Agon sind Spiele und Sport, die auf Wettkampf beruhen.
Wettkämpfe wollen und sollen gewonnen werden. Beim Rollenspiel geht es mir nicht ums Gewinnen. Ich denke nicht, dass der Begriff passend ist. Weiteres s.u.
Alea ist das Glücksspiel. Hier nehmen wir einfach die Würfel als Komponente. Die Würfel werden geworfen und die Spieler unterwerfen sich dem Ergebnis.
Auch ein Glücksspiel hat das Ziel, einen Gewinner zu ermitteln, mit Glück als einer oder der einzigen Komponente. Ebenso wie oben: Da Rollenspiel mE nicht mit dem Ziel des Gewinnens oder Verlierens gespielt wird, ist es für mich kein Glücksspiel.
Im RPG werden IG-Wettkämpfe jeder Art (Kämpfe, soziale Auseinandersetzungen tatsächliche sportliche oder spielerische Wettkämpfe etc) meist mit dem
alea-Aspekt verknüpft. Die taktische & strategische Seite des RPG kann man vielleicht als "echten
agon" auffassen (ein Messen im Geiste), für körperliche Wettkämpfe bietet der Spieltisch ja selten eine Gelegenheit...
Solche... Würfel-
agone?
alea-Kämpfe?... sind ein Teil des Rollenspiels, aber nicht das ganze. Je nach Spielstil können sie einen sehr kleinen Teil darstellen, bzw kann fraglich sein, ob es sich überhaupt um solche handelt. Wenn man der SL eine große Freiheit bei ihrer Tätigkeit lässt, kann es tatsächlich auch nur die Illusion eines Wettkampfes sein, und wenn das allen gefällt, gibt es auch dann keine Probleme. Die Gesamtheit "Rollenspiel / RPG" trifft das mE alles nicht.
Illinx spielt beim Rollenspiel keine Rolle. Hier geht es um Bewegung, etwa wenn Kinder sich einen Abhang runterrollen lassen oder Drehspiele vollführen.
Mimikry ist die Maskierung. Räuber und Gendarm, das Kaufladenspiel oder das spielerische Darstellen eines Charakters.
Mimikry scheint mir, wie nobody@home, der Kern dessen zu sein, was Rollenspiel / RPG mE ausmacht. Beim Live-Rollenspiel hat man dann
illnix oben drauf. (Mmhhh, Abhänge runterrollen; viel zu lange nicht gemacht...)
Bei den anderen steht fest, dass alea respektiert wird. Ist dies nicht der Fall, dann entartet das Spiel, laut Callios.
Wenn ich das richtig verstehe kannte Callios RPGs nicht mals, zumindest als er das angeführte Buch schrieb. Wie kann er da RPG in i-einer sinnvollen Weise klassifizieren?
Leider kenn ich weder das Buch von Callios noch die anderen erwähnten Schriften. Soweit ich das sehen kann denke ich aber nicht, dass solche Klassifikationen besonders hilfreich sind. Wenn ich beim Live-Rollenspiel beim Würfeln gezinkte Würfel verwende, schummele/betrüge ich dann? Im Spiel ja, sicher. Und "in echt"? Eine Würfelspielrunde (oder auch eine Partie Poker etc) könnte man ja theoretisch auch in eine RPG-Runde integrieren.