Heya
Ich mach hier schon mal vorab eine Art Tagebuch zum dem Projekt
shadow DARK eye oder auch
schatten DSA auf.
Was steckt dahinter?
Vor einiger Zeit wurde der Kickstarter zu
Shadow Dark RPG erfolgreich abgeschlossen. Shadow Dark ist ein
DnD 5e OSR-like Rollenspiel. An vielen Stellen ist es genau das Rollenspiel, das ich mir selbst erstellt hätte, wenn ich ein DnD-OSR-Spiel haben wollte. Heisst, bei jeder Stufe gibt es eine Fähigkeit oder Verbesserung. Zauber werden gewürfelt. Aufsteigende Rüstungsklasse. Drei Gesinnungen. Um nur ein paar Eckdaten zu nennen.
Es gibt ein besonderes Feature, bei dem ich noch nicht weiss, ob ich es mag, selbst wenn ich über eine ähnliche Mechanik in einem anderen Kontext selbst schon einmal nachdachte: Echtzeit. Das bedeutet in Shadow Dark, dass bestimmte Effekte, Gegenstände oder Zauber, eben genauso lange anhalten, wie in echt. Z.B. leuchtet eine Fackel eine Stunde. Immer. Ingame und outgame! Konkret im Spiel soll es bedeuten, dass es einen Zeitmesser für alles - für alle Effekte zusammen - gibt und nach einer Stunde, sofern keiner daran denkt, es zu erneuern, geht z.B. das Licht aus. Da die Spielerfiguren, selbst Elfen oder Zwerge, keine Dunkelsicht haben, die Gegner jedoch schon, wird es in der Dunkelheit richtig gefährlich.
Wie geschrieben bin ich von diesem Feature gar nicht mal so angetan und denke schon über Alternativen, konkret heisst das Ressourcenwürfel, nach. Es muss sich noch zeigen, was daraus wird.
Doch das ist nur die regeltechnische Seite. Komme ich zu anderen Aspekten. Die Autorin von
Shadow Dark,
Kelsey Dionne, leitet sogenannte
open table-Runden. Das heisst, sie bietet eine Runde an, bei der alle zu jederzeit ein- und aussteigen können. (Kleine Einkreisung: Jederzeit ist auf Spielsitzungen gemünzt.) Dies erfolgt auf einer wöchentlichen Basis. Wer kommt, spielt mit.
Ich finde das einen tollen integrativen Ansatz, den ich gerne einmal ausprobieren möchte. Jetzt gibt es hier keinen örtlichen Laden, in dem ich das anbieten könnte, deswegen habe ich einen Discord-Server angelegt, der dies übernehmen soll. Dort möchte ich wöchentlich, geplant ist ab Mai 2023 immer Dienstags, von ca. 1900-2230 die Runde anbieten.
Es gibt es noch ein paar Besonderheiten, die ich hier gerne umreissen möchte. Ich will keine Sandbox machen, sondern im von mir sogenannten
C-Cut-Verfahren leiten. C-Cut soll für
chaotisch-kontinuierliche Handlung stehen. Die Idee ist angelehnt an
Harald/oliof, der anscheinend so leitet. Doch während er eine Sandbox verwendet, möchte ich geschriebene Abenteuer in Aventurien benutzen. Vornehmlich aus der Basis- und Ausbau-Ära von DSA 1 bis maximal 3. Damit wird die Runde sozusagen zu einem
anglo-germanischen neo-OSR.
Das bedeutet fürs Spiel, dass wenn zwischen zwei Spielsitzungen komplett unterschiedliche Spielende und Figuren teilnehmen, die bisher erspielte Geschichte sich nicht ändert, sondern nur die zukünftig erspielte. Warum und wie die Figuren auf einmal andere sind, ist ein Anschlussfehler, wie man es manchmal in Filmen oder Serien sehen kann. Hier kann es natürlich komplett chaotisch erscheinen, wenn mitten im Gewölbe (germanisch für
dungeon ) statt der drei Figuren vom letzten Mal plötzlich fünf total andere Figuren auftauchen und weiterspielen, so als wenn nichts gewesen wäre.
Jetzt gibt es noch die Einwandshupe *tröt, tröt, tröt*
DSA, geschriebene Abenteuer und Railroading. Ja, mei, da lehne ich mich doch an die Worte von
Ulrich Kiesow im Buch
Aventurien - Völker, Mythen, Kreaturen (1985, S. 7) an: "
Alle Regeln des Schwarzen Auges sind Vorschläge, die Ihnen bei der Gestaltung ihres Spiels helfen sollen. Wenn Ihnen eine unserer Regeln die Freude am Spiel verdirbt - lassen Sie sie weg, oder ändern Sie sie ab."
Ich erweitere diesen Ansatz auf alles Geschriebene - Regeln und Setting - und passe ebenso die Abenteuer an. Das bedeutet gleichfalls, dass ich sie offener gestalten möchte. Dort straffen, raffen, klären, verschärfen, öffnen, umdeuten, erweitern und all die anderen Dinge, die nötig sind, um ein besseres Spiel zu ermöglichen. Im Weiteren wird die Folge davon sein, dass wir mit der Zeit im Spiel ein eigenes, anderes Aventurien erschaffen werden, dass nur seine Ausgangsbasis im DSA 1 von 1984/1985 hat und welches durch die anderen Regeln und vor allem durch das Spiel selbst gestaltet wurde.
Ursprünglicher Eintrag: 2023-04-17