Mir nicht. Und auch sonst (außer 0.001%) niemandem.
tartex sagt der Begriff anscheinend ebenfalls etwas, also sind das schon mal mindestens 0.002%.
Oh, bitte! Eine Zeichentrickserie für Kinder aus den USA umschifft das Thema Religion? Das ist dein Argument? Ernsthaft?
Ja. Ich kenne die Serie nämlich gut genug, um keinen ernsthaften Grund zu sehen, warum es das nicht sein sollte.
... und das ist für dich kein Beleg dafür, dass Tolkien Religion und Gottglauben als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt hat, sondern...?
Tolkien war gläubiger Katholik, also gehe ich mal davon aus, daß er es
für sich selbst als selbstverständlich betrachtet hat. Wenn dasselbe allerdings auch für sein Werk gelten soll, dann muß es sich wohl um
die Art von Selbstverständlichkeit handeln, die dazu führt, daß man etwas schon gar nicht mehr erwähnenswert findet...und die dann nachträglich entsprechend schlecht mit Belegen zu untermauern ist.
Aber, um aufs Fadenthema zurückzukommen (statt mich wieder und wieder mit verschiedenen Facetten von "Ich Rebell mache die Spießbürgergesellschaft kaputt!!!!einseilf!!miregalobdasdierichtigeanzahlausrufezeichenwar!!!!!!!" zu beschäftigen): Was heißt denn da: Götter existieren?
a.) Religionen existieren in der In-game-Vorstellung, Leute glauben an Götter? Es gibt kein mir bekanntes Fantasy-Setting ohne und mal ganz ehrlich: Warum sollte es?
Wenn die Leute nur an Götter glauben, es aber keinerlei belastbaren Beleg für deren Existenz gibt (mit anderen Worten: solange keiner der Setting
designer gesagt hat, daß sie auch real sind, oder Beschreibungen geliefert hat, die das zumindest hinreichend nahelegen), dann kann man sie wie in der Realität auch so lange, wie sich das nicht ändert, getrost als nichtexistent
betrachten -- wenn so eine Änderung denn mal eintreten sollte, kann man sich immer noch neu orientieren, aber bis dahin gibt's einfach keinen Grund dazu. Insofern würde ich diese Version also tatsächlich unter "Götter gibt's nicht" einsortieren. Und was speziell die letzte Frage angeht: Weil es vielleicht nicht komplett unvorstellbar ist, daß es auch imaginäre Welten geben könnte, in denen die älteste Verschwörungstheorie unserer speziellen realen Version der Menschheit schlichtweg
nicht Fuß gefaßt hat.
b.) Göttliche Kräfte existieren, aber wie genau deren Verbindung zu möglichen realen Göttern aussieht, ist unklar? (DSA schwankt zwischen diesem und...)
Dann weiß eben auch niemand, ob diese Kräfte tatsächlich göttlich
sind (zu göttlichem Wirken
erklären läßt sich ja mit genug Handwedelei praktisch alles), und wir können es mit Fall a.) zusammenlegen -- manche Leute mögen's glauben, andere nicht, aber die Realität mag so oder so aussehen.
c.) Götter Existieren, verleihen Sterblichen bewußt Kräfte und stellen Regeln für deren Verwendung auf?
Wenn Götter existieren, dann existieren sie offensichtlich.
Merke: der "verleihen Sterblichen bewußt Kräfte"-Teil ist dabei gar nicht mal Bedingung und Götter können sehr wohl existieren, ihre Kräfte schlicht für sich
behalten, und ihre Angelegenheiten bei Bedarf selber regeln. Das schließt die Existenz von Sterblichen, die besser als andere wissen, wie man die Götter am besten durch kleine Bestechlichkeiten bei Laune hält, und dafür öfter mal um einen kleinen Gefallen bitten dürfen, ja nicht aus, und da sehe ich in so einem Setting auch am ehesten die Rolle von Priestern und ähnlichen Gestalten -- aber eigene besondere "Kräfte" kriegen diese Leute davon nicht zwingend einfach schon
qua Amt. Opfer bringen und beten kann ja im Prinzip so ziemlich jeder, und auch Laien oder gar komplett Ungläubige sind vor göttlicher Aufmerksamkeit und damit eventuell verbundenen Segnungen oder Flüchen nicht automatisch sicher. Insofern tue ich mich tatsächlich mit dem rollenspieltypischen "Zauberpriester"konzept gelegentlich etwas schwer; natürlich kann ein Priester in einer Welt, wo es Magie gibt, im Prinzip immer
auch ein Zauberer sein (wie seine Kollegen das sehen, mag variieren), aber die direkte Magie-Pipeline von Gott zu Sterblichem kenne ich aus Vor-D&D-Zeiten so eigentlich gar nicht.