Das Adventurer Conqueror King System (ACKS) war einer der ersten großen Re-Releases von oldschooligem D&D, als die OSR den Schritt von Blogs mehr hin zum Publishing gemacht hat. Wenn man Bock auf ein B/X-artiges Spiel mit Regeln für den Sprung vom heimatlosen Abenteuer zum Lokalfürsten und zum Aufbau einer eigenen Domäne hat, dann ist das eine mechanisch gut gemachte Rundum-Sorglos-Packung. Regeltechnisch gibt es einige Eigenheiten, die von B/X abweichen, aber wie so vieles aus der Szene ist es gut hackbar und man kann ohne Probleme z.B. die Domänenregeln für ein Spiel mit Old School Essentials klauen, wenn man will.
Einige nennenswerte Unterschiede von ACKS sind:
- Proficiencies für jeden Charakter, die sich an Feats aus 3.5 oder PF1E orientieren. Aber keine Feat-Chains oder so.
- AAC (aufsteigende Rüstungswerte, also kein THAC0), die bei Angriffen auf die Grundschwierigkeit des Wurfs addiert werden.
- Race as Class, aber es gibt verschiedene Zwergen- und Elfenklassen und insgesamt auch ne Menge mehr Klassen.
- Magier zaubern spontan, so viele Slots sie jeweils haben, kein Vance'sches slotgenaues Vorbereiten. Hochstufige Zauber sind Rituale.
Wo ACKS punktet, sind zum einen Hexcrawl-Regeln und zum anderen allen Fragen, die in Richtung Business und Infrastruktur gehen. Die Gruppe will eine Wildnis übernehmen und als regionale Warlords herrschen? All das ist möglich mit detaillierten Regeln für Kosten, Zeitdauer, Gewinn und Risiken, vom Gründen einer eigenen Festung oder Stadt - und davon jeweils verschiedene Arten, je nach Charakterklasse - über das Schmieden von Ausrüstung, Anwerben von Söldern oder die Erforschung neuer Zauber oder Züchtung von magischen Bestien, usw. Das ist mechanisch trocken, aber wenn man Bock hat, sowas alles durchzusimulieren, gibt es erheblich schlechtere Systeme dafür als ACKS.
Was - mit Blick auf die Forenregeln aber nur in aller Kürze - noch wichtig ist: Der Autor von ACKS ist politisch "schwierig", um es vorsichtig auszudrücken, weshalb er und das System von vielen gecancelt wurden und werden. Ob und wie gut sich Werk und Autor trennen lassen, müssen alle Interessierten sicher selbst entscheiden, es gibt aber Foren und Gruppen, wo ACKS aus dem genannten Grund tabu ist. EDIT: Mr.Misfit sagte es schon, sorry.
Ein mEn lesenswerter Spielbericht mit ACKS ist
The Maze du Chátel bzw. dann das Folgekapitel
Chronicles of the Grim Fist.