Habe ich an anderer Stelle schon mal empfohlen: Einige Romane von Rosemary Sutcliff spielen im späten bzw. untergegangenen römischen Britannien. Der bekannteste (Adler der neunten Legion) setzt für für Deine Zwecke wohl zu früh an (hohe Kaiserzeit), obwohl bereits Risse und Niedergang zu erspüren sind. Aber die weniger bekannten Folgeromane (alle lose verklammert durch das Schicksal der römisch-britischen Familie Aquila) Grenzwolf (das niedergehende Imperium muss zu verzweifelten Methoden greifen, um den Druck auf die Grenzen zu kontrollieren), Der silberne Zweig (britannisches Sonderreich wird von der Zentrale wieder botmäßig gemacht), Drachenschiffe drohen am Horizont (auch unter Die Fackelträger veröffentlicht = die letzten römischen Truppen ziehen ab), Morgenwind (die Reste der keltisch-römischen Zivilisation gehen bis auf ein paar verinselte Gebiete im Ansturm der Angelsachsen unter), Sword at Sunset (nur engl. = dem keltisch-römischen Widerstand gibt Artorius vorübergehend Hoffnung) passen womöglich.
Die Bücher richten sich vorrangig an Jugendliche (Ausnahme Sword at Sunset), sind aber auch für Erwachsene gut zu lesen. Was sie meines Erachtens unvergleichlich einfangen, sind das Gefühl von Niedergang, Wegbrechen von Strukturen, Auflösung von Recht und Ordnung, Verlust von Wissen und Kultur, verzweifeltes Festhalten am Alten, das als kulturell überlegen empfunden wird, dessen Untergang deshalb noch unbegreiflicher wird. Und wie der Einzelne sich zu retten und zu adaptieren versucht.
Einige der genannten Bücher sind nur noch antiquarisch zu erhalten, sollte aber machbar sein, da früher sehr verbreitet.
Gruß
Azaghal
Edit: fehlendes Satzende ergänzt