Wobei das schlichtweg die Frage aufwirft: wenn man nicht der Kämpfe wegen am Start ist, warum genau macht man dann in einer Sitzung 5 davon? Zumal auch in AD&D so mancher einzelne Kampf auch mal eine Stunde oder mehr dauern kann. Doppelt bis dreifach so schnell? Kann ich eher nicht bestätigen und das als jemand der mehr als zwanzig Jahre lang AD&D spielt.
Wenn man Kämpfe ohnehin eher uninteressant findet gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie interessanter machen (dann ist allerdings "lasst es schnell hinter uns bringen" der falsche Ansatz) oder Alternativen zu den Kämpfen anzubieten. Da glänzen allerdings weder D&D 5 noch AD&D / OSR. Eigentlich muss man sogar sagen im D&D Kontext sind dies die am stärksten auf eine "rein in den Dungeon, verhau die Monster" Spielweise ausgelegten Regelwerke.
Vorab: Kämpfe in der OSR sind nicht uninteressant, das ist mir zu pauschal. Ich finde sie im Gegenteil sogar interessanter aus einem dramatischen, nicht spielmechanischen, Blickwinkel, da jeder Kampf mit unglücklichen Würfen zu Charaktertoden führen
kann. Dadurch steht in jedem Kampf immer etwas auf dem Spiel. Die OSR benötigt keine kewl powers, 20 Optionen im Kampf und Taktierungen à la X-Com o.ä. um die Kämpfe interessant zu machen.
Die Schlussfolgerung aus meiner Aussage "die Leute sind nicht wegen der Kämpfe am Start" hin zu deinem "die Leute finden die Kämpfe uninteressant" ist gewagt und logisch nicht nachvollziehbar. Und im Falle meiner Gruppe auch schlicht unwahr.
Warum gibt es Kämpfe? Weil sie Teil der Risk vs. Reward Mechanik des Dungeons/der Wildnis sind. Je länger du dort bist, desto gefährlicher wird es.
Sie sind somit kein Selbstzweck wie in der post-3E-Ära (oder meinetwegen post-2E-Ära), sondern ein Teil des Dungeoncrawl.
Aber sie sind nicht der Hauptunterhaltungswert. Der entsteht in der Kombination aus Erkundung und Navigation durch den Dungeon, Interaktion mit Dungeon und Bewohnern und ja, auch Kämpfen im Dungeon. Und diese drei genannten Säulen folgen Regelmechaniken! Ich spreche gar nicht davon, dass es neben Kämpfen noch Roleplay oder so gibt, das hat jedes System. Erkundung/Navigation ist verregelt, Interaktionen sind verregelt (im Abenteuer selbst sowie in Form von reaction rolls bei NPC) und natürlich sind auch Kämpfe und Zufallsbegegnungen verregelt.
Was die Kampfdauer angeht: Ich hab 4-5 Jahre 5E hinter mir und jetzt auch bald 2-3 Jahre AD&D. Regelmäßiges Spielen als SL und Spieler, nicht als Büchersammlung und Theoretiker. Und meine Erfahrung ist: 5E-Kämpfe dauern 2-3 mal so lange. Und da sind die Regeldiskussionen noch gar nicht mit eingerechnet. Wann hast du das letzte Mal AD&D und 5E gespielt?