Ich bin auch sehr sehr gerne Spielleitung, solange das Drumherum passt: Die Spieler müssen commitment zeigen. Das äußert sich in Selbstverständlichkeiten (man nimmt die Termine wahr bzw. sagt frühzeitig ab, damit jeder den Termin streichen kann, man weiß, was der Charakter kann, man ist geistig präsent beim Spiel). Wenn das nicht klappt, trenne ich mich vom Mitspieler oder - wenn es durch die Bank vorkommt - von der ganzen Gruppe. Dann mache ich halt was neues.
Ich schätze sehr an der Rolle der Spielleitung dass garantiert etwas gespielt wird, worauf ich Lust habe und dass ich - wenn ich Lust auf mehr habe - einfach ein paar FewShots einwerfe. Ich kann mein Bedürfnis nach Rollenspiel also anpassen. Ich denke mir gerne den Rahmen für die Geschichten aus und ich habe sehr viel Spaß dran, die Karten zu machen, die Minis zu bemalen, die "Bastelei" drumherum. Das ist für mich alles Teil des Hobbies an dem ich viel Freude habe und solange mache, wie ich Freude dran habe. Bin ich verpflichtet zu? Nein. Aber solange ich Spaß dran habe, sehe ich es nicht als belastend. Und ich fühle mich auch nicht verpflichtet dazu.
Meine Abendvorbereitung besteht aus der LazyDM Methode und das klappt super :-)
Ich bin sogar der Meinung, dass vieles in der Vorbereitung leichter geworden ist: Ich kann einfach mal Maps aus dem Netz laden oder bei Dungeon Alchemist auf "go crazy" drücken, Autopilot, ab dafür. Als ich angefangen habe, habe ich Dungeon Maps immer selbst gezeichnet, jetzt gibt's Generatoren und Programme für - das geht schneller. Es gibt viele Tips online, man muss sich einmal damit beschäftigen - klar - aber danach kann man viel experimentieren und schauen, was für einen selbst passt.
Klar, ich hab weniger Zeit als früher, aber ich nehme sie mir bewusst und gerne, weil ich eben Spaß dran habe.
Und zuletzt: Ich könnte einen Charakter nie zu lange spielen, ich denke, ich bin eher Material für FewShots. Ich habe da zu viel Spaß am Systemdenken, dass ich gerne noch mal diese und jene Konstellation ausprobieren wollen würde.
Darüber hinaus habe ich in der Vergangenheit auch echt schlechte Erfahrungen gemacht mit SLs, da kam das Gefühl auf, dass die SL eher gegen die Spieler arbeitet als mit ihnen, Charaktere wurden bewusst manipuliert, damit sie besser in eine gewisse Rolle passen und NSCs waren omnipotent, so dass sie die Gruppe überschatteten. Das Finale des Storyarcs war dann ein gescriptetes Event, weil viel zu viel Fallhöhe aufgebaut, die unsere Gruppe gar nicht schaffen konnte.
Ich kann sicher nicht alles besser und bin sicher nicht die beste Spielleitung. Aber solche Sachen vermeide ich. Und es passiert mir nicht nochmal, dass ich als Spieler so viel Frust ertrage. Als Spieler also nur noch in Runden, wo ich die SL gut kenne bzw. denke, ich kann sie gut einschätzen :-)