Das sind ja alles ganz nette Ideen, doch gehen sie alle davon aus, dass die Gesetzte der Fantasy-Welt ähnlich sind wie unsere. Für mich stellt sich die Frage, ob es Elektrizität überhaupt gibt. Vielleicht gibt es Blitze und die bestehen nicht aus ionisiertem Gas, sondern Feuer und Schock. Ob sie also genauso wie Elektrizität verwendet werden könnten, sei dahin gestellt.
Der Hintergrund meiner Mittelalter-Fantasy hat diesen theoretischen Unterbau: Die Welt ist duchsetzt von Geistern, die Elemente beeinflussen. Es wäre unmöglich in jedem Haus einen magischen Spiegel stehen zu haben, der einen Fernseher ersetzt, weil jeder dieser Spiegel einen eigenen Willen hätte und sich auch nicht in Massenproduktion herstellen ließe. Das mal als Beispiel.
Ich habe mir also folgende Gedanken gemacht.
1. Schritt aus dem Mittelalter:
Die Menschheit macht sich daran die führende Kraft auf dem Erdenkreis zu werden. Vor allem die Kunst der Magier ist legendär. Sie haben schon vieles erforscht: Die Macht und das Wesen des Feuers, die Anzahl und das Wirken der Elemente, die Erkenntnisse über den Geist. Sie schließen sich noch enger in Orden zusammen. Viele schaffen Geheimbünde, die sich zum Ziel gesetzt haben die schaffenden Wesen gegen Orks und Ungeheuer aus der Tiefe zu beschützen. Andere sind Eigennützig und werden vom Klerus bitter bekämpft. Die einfachen Menschen wissen noch immer wenig von Magie, aber hören von der Macht der Zauberei und legen auch große Hoffnung in die Magier.
Der Klerus hat sich zu einer starken Macht entwickelt. Statt vieler Religionen und Sekten gibt es nur noch eine Kirche, die dem Hochkönig zur Seite steht. Ihre Heilkünste und Fähigkeiten stehen in erster Linie den Reichen und mächtigen zur Verfügung.
Die Adligen knechten ihr Volk erbarmungslos, sie bedienen sich der Künste von Zauberern, um an ferne Orte zu sehen und ihren Status zu wahren. Es herrscht endlich wieder Frieden unter den Menschen, wenn auch ein erzwungener.
Das Zwergenvolk ist gewachen. Sie stehen Schulter an Schulter (bzw. Hüfte an Schulter
) mit den Menschen. Durch verstärkten Handel ist ihre Ernährungsgrundlage gesichtert. Sie helfen ihren Verbündeten Hammerwerke, Mühlen und Festungen zu bauen. Ein goldenes Zeitalter der Entwicklungen und Errungenschaften bricht an.
Die Elfen ziehen sich mehr und mehr zurück. Die Veränderungen kommen zu schnell und ihr Volk schwindet dahin.
2. Das Entstehen der Manufakturen:
Das goldene Zeitalter der Zauberer ist bereits vorbei. Sie haben zwar Fortschritte gemacht, doch bleibt ihre Magie elitär und gefährlich. Da die Dämonenbeschwörung viel weiter erforscht ist, gibt es auch stärkere Gefahren durch Missbrauch (es hat mit Sicherheit auch große Katastrophen gegeben). Man macht sich die Künste der Zauberer zunutze, wirbt sie für Schlachten an oder gibt ihnen hohe Posten für die Beschützung wichtiger Einrichtungen oder für Spionage.
Die wirklich wichtigen Fortschritte kommen jetzt aus dem "Handwerk". Einfache Dampfmaschinen revolutionieren die Produktion. In großen Hallen werkeln hunderte von Arbeitern. Diese Fabriken sind ständig in stinkenden Rauch gehüllt und die Arbeit ist schmutzig. Die Besitzer dieser Produkionsstätten sind zumeist Zwerge oder Gnome. Sie haben ihre Möglichkeiten gesehen.
Der Klerus ist zu einem wichtigen Gegenpol zu den Zaubererodern geworden. Nachdem die Zeit der Ritter vorbei war (mit dem Aufkommen von Musketen und Kanonen und dem massiveren Einsatz von Zauberei) ist der Klerus dafür verantwortlich die höheren Ziele für die Gesellschaft vorzugeben. Sie legen Fest, wann es notwendig wird Orks zu bekämpfen oder einem anderen Land den Krieg zu erklären.
Durch den Aufschwung kommt es zu einem starken Bevölkerungswachstum und zu einer Stärkung der Adligen (durch hohe Steuereinnahmen). Beinahe in einem Wettstreit starten die großen Königreiche Vernichtungsaktionen gegen Orks, Trolle, Unterweltwesen oder Dunkelelfen.
Letztere schließen sich vor allem den Magierorden an, da hier ihre einzige Zukunft besteht. Die Elfen machen es ähnlich.
3. Die Moderne:
Nachdem die Magie durch ihren elitären Charakter immer mehr an Bedeutung verlor, erlebt sie nun eine Renaissance. Die Zwergenhandwerker müssen schnell feststellen, dass ihre Künste bei weitem nicht mehr ausreichen, um alles zu verstehen. Sie sind in der Lage mechanische Krieger zu bauen, doch benötigen sie dafür besondere Materialen. Einige Zauberer erkennen, dass noch viel mehr möglich ist. Sie lassen sich für gute Bezahlung dafür einstellen, wichtige "Kleinteile" zu verzaubern. Z.B. besteht das Herz einer riesigen, mechanischen Kampfmaschine aus einem beseelten Edelstein. Andere gehen sogar soweit, dass sie durch neue Rituale Armeen von Golems beleben.
Diese Entwicklung schmeckt dem Klerus garnicht. Denn die Welt gerät durch den massiven Einsatz von Magie immer stärker aus den Fugen und das einfache Volk hat davon wenig. Dieses lebt in einer Art "Sowjetkommunismus". Keiner weiss eigentlich, was hinter den geheimen Mauern vor sich geht. Man redet von Magie, von Mechanik und dämonischem wirken. Der Lebensttandard ist gut. Es gibt öffentliche Unterhaltung und immer genügend zu Essen. Außerdem erreicht der Krieg dieser "Moderne" nur noch wenige Menschen.
Die Macht liegt nun voll bei der Aristokratie. Einige wenige Herrscher kontrollieren alles. Sie sind im Besitzt von magischen Spiegeln, mit denen sie ihre Feinde ausspionieren. Greifen wurden durch Magie willenlos gemacht und beschützen die Schatzkammern. Drachen werden durch Gold gelockt und ihre Fähigkeiten stehen nun in erster Linie im Dienst der Menschen. Dämonen werden in mechanische Krieger gebannt oder selbst als Vernichtungswaffen in die Schlacht geschickt. Elfen, Trolle, Oger und andere Wesen dieser Art sind so gut wie ausgelöscht. Die Menschen unterhalten zusammen mit Zwergen und Gnomen Stützpunkte in den Unterreichen und dringen immer weiter vor. Bald wollen sie die Reiche der Dämonen herausfordern und dann vielleicht die Götter...