Bei drei Stunden würde ich maximal fünf Szenen planen. Eine ist der Showdown, bleiben vier. Sie sollten einfach und gradlinig sein, sonst hat nur die SL Spaß und die anderen Spieler haben mehr Fragen als Antworten. Sowas ist IMHO unbefriedigend.
Szene 1: Sie beobachten die Attentäter und das bleibt nicht unbemerkt. Szene 2a: Sie melden die Attentäter, doch man will sie offensichtlich los werden. Szene 3a: Die Attentäter legen der Gruppe einen Hinterhalt. Szene 4: Selbst ist der Held, man besorgt sich Exo-Anzüge, gelangt irgendwie nach draußen und beseitigt die Bombe selbst. Szene 5: Bombenentschärfung unter Feuer.
Problem: Die Gruppe könnte einfach nichts machen. Dann ließe sich Szene 3a vorziehen, doch auch danach könnte es enden. Warum sollte man Held sein wollen? Um es persönlicher zu machen, daher folgende Alternativ-Idee.
Szene 1: Sie beobachten die Attentäter und das bleibt nicht unbemerkt. Szene 2b: Statt der Attentäter wird die Gruppe öffentlich gesucht. (Kann auch als Alternative zu Szene 3a benutzt werden, dann Szene 3b)
Szene 3: Gruppe sucht die Attentäter. Findet sie. Es ist fast zu einfach. Übergeben sie sie der Stationssicherheit oder bringen sie sie (versehentlich) um? Der Plan von wem auch immer, dass sich beide Gruppen auslöschen, ist jedenfalls gescheitert. Szene 4 wie zuvor.
Warum das Attentat? Jemand will auf irgendeine Ungerechtigkeit hinweisen und denkt, dass funktioniert am besten, wenn man an einem öffentlichen Sektor, in dem es dann zu vielen Opfern aus der Ober- und Mittelschicht kommt, die Polyglass-Fenster der Aussichtballustrade wegsprengt und ein einige hundert Leute durch die Dekompression ersticken.
Im Detail:
Szene 1: Die Gruppe streift umher, vielleicht kaufen sie ein, vielleicht entspannen sie sich. Es ist ein Sektor mit Ballustrade und Polyglass-Stukturfenster mit fantastischem Ausblick auf das Weltall. Hoffentlich gemeinsam. Ein Diebstahl (drei Taschendiebe, ablenken, stehlen und sich die Beute dann zuwerfen) lenkt die Gruppe in einen Stationsbereich, der für die Öffentlichkeit gesperrt ist und von wo man auf das "Netz" der Station blicken und beobachten kann, wie da Leute in Raumanzügen Dinge tun, die sie nicht tun sollten. Ggf. stößt sich der Dieb, der ungläubig stehen bleibt, mit der Nase drauf, sein Zuhause zu zerstören findet er auch nicht gut. Es muss klar sein, dass die Attentäter die Gruppe genauso erkennen, wie die Gruppe die Attentäter. Beide nur durch eine dicke Polyglas-Struktur und die Leere des Weltalls getrennt.
Szene 2a: Kann man alles einfach Video-Aufzeichnen? Wäre langweilig. Filmen außer Atem durch dickes Glas durch erzeugt miese Qualität. Vielleicht haben die Leute aber auch ein Störfeld gehabt und sind automatisch geblurt. Am besten denkt niemand in der Situation daran. Bleibt also ein Augenzeugenbericht und der ist nicht glaubwürdig. Man wird die Gruppe höflich behandeln, ggf. auch die Anzeige gegen den Taschendieb berarbeiten, aber sie letztlich mit "wir kümmern uns" wegschicken und das ganze ad acta legen.
Szene 3a: Hinterhalt und erster Kampf. Gruppe sollte entweder die Attentäter vertreiben, festsetzen oder töten können. Ist nicht weiter wichtig. Dort Gruppe zu unterliegen, helfen Umstände wie ein durch das Feuergefecht angelockter Trupp Sicherheitsleute oder sonstige Arbeiter. Darf man auf der Station überhaupt bewaffnet sein? Bringt die Gruppe die Attentäter zum Sicherheitsdienst, freut man sich dort, dass die Sache erledigt ist. Ein beteiligter Sicherheitsmensch wird sich dann nach Dienst an die Gruppe wenden und ihnen anvertrauen, dass er glaubt, dass niemand sich kümmert.
Szene 2b/Szene 3b: Wo auch immer die Charaktere sind, auf Informationstafeln in ihrer Nähe werden ihre Gesichter auf 3D-Animationen gezeigt und sie zur Fahndung ausgerufen. Ziel wäre, dass sie weglaufen und sich nicht mit Sicherheitsleuten ein Feuergefecht liefern. Vielleicht haben sie ja die Diebe laufen lassen, dann hätten sie einen Unterschlupf.
Szene 4a: Wenn die Gruppe kein Schiff hat, müssen sie, um nach draußen zu kommen, von berechtigten Arbeitern Zugangskarten stehlen und innerhalb von wenigen Minuten bis zu deren Sperrung einsetzen. Außerdem müssen sie sich Exo-Anzüge besorgen, um zur entsprechenden Stelle zu kommen. Ggf. kann ein Kontakt beim Sicherheitsdienst aushelfen. Letztlich müssen sie irgendwo einbrechen um dann ausbrechen zu können.
Szene 4b: Wenn die Gruppe ein Schiff hat, können sie abfliegen, müssen dann jedoch entweder unter dem Radar (oder nach Bestechung der Leitstelle) mit dem Schiff sehr schwierige Manöver sehr dicht an der Station machen, um die richtige Stelle zu erreichen. Sie wollen ja die Station retten und nicht mit ihrem Schiff kaputt machen. Und auch nicht das Schiff in die Nähe der Bombe bringen, weil das die Explosion noch mal vergrößern würde. Also auch hier wieder Exo-Anzüge besorgen.
Szene 5: Der folgende Kampf ist auf Leben und Tod. Die vorherigen hätten es nie sein müssen. Hoffentlich kann die Gruppe sich von den anderen unterscheiden, die ebenfalls die selben Exo-Anzüge tragen, sollten diese aus einem Wartungsdepot gestohlen, ähm, geliehen worden sein. Auf die Gegner schießen, die gerne auch die Station als Deckung in dem Sinne nutzen, dass ein Schuss, der daneben geht, die Station und möglicherweise eine Polyglassfläche eines größeren Sektors trifft. Sobald die Bombe in Sicht ist und der Kampf beginnt, sollte den Spielern klar sein, dass sie vier Runden bis zur Explosion Zeit haben. Den Attentätern ist es egal, ob sie 'draufgehen. Und Sicherheitskräfte bestehen darauf, dass sich die Gruppe ergibt und dann warten sie auf Spezialisten.