in härteren Metal Gefilden eher selten. Das ist da ja auch gar nicht das Ziel.

Hier wäre mein Beispiel CRADLE OF FILTH mit "Her Ghost In The Fog":
https://www.youtube.com/watch?v=nZ7hb5exjhI

Der mehrstimmige Gesang am Ende ist absolut genial. Klassisch "schön" ist er nicht und würde auch von einem unbedarften Hörer nicht als solcher wahrgenommen.

@felixs: Ja, die sind live lustig  :d
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #16 am: 21.01.2023 | 13:58 »
Ich gebe zu, dass mir viele Konzerte einfach zu laut sind. Erschwerend kommt da hinzu, dass viele Bands ihre Anlagen so laut wie möglich drehen, ohne zu beachten, ob der Raum oder die Boxen das überhaupt hergeben. Dann ist der Sound nicht nur absurd laut, sondern auch total übersteuert und schrill.

Da sind wir schon zwei - genau das ist der Grund, warum ich vor über 20 Jahren aufgehört habe, auf Live-Konzerte zu geben. Mein letztes war nicht etwa Manowar oder so, sondern ausgerechnet Element of Crime (!), die meinten, per Thunderwave die Halle abreißen zu müssen. Und nein, um mir Musik durch Ohrstöpsel anzuhören, gehe ich nicht auf Konzerte.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #17 am: 21.01.2023 | 14:31 »
Zeig sie halt mal mir, ich bin ein Connaisseur.  ~;D

Da werden sie geholfen. Der Thread hat sich in den letzten Monaten zu nem verkappten Metal-Stammtisch entwickelt.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #18 am: 21.01.2023 | 16:20 »
Da werden sie geholfen. Der Thread hat sich in den letzten Monaten zu nem verkappten Metal-Stammtisch entwickelt.

Wer hätte das auch erwartet? Rollenspieler hören Metal.  :o
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #19 am: 21.01.2023 | 16:22 »
Wer hätte das auch erwartet? Rollenspieler hören Metal.  :o

Ausschließlich! Alle!
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #20 am: 21.01.2023 | 16:32 »
Ausschließlich! Alle!

Ich sehr selten.
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Re: [Diskussion] Echte Musik erfordert Performance
« Antwort #21 am: 21.01.2023 | 16:51 »
Ich sehr selten.

Bist du denn überhaupt ein richtiger Rollenspieler? Mehr so unverbindlich interessiert, oder?
afuera!