Wobei ich es völlig nachvollziehbar finde, den Geburtstag des Schwiegervaters hoch zu priorisieren. Geburtstage fallen aber nicht vom Himmel. Die kann man planen. Selbst wenn man das Datum des Geburtstags des Schwiegervaters nicht im Kopf hat, reicht da höchstwahrscheinlich ein "an dem Tag habe ich ne Rollenspielrunde. Kollididiert das ggf. mit nem anderen Termin?" in Richtung der eigenen Ehefrau. Dann muss man nicht erst kurz vorher vorher absagen. Bei sowas werde ich ansonsten auch ungehalten, vor allem weil andere sich den Termin freihalten und unter Umständen schon auf dem Weg sind. Das ist einfach respektlos gegenüber den anderen Teilnehmern.
Davon abgesehen, um noch mal zum Hauptthema zurückzukommen: ich denke, viele von uns haben in der Jugend oder zu Unizeiten mit dem Rollenspiel angefangen, als man a) recht viel Zeit hatte und b) sich in Kreisen bewegt hat, in denen man leicht auf Menschen stoßen konnte, die für das Hobby das gleiche Maß an Enthusiasmus an den Tag legten wie man selbst. Das Hobby war auch so konstruiert, dass man eben ganz viel selbst machen sollte oder sogar musste. Im Ergebnis hatte man wenige Casuals in den Runden und so gut wie jeder war bereit, auch mal die Spielleitung zu übernehmen. Ich glaube, dass sich gerade diese Dinge aktuell anders darstellen. Da gibt es viele, die "mal DnD ausprobieren wollen", aber eben nur als konsumierende Spieler. DnD wird auch stärker als all inclusive-Konsumgut vermarktet, in dem die Spielleitung eine Dienstleistung erbringt, und weniger als Spielanleitung, die einem die Möglichkeit gibt, darauf aufbauend das eigentliche Spiel zu spielen. Die Quote an Casual Playern ist bei den Neueinsteigern von heute wesentlich größer, was sich sowohl auf die Verbindlichkeit als auch auf den Enthusiasmus und die Bereitschaft zur Spielleitung auswirkt.