Ich hatte mich ja schon einmal an der Artikulation eines Rollenspielstils versucht, den ich damals "
touristisches Rollenspiel" getauft habe.
In diesem Spirit ahne ich eine weitere Spielform entdeckt zu haben:
Es gibt (seltene) Spieler, die wollen vom Rollenspiel eigentlich gar nichts. Sie wollen keinen Plot, sie wollen keinem Gegner verdreschen, sie wollen kein Drama, sie wollen nix erkunden, sie wollen keine Herausforderung, sie wollen einfach nur "sein". Es macht ihnen Spaß, in ihrer Rolle zu existieren, und das reicht ihnen eigentlich.
Beispiele:
- jemand mit der Figur "grantiger einsamer Wolf", der es als Belästigung empfindet, wenn er einen Auftrag annehmen soll oder sich mit den anderen Figuren auseinander setzen soll
- jemand, dessen Rolle einfach nur "ungewöhnlich" ist, ohne dass diese Rolle (oder der Spieler hinter der Rolle) irgendwas dadurch auslöst. Der schweigende Borongeweihte. Der ultra reiche Edelmann, der sich daran erfreut, dass er so viel Geld hat, ohne es einzusetzen. Ich hatte letzthin "die exotische Prinzessin" - deren Rolle ich persönlich ausgereizt hätte, dass es kracht, weil das ja eine coole und produktive Rolle ist - deren Spieler aber einfach nur begeistert war, eine Prinzessin zu sein, und das in keinster Weise irgendwie in Kontakt mit der Welt gebracht hat.
Herumhocken, eine Rolle haben, nix machen, nix wollen, trotzdem begeistert sein:
Ich würde gerne von euch wissen, ob ihr das auch kennt oder ob ich mir da nur was einbilde.