Autor Thema: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...  (Gelesen 2777 mal)

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Offline Faras Damion

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #25 am: 5.07.2024 | 20:37 »
Cooler Thread!

Einigen Empfehlungen würde ich unterstützen:
- Killerbot
- Marsianer

Trisolaris hat mich persönlich nicht überzeugt. Diese Mischung aus Physik-Nonsense und Chinazentristik war nichts für mich.

Andere Empfehlungen hier kommen gleich auf meine Wunschliste. :)
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Offline Feuersänger

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #26 am: 5.07.2024 | 20:53 »
Trisolaris hat mich persönlich nicht überzeugt. Diese Mischung aus Physik-Nonsense und Chinazentristik war nichts für mich.

Bin jetzt mit dem 2. Teil durch, und habe beschlossen es damit gut sein zu lassen.
Physiknonsense ja. Die Aliens haben schon sehr absurde Magitech.
Chinazentristik, das fand ich in der Tat mal ganz erfrischend, dass der große Held nicht wie sonst immer automatisch ein US-Amerikaner sein muss.
(BTW doch recht bezeichnend, welchen Schiss die chinesischen Figuren in der Gegenwart vor der Polizei haben -- kommt ein Polizist daher und fragt einen irgendwas, wähnt sich die Person sofort mit einem Bein im Knast und reagiert komplett defensiv.)

Anyway: der 2. Teil hat ein richtiges Ende, es werden eigentlich alle Handlungsfäden abgeschlossen, es ist befriedigend, man fragt sich was da noch kommen soll.

Da ich mittlerweile anscheinend sowas wie einen Riecher für drohende Jump-the-Shark-Momente habe, hab ich einfach mal in der Inhaltsangabe des dritten Teils geschnöwt. Und Heidewitzka ist das ein schlechtes Acid! Da wird ein kosmischer Riesenhai von derart galaktischen Ausmaßen gejumpt, das liest sich als ließe der Autor dich an seinem Trip aus allem, was das Chemielabor hergab teilhaben.
Nee, das werd ich mir definitiv nicht mehr reinziehen. 
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Candero

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #27 am: 6.07.2024 | 18:23 »
Ach ja, ich hätte doch noch einen, der noch nicht genannt wurde: Richard Schwartz - Die Starfarer-Verschwörung. Leider ist bisher kein zweiter Band erschienen, obwohl die Story klar auf Fortsetzung angelegt ist. Aber Band 1 fand ich sehr unterhaltsam (wenn auch kein bisschen HARD SciFi).


Schau mal hier

Offline Lyonesse

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #28 am: 6.07.2024 | 22:09 »


Tim Stretton - The Zael Inheritance
Sein Debütroman; recht clevere SF-Detektivstory im Stil von Jack Vance, aber
schon mit eigener Stimme.
Kürzlich nochmal neu aufgelegt.
« Letzte Änderung: 6.07.2024 | 22:11 von Lyonesse »
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Offline Alexandro

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #29 am: 8.07.2024 | 13:31 »
The Expanse ist bereits ein Begriff?

Nachdem ich an der Amazon-Serie hart abgeprallt bin (weil ich dachte, es wäre Hard-SciFi), habe ich mir mal die Bücher vorgenommen.

Auf das Plotonium-Molekül und die unklaren Reisezeiten war ich durch Zusammenfassungen ja schon vorbereitet, das konnte mich nicht mehr schocken,...

...aber holladiewaldfee, wie schlecht ist das Sozialgefüge der politischen Fraktionen des Sonnensystems geschrieben? Da knirscht es an allen Ecken und Enden und man wundert sich, warum diese Gebilde Bestand haben können und nicht krachend in sich zusammenfallen. Sämtliche Anführer*innen und politischen Taktgeber*innen sind nicht einfach nur inkompetent, sie sind unsubtil böse, im Stile von "Mwahaha"-schreienden, schnurrbartzwirbelnden, James-Bond-Superschurken.

Ich würde sagen, dass die Expanse-Reihe das schlechteste Beispiel für "Social SciFi" ist, aber das wäre nicht ganz richtig. Dieser Limbostab wurde bereits durch Asimov so weit in Richtung Boden gedrückt, dass keiner mehr drunter durchkommt - so schlecht wie die "Gesellschafts"systeme einer sozialinkompetenten Arschgeige wie Asimov (einfach mal googlen, was in dessen Privatleben so lief) ist The Expanse dann doch nicht.
Aber es kommt nah dran.
« Letzte Änderung: 8.07.2024 | 13:42 von Alexandro »
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Sindaja

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #30 am: 8.07.2024 | 22:47 »
Wirklich gern gelesen habe ich an jüngerem SF:
Yoon Ha Lee: Ninefox Gambit (Trilogie). Nicht hard Science, aber Weltraum/Military.
Neal Stephenson: Seveneves
+ 1 für Becky Chambers - eigen - geht je anch Buch auch in Richtung Space Opera
+ 1 für die Expanse
+ 1 Kowal "Lady Astronaut" - alternate History und Weltraum
+ 1 The Martian
Scalzi lese ich auch gern, wobei das meiste, das ich kenne mehr als 10 Jahre alt ist.
Die Ancilliary... Reihe habe ich angefangen, aber sie hat mich überhaupt nicht mitgenommen... Drei Sonnen gefiel mir bersser, aber mehr als den ersten Band habe ich auch hier nicht gelesen.
+ 1 Gideon the Ninth etc. Aber das fällt nicht unter Hard SF, so richtig Space Opera ist es auch nicht.


Online Timberwere

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #31 am: 8.07.2024 | 22:50 »
Peter F. Hamilton - Great North Road. Okay, von 2013, also etwas außerhalb der postulierten 10 Jahre, aber nicht so viel; ich finde das zählt.

Ebenfalls von Peter F. Hamilton: die Arkship-Trilogie. A Hole In the Sky (2021),  The Captain’s Daughter (2022) und Queens Of An Alien Sun (2022)

Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Katharina

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #32 am: 9.07.2024 | 10:22 »
An jüngerer SciFi hat mir Athos 2643 von Nils Westerboer gut gefallen. Es enthält ein interessantes Worldbuilding, eine innovative Erzählperspektive (Erzählerin ist eine KI), Krimielemente, ein paar Theologie-/Philosophie-Einsprengsel und ist sprachlich zwar kein Meisterwerk, aber gut lesbar. Google hat mir eben auch verraten, dass das Buch den Deutschen Science Fiction Preis 2023 gewonnen hat und 2026 ins Kino kommen soll.
Leitet derzeit: Symbaroum, Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
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Offline Feuersänger

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #33 am: 16.07.2024 | 00:53 »
Not sure ob ich hier eine "Empfehlung" aussprechen möchte, aber vielleicht ist es ja für jemanden eine interessante Info:
Ich habe heute gelernt, dass es ein SF Genre namens "HFY" genannt wird: "Humans, Fuck Yeah!". Wird wohl hauptsächlich innerhalb von Redditgruppen oder ähnlichen Foren erzeugt und ist somit vom Niveau her ungefähr mit Fan Fiction vergleichbar. Es gibt diese Geschichten auch haufenweise vorgelesen auf Youtube.

Das typische Muster ist grob gesagt: in einem Setting mit vielen galaktischen Zivilisationen wird aus der Perspektive von Außerirdischen von deren Kontakt mit der Menschheit erzählt. Oft werden die Erdlinge erstmal nicht ernst genommen, aber wenn es dann zum Konflikt kommt, bekommen die Aliens kräftig den Hintern versohlt.
Immer ist irgendeine Form von "Human Excepationalism" der Aufhänger. Gerne werden natürlich altbekannte Topoi wie "Menschen sind extrem anpassungsfähig und lernfähig" bemüht. Aber auch andere Eigenarten menschlichen Verhaltens werden als absolut gamebreaking-unerhört dargestellt, zB dass Menschen sich gegenseitig zu Hilfe eilen und einander selbst in aussichtslosen Situationen bis zum Letzten verteidigen, statt sich ordnungsgemäß an die mathematischen Vorhersagen zu halten und unterlegene Kräfte unter den Bus zu werfen.

Der Hauptunterschied zu etablierter Alien-SF (angefangen bei War of the Worlds) ist nach meinem Verständnis, dass die Menschheit nicht erst in letzter Sekunde oder durch einen glücklichen Zufall gerettet wird.

Es muss auch nicht immer nur um Konflikt gehen. In einer solchen Story ging es um intergalaktische Schulkinder, die Referate über ihre Heimatwelten hielten, und da erschien den Alienkindern die Erde als komplette Todesfalle ("Es regnet GEFRORENE HYDRITSÄURE??").

Ironischerweise sind die meisten Youtube-Hörgeschichten für mich unerträglich, da von einer Maschine vorgelesen.
Aber hier zum ausprobieren ein Youtube-Kanal mit menschlichem Vorleser: https://www.youtube.com/@NetNarrator
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Zitat von: ErikErikson
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Offline ThinkingOrc

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #34 am: 21.07.2024 | 11:18 »
@Feuersänger
Vielen Dank für die Empfehlung! Da ich nicht so gerne Hörbücher höre habe ich kurzerhand den entsprechenden reddit channel (r/HFY)
aufgesucht und dort schon eine sehr gute (inhaltlich, nicht unbedingt von Grammatik und Rechtschreibung her) Geschichtensammlungen gelesen. Teilweise mit sehr großem Umfang.
Bin gerade an einer ganzen Sammlung von Geschichten in einem netten Setting dran

https://www.reddit.com/r/HFY/wiki/authors/weerdo5255/

Leider war die aktive Zeit des Autors vor 9-8 Jahren, da gibt es also keine Fortsetzungen mehr bzw in einem sehr viel langsameren Tempo.

Offline Feuersänger

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #35 am: 21.07.2024 | 13:39 »
Oj, das ist viel, da würde ich dir mal die Sichtung des Materials überlassen, und du teilst dann hier mit welche Geschichten besonders lesenswert sind. ^^
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Zitat von: ErikErikson
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Offline ThinkingOrc

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #36 am: 21.07.2024 | 14:05 »
Bin jetzt mit der letzte Series durch. Alle Series drehen sich um einen Metaplot. Insofern sind die alle sehr lesbar.
Empfehlen würde ich zum Einstieg Life with an Alien Girlfriend, danach C1764 danach The Valiant Few und Rising Titans als letztes.
Life with an Alien Girlfriend ist sehr viel anders als die anderen (die mehr in Richtung Military SciFi gehen), aber hat mir Pipi in die Augen getrieben.
Ich hatte The Vailiant Few am Ende gelesen, weil es wohl auch als letztes Geschrieben wurde, aber von der inneren Chronologie her ist es ca. gleichzeitig/kurz vor Rising Titans.

Die inhaltliche Qualität nimmt leider immer mehr ab (Handlungstränge die m.E. unnötig sind, eine super spannende Alienrasse, die aber am Ende eigentlich nichts mehr zu tun hat und blasss wird, etc.), aber es ist trotzdem sehr unterhaltsam und dafür, dass das irgendein Typ auf Reddit geschrieben hat schon echt gut.

Offline Alexandro

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #37 am: 24.07.2024 | 15:17 »
This is how you lose the Time War von Amal El-Mohtar. Briefroman zwischen zwei Agenten in einem Krieg zwischen zeitreisenden Supermächten, die jeweils versuchen im Sinne ihres Arbeitgebers die Geschichte zu verändern. Sehr klug erzählt, aber man muss wirklich aufpassen, um bei den Nuancen und hochgradig unzuverlässigen Erzählern den Überblick zu behalten.
« Letzte Änderung: 24.07.2024 | 15:26 von Alexandro »
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Offline Sard

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #38 am: 23.08.2024 | 11:18 »
#22 Im Herzen des Imperiums von Arkady Martine
Ich kann mich nicht erinnern, wann mich zuletzt ein Buch derart positiv überrascht hat. Überrascht deshalb, weil ich eigentlich eine Space Opera mit Abenteuer, Raumschiffen und anderen klassischen Elementen erwartet hatte.
Bekommen habe ich was völlig anderes und ich tue mir schwer das zu beschreiben...:
Eine Mischung aus Poesie, einer völlig besonderen Kultur, eigentlich derer zwei, Politik, ein gigantisches gefräßiges Sternen-Imperium, eine Alien-Bedrohung in/aus der Ferne, ein faszinierendes und teilweise erschreckendes Stück Technologie und die Gier danach, Emotionen, archaisch-imperiale Geschichte...
Ich wundere mich selbst, dass ich - hätte man mir vorher diese Beschreibung gegeben - ich eher die Hand gehoben hätte und das Buch "auf später vielleicht" geschoben hätte, jetzt aber nicht anders kann als die Fortsetzung sofort nach diesem Post zu ordern.
Ich mach das eigentlich nie, aber ich gebe
15 von 15 Punkten
« Letzte Änderung: 23.08.2024 | 13:01 von Sard »
"Nichts ist so gerecht verteilt wie der gesunde Menschenverstand. Niemand glaubt mehr davon zu brauchen als er hat." René Descartes

"Der Wein muß in den Koch hinein". (Daniele Persegani, Fernsehkoch bei "alicekochen".)

Offline Feuersänger

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #39 am: 23.08.2024 | 11:28 »
Na das ist ja mal ein begeistertes Review, das muss ich mir gleich mal anschauen.

Ah sehr schön, gibt's auf Audible, gleich gezogen.
« Letzte Änderung: 23.08.2024 | 11:44 von Feuersänger »
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

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Offline tartex

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #40 am: 23.08.2024 | 11:37 »
Sorry für den kurzen Rant, der soll eigentlich nur kurz erklären, was ich mir erhofft und von euch auch bekommen habe. Wenn's einfach wäre, könnte man ja auch drauflos bestellen. >;D

Dafür gibt es ja heute ja sowieso ChatGPT.  >;D

Die "Kefahuchi-Tract"-Trilogie von M. John Harrison ist eine außergewöhnliche Science-Fiction-Reihe, die tief in die Abgründe des Universums und des menschlichen Geistes eintaucht. Die Trilogie besteht aus den Romanen "Licht" (2002), "Nova Swing" (2006) und "Empty Space" (2012). Der erste Band steht für sich selbst. Kann man die Trilogie kicken. Der zweite hat nur den Schauplatz gemein und den dritten kenne ich noch nicht.

"Licht" bildet den Auftakt und verknüpft drei parallele Handlungsstränge. Im Jahr 2400 begibt sich der Pilot Seria Mau Genlicher mit ihrem modifizierten Raumschiff, der K-Schiff White Cat, auf eine gefährliche Reise durch den geheimnisvollen Kefahuchi-Trakt, ein Anomalien-gefülltes Gebiet des Weltraums. Zur gleichen Zeit, in unserer Gegenwart, ringt der Physiker Michael Kearney im London des Jahres 2000 mit den Konsequenzen seiner wissenschaftlichen Entdeckungen und seiner düsteren Vergangenheit. Die beiden Geschichten verknüpfen sich auf überraschende Weise in der Zukunft durch die Figur des exzentrischen Wissenschaftlers Ed Chianese.

In "Nova Swing" verlagert sich der Fokus auf eine Stadt am Rand des Trakts, in der ein mysteriöser Bereich namens Event-Zone Menschen mit unaussprechlichen Wundern und Schrecken anzieht. Der Detektiv Vic Serotonin wird angeheuert, um eine Frau durch diese Zone zu führen, was ihn in die Abgründe des Trakts und seiner eigenen Psyche führt.

"Empty Space" schließt die Trilogie ab, indem es die Erzählstränge von "Licht" und "Nova Swing" miteinander verwebt. Die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft überschneiden sich, während eine alternde Künstlerin, ein von Albträumen geplagter Polizist und die Besatzung eines Raumschiffs in einem kosmischen Rätsel gefangen sind, das weit über das hinausgeht, was sie verstehen können.

Harrison schafft es, eine vielschichtige Welt zu erschaffen, in der Realität, Traum und Halluzination ineinander übergehen. Perfekt für Leser, die sich auf anspruchsvolle, literarische Science Fiction einlassen möchten. Und natürlich am besten auf Englisch lesen. Er ist halt wirklich ein Literat (finde ich nicht nur ich, er hat es ja auch zum Booker-Preisrichter geschafft).


Extrapunkte, falls ihr erkennt, welche Stellen ich dem ChatGPT-Output selbst hinzugefügt habe.  8]
« Letzte Änderung: 23.08.2024 | 11:42 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

Offline blackris

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #41 am: 23.08.2024 | 12:13 »
Bin auch immer auf der Suche nach guter neuer SciFi. Einiges wurde hier auch schon genannt, aber man kann ja auch bekräftigen.
  • Die Killerbot Bücher von Martha Wells sind super. Spaßig, actionreich, leicht runterzulesen. Hat mir gut gefallen.
  • Von Andy Weir gibt es neben Der Marsianer ja auch noch Der Astronaut und Artemis. Während letzteres nur ganz okay war, hat Der Astronaut richtig Spaß gemacht. Schon sehr drüber für Hard SciFi und ein wenig cheesy aber wirklich spannend und eine coole Prämisse.
  • How to Lose the Time War habe ich abgebrochen, war mir zu abstrakt. Die sehr oft gepriesene Schönheit der Erzählung ist an mir vollkommen verloren gegangen.
  • Becky Chambers' Romane sind sehr ... nett. Im besten Sinne. Beim dritten Roman war bei mir etwas die Luft raus und ich habe den erst einmal beiseite gelegt. Kann man aber alle gut lesen, "cozy" trifft es sehr gut.
  • Die Takeshi Kovaks Reihe von Richard Morgan sind durch die (meiner Meinung nach nicht gut gelungenen) Serie ja recht bekannt. Der Autor ist ein Unsympath, der auch mal gelegentlich ziemlichen Müll von sich gibt und die Sexszenen in seinen Büchern sind harter cringe. Ansonsten gut geschrieben, spannend bis zur letzten Seite. Alle drei.
  • The Expanse wurde ja schon ausführlich gelobt, hier schließe ich mich an.
  • Das mit Abstand beste Buch der letzten Jahre für mich war Die Kinder der Zeit von Adrian Tchaikovsky. Die Menschheit hat sich hier an ihrem (technologischen) Höhepunkt selbst zerstört und wir begleiten über Generationen, wie auf der einen Seite die Überreste der Spezies aus den Trümmern herauskriechen und verzweifelt eine Existenz außerhalb der lebensfeindlichen Erde suchen, während auf der anderen Seite auf einem von der alten Menschheit terraformten Planeten eine viral erhobene Spezies in kürzester Zeit Evolutionssprünge macht. Als die beiden Gruppen aufeinander treffen wird es interessant. Wahnsinnig toll geschrieben, mit so schönen Kniffen über einen Zeitraum von Jahrtausenden erzählt. Love it! Man darf nur nicht arachnophob sein.
   
« Letzte Änderung: 23.08.2024 | 12:15 von blackris »

Offline Grey

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #42 am: 21.09.2024 | 20:36 »
Ich würde hier mal in schamloser Eigenwerbung meinen Zyklus Der Sagittarius-Krieg in den Ring werfen. ;D

... nicht zuletzt, weil ich den Eindruck habe, er erfüllt wunderbar Yerhos Kriterien:
  • Hard SF in dem Sinne, dass auch meine "magischen" (nicht erklärten) futuristischen Technologien den heute bekannten Naturgesetzen zumindest nicht widersprechen. (Insbesondere gibt es keinen Überlichtflug oder -funk, obwohl Space Opera.)
  • Es steht ausdrücklich nicht die Existenz des ganzen Universums auf dem Spiel. Im Gegenteil: Obwohl die Ereignisse in menschlich/politischer Hinsicht epische Auswirkungen haben, gebe ich mir größte Mühe, spürbar zu machen, wie unermesslich groß das Universum ist und wie bedeutungslos verglichen damit die menschlichen Sternenreiche.
  • Die dargestellten Kulturen sind ganz bewusst nicht nur Kulisse, sondern die Basis für Persönlichkeit und Selbstverständnis der Charaktere. Unter anderem bin ich sehr stolz auf meine futuristischen Religionen, die das Spirituelle in einer wissenschaftlich hoch entwickelten Gesellschaft bedienen.
  • Eine Endlos-Reihe ist es auch nicht, sondern auf vier Bände ausgelegt. (Ich schreibe gerade am dritten.)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Feuersänger

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #43 am: 23.09.2024 | 09:58 »
That's the problem, es sind ja erst 2 Bände verfügbar.  >;D

Aber diese 2 haben mir auch sehr gut gefallen. Sie sind zum einen mal was ganz anderes als die typische Kost, und zweitens gut durchdekliniert was die Möglichkeiten und Auswirkungen der Technologie angeht. Will sagen, einen Moment der Art "Moment mal, wenn sie X können, warum machen sie dann nicht Y?" habe ich bei Grey's Werken noch nicht erlebt.
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Offline Shihan

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #44 am: 23.09.2024 | 10:31 »
Hab gehört, dass der Autor Rollenspiel-SL sein soll. Dann kennt er sich wohl mit "kreativer Problemlösung" und "Derailing" aus und kann von vornherein so einige Konzepte abklopfen  ;) ~;D

@Topic:
Ebenfalls eine Empfehlung für den "Sagittarius-Krieg"  :d

Offline Alexandro

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #45 am: 23.09.2024 | 20:12 »
Die Eschaton-Duologie von Charles Stross (Singularity Sky/Iron Sunrise).

Handelt von einer Post-Singularität-Gesellschaft im Weltraum, wo die Menschen unterschiedlich gut mit dem technologischen Fortschritt umgehen konnten (einige haben die Entwicklungen bis zum Ende mitgemacht und existieren nur noch als Uploads in einer post-scarcity Gesellschaft, andere haben sich radikal von der Technologie abgewandt und sind wieder in eine Feudalgesellschaft zurückgefallen, die technologischen Fortschritt stark reguliert).
Die Bücher handeln davon, dass die (anfangs versprengten) Kolonien der Menschheit miteinander wieder in Kontakt kommen, und von den Schwierigkeiten welche sich daraus ergeben (am Anfang des ersten Buches kommen ein paar Uploads in einem Feudalsystem an, und beginnen Replikatoren zu verschenken, welche im Austausch für Geschichten jeglichen materiellen Wunsch erfüllen - was entsprechend das Wirtschaftssystem und die Regierung dieser Welt ins Wanken bringt, und daher als kriegerischer Akt verstanden wird).
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Offline Trichter

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Re: [Empfehlt mir] Jüngere Science Fiction ...
« Antwort #46 am: 23.09.2024 | 21:08 »
Ebenfalls eine Empfehlung für den "Sagittarius-Krieg"  :d
Was zahlt Grey euch eigentlich für diese penetrante Influencer-Werbung?
...
Nagut, dann hole ich mir eben das eBook. Und wehe das ist jetzt nicht so gut wie versprochen.  >;D