Bei den Waldmenschen weiß man es schlicht und einfach nicht, wie es mit denen zur Zeit Frodos aussieht. Dominierend in den Anduintälern sind eindeutig die Beorninger, nach dem was Gloin in Bruchtal Frodo erzählt. Sagt aber nichts über die Waldmenschen aus. Dass die in den Bardingern aufgegangen sein sollten, das bezweifele ich - die sind relativ weit von Thal entfernt, und haben auch zumindest in ihren Traditionen auch andere Abstammungsmythen (im Hobbit heißt es, dass sie vom Süden den Anduin hochgekommen sind).
Es spricht eigentlich auch nichts dagegen, dass zur Zeit Frodos Esgaroth weiterhin blüht. Immerhin wissen wir, dass Bilbo auf seiner letzten Reise dort war und dann nach Thal, weitergezogen ist.
Die heroische Kultur der Seemenschen im alten DER-SL-Schirm-Set fand ich eigentlich ganz gut, weil die durchaus neben den Bardingern was Eigenständiges abbildeten. Weniger heldenhaft und mehr auf Händler getrimmt.
Übrigens, weil ich es gerade zur Hand habe, hier Gloins Bericht, was er in Bruchtal Frodo so über den Stand der Dinge in 3018DZ in Wilderland erzählt - man beachte, dass das alles ziemlich vage ist, mit reinem Fokus auf eine Handvoll Akteure, die Gloin kennt und für die sich Frodo interessiert. Das sagt nichts über andere Völker aus. Was spieltechnisch super ist, weil man dann relativ freie Hand hat, was bei den anderen so abgeht (wie es die Macher von TOR 1st Ed ja dann auch mit ihrer Wilderlandkampagne gemacht haben, wo
die SC durchaus beeinflussen können, ob die Waldmenschen verschwinden oder gedeihen)
Gloin erzählt Frodo
Während der weiteren Mahlzeit unterhielten sie sich miteinander, aber
Frodo hörte mehr zu, als daß er redete; denn abgesehen vom Ring schie-
nen die Neuigkeiten aus dem Auenland unbedeutend und entrückt und
unwichtig, während Gloin viel zu berichten hatte von Ereignissen in den
nördlichen Gebieten von Wilderland. Frodo erfuhr, daß Grimbeorn der
Alte, Beorns Sohn, jetzt der Herrscher über viele standhafte Menschen
war, und daß in ihr Land zwischen dem Gebirge und Düsterwald weder
Ork noch Wolf einzudringen wagten.
»Ja«, sagte Gloin, »wenn die Beorninger nicht wären, wäre es schon
lange unmöglich, von Thal nach Bruchtal zu gelangen. Es sind tapfere
Männer, und sie halten den Hohen Paß und die Furt von Carrock offen.
Aber ihr Zoll ist hoch«, fügte er hinzu und schüttelte den Kopf. »Und wie
Beorn früher schätzen sie Zwerge nicht übermäßig. Immerhin sind sie
vertrauenswürdig, und das ist viel heutzutage. Nirgends sind Menschen
so freundlich zu uns wie die Menschen von Thai. Das sind gute Leute, die
Bardinger. Der Enkel von Bard, dem Bogenschützen, herrscht über sie,
Brand, Bains Sohn, der Bards Sohn war. Er ist ein starker König, und sein
Reich erstreckt sich jetzt weit südlich und östlich von Esgaroth.«