Autor Thema: Spielleiter Schwund  (Gelesen 10646 mal)

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Offline Maarzan

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #75 am: 8.02.2023 | 17:57 »
Ich finde das ist doch klar: Genau das gleiche mit helfender Hand. Wenn ihnen das nicht gefällt, dann ist das halt nichts für sie.  :) Vielleicht noch klarmachen, das manche anders spielen, falls sie da nochmal probieren wollen. Fertig.  :d

Das "Einspielen" unter "Veteranen" war da halt praktisch, aber es wusste auch jeder, dass das noch ein Testlauf der Maschine war und da auch mehr als Schnetzeln möglich ist.

"Bessere" = "zivilere" Szenarien mit entsprechender Einbindung von Spielwelt, sinnhafteren Konflikten etc. sind aber einiges schwerer zu händeln und erfordern eigentlich auch schon eine gewisse Mitarbeit und Denkleistung der Spieler, die viele Anfänger zumindest wohl noch nicht leisten können (und die anderen auch meist die Startrunde zum Kennenlernen von Land, Leute und Gruppe benötigen). Aber die übliche Erwartung scheint mir: Tolles Erlebnis jetzt oder Wisch.

Und das erzeugt ein gewisses Gefühl der Überforderung.

Von: Es sind ein halbes Hundert Leute auf der Interessensliste, für einen Kennenlerntermin melden sich ein halbes Dutzend, von denen dann 2 kommen ... ganz zu schweigen.
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Offline Gunthar

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #76 am: 8.02.2023 | 18:02 »
Ich will es auch ehr System Agnostisch halten und mich deshalb etwas vom Video Distanzieren. Es wird auch nicht den einen Grund geben das diese Situation existiert, aber hier mal eine Auswahl von dem was ich zu gelesen habe. Und für alles gibt es Ausnahmen und Runden wo es anders läuft.
- Spielsystem zu komplex. Spielleiter hat unverhältnismäßig viel Arbeit damit seinen "Job" zu machen.
- Zeitlicher Aufwand ist für gewöhnlich viel höher als der von Spielern.
- Angst. Es ist für viele sehr stressig die Verantwortung zu übernehmen und im Mittelpunkt zu stehen.
- Zu viel zu Managen während dem Spiel. Story im Blick behalten, NPCs ausspielen, auf die Spieler eingehen, deren Hintergrund einbeziehen,....
- Verantwortlich für alles. Termine finden, Mit nervigen Spielern auseinander Setzten, Regeln gut kennen, Spieler finden,...
- Mit Spielern Kämpfen. Diskussionen mit Spielern über Regelmechaniken, Logik, ....
- Zu wenig Wertschätzung. Spieler konsumieren zu 100% und sehen das Spiel ehr als Sightseeing Tour wo man nicht "aktiv" mitmachen muss. In letzter Minute absagen wegen < unwichtigem Grund >
Das spricht mir so aus der Seele. Ich mache demnächst den SL in einer neuen Gruppe. Doch schon die Systemwahl ist eine harte Nuss. Denn ich möchte es nicht mehr zu komplex haben. Man möchte ja nicht dauernd in den Regeln suchen müssen. Ich werde es jedoch nach dem Motto machen: Keep it simple! Also keine ausufernde Technologie. Standees und eine Battlemap müssen reichen. Vielleicht nutze ich auch ein VTT auf einem Laptop. Auch suche ich ein System, das den Spielleiter gut unterstützt.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
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Offline Issi

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #77 am: 8.02.2023 | 18:04 »
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Maarzan

Für Startrunden mit Unbekannten - klappt, glaube ich, auch einfach ein "keep IT simple".

Es kommt, denke ich, weniger darauf an, ob das alles detailliert ausgearbeitet ist, als darauf - sie schnell, und mit einem Schuss Spannung - in die Welt zu ziehen.

Sowas wie " zur falschen Zeit am falschen Ort." Z.B.
Plötzlich- Überfall- und alle müssen zusammen halten.

Oder plötzlich - in Seenot - irgendwas was schnell Action bringt.

Dungeon würde ich tatsächlich nicht empfehlen. Aber ich bin auch kein Dungeon Fan.( Vorsichtig ausgedrückt)  :D

Edit.
Für größere Abenteuer Projekte, ist später immer noch Zeit.

@
Gunthar
(Jetzt erst gelesen: "Keep it simple"- Du auch? Das ist ja fast gruselig... :D)
« Letzte Änderung: 8.02.2023 | 18:13 von Issi »

Offline Rorschachhamster

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #78 am: 8.02.2023 | 18:10 »
Das "Einspielen" unter "Veteranen" war da halt praktisch, aber es wusste auch jeder, dass das noch ein Testlauf der Maschine war und da auch mehr als Schnetzeln möglich ist.
Wo hat denn einer was von Schnetzeln geschrieben?  wtf?
Zitat
"Bessere" = "zivilere" Szenarien mit entsprechender Einbindung von Spielwelt, sinnhafteren Konflikten etc. sind aber einiges schwerer zu händeln und erfordern eigentlich auch schon eine gewisse Mitarbeit und Denkleistung der Spieler, die viele Anfänger zumindest wohl noch nicht leisten können (und die anderen auch meist die Startrunde zum Kennenlernen von Land, Leute und Gruppe benötigen). Aber die übliche Erwartung scheint mir: Tolles Erlebnis jetzt oder Wisch.
Ah! Zivile Langeweile! Da wird doch klar, warum Neueinsteiger Wegbleiber werden...  ~;D Nee, aber im Ernst, du interessierst dich doch nicht für Rollenspiel, weil du gehört hast, wie cool die Interaktion mit dem Dorfschulzen war (was cool sein kann!) sondern weil du hörst "Drachen! Herr der Ringe! Orks! Schätze!" Das mußt du schon ein wenig anfüttern. Sobald die mitlaufen, merken die dann schon von alleine wie der Hase läuft.
Zitat
Und das erzeugt ein gewisses Gefühl der Überforderung.

Von: Es sind ein halbes Hundert Leute auf der Interessensliste, für einen Kennenlerntermin melden sich ein halbes Dutzend, von denen dann 2 kommen ... ganz zu schweigen.
Das Problem kenne ich nicht, weil ich nur Leute in die Hausrunde einlade. Das macht das ganze natürlich einfacher.

 :think: Oder willst du Runden nur für Neulinge machen? Das halte ich für von vorneherein - naja- nicht zum Scheitern verurteilt, aber schon sehr schwierig. Veteranen (die als rücksichtsvoll bekannt sind) und Neulinge halb und halb höchstens!  :d
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Rorschachhamster

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #79 am: 8.02.2023 | 18:18 »
Dungeon würde ich tatsächlich nicht empfehlen. Aber ich bin auch kein Dungeon Fan.( Vorsichtig ausgedrückt)  :D
Seltsamerweise  ;D sind es gerade die Neulinge, die bei mir im Moment eher dungeongeil sind...  ;)
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Offline Maarzan

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #80 am: 8.02.2023 | 18:23 »
Wo hat denn einer was von Schnetzeln geschrieben?  wtf?Ah! Zivile Langeweile! Da wird doch klar, warum Neueinsteiger Wegbleiber werden...  ~;D Nee, aber im Ernst, du interessierst dich doch nicht für Rollenspiel, weil du gehört hast, wie cool die Interaktion mit dem Dorfschulzen war (was cool sein kann!) sondern weil du hörst "Drachen! Herr der Ringe! Orks! Schätze!" Das mußt du schon ein wenig anfüttern. Sobald die mitlaufen, merken die dann schon von alleine wie der Hase läuft.  Das Problem kenne ich nicht, weil ich nur Leute in die Hausrunde einlade. Das macht das ganze natürlich einfacher.

 :think: Oder willst du Runden nur für Neulinge machen? Das halte ich für von vorneherein - naja- nicht zum Scheitern verurteilt, aber schon sehr schwierig. Veteranen (die als rücksichtsvoll bekannt sind) und Neulinge halb und halb höchstens!  :d

Schnetzeln war unser Testlauf früher: trivialer Aufwärmdungeon um System und Leute kennen zu lernen.

Meine Vorstellung (berechtigt?) ist, dass so unbedarfte erwachsene Neulinge (also solche, die nicht z.N. von Computerspielen rüberwachsen) da eher etwas erleben wollen, was eher nach "Kultur" statt Bolzplatz aussieht.

Der Anteil der Neulinge dort scheint schon so an die 50% zu liegen und der Rest, der schon mal (irgendwie irgendwo irgendwas) gespielt hat, kennt sich auch meist noch nicht.

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Offline felixs

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #81 am: 8.02.2023 | 18:28 »
Ja, es liest sich manchmal so schlimm wenn man nur die schlechten Beispiele rauskrahmt. Die gibt es aber wenn die überhand genommen hätten, würde ich - und viele andere hier auch - sicher nicht in diesem Forum hier ihre Zeit todschlagen sondern uns anderen dingen zuwenden.

Ich würde die These vertreten, dass Mitmachen hier im Forum einerseits und tatsächlich Rollenspiele zu spielen andererseits nicht notwendig eine große Überschneidung haben.

Online stinkt z.B. niemand. Ein großer Vorteil im Bereich von Nerd-Spielen.
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Offline Sphinx

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #82 am: 8.02.2023 | 18:50 »
Da hier viel Zeit angesprochen wurde. Früher wie heute hat das Spielleiter sein mehr Zeit gekostet als zu Spielen. Also was hat sich von vor sagen 10 Jahren zu heute geändert?
Das spannende ist ja in der Tat das Ungleichgewicht. Es war schon immer schwierig eine ordentliche Gruppe zusammen zu bauen. Aber es scheint ja in den letzten paar Jahren noch merklich schwieriger geworden zu sein.

Ich hab aber auch mal überlegt wieso ich fast nur Spielleiter bin.
Am Tisch hab ich auch als Spieler kein Problem, selbst wenn ich nicht im focus ist es interessant den anderen zuzuschauen in ihrer Spotlight Scene. Online dagegen langweile ich mich extrem schnell wenn ich nicht aktiv mitspiele. Da ist das Spielleiter sein definitiv gut weil ich da immer ab Ball bleiben muss.

Aber ich leite in der Tat so oft weil ich will das es ordentlich läuft. Sehr häufig ist die alternative zum selbst leiten nämlich gar nicht Spielen oder in schlechter Qualität spielen.
Das geht schon bei der Terminfindung los, ich hab zum Glück immer Runden die die Termine ganz gut selbst organisiert bekommen. Aber auch da kommt manchmal eine Rückmeldung spät, bin ich Spielleiter frage ich nach, erinnere am Spieltag morgens noch mal an den Termin,... Bin ich Spieler in einer Runde merke ich teilweise das ich nicht mal vom Spielleiter 100% sicher weiß das der Termin auch stattfindet. Da kann dann in letzter Minute ein "Hab Kopfschmerzen" den Termin Platzen lassen. Ich hab schon mit derben Kopfschmerzen geleitet oder war Schlags kaputt, klar ist das ne Persönliche Sache wer was wie kann. Und natürlich leidet die Qualität etwas darunter, aber zumindest findet es statt. Noch dazu bin ich während ich leite so Fokussiert das ich von meinen Körperlichen gebrechen nix mitbekomme. Inkl. Tinken/aus Klo gehen.
Kurzum ich bin da ein Kontrollfreak, ich will rechtzeitig wissen wer da ist und das es stattfindet. Sofern nicht irgendwas ganz schlimmes passiert hat die Runde zu laufen.

Dann ist da natürlich noch etwas das eigene Ego. Ich freue mich wenn es den Spielern Spaß gemacht hat und sie Dankbar sind das ich das möglich gemacht habe. Ich bin der Mittelpunkt der alle Fäden in der Hand hält und der Kitt der die Gruppe zusammen hält. Aber dafür hängt natürlich auch alles an mir was die Kehrseite der Medaille ist.
Die Frage ist ist "ich fühle mich gebauchpinselt wenn ich lob für die Runde bekomme" der Hauptgrund warum ich bereit bin die Mehrarbeit auf mich zu nehmen?

Ha da ist im letzten Satz wieder das Wort "Arbeit". Ja es gibt glückliche Leute 100% Spaß an ihrer Arbeit haben. Ich mache meine Arbeit gerne, aber glaubt mal nicht das ich weiter Arbeiten würde wenn ich nicht das Geld bräuchte.
Also warum mache ich Arbeit des Spielleiters? Vermutlich aus den gleichen Gründen warum es in Deutschland so viele Ehrenamtliche gibt. Das sind so viele das ohne die das Land zusammenbrechen würde. Ist es auch da das, ja wenn wir nicht in der Freiwilligen Feuerwehr sind, gibt es hier keine. Und wenn es brennt müssen wir warten bis die Berufsfeuerwehr der nächsten Stadt irgendwann anrückt.

Ich hab schon viel gemacht irgendwie hab ich wenn ich Konsumiere (ohne Geld als Gegenleistung zu bezahlen) das Gefühl der fairnesshalber müsste ich was zurück geben. Irgendwas zur Gemeinschaft der Menschen zurückgeben, selbst wenn es nur ist einer kleinen Gruppe etwas Erholung vom Alltag zu ermöglichen.
KA evtl. bin ich mit dem Gedanken auf einem Holzweg, aber könnten heute mehr meinen das sie schon zu viel Geben? Sei es das sie zu viel Arbeiten für zu wenig Geld, sie Steuernzahlen aber das Steuergeld nur verplempert wird,...
So etwas der Zeitgeist...wie Klopapier...alles horten was geht. Nur nehmen und möglichst wenig geben?

Offline Maarzan

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #83 am: 8.02.2023 | 19:03 »
Mir einer festen Gruppe sind die Vorbereitungen noch recht sichere "Investitionen". Mit einer noch zu gründenden Gruppe ... .
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Offline felixs

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #84 am: 8.02.2023 | 19:14 »
So etwas der Zeitgeist...wie Klopapier...alles horten was geht. Nur nehmen und möglichst wenig geben?

Interessante Idee.
Das könnte einerseits daran liegen, dass die meisten von uns die (nachträglich verklärten) Jugendjahre hinter sich gelassen haben und jetzt andere Prioritäten setzen. Die immer-noch-Interessierten sind in der Minderheit. Und es ist für die Findung von potentiellen Mitmachenden immer blöd, eine Minderheit zu sein.
Es könnte in der Tat aber auch an einem veränderten Klima liegen. Einerseits vielleicht mehr Egoismus (bin nicht so überzeugt), andererseits vielleicht auch weniger Bereitschaft, sich auf Dinge intensiv einzulassen (weil mehr, oft nur scheinbare, Auswahl).
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Offline Derewanderer

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #85 am: 8.02.2023 | 20:35 »
Sind ja schon viele gute Sachen gesagt.
Bei unserer Gruppe von 6 haben sich jetzt auch 3 Leute bereit erklärt mal zu meistern, aber das verlässt unsere Runde halt nicht.
Meisterzüchter teilen nicht. 😏

Und unsere Nachwuchsmeister haben halt einfach Bedingungen gestellt.
Wir spielen meist Shadowrun und da war schon der Deal.
Du bist Decker, verantwortlich für Matrix Regeln ich sag nur ob es schwer bist und wir handwedeln.
Dasselbe mit Magie und einem anderen Spieler.
Denke wenn man länger miteinander spielt, helfen solche Abkürzungen Hürden abzubauen. So was ist bei adhoc Runden schwieriger.

Offline Nodens Sohn

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #86 am: 8.02.2023 | 21:57 »
 Ich verstehe das nicht, wie kann es eine DM-Krise geben? Ich stelle mir gerade einen Raum vor, in welchem 10 Leute sitzen und gerne D&D spielen würden, aber nicht dazu kommen, da die SL fehlt. Ich glaube nicht, dass so etwas passieren würde. Irgend jemand von den 10 würde sich breit schlagen lassen und dann einfach die SL-Rolle übernehmen.

(Kameraschwenk über eine schlecht beleuchtete Eckbank vollgepackt mit traurig dreinblickenden Leuten. Eine tiefe Stimme aus dem Off: "Ist ihnen das nicht auch schon passiert? Sie treffen sich mit all ihren Freunden, haben ihren ausgefüllten Charakterbogen mit dabei und würden gerne D&D spielen?" ... Zustimmendes trauriges Nicken am Tisch ..."Und es fehlt nur noch die Spielleitung?") ... neee so was kann ich mir nicht vorstellen.

Ich könnte mir das nur dann so vorstellen, wenn viele einzeln im Internet Let's Plays gesehen haben, dann gerne spielen würden aber niemanden kennen, der mit ihnen das spielt. Sollte dies der Fall sein, würden wir auch nichts davon mitbekommen, da niemand einzelne Leute zählt die einsam zu Hause sitzen. Wie sollte man das also mitbekommen? Also woher weiß man was über eine SL-Krise?

Ich postuliere also, dass es keine SL-Krise gibt.

oder (und jetzt ziehe ich meinen Aluhut auf)
Es wird so lange in den sozialen Netzwerken über das Fehlen von SL geheult, bis die Masse das glaubt und dann auf die neue OneD&D-Plattform einschwenkt um sich dann von einer KI als SL gegen D&D_Gems mit Freuden bespaßen zu lassen. (So - setze den Aluhut wieder ab)
« Letzte Änderung: 8.02.2023 | 22:01 von Nodens Sohn »

Offline tartex

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #87 am: 8.02.2023 | 22:02 »
Also hier gibt es Meet Ups, wo so 30 oder 40 Leute auftauchen, die gerne mal D&D ausprobieren wollen, aber aber nur 2 oder 3, die als Spielleiter antreten.

Ich mache bei sowas auch nicht mit - weder als Spieler noch Spielleiter -, weil mir das eine zu große Menschenansammlung ist und weil ich immer die weirdesten Leute (aus Mitleid) in meine Spontangruppe packen würde. Ich kann halt nicht anders.
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Offline Weltengeist

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #88 am: 8.02.2023 | 22:37 »
Ich verstehe das nicht, wie kann es eine DM-Krise geben? Ich stelle mir gerade einen Raum vor, in welchem 10 Leute sitzen und gerne D&D spielen würden, aber nicht dazu kommen, da die SL fehlt. Ich glaube nicht, dass so etwas passieren würde. Irgend jemand von den 10 würde sich breit schlagen lassen und dann einfach die SL-Rolle übernehmen.

Und wo kommen dann auf Plattformen wie der Drachenzwinge (und manchmal auch hier) immer wieder die Gesuche her: "Wir sind 5 Leute, die gerne mal D&D ausprobieren würden - wer leitet für uns?" Ich fürchte also: Doch, die Konstellation gibt's.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #89 am: 8.02.2023 | 22:45 »
Meine Vorstellung (berechtigt?) ist, dass so unbedarfte erwachsene Neulinge (also solche, die nicht z.N. von Computerspielen rüberwachsen) da eher etwas erleben wollen, was eher nach "Kultur" statt Bolzplatz aussieht.
:think: dir ist schon bewußt, das Leute die nicht mit Computerspielen in Berührung gekommen sind, über mindestens 60 sein müßten? In meinem Alter jedenfalls war das ganz normal... und ich bin nicht mehr der Jüngste. Damals ohne Zweifel etwas unüblicher bei Frauen (bzw. Mädchen ~;D).  :think:
Und ich bleibe dabei, wer sich aktiv für Rollenspiele interessiert, der sucht eher nach Bolzplatz als Kultur - oder dem fällt der Einstieg mit Bolzplatz zumindest leichter.  :) Du fängst ja auch nicht an mit dem Lesen von altgriechischen Texten, wenn du dich für Alexander den "Großen" interessierst. Das muß erst gelernt werden.  ;)
 
Rorschachhamster
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Offline Nodens Sohn

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #90 am: 8.02.2023 | 22:50 »
Und wo kommen dann auf Plattformen wie der Drachenzwinge (und manchmal auch hier) immer wieder die Gesuche her: "Wir sind 5 Leute, die gerne mal D&D ausprobieren würden - wer leitet für uns?" Ich fürchte also: Doch, die Konstellation gibt's.

Naja vielleicht ist das aber auch der derzeitige Weg sich Hilfe und Informationen zu holen.

Wenn ich Fragen zu bestimmten Problemen meines Autos habe suche ich mittlerweile zuerst Anleitungen bei Youtube, bevor ich mir irgendwas anlese.
Vielleicht ist das ja auch mit neuen Rollenspielern so. Brauchst du Hilfe - Such im Netz. Möchtest du etwas? - Frag danach. Mag ja (ganz wertfrei) erst auch mal nicht schlimm zu sein. Das heißt aber immer noch nicht, dass es eine SL-Kriese gibt, sondern dass die Erwartungshaltung ans Netz eine andere geworden ist.

Die 5 Leute könnten sich ja auch selbst organisieren und eine eigene Gruppe samt SL gründen. Das ist für mich keine SL-Kriese, sondern eine etwas verrutschte Erwartungshaltung, dass das Netz alles bietet was man möchte.

Offline flaschengeist

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #91 am: 9.02.2023 | 00:54 »
Oder anders: Vermute, für Spielleiter, die das wirklich gerne machen, ist selbst die Vorbereitung eine Form von Entspannung.(Das Abtauchen in eine andere Welt zum Beispiel)

Das ist ein guter Punkt und leider hat mir genau dieser Aspekt schon sehr lange nicht mehr über Stunden Spaß gemacht.

Man braucht ja auch Zeit sich zu erholen bevor man wieder in "Freizeit Arbeit" investieren kann.

Auch ein wichtiger Punkt: Es wird bisweilen vergessen, dass nicht die Zahl der wachen Stunden unsere "Produktivität" begrenzt, sondern die Menge an Energie, die wir pro Wachphase für (kognitive) Anforderungen zur Verfügung haben. Das ist einer wesentlicher Grund, warum Experimente, in denen Firmen die Arbeitszeit von "Kopfarbeitern" von 8 auf 6 Stunden reduzieren, keine reduzierte Produktivität beobachten.

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Ich musste gerade echt hart lachen >;D. Ich finde, der Spruch gehört eindeutig in diesen Faden:https://www.tanelorn.net/index.php/topic,90844.0.html

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline tartex

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #92 am: 9.02.2023 | 09:47 »
Und wo kommen dann auf Plattformen wie der Drachenzwinge (und manchmal auch hier) immer wieder die Gesuche her: "Wir sind 5 Leute, die gerne mal D&D ausprobieren würden - wer leitet für uns?" Ich fürchte also: Doch, die Konstellation gibt's.

Ich habe das einmal.gemacht. Da war wohl einer vom Freundeskreis interessiert und hat den Rest mitgeschleppt. Nach dem ersten Termin hat die Gruppe - naja, ihr Sprecher - jedes Mal 30 Minuten oder weniger vorher abgesagt. Nach 3 nicht stattgefundenen Terminen haben wir es sein lassen.
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #93 am: 9.02.2023 | 10:50 »
Da hier viel Zeit angesprochen wurde. Früher wie heute hat das Spielleiter sein mehr Zeit gekostet als zu Spielen. Also was hat sich von vor sagen 10 Jahren zu heute geändert?
Das spannende ist ja in der Tat das Ungleichgewicht. Es war schon immer schwierig eine ordentliche Gruppe zusammen zu bauen. Aber es scheint ja in den letzten paar Jahren noch merklich schwieriger geworden zu sein.

Ich hab aber auch mal überlegt wieso ich fast nur Spielleiter bin.
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Aber ich leite in der Tat so oft weil ich will das es ordentlich läuft. Sehr häufig ist die alternative zum selbst leiten nämlich gar nicht Spielen oder in schlechter Qualität spielen.
Das geht schon bei der Terminfindung los, ich hab zum Glück immer Runden die die Termine ganz gut selbst organisiert bekommen. Aber auch da kommt manchmal eine Rückmeldung spät, bin ich Spielleiter frage ich nach, erinnere am Spieltag morgens noch mal an den Termin,... Bin ich Spieler in einer Runde merke ich teilweise das ich nicht mal vom Spielleiter 100% sicher weiß das der Termin auch stattfindet. Da kann dann in letzter Minute ein "Hab Kopfschmerzen" den Termin Platzen lassen. Ich hab schon mit derben Kopfschmerzen geleitet oder war Schlags kaputt, klar ist das ne Persönliche Sache wer was wie kann. Und natürlich leidet die Qualität etwas darunter, aber zumindest findet es statt. Noch dazu bin ich während ich leite so Fokussiert das ich von meinen Körperlichen gebrechen nix mitbekomme. Inkl. Tinken/aus Klo gehen.
Kurzum ich bin da ein Kontrollfreak, ich will rechtzeitig wissen wer da ist und das es stattfindet. Sofern nicht irgendwas ganz schlimmes passiert hat die Runde zu laufen.

Dann ist da natürlich noch etwas das eigene Ego. Ich freue mich wenn es den Spielern Spaß gemacht hat und sie Dankbar sind das ich das möglich gemacht habe. Ich bin der Mittelpunkt der alle Fäden in der Hand hält und der Kitt der die Gruppe zusammen hält. Aber dafür hängt natürlich auch alles an mir was die Kehrseite der Medaille ist.
Die Frage ist ist "ich fühle mich gebauchpinselt wenn ich lob für die Runde bekomme" der Hauptgrund warum ich bereit bin die Mehrarbeit auf mich zu nehmen?

Ha da ist im letzten Satz wieder das Wort "Arbeit". Ja es gibt glückliche Leute 100% Spaß an ihrer Arbeit haben. Ich mache meine Arbeit gerne, aber glaubt mal nicht das ich weiter Arbeiten würde wenn ich nicht das Geld bräuchte.
Also warum mache ich Arbeit des Spielleiters? Vermutlich aus den gleichen Gründen warum es in Deutschland so viele Ehrenamtliche gibt. Das sind so viele das ohne die das Land zusammenbrechen würde. Ist es auch da das, ja wenn wir nicht in der Freiwilligen Feuerwehr sind, gibt es hier keine. Und wenn es brennt müssen wir warten bis die Berufsfeuerwehr der nächsten Stadt irgendwann anrückt.

Ich hab schon viel gemacht irgendwie hab ich wenn ich Konsumiere (ohne Geld als Gegenleistung zu bezahlen) das Gefühl der fairnesshalber müsste ich was zurück geben. Irgendwas zur Gemeinschaft der Menschen zurückgeben, selbst wenn es nur ist einer kleinen Gruppe etwas Erholung vom Alltag zu ermöglichen.
KA evtl. bin ich mit dem Gedanken auf einem Holzweg, aber könnten heute mehr meinen das sie schon zu viel Geben? Sei es das sie zu viel Arbeiten für zu wenig Geld, sie Steuernzahlen aber das Steuergeld nur verplempert wird,...
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Das kenne ich gut. Auch mit der ehrenamtlichen Arbeit und dem Ungleichgewicht der Investitionen innerhalb der Gruppe.
 
Ich hab teilweise Runden geleitet an Tagen an denen ich davor diverse familiäre Notfälle hatte. Aber eine Runde ausfallen zu lassen, und die (Mit-)Spieler zu versetzen war für mich ein völliges Unding. Dementsprechend ungehalten hab ich dann auf Absagen reagiert. Der Gipfel war dann damals eine Absage 5 Minuten vor Spielbeginn mit den Worten: "Meine Frau hat gerade gesagt, ich muss auf den Geburtstag meines Schwiegervaters."
Da war dann so langsam der Punkt erreicht, an dem ich mal über die Prioritäten nachgedacht habe. Es hat aber lange gedauert, bis ich die Konsequenzen gezogen und etwas langsamer gemacht habe.
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Offline Crimson King

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #94 am: 9.02.2023 | 11:07 »
Wobei ich es völlig nachvollziehbar finde, den Geburtstag des Schwiegervaters hoch zu priorisieren. Geburtstage fallen aber nicht vom Himmel. Die kann man planen. Selbst wenn man das Datum des Geburtstags des Schwiegervaters nicht im Kopf hat, reicht da höchstwahrscheinlich ein "an dem Tag habe ich ne Rollenspielrunde. Kollididiert das ggf. mit nem anderen Termin?" in Richtung der eigenen Ehefrau. Dann muss man nicht erst kurz vorher vorher absagen. Bei sowas werde ich ansonsten auch ungehalten, vor allem weil andere sich den Termin freihalten und unter Umständen schon auf dem Weg sind. Das ist einfach respektlos gegenüber den anderen Teilnehmern.

Davon abgesehen, um noch mal zum Hauptthema zurückzukommen: ich denke, viele von uns haben in der Jugend oder zu Unizeiten mit dem Rollenspiel angefangen, als man a) recht viel Zeit hatte und b) sich in Kreisen bewegt hat, in denen man leicht auf Menschen stoßen konnte, die für das Hobby das gleiche Maß an Enthusiasmus an den Tag legten wie man selbst. Das Hobby war auch so konstruiert, dass man eben ganz viel selbst machen sollte oder sogar musste. Im Ergebnis hatte man wenige Casuals in den Runden und so gut wie jeder war bereit, auch mal die Spielleitung zu übernehmen. Ich glaube, dass sich gerade diese Dinge aktuell anders darstellen. Da gibt es viele, die "mal DnD ausprobieren wollen", aber eben nur als konsumierende Spieler. DnD wird auch stärker als all inclusive-Konsumgut vermarktet, in dem die Spielleitung eine Dienstleistung erbringt, und weniger als Spielanleitung, die einem die Möglichkeit gibt, darauf aufbauend das eigentliche Spiel zu spielen. Die Quote an Casual Playern ist bei den Neueinsteigern von heute wesentlich größer, was sich sowohl auf die Verbindlichkeit als auch auf den Enthusiasmus und die Bereitschaft zur Spielleitung auswirkt.
« Letzte Änderung: 9.02.2023 | 12:01 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #95 am: 9.02.2023 | 11:38 »
Wobei ich es völlig nachvollziehbar finde, den Geburtstag des Schwiegervaters hoch zu priorisieren. Geburtstage fallen aber nicht vom Himmel. Die kann man planen. Selbst wenn man das Datum des Geburtstags des Schwiegervaters nicht im Kopf hat, reicht da höchstwahrscheinlich ein "an dem Tag habe ich ne Rollenspielrunde. Kollididiert das ggf. mit nem anderen Termin?". Dann muss man nicht erst kurz vorher vorher absagen. Bei sowas werde ich ansonsten auch ungehalten, vor allem weil andere sich den Termin freihalten und unter Umständen schon auf dem Weg sind. Das ist einfach respektlos gegenüber den anderen Teilnehmern.

Davon abgesehen, um noch mal zum Hauptthema zurückzukommen: ich denke, viele von uns haben in der Jugend oder zu Unizeiten mit dem Rollenspiel angefangen, als man a) recht viel Zeit hatte und b) sich in Kreisen bewegt hat, in denen man leicht auf Menschen stoßen konnte, die für das Hobby das gleiche Maß an Enthusiasmus an den Tag legten wie man selbst. Das Hobby war auch so konstruiert, dass man eben ganz viel selbst machen sollte oder sogar musste. Im Ergebnis hatte man wenige Casuals in den Runden und so gut wie jeder war bereit, auch mal die Spielleitung zu übernehmen. Ich glaube, dass sich gerade diese Dinge aktuell anders darstellen. Da gibt es viele, die "mal DnD ausprobieren wollen", aber eben nur als konsumierende Spieler. DnD wird auch stärker als all inclusive-Konsumgut vermarktet, in dem die Spielleitung eine Dienstleistung erbringt, und weniger als Spielanleitung, die einem die Möglichkeit gibt, darauf aufbauend das eigentliche Spiel zu spielen. Die Quote an Casual Playern ist bei den Neueinsteigern von heute wesentlich größer, was sich sowohl auf die Verbindlichkeit als auch auf den Enthusiasmus und die Bereitschaft zur Spielleitung auswirkt.

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #96 am: 9.02.2023 | 12:00 »
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Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline CK

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #97 am: 9.02.2023 | 12:41 »
Ich habe damit in der Regel keine Probleme (und ich spiele seit über 30 Jahren mindestens 1x/Woche), da ich mit den Leuten das vorher sehr deutlich und eindringlich kommuniziere. Ich ziehe immer das Beispiel Fußballverein hinzu: "Das ist wie im Fußballverein, wenn Du hier mitmachst. Da kannst Du auch nicht ständig nicht zum Training erscheinen.".
Klar kann es immer Ausnahmen geben, aber die Priorität muss da halt stimmen. Und falls das dann nicht klappt: Auf Wiedersehen.

Offline Gunthar

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #98 am: 9.02.2023 | 12:44 »
Da in meiner Gruppe auf Grund der Lokalität die Termine ziemlich fix sind, überlege ich mir eine Rückfallebene. In der Gruppe sind ca. 6 Spieler. Davon nehme ich mal an, dass 4 ziemlich regelmässig spielen können. Wenn es mal so sein sollte, dass mal nur 3 Spieler könnten, können wir auf Grund der Lokalität (Gamer-Bar) auch Gesellschaftsspiele spielen. Oder man spielt nur mit 3 Spieler.
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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
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Offline Megavolt

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Re: Spielleiter Schwund
« Antwort #99 am: 9.02.2023 | 12:51 »
Lokalität (Gamer-Bar)

Bitte nimm mich in die Schweiz auf! Das dialektale Gekrächze schaffe ich mir schon drauf, versprochen!