Und noch was ganz anderes: Mir ist bei meinen beiden letzten Tabletop-Gefechten wieder aufgefallen, dass ich keine langen Spiele mag. Nach zwei Stunden ist allmählich ein wenig die Luft raus, nach drei Stunden wird es anstrengend und ich habe dann auch keinen Spaß mehr.
Schaut man sich um, was die meisten Leute gern spielen wollen, dann scheint es doch so, als ob sich lange, "episch" Spiele einer großen Beliebtheit erfreuen. Und natürlich braucht man dafür umfangreiche Regeln und Szenarien mit vielen Details und allem Umzu.
Meine auf Erfahrungswerte gestützte These dazu: Das ist nur in der Vorstellung gut und die Leute machen das in Wahrheit auch nicht. In der Regeln laufen die "epischen" Spieltage so ab: Von vier fest angekündigten Personen sind zwei oder drei da. Keiner hat die Regeln wirklich verstanden. Die erste Stunde geht für Regelrekapitulation drauf, die nächsten zwei Stunden passiert auf dem Feld trotzdem irgendwas, was sich eher grob an den Regeln orientiert. Danach schleppt sich das ganze für ein paar Stunden hin, bis man dann ohne irgendein Ergebnis aufhört.
Was hingegen tatsächlich funktioniert, sind kurze, knappe Regelwerke, übersichtliche Szenarien. Wenn man zwei Stunden dafür eingeplant hat, wird man am Ende trotzdem vier brauchen. Aber das ist noch OK. Wenn man gar nichts geplant hat, oder von vier Stunden ausging, dann wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.
Und man kann ja viele Figuren und alles mögliche Zeug auf dem Tisch haben. Sieht toll aus. Aber man sollte trotzdem bei einfachen Regeln und wenigen Einheiten (diese können ja aus vielen Figuren bestehen) bleiben. Zwölf Einheiten pro Seiten sind reichlich, mehr als zwanzig klappt fast nie.