Es dauert nur ein paar Sekunden, bis ihr ein melodiöses "Gleich" durch die Tür hört. Nur wenige Momente später wird die Tür aufgerissen und vor euch steht eine junge Frau, deren feuerrotes und ungebändigtes Haar jeden ersten Eindruck bestimmt. Es wird durch ein kleines schmales, grünes und besticktes Haarband einigermaßen in Form gehalten. Im Gegensatz zu diesem Schmuckstück ist sie ansonsten schlicht und praktisch gekleidet. Ihr Blick ist fröhlich und sprüht vor Energie, als sie lächelnd zu einem Gruß ansetzen will, dann aber kurz stockt.
"Deidre?!"
Sie lässt das Leinentuch fallen, mit dem sie sich gerade die Hände gesäubert hat, und fällt euer jungen Begleiterin um den Hals, wobei sie sich etwas nach oben strecken muss.
"Wie schön, dich zu sehen. Du warst lange weg!"
Deidre wirkt anfangs etwas steif und überrascht, man merkt aber schnell, dass sie die Anwesenheit der rothaarigen Frau genießt und die Umarmung erwidert. "Hallo, Eileen." Die Stimme von Deidre wirkt fast schon etwas unterdrückt, da sie in das dichte Haar der Heilerin murmelt.
Eileen löst die Umarmung, hält Deidre ein wenig mit ausgestreckten Armen auf Abstand und mustert eure Gefährtin. "Du hast neue Tätowierungen, wie ich sehe. Es freut mich, dass du weiter vorangekommen bist!" Sie lächelt stolz und ihr bemerkt, dass, wenn nicht Freundschaft, dann zumindest tiefer Respekt, die beiden Frauen verbindet.
Erst jetzt bemerkt sie, dass ihre Hände noch schmutzig und voll von Spuren einer dunkelroten Flüssigkeit sind, sie hebt schnell das Tuch auf und beginnt, sie weiter zu säubern.
"Verzeiht," und sie richtet den Blick dabei an Naira, Stiepen und Ugin, "ich musste gerade noch den Sud mit den getrockneten Schlehen aufsetzen, meine Hände sind noch etwas schmutzig. Kommt doch herein!"
Sie macht einladend ein paar Schritte zurück und ruft euch aus dem Inneren des Raums geschäftig zu. "Ich schätze, Deidre und ihr seid nicht aus reiner Höflichkeit hierhergekommen? Ich hoffe, es ist nicht zu spät - um wen geht es? Kommt herein und legt euch auf's Bett, ich wasche schnell meine Hände."
Euer Blick ins innere des Raums bestätigt den äußeren Eindruck: Der große Raum ist schlicht eingerichtet, fast schon etwas heruntergekommen, so als würde es die Bewohnerin nicht als wichtig erachten, die Macken auszubessern. Über dem Feuer im überaus großen Kamin wird gerade ein Kessel erhitzt, die Feuerstelle wirkt groß genug, um mehrere Kessel und Töpfe gleichzeitig zu bedienen. An der Wand steht ein sauberes Bett und eine Holzleiter führt durch eine Dachlucke in ein oberes Stockwerk.
An den Wänden, unter dem rückwärts gerichteten Fenstern, seht ihr zwei große steinerne Wasserbecken und lange Tische voll von Tiegeln, Töpfchen und Mörsern. An Schnüren an der Decke hängen Pflanzen, Kräuter und Blätter, die hier wohl zum Trocknen aufgehängt wurden.
Der Eindruck ist etwas chaotisch, aber charmant.