Meines Erachtens hängt viel davon ab, ob große Streamer sich neu orientieren werden und wohin.
Mein erster Gedanke war: Das geht schon in die richtige Richtung. Aber dann hab ich nochmal nachgedacht...
Ich gehe zum einen davon aus, dass von den Leuten, die derzeit schon D&D spielen, viel mehr beim System bleiben werden, als sich die Nerdrager das gerade träumen lassen. Wenn es danach ginge, was die Rollenspielnerds finden, dann hätte beispielsweise schon im Jahr 2010 niemand mehr DSA gespielt. Die Verkaufszahlen-Realität sah dagegen sehr, sehr anders aus - das Gros der Spieler spielt eben nicht, was gerade hot diskutiert wird, sondern was alle anderen spielen. Und das ist derzeit eben D&D.
Bei Wechselwilligen und Neueinsteigern dagegen sehe ich zwei Faktoren:
(1) Was ist in den Medien präsent? Die Youtuber spielen da schon eine Rolle, aber gegen ein Brett wie einen Hollywood-Blockbuster (und der D&D-Film sieht verdächtig nach einem aus) müssen sie erstmal ankommen.
(2) Wer ist überhaupt groß genug, um genügend Neukunden zu bedienen und auch regelmäßig coolen, neuen Content (gerne auch digital) zu produzieren? Bei den meisten dedizierten Rollenspielverlagen ist das gar nicht der Fall. Solche Meldungen wie "es sind keine SaWo-Regelwerke mehr lieferbar" (wenige Tage nach Beginn der OGL-Nerdrage) zeigen schon, dass viele Wunschträume, dass das eigene Lieblingssystem jetzt den großen Durchbruch erlebt, wohl eher Träume bleiben werden, weil es sich die meisten Verlage schön in ihrer Nische bequem gemacht haben und gar nicht bereit und in der Lage sind, bei den Großen mitzuspielen.
Wer bleibt also übrig? Ja, Paizo ist sicherlich ein heißer Kandidat, aber für mich ist noch lange nicht geklärt, wie ein Rechtsstreit zwischen ihnen und Wizards wirklich ausgehen würde, dafür ist Pathfinder einfach zu sehr D&D. Und sonst? Sehe ich eigentlich niemanden, der groß und beweglich genug wäre, um die Chance zu nutzen. Also -
the winner is (probably) D&D...