Autor Thema: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen  (Gelesen 10479 mal)

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Offline Raven Nash

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #25 am: 21.02.2023 | 09:06 »
Grundsätzlich gilt: Nur wer sich beschweren will, äußert sich. Der zufriedene Kunde bleibt normalerweise stumm.

Und das muss man eben auch einberechnen. Gerade heute ist es einer Minderheit möglich, sich extrem prominent zu äußern.

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Online Crimson King

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #26 am: 21.02.2023 | 09:11 »
Ich kenne Rezensenten, die generell nur Sachen rezensieren, die ihnen gefallen, weil sie niemandem mit schlechten Kritiken die Laune verderben wollen. Ich finde das nachvollziehbar, weil man ja selbst auch nicht will, dass die eigenen Werke öffentlich runtergemacht werden. Ich selbst glaube aber, dass schlechte Rezensionen ihren Platz haben, wenn sie die Kritik sachlich formulieren. Gleichzeitig sollten Rezensionen generell vermitteln, dass es sich bei ihnen um individuelle Meinungen ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit handelt.

Ich glaube auch, dass die Negativität im AAA-Bereich, bei auf hohem Level produzierter Musik, Filmen, Serien etc., schlicht und ergreifend dazugehört. Autoren im Rollenspielsektor sind aber oftmals Hobbyisten. Das sollte man bei seinen Bewertungen niemals vergessen. Zum einen kriegen die deutlich weniger Schmerzensgeld, zum anderen ist die Distanz zwischen Produzent und Konsument in unserem Hobby vielfach deutlich geringer als dort, wo in der Breite professionell gearbeitet wird.
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Offline Arldwulf

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #27 am: 21.02.2023 | 09:14 »
Ich glaube es ist schwierig dort das richtige Maß aus konstruktiver Kritik und dem was ich "zuhören was der Autor möchte" zu finden. Ja offenbar sogar schwer einen passenden Begriff zu finden, zumindest für mich.

Was ich damit meine ist, das es oft genauso wichtig ist zu verstehen was die Intention, die Idee hinter einer Veröffentlichung ist wie es die Betrachtung ihrer Ausführung.

Mit beidem kann man sich beschäftigen, und hier kommt wieder das Konzept einer Community ins Spiel.

Wenn man das ganze mal als "wohin sollte sich eine Community wie das Tanelorn entwickeln?" betrachtet so braucht es natürlich die Möglichkeit Kritik an Veröffentlichungen, sei es nun eigenen oder auch denen anderer zu äußern. Aber je besser man dabei anderen zuhören und deren Meinung annimmt umso stärker und nützlicher wird eine Community.


Offline Blechpirat

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #28 am: 21.02.2023 | 09:18 »
Ich fühle da mit dir. Ich bin zwar weniger im kreativen Bereich tätig, aber selbst für https://rsp-blogs.de - was typischerweise eher geschätzt wird - habe ich schon extrem schmerzhafte Kritik aushalten müssen. Das nimmt einem echt die Lust, sich einzubringen.

Inhaltlich gibt es aber noch einen anderen Aspekt - die Befassungshürde. Wenn du einen tollen Text schreibst, dann kann ich den nur würdigen, wenn ich fast genausoviel Gehirnschmalz investiere. Das schaffe ich selten, und wenn ich mein brachliegendes Blog betrachte, weitaus seltener als früher. Weiß der Geier warum... - er erklärt aber, warum Themen wie "Gendern"  so abgehen. Da haben viele den Eindruck, mit ihrer Meinung mitdiskutieren zu können, ohne tief in die wissenschaftliche Aufarbeitung des Themas einsteigen zu müssen.

"Der erste Eindruck" ist übrigens eines meiner liebsten Themen und für mich das beste Argument für einen Like-Button im Forum.

Online ghoul

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #29 am: 21.02.2023 | 09:22 »
Ich bin gegen Like Buttons! Die Leute sollen begründen, wie sie etwas bewerten. Dies ist schließlich ein Diskussionsforum!
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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #30 am: 21.02.2023 | 09:30 »
Inhaltlich gibt es aber noch einen anderen Aspekt - die Befassungshürde. Wenn du einen tollen Text schreibst, dann kann ich den nur würdigen, wenn ich fast genausoviel Gehirnschmalz investiere.

Das verstehe ich nicht. Wenn du widersprechen willst, ist es natürlich schön, eine elaborierte Gegenrede zu verfassen. Mir selbst reicht, wenn ich mal wo was schreibe, aber auch ein "Danke, das hat mir geholfen". Selbst kurzes, kompaktes Feedback empfinde ich als angenehm.

Ich verlasse mich an vielen Stellen, z.B. wenn ich CDs kaufe, Filme und Serien auswähle, bei Brettspielen, aber auch bei Rollenspielbüchern stark auf gut verargumentierte und angenehm geschriebene Meinungen und bin froh um jeden, der mir auf diese Weise hilft, nicht noch mehr Geld für Sachen zum Fenster raus zu schmeißen, die mir später nicht gefallen. Der Weltengeist rezensiert nun schwerpunktmäßig Fertigabenteuer, die mich nicht übermäßig interessieren, auch wenn ich immerhin auf seine Empfehlung hin Lherata und der Dornenkönig/Wanderer unter dunklen Himmeln/Das Narrenschiff gekauft, um die Abenteuer ggf. mal auszuschlachten.

In dem Sinne: Weltengeist, zu schaffst Mehrwert, auch wenn du wenig Feedback bekommst. Auch alle anderen Rezensenten und Menschen, die ihre Meinung sachlich verargumentiert der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen: ihr schafft Mehrwert, auch wenn ihr es ggf. nicht so direkt bemerkt. Und noch etwas: je mehr vernünftige Menschen ihre Meinung vernünftig äußern, umso weniger Macht haben diejenigen, die die Möglichkeit der Meinungsäußerung im Internet vornehmlich zur Befriedigung des eigenen Egos auf Kosten anderer verwenden. Also: schreibt, gebt Feedback, aber in sachlicher und gemäßigter Form. Würdigt Feedback in genau dieser Form, und kritisiert unsachliches und bösartiges Feedback, oder ignoriert es hart.
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Offline aikar

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #31 am: 21.02.2023 | 09:35 »
Übersättigung ist sicher ein massives Thema. Es gibt so viel und man teilt seine Aufmerksamkeit auf, so dass für einzelne Projekte weniger übrig bleibt. Außerdem ist dadurch die Messlatte unglaublich hoch. Zeit ist begrenzt und ein Projekt, dass für sich genommen sehr gut ist, kommt oft trotzdem nicht zum Zug, weil es durch die schiere Menge noch viele Sachen gibt, die einen noch mehr ansprechen.
Wie oft ich mir gedacht habe, ich sollte bei einem interessanten Podcast ausführliches Feedback geben und es dann doch nicht gemacht habe, weil x andere Sachen wichtiger waren...

Bei der Hochglanz-Sucht muss ich mich schuldig erklären. Bücher (oder Webseiten) die aussehen wie aus den 80ern/90ern schau ich mir nicht mehr an, außer ich bekomme sie von mehreren Seiten explizit empfohlen und das Thema und der Schreibstil sprechen mich extrem an. Das ist in vielen Fällen sicher nicht fair, aber siehe den vorigen Absatz. Ich kann meine Zeit halt auch mit 10 anderen Büchern verbringen, die mich sowohl inhaltlich als auch optisch ansprechen.

Bei Rezensionen (und deine sind immer super gewesen) kommt etwas dazu, was im letzten DorpCast angesprochen wurde: Die meisten Rollenspieler:innen lesen keine Rezensionen mehr, sie schauen Videopräsentationen auf Twitch oder YouTube. Mir war das vorher gar nicht aufgefallen aber zumindest für mich kann ich sagen: Es stimmt. Das ging schleichend, aber tatsächlich lese ich kaum mehr Rezensionen, sondern konsumiere sie primär auf YouTube.

Das Feedback-Problem als Content Creator kenne ich selbst gut. Feedback ist selten, wenn dann tatsächlich konstruktives kommt ist das ein gewaltiger Motivationsschub und negatives setzt einem stark zu und lässt zweifeln. Da kann man wohl wirklich nur versuchen zu lernen, damit um zu gehen. Ich möchte nicht in der Haut von YouTube-Produzent:innen stecken, die das noch in deutlich größerem Umfang und Härte abkriegen.
Ich habe mir da ähnliches im Uhrwerk-Smalltalk gedacht. Die Kritiken mögen gerechtfertigt sein, aber ich verstehe es, wenn sich Uhrwerk-Sprecher:innen im Tanelorn nicht mehr zu Wort melden wollen. Würde ich auch nicht. Das Gefühl, dass man zerrissen wird egal was man sagt, ist da sicher stark und nicht angenehm. Und damit sind wir bei einem zentralen Problem: Man vergisst gerade bei Textkommentaren zu leicht, dass auf der anderen Seite Menschen stehen. Menschen, denen solche Kommentare nahe gehen, denen man das Gefühl gibt, dass alles was sie tun, eigentlich bedeutungslos ist, weil es ohnehin nicht genug sein wird. Dabei ist es egal, ob das stimmt oder nicht oder wer im Recht ist. Es sind Menschen. Menschen haben Emotionen. Und die können dazu führen, dass man kaputt geht. Und das ist es oft nicht wert. Vor allem weil man niemals alle zufrieden stellen kann.

Von Diskussionen über neue Serien und Filme halte ich mich inzwischen komplett fern. Ich merke einfach, dass mein persönliches Empfinden sehr oft nicht im Geringsten der "Meinung im Netz" entspricht und ich die Auswürfe selbsternannter Kritiker, die mir erklären wollen, was mir gefallen darf und was nicht, weder brauche noch will. Mir haben Wheel of Time und Ringe der Macht gefallen - Da habt ihr es!  ~;D
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Issi

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #32 am: 21.02.2023 | 09:51 »
Ich danke an dieser Stelle mal allen für ihre Beiträge, gerade auch für die aufmunternden (auch die, die mich per PM erreicht haben).

Aber noch einmal: Genau genommen ging es mir hier nicht um Aufmunterung, der Thread soll kein Fishing for Compliments sein. Es ging mir vielmehr darum, dass wenn ich da schon ein Problem habe (ich bin emotional eigentlich einigermaßen robust, ich kriege meine Kicks woanders her, und ich bin auch null darauf angewiesen, ob jemand meinen Kram liest oder nicht), dann haben vermutlich viele andere erst recht eins.

Es ging mir um Überlegungen, wie sie felixs oder Runenstahl angeschnitten haben: Wie müsste sich eine Community, wie müsste sich ein Tanelorn verändern, damit sich die, die im Grunde bereit und in der Lage wären, etwas beizutragen, dazu auch motiviert sehen?
Da liegt wahrscheinlich das Problem: Man kann die anderen nicht wirklich verändern. (Das liegt außerhalb des eigenen Einflusses) Nur sich selbst. (Und das ist auch schon schwer genug)

Zum Oger: Dass der schöne Schein häufig trügt, kann man doch überall beobachten.
Ich denke da zum Beispiel an zahllose 3D Blockbuster, die zwar von der Grafik her umhauen, aber den Zuschauer von der Story her nicht wirklich packen.

Man muss sich, bei all dem Überangebot, seine Rosinen selbst suchen, und vielleicht auch an Orten, wo man sie zuerst nicht vermutet hätte.

Häufig finden Menschen das toll, was ihnen optisch auf den ersten Blick viel verspricht, was viel beworben wird, und, das ist vielleicht nicht ganz unentscheidend, was jemand gemacht hat, der auf die ein oder andere Art unerreichbar ist.
(Jemand den man selbst kennt, kann ja gar nicht so toll sein. Wie auch? Das ist doch nur....Name hier einfügen...)

Auf der anderen Seite, sagt dir jemand, dem du nicht unbekannt bist, vielleicht auch Mal unverblümt was ihm negativ auffällt. ( Selbst wenn die Chance, auf ehrliches, stark positives Feedback nicht ganz so groß ist)

Natürlich ist nicht jedes negative Feedback konstruktiv. Im Gegenteil (Siehe Sandkasten)

Edit.
"Der Fisch entdeckt das Wasser als Letzter."
Glaube es war Peter Jackson, der sich verzweifeln gewünscht hat, er könnte seine Filme nochmal mit den Augen eines unbedarften Zuschauers sehen.
Kann ich gut nachvollziehen.
« Letzte Änderung: 21.02.2023 | 11:11 von Issi »

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #33 am: 21.02.2023 | 10:21 »
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Es ist im Ende aber besser, wenn auch Leute, die keine ausführliche Rezesnion schreiben können/wollen, zumindest kurz anzeigen können, dass sie etwas gut finden. Das hier ist keine Deutschklasse, man kann den Leuten nicht die Wortzahl vorschreiben.

@Weltengeist: das ist etwas, was mir auch auf den Senkel geht - die Lust am schieren Niedermachen, da stecken viele Leute Arbeit rein, die woanders besser aufgehoben worden wäre.
Gutes Beispiel "Ringe der Macht" oder "Willow" - ich mochte beide nicht, unterm Strich, aber ich hab dann auch neben Kritik auch gesagt, wo sie mir durchaus Spaß gemacht hatten.

Man sollte nicht vergessen, dass die "Brennt es nieder!"-Fraktion eine lautstarke Minderheit ist. Ich hab mir angewöhnt, Leute, die ich dieser Kategorie zuordnen kann, nicht mehr für voll zu nehmen (selbst wenn sie den gleichen Standpunkt haben sollten wie ich), denn über eine geistige Reife von geschätzt acht Jahren sind die meistens nie hinausgekommen.  ::)
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Offline klatschi

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #34 am: 21.02.2023 | 10:25 »
Ich bin gegen Like Buttons! Die Leute sollen begründen, wie sie etwas bewerten. Dies ist schließlich ein Diskussionsforum!
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Gerade für eine Abenteuer-Autoren, aber auch für einen Rezensenten ist es doch wichtig, zu wissen, warum die Leute etwas gut oder schlecht finden.
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Aber es gibt doch nicht entweder-oder, sondern die Wahrheit liegt wohl dazwischen.
Aktuell ist es ja oftmals so: Es kommt wenig bis keine inhaltliche Rückmeldung.
Danach wird es wohl oftmals so sein, dass wenig bis keine Rückmeldung kommt und dazwischen immer wieder Likes. Selbst wenn man sie nur als Lesebestätigung interpretiert, kann es motivierend sein.
Zumindest in den Foren, die ich mit Like-Funktion nutze, hat sich die Diskussionsfreude nicht stark gesenkt nach meinem Gefühl.



@Weltengeist: das ist etwas, was mir auch auf den Senkel geht - die Lust am schieren Niedermachen, da stecken viele Leute Arbeit rein, die woanders besser aufgehoben worden wäre.
Gutes Beispiel "Ringe der Macht" oder "Willow" - ich mochte beide nicht, unterm Strich, aber ich hab dann auch neben Kritik auch gesagt, wo sie mir durchaus Spaß gemacht hatten.

Ich denke, es kommt noch ein zweiter Punkt dazu: Oftmals wird ja nicht nur geschrieben, was man nicht mag, sondern es wird immer und immer wiederholt, um auch nochmal zu unterstreichen, WIE scheiße man es findet. Und damit auch alle, die Spaß dran haben, sicher sein können, dass man selbst es nicht hatte. Wirklich nicht. Die ewige Wiederkehr derselben Diskussionen zu denselben Themen, die dadurch angestoßen wird, ist ermüdend.

Offline First Orko

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #35 am: 21.02.2023 | 10:31 »
Ich habe für mich gelernt, dass mir Reviews und Empfehlungen im Bereich von "Ist okay, kann man sich angucken, aber muss man nicht. Macht X gut, hat aber Schwächen bei Y und Z" und "Ist sehr gut in X und macht Y und Z beser als Andere, weil [ausfürhliche Begründung]" mir am Meisten helfen.

Überschwängliche Begeistung für etwas grundsätzlich Solides ohne jegliche Schwächen hilft mir sowenig wie unreflektiertes Haten.

Wenn es dagegen von Beidem VIEL gibt, bin ich grundsätzlich neugierig, denn streitbare Werke sind selten generell schlecht aber in einer Weise besonders, dass sie "nicht für alle was sind". DANN kommt es für mich darauf an, WER es empfiehlt und/oder abrät. Denn natürlich sind Rezensionen immer subjektiv. Da ist dann immer die Frage: Wie sehr stimmt mein Geschmack mit der rezensierenden Person überein oder weicht ab? Beides kann hilfreich sein, wenn man es entsprechend einordnet.

It's repetitive.
And redundant.

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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Online ghoul

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #36 am: 21.02.2023 | 10:33 »
Also ich nehme sowohl Lob wahr als auch konstruktive Widerrede, wenn ich Rezensionen schreibe.
Eine destruktive Grundtendenz kann ich nicht erkennen.

Und richtig destruktive Kritiken (da fallen mir mindestens 2 deutsche Produkte ein, die ich in der Luft zerreißen könnte) schreibe ich manchmal nicht nieder, auch wenn ich im Kopf schon sehr lustige Kommentare ausformuliert habe - weil ich weiß, dass andere Menschen ihr Herzblut da reingesteckt haben.
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #37 am: 21.02.2023 | 10:37 »
Oftmals wird ja nicht nur geschrieben, was man nicht mag, sondern es wird immer und immer wiederholt, um auch nochmal zu unterstreichen, WIE scheiße man es findet. Und damit auch alle, die Spaß dran haben, sicher sein können, dass man selbst es nicht hatte. Wirklich nicht. Die ewige Wiederkehr derselben Diskussionen zu denselben Themen, die dadurch angestoßen wird, ist ermüdend.

Oh ja, und ganz besonders suspekt sind mir dann die Leute, die mit aller Gewalt versuchen, alle, die Film / Spiel / Abenteuermodul XY toll fanden, zu überzeugen: "Nein, tut ihr nicht! Ihr müsst einsehen, dass es Scheisse ist!".

Solche - tut mir leid, ich kann sie nicht anders nennen - Deppen landen bei mir auf Ignorierlisten. Ich versteh die auch kein bißchen.
Wenn ich ne Diskussion mitbekomme, in der mehrere Leute sich gegenseitig von ihrer Freude an Produkt X vorschwärmen, ich selber es aber eher schlecht finde, na dann freue ich mich darüber, dass es anscheinend anderen Leuten Freude bereitet, halte mich da raus, und such meinerseits Threads, in denen es um für mich begeisternde oder interessante Themen geht. Da kann man durchaus auch kontrovers miteinander diskutieren, das muss kein ständig widerholendes "Ach ist das so toll!"-Gelaber sein. Ich Kann da durchaus auch sachlicher Kritik an mir gut gefallenden Produkten etwas abgewinnen, solange die nicht eine Art Kompetenzdominaz zu etablieren versucht.
« Letzte Änderung: 21.02.2023 | 10:39 von KWÜTEG GRÄÜWÖLF »
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Offline Weltengeist

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #38 am: 21.02.2023 | 10:43 »
Das mit dem "sich erinnern, dass da ein Mensch ist" ist mMn ein wichtiger Punkt, der sowohl bei Rezis als auch ganz allgemein bei Diskussionen im Netz oft zu kurz kommt.

In Sachen Uhrwerk-Verlag halte ich mich beispielsweise seit Jahren hart mit meiner Meinung zurück (die ich natürlich habe), einfach weil ich die Menschen dahinter kenne und mag.

Und ich habe im Laufe dieser Diskussion hier schon ernsthaft erwogen, meine Rezensionen künftig mit "Lieber <Name des Autors>!" zu beginnen, um mich selbst genau daran zu erinnern. Das löst sicher nicht alle Probleme, aber setzt zumindest einen bestimmten Grundton.

Noch wichtiger wäre mir aber die allgemeine Erkenntnis, dass man ab und zu auch mal positives Feedback geben sollte. Muss ja nicht gleich eine Rezension sein - ein "Danke dir" oder "Sehe ich genauso" unter einem Beitrag (oder ja, ein Like-Click, wenn es denn sowas gibt) hilft auch schon.
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Offline Fadenweber

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #39 am: 21.02.2023 | 10:46 »
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Noch wichtiger wäre mir aber die allgemeine Erkenntnis, dass man ab und zu auch mal positives Feedback geben sollte. Muss ja nicht gleich eine Rezension sein - ein "Danke dir" oder "Sehe ich genauso" unter einem Beitrag (oder ja, ein Like-Click, wenn es denn sowas gibt) hilft auch schon.

Danke Dir, Weltengeist, das sehe ich genauso :)
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Offline Megavolt

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #40 am: 21.02.2023 | 10:54 »
Jeder, der mal selber eine reingewürgt bekommen hat, wird daran weise und lernt: Wenn man selber etwas rezensiert, dann rezensiert man es positiv oder gar nicht. :)

Lieber Weltengeist, ich kann mich aus eigener Anschauung zu der Diagnose hinreißen lassen, dass du kein Arsch bist.  ~;D Ganz im Gegenteil.
Weil du deine Rezensionen ansprichst: Die sind super und die Rollenspielwelt braucht DEUTLICH MEHR von diesen kompetenten Analysen. Da besteht nach wie vor eine riesen Lücke. Rezensionen im Internet sind mehrheitlich nutzlos, deine sind hingegen strukturiert, nachvollziehbar und haben einen Mehrwert. Unser Hobby braucht das.

Wir leben leider seit 1W4+2 Jahren in einer Zeit, in der die kreischenden Irren sich alles rausnehmen können, dagegen kann man in meinen Augen schlicht nichts machen. Man kann nur mit gutem Beispiel vorangehen, man kann darüber hinaus diejenigen unterstützen, die gemein angegangen werden und drittens sollte man sich die destruktiven Leute auch einfach merken, das wurde ja auch schon angesprochen.

Offline flaschengeist

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #41 am: 21.02.2023 | 11:00 »
Ich selbst glaube aber, dass schlechte Rezensionen ihren Platz haben, wenn sie die Kritik sachlich formulieren. Gleichzeitig sollten Rezensionen generell vermitteln, dass es sich bei ihnen um individuelle Meinungen ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit handelt.

In dem Sinne: Weltengeist, zu schaffst Mehrwert, auch wenn du wenig Feedback bekommst. Auch alle anderen Rezensenten und Menschen, die ihre Meinung sachlich verargumentiert der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen: ihr schafft Mehrwert, auch wenn ihr es ggf. nicht so direkt bemerkt. Und noch etwas: je mehr vernünftige Menschen ihre Meinung vernünftig äußern, umso weniger Macht haben diejenigen, die die Möglichkeit der Meinungsäußerung im Internet vornehmlich zur Befriedigung des eigenen Egos auf Kosten anderer verwenden. Also: schreibt, gebt Feedback, aber in sachlicher und gemäßigter Form. Würdigt Feedback in genau dieser Form, und kritisiert unsachliches und bösartiges Feedback, oder ignoriert es hart.

Genau so sehe ich es auch (@Ghoul: habe extra für dich auf "+1" verzichtet ;)). Positives Feedback stärkt Menschen, daher ist es am Ende für alle besser, wenn wir uns bemühen, die Devise "nicht geschimpft ist halb gelobt" auf den Müllhaufen zu werfen, auf den sie psychologisch gesehen gehört.
Besonders bei Kritik finde ich wichtig, sprachlich zu markieren, dass man nicht im Besitz der absoluten Wahrheit ist ("Ich finde/denke/bin der Ansicht/habe den Eindruck" etc.). Zudem würde ich grob drei Arten von Kritik unterscheiden:

1. Destruktive Kritik ("Das Abenteuer ist Rotz"). Sie enthält keinerlei sachliche Argumente. Braucht kein Mensch.
2. Konstruktive Kritik ("Das Abenteuer ist mir zu unübersichtlich"). Sie enthält Sachargumente aber keine Verbesserungsvorschläge.
3. Tolle Kritik, wie die konstruktive Variante aber eben mit Verbesserungsvorschlägen ("Das Abenteuer ist mir zu unübersichtlich. Ich würde dir empfehlen, mehr Infoboxen einzubauen. Hier ein Beispiel (link) wie sowas aussehen kann").

Selbst tolle Kritik kann schmerzhaft sein. Ich habe hier z.B. vor einigen Monaten Feedback zum Layout meines Eigenbaus eingeholt und viel Resonanz erhalten. Eine Seite von mir hat sich natürlich gewünscht sowas zu hören wie "aus Sicht einer Layouters schon super". Das stimmte jedoch einfach nicht und diese Erkenntnis war eben schmerzhaft. Nachdem ich da drüber hinweg war, habe ich das viele konstruktive und tolle Feedback genutzt, Wochen in die Überarbeitung des Layouts gesteckt und kann heute kaum noch verstehen, wie ich je mit der alten Version zufrieden sein konnte. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Schmerz ist es wert :).



« Letzte Änderung: 21.02.2023 | 11:05 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Zanji123

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #42 am: 21.02.2023 | 11:13 »
Das mit dem "sich erinnern, dass da ein Mensch ist" ist mMn ein wichtiger Punkt, der sowohl bei Rezis als auch ganz allgemein bei Diskussionen im Netz oft zu kurz kommt.

In Sachen Uhrwerk-Verlag halte ich mich beispielsweise seit Jahren hart mit meiner Meinung zurück (die ich natürlich habe), einfach weil ich die Menschen dahinter kenne und mag.

Und ich habe im Laufe dieser Diskussion hier schon ernsthaft erwogen, meine Rezensionen künftig mit "Lieber <Name des Autors>!" zu beginnen, um mich selbst genau daran zu erinnern. Das löst sicher nicht alle Probleme, aber setzt zumindest einen bestimmten Grundton.

Noch wichtiger wäre mir aber die allgemeine Erkenntnis, dass man ab und zu auch mal positives Feedback geben sollte. Muss ja nicht gleich eine Rezension sein - ein "Danke dir" oder "Sehe ich genauso" unter einem Beitrag (oder ja, ein Like-Click, wenn es denn sowas gibt) hilft auch schon.

wobei ich deine Rezensionen eigentlich mehr als sachlich in Erinnerung habe. Klar kann es sein (und wird wohl) das mal ein etwas unsachliches "Was zur hölle soll das" rausrutscht aber das ist (zumindestens in deinen Rezis) super selten.


Generell muss es auch negative Kritik geben solange diese eher Sachlich ist und nicht persönlich wird. Wenn deutlich angezeigt wird "das ist persönlich nicht meins" oder "das macht für mich keinen Sinn" dann sieht man deutlich das die Probleme die derjenige hat evtl. man selbst nicht haben wird weil man über diese "Fehler" hinwegsehen kann bzw. sie nicht als "Probleme" wahrnimmt.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #43 am: 21.02.2023 | 11:15 »
Allerdings wird hier auch gar nicht auf das Problem der "Gefälligkeitsrezensionen" eingegangen. Viele Rezensionen befassen sich leider nur oberflächlich mit dem Produkt, dessen Fan sie sind und loben es dann über den grünen Klee. Gerade bei Rollenspielen ist das schon sehr verbreitet. Diese Rezensionen haben keinen Mehrwert, ganz im Gegenteil: Sie täuschen den Leser. Oftmals auch gar nicht aus böser Absicht. Aber da ist dann entsprechende Kritik an der Rezension schon angebracht. Logischerweise in einem entsprechenden Ton und nicht beleidigend.

Was ich damit sagen will: Nicht jede Rezension hat einen Mehrwert (ohne hier jetzt jemanden explizit zu meinen).
spielt: Labyrinth Lord bei Fezzik
leitet: Warhammer Fantasy 4

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #44 am: 21.02.2023 | 11:25 »
Oh, ich finde diesen Gefälligkeitsschrott darf man schon hart angehen.
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Issi

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #45 am: 21.02.2023 | 11:33 »
Vielleicht braucht man auch einfach mehr Mut ein "Arsch" zu sein.
Bzw. sich so bezeichnen zu lassen.
Das kann ja leicht passieren, schließlich schaut jeder durch "seine eigene Brille."

"Gefällig sein wollen" bringt niemanden weiter. Aber was natürlich genauso schlimm ist, ist ein Mangel an Differenzierung.

Beispiel:
Nur weil ich etwas bestimmtes schlecht finde, muss nicht gleich alles andere auch schlecht sein.
Wenn ich darüber hinaus etwas gut oder annehmbar finde, kann ich das genauso anmerken, wie das Gemecker.

Wenn ich die Meinung eines Menschen in einem gewissen Punkt nicht mag, heißt das noch lange nicht, dass ich auch einen schlechten Menschen vor mir habe.
"Deine Meinung hierzu, finde ich doof" ist was anderes als " Wenn du die Meinung hast, bist du doof."
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Offline 1of3

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #46 am: 21.02.2023 | 11:47 »
Zitat
immer wieder habe ich mich bemüht, ein cooles Produkt zu beschreiben, und die Reaktion war null

Ich hatte schon ein paar mal eine Like-Funktion für das Forum hier vorgeschlagen. Wurde abgelehnt. Aber ganz klar: Ich mach keinen Post in einen Faden, wo Leute ihr Zeug schreiben, weil es mir gut gefällt. Dann sind da ja Posts die den Platz von den Posts wegnehmen, für die das Thema da ist.


Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #47 am: 21.02.2023 | 11:53 »
Vielleicht braucht man auch einfach mehr Mut ein "Arsch" zu sein.
Bzw. sich so bezeichnen zu lassen.
... "Deine Meinung hierzu, finde ich doof" ist was anderes als " Wenn du die Meinung hast, bist du doof."
(Lernt man eigentlich im Deutschunterricht)

Also da wären beide Formulierungen arschig, ich würde auch auf ein "Deine Meinung ist doof." negativ reagieren. Besser wäre "Da teile ich deine Meinung nicht, ich seh das anders."

Ich verstehe aber auch, daß es auch das gegenteilige Extrem gibt, daß man nur noch Lobhudelei und Harmonie mit der Brechstange zu produzieren versucht. Das ist es wahrscheinlich auch, was du mit "Mut, ein Arsch zu sein" meinst. Ist aber in meinen Augen keine gute Formulierung, weil das dann als Ermunterung, sich assi zu benehmen missverstanden werden kann.

Der "Mut, ein Arsch zu sein", das ist meistens ja nur ne Ausrede, um sich nicht mit anstrengendem Kram wie Eingehen auf Andere abzuplagen. So glorifizieren sich meistens ja nur Leute, die dann im Gegenzug rumheulen, wenn ihr Gegifte nicht stoisch ertragen wird, sondern sie es mit gleicher Münze zurückgezahlt bekommen. Dann ist die Diskussion in gegenseitigen Gestichel versackt, und man kommt da schwer wieder raus.

Mut bräuchte man eher, um sachlich Kritik zu äußern, ohne gleich in einen abfälligen Tonfall zu stolpern.
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Online Tintenteufel

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #48 am: 21.02.2023 | 11:55 »
@Weltengeist und Faden-Betreff + alle anderen:
Bitte tu es nicht. Bitte lass dich durch Stille nicht entmutigen weiter Rezensionen, Spielberichte, Gedankengänge, Hausregeln, Fiktion etc. zu schreiben. Wir (bzw. ich) sind hier um solche Dinge miteinander zu teilen. Je weniger es tun, desto trister und trauriger wird unser Tanelorn. Überlasst dieses Forum nicht denen die alles besser Wissen und nur die Arbeit von anderen sinnlos kritisieren, anstatt das Positive daran zu sehen und lobend hervorheben bzw. es vielleicht noch durch konstruktive Diskussion und Kritik zu verbessern.

Ich selbst versuche hier meine "Arbeit" und Gedanken zu teilen, weil es hier ein Echo bzw. eine Rückmeldung gibt. Oder zu Mindest die Chance darauf. Ich erlaube mir nicht das als selbsverständlich zu sehen, sondern freue mich wenn Leute drauf einsteigen. Denn meine Spielgruppe ist nämlich auch sehr Feedback-faul und ich brauche Input um mich zu motivieren und zu verbessern. Deshalb kann ich dich sehr gut verstehen!

Rock on!  :headbang:
Spiele/leite derzeit Swords & Wizardry, Mausritter, Mothership und VgdF.
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Offline felixs

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Re: Gedanken: Die nachlassende Lust, etwas beizutragen
« Antwort #49 am: 21.02.2023 | 11:56 »
Na klar, aber es ist enorm gut, ein Rüstzeug zu haben, damit umgehen zu können, wenn negative Kritik oder auch gar kein Feedback kommt.

Klar wäre das gut.
Was aber macht man, wenn man das eben nicht hat?

Die Psychologie möchte zwar, dass Menschen "resilient" sein sollen, wie das konkret umzusetzen ist, ist aber unklar. Und scheint wesentlich an schwer zu beeinflussenden, externen Faktoren zu liegen.

Wenn man den Dschungel auf die Menschen loslässt, dann setzen sich nicht unbedingt die mit den angenehmen Eigenschaften durch.

Ich bin gegen Like Buttons! Die Leute sollen begründen, wie sie etwas bewerten. Dies ist schließlich ein Diskussionsforum!
Auch Beiträge mit "+1" sind mir ein Gräuel.

Finde ich auch.
Vor allem auch, weil dadurch eine sichtbare Hierarchie von Leuten mit vielen und mit wenigen "Likes" entsteht.

Überschwängliche Begeistung für etwas grundsätzlich Solides ohne jegliche Schwächen hilft mir sowenig wie unreflektiertes Haten.

Und das ist auch wichtig. Ich ignoriere die meisten von amerikanischen Schreibern verfassten Rezensionen, einfach weil die es vermeiden, die Schwachstellen anzusprechen.
« Letzte Änderung: 21.02.2023 | 12:07 von felixs »
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