Autor Thema: Late to the party - but DCC brings joy to me  (Gelesen 1950 mal)

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Online klatschi

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Late to the party - but DCC brings joy to me
« am: 21.06.2023 | 23:43 »
Jo, also man hat es ja im "Ich habe keine Impulskontrolle"-Thread gesehen: klatschi hat Spaß am DCC lesen und natürlich starten wir mit den Seglern. Meine Spieler sind alle keine OSRler, gefühlt niemand weiß, warum der 10 Foot Pole so ist wie er ist und ganz ehrlich: Ist auch jedem Wurst. Lernen sie. Erst einmal geht es sowieso null um eine Kampagne, sondern Funnels wollen erprobt werden, und zwar zweimonatlich. Wir werden sehen, wie gut das ankommt und wie viel Freude da auf Dauer bleibt, aber so höhenstufige Module will ich schon mal austesten, evtl bald selbst als Spieler.

Hausregel (ja, ich habe ne Hausregel, obwohl ich keinerlei Erfahrung mit dem System habe):
Es gibt keine fixen Modifikatoren außer durch Stats. Es gibt immer nur einen Schritt hoch oder runter auf der Würfelkette. Ich will mehr funky dice und die im Buch angegebenen +1/-1 d Boni waren mir zu wenig. Außerdem ist es einfach leichter für alle zu merken.

Startbild meiner Foundry-Spielumgebung ist dieses Bild:


verbunden mit dieser Musik (und ja: genau und dieser Version, da VIEL schneller als das Original)
kam erstmal gut an und der Rest der 80er Hair Metal Playlist inklusive Alice Cooper hat den Ton gesetzt.

Segler auf Sternenloser See 1
Unsere armen Bauern und Tölpel (mein Favorit, der noch lebt: Halfling Chicken Butcher) befanden sich vor der Burg und wollten erst einmal die Körper der armen toten Schmiedekinder looten - es ging überraschenderweise von Anfang an nur um die Ausrüstung. Ende des Liedes: 3 tote Charaktere und ein gewonnener und gleich wieder verlorener Dolch, der Rest ist stiften gegangen. Leider kann ich virtuell keinen "Death" Stempel auf die Character Sheets hauen, habe aber immer dieses Gif eingeblendet:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Nächstes Mal gibt es dieses Gif:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Dann sind sie nicht durch's Tor, sondern über die eingestürzte Mauer, die noch weiter nach unten rutschte, als der Bettler den Weg austesten wollte. Ende des Lieds: Alles was die anderen Spieler noch gefunden hatten waren die verschmierten Überreste und das Loch im Boden, das zur vereisten Grabkammer führt (sie haben die Kuh des Pastinakenbauerns mit Int 17 und Per 16 draußen gelassen). Runen nicht gelesen, weil #yolo, Tür geöffnet und nur ein (und Zahlen 1 (!)) Mitglied der Truppe verbrennt an der Falle. Die Leiche wurde ignoriert, nachdem man erkannt hat, dass der Raum sehr kalt und der gefrorene Krieger sehr unheimlich war. Dann haben die Chars ganz geschickt das Seil des einen Spielers mit dem Haken des anderen kombiniert (insert random Lucas Arts Adventures Feeling here), also sind fast alle problemlos duschgeschlittert: Man merkt inzwischen eine grandiose Vorsicht bei den Spielern (10/15 Stufe 0er leben noch). Nur einer ist noch zurückgeblieben und versucht, eine Möglichkeit zu finden, das Eis zu schmelzen.

Aus der Grabkammer rausgekommen hat eine Cutpurse schulterzuckend das Gold aufgesammelt; von oben war Gejammer zu hören (mein Hinweis, dass da "Refresh-Stufe-0-Chars" sind); also alle hochgeguckt und siehe da: die Halblinge und Zwerge erkennen Tiermenschen, also alle bis auf drei wieder runter. Die drei wollten den Tiermenschen eine Falle stellen, haben das aber glorreich mit einer "1" vergeigt und stehen nun den Tiermenschen gegenüber, während sich der Rest im Keller in Sicherheit wähnt und der verrückte Astrologe versucht, Möglichkeiten zu finden, die Leiche frei zu legen.

Hier haben wir zur neu einsetzenden Musik von Focus einen Cut gemacht und sehen nächsten Mittwoch weiter.



Stimmung war gut, alle hatten Spaß und haben den Untergang der Dorfbewohner fröhlich gefeiert. Panik kam immer auf, ein nur noch ein Char übrig war. Ich habe angekündigt, dass im August noch ein Funnel folgt, was positiv gesehen wurde, und es wurde auch angebracht, dass es sicherlich in Person nochmal geiler sein könnte.

TLDR: War super witzig.
TLDR2: DCC Funnels leiten sich echt mit einmal durchlesen und auf Faxe. Mega geil!
« Letzte Änderung: 21.06.2023 | 23:58 von klatschi »

Offline Tintenteufel

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #1 am: 22.06.2023 | 11:14 »
klatschi hat Spaß am DCC lesen und natürlich starten wir mit den Seglern.

Welcome to the party, klatschi!  :headbang:

Hat nicht mal eine deutsche Hip Hop Crew getextet: "... je wichtiger man ist, desto später erscheint man."  8)
« Letzte Änderung: 22.06.2023 | 11:34 von Tintenteufel »
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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #2 am: 22.06.2023 | 14:31 »
Welcome to the party, klatschi!  :headbang:

Hat nicht mal eine deutsche Hip Hop Crew getextet: "... je wichtiger man ist, desto später erscheint man."  8)

 ~;D


Offline tartex

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #3 am: 22.06.2023 | 14:40 »
Bin gespannt, wie es weiter geht.
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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #4 am: 29.06.2023 | 09:25 »
Segler auf Sternenloser See 2

Der zweite Teil unseres wilden DCC Ritts wird von Focus eingejodelt; leider fehlen zwei Spieler aber die Bauern und Tölpel werden einfach auf die Anwesenden verteilt.
Die Dreiergruppe, die sich den Tiermenschen zum Kampf gestellt hat, wird schnell und effizient niedergemacht. Einer versucht zu fliehen, was zwei der TM nach unten lockt, doch sie werden erschlagen. Huzzah! Die Axt des knackig gefrorenen Kriegers wurde vom halb wahnsinnigen Astronomer aus den Klauen geschmolzen und an den einzigen Charakter mit hoher Stärke - den Totengräber mit dem einladenden Namen "Boandlgroma" - übergehen. Die Axt flüstert Boandlgroma zu und er fühlt sich stark.

Ab da war alles ein Tunnel, eine Lokomtive die vorwärts in den Untergang führt. Der Raum mit Fresken und Alkoven wird eigentlich fast komplett ignoriert (bis auf die Schädel, obviously), keiner hat Lust sich das genauer anzuschauen, alle wollen weiter.
Bestärkt von ihren Erfolg gegen die Tiermenschen entscheiden einige Bauern und Tölpel, auch noch den Rest der Tiermenschen nach unten zu locken, ihnen eine Falle zu stellen und sie mit vereinten Kräften abzustechen. Ich war sehr stolz auf einen Spieler, der anfing, seine Ausrüstung plötzlich höchst kreativ einzusetzen. Sie holen die anderen Dorfbewohner, 5 neue Tölpel join the Party, yeehaw, jetzt hat jeder wieder 4 Stufe 0 Helden!
Derweil drängen die ersten beiden Charaktere an den Strand, entzünden die Kerze auf dem Menhir und das Boot kommt. Es entspricht ein Kampf zwischen Boandlgroma und seinem Kollegen, beide in der Trance der wirbelnden Gravuren, doch der Totengräber kann sich durchsetzen und opfert seinen Kameraden Ida den Wellen und dem Leviathan. Alle versammeln sich, fragen sich wo Ida sei, aber man rechnet nur noch mit Verlusten, also das Boot bestiegen. Das Boot legt ab, doch der Leviathan ist nicht besänftigt genug, er will mehr Opfer und Boandlgroma geht seinem Werk nach und yeetet einen Halfling in die Wellen. Darauf hin versucht der Koch den unheimlichen Massenmördertotengräber mit seinem Brotbackpaddel ins Wasser zu ballern, scheitert aber am AC. Ein kräftiges Klatschen mischt sich mit den rhythmischen Trommelschlägen in der Dunkelheit vor dem Boot als die Axt erneut zum Boandlgroma spricht (KILL. THEM. ALL!) und dieser blutige Rache nimmt. Ein wilder Kampf bricht aus dem Boot auf, auch der Leviathan sucht sich noch Opfer, am Ende kommen nur 4 der Dorfbewohner an. 12 haben das Boot bestiegen.

Die letzten vier (drei davon seit Anfang dabei!) mischen sich in den Drum-Rave der Tiermenschen, tanzen mit, wollen nicht auffallen, haben aber die Kutten nicht dabei. Egal, epicness for the win, alle einen Luck-Roll, sollte einer versammeln geht es der Gruppe an den Kragen. Die Tiermenschen haben Schaum vor'm Mund, wir auch, weil alle so im Tunnel des Abenteuers sind. Luck Rolls: 1, 1, 4, 3! Alle geschafft, sie raven sich durch die Menge zum Chaoslord, dort entbrennt ein kurzer Kampf und der Astronomer wird vom Flegel zerhackt, während der Squire namens "Burli", der das ganze Abenteuer kein Wort gesagt hat, endlich seine Bestimmung findet für die er immer geschaffen wurde, all seinen Mut zusammennimmt und dem wiederauferstehendem Chaosfürsten das Schwert zwischen die Rüstungsplatten rammt und sein erstes Wort sagt: "Aaaaaah!"

Drei vollkommen fertige Tölpel, ein Soldier, ein Squire und ein elfischer Kerzenzieher, fahren auf dem Boot in die Dunkelheit.



Was ein Wahnsinn.
Was ein Spaß.
Die Spieler sind begeistert, ich bin begeistert, ich habe ja viel Gutes gehört, aber ich hatte nicht verstanden, WIE gut es ist. Diese epische Handlung in konzentrierter Form, der Wahnsinn und die vielen Toten, all das hat zu einer absolut runden und durchgeknallten Runde geführt, die uns lange im Gedächtnis bleiben wird. Daumen hoch von allen Beteiligten, die Lust auf's Weitermachen ist groß.
Am Schluss haben wir zu Alice Cooper gemütlich unser Bierchen genossen und freuen uns auf die kommende Runde.

Die Playlist wurde gelobt und soll ausgeweitet werden.
Es steht "Die Krone der Echsenmenschen" an, klatschis DCC Party officially supported beim Ettin. Zeitraum Ende Juli. Im August gibt es wahrscheinlich gleich den nächsten Funnel. Wir wollen jetzt erst einmal ein paar Funnels spielen, dazwischen vielleicht mal das ein oder andere höhenstufige Abenteuer mit vorgefertigten Charaktere, aber nix festes, sehr lose und offen gehalten.
« Letzte Änderung: 29.06.2023 | 09:32 von klatschi »

Online schneeland

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #5 am: 29.06.2023 | 13:08 »
Sehr schön! Macht selbst beim Lesen Spaß! 👍
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Offline Megavolt

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #6 am: 29.06.2023 | 14:03 »
 ~;D :d

Online klatschi

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #7 am: 12.08.2023 | 07:44 »
Die Krone der Echsenmenschen

August ist Urlaubszeit, da braucht es was kurzes knackiges. Um dem drögen Alltag des bayrischen Sommers zu entkommen, wurde beschlossen, eine Runde DCC zu spielen. Die Playlist wurde erweitert, weitere "You Died" Gifs ins Foundry gepackt und dann ging es los.

Die Krone der Echsenmenschen aus dem Ettin ist wie gemacht für mich. Man muss ja seine Vorlieben kennen und Indiana Jones 1 und das Cover der Parlainth-Box von Earthdawn (das ich nie gespielt habe) waren da schon sehr prägend für mich. Untergegangene Zivilisationen, Ruinenstädte, Dschungel - das gehört für mich zusammen und das bespiele ich tatsächlich bis heute einfach saumäßig gerne. Ich wollte dann zwar auch Archäologe werden, aber na ja, zumindest die Freude am Rollenspiel ist geblieben.

Und so trafen sich gestern wieder 16 traurige Gestalten auf der Suche nach Gold, alle Spieler hatten zuvor DCC einmal als Segler kennengelernt. Man merkt hier sofort einen Kompetenzzuwachs, die Zwergin wird ausgeraubt, das Geld gleich in fehlende Ausrüstung gesteckt. Plötzlich stehen da Rübenfarmer, Astrologen, Strauchdiebe und Kerzenzieher mit Seilen, Kletterhaken und ein paar Meerschweinchen, die im Laufe des Abenteuers immer wieder kreativ genutzt wurden, um (vermeintliche) Fallen auszulösen.
Nach dem Plündern der versteinerten Zwerge vor dem Tor werden diese als Trittleitern für die Mauer genutzt, der Barbier springt rüber, landet im Sumpf und die Freunde hören nur noch ein Blubbern, als der versteinerte Geselle in den Tiefen des Sumpfes versinkt. Tja, das wird ihm eine Lehre sein, der Rest passt seitdem stark auf die Symbole an der Stirn auf. Die Bäume werden gefunden und auch als Möglichkeit genutzt, die Mauern zu überschreiten, allgemein entstehen sehr aufwändige Vorrichtungen, um über die Mauer zu kommen und auf der anderen Seite wieder einigermaßen kontrolliert im Sumpf zu versinken. Der versteinerte Barbier dient dabei zT als Gegengewicht  ~;D
Während das Gros der Trödelbande streitet, wie man am besten rübergeht, sterben drei weitere "Helden" im Konflikt mit den Welsen, zwei davon von dem Spieler, der auch den Barbier über die Mauer hüpfen lies. Auf die Beschwerde "Warum sind es immer meine Leute, die verrecken?" wird er darauf hingewiesen, dass er alleine seine Leute im Wasser lässt und auf die Welse hetzt - der Rest entgeht bei erster Gelegenheit dem Kampf und bringt Distanz zwischen sich und die Angreifer. Kompetenzzuwachs und so  :d Die Schlange an der Türklinke wird mit einem Reflex-Save umgangen und dann teilt sich die Gruppe: Eine Hälfte schaut sich den Kristall oben an, während der Rest in die Hauptkammer gehen will.
Alle auslösenden Fallen sind im Folgenden Kinkerlitzchen für die Gruppe, da fast alle Saves geschafft werden oder der Schaden vernachlässigbar ausfällt. Der Favorit aus jeder Freitagsabend-Komödie: Man werfe ein Meerschweinchen auf einen Trittstein, es löst keine Bolzenfalle aus, man springt drauf, eine Sense fährt herunter, der man knapp entkommt; dann werfe man das Meerschweinchen auf den nächsten Trittstein, es löst wieder keine Bolzenfalle aus, springt drauf, die nächste Sense fährt herunter, der man knapp entkommt. Beim dritten Mal wurde der Charakter dann einfach zerschnitten, der Rest watete durch's nun etwas trübere Wasser.
Der Smaragd wird mit sehr guten Ideen und Seilen zu Boden geholt und im Inneren wird eigentlich kaum was untersucht, nur die Krone aus der Hand der Echse wird mitsamt dem Unterarm mitgenommen. Der Thron bleibt ansonsten absolut unangetastet und ununtersucht.

Der Rest aufgrund von Plottwist im Spoiler.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Was ein schöner wilder Ritt.
Die Krone der Echsenmenschen bietet eine wunderbar kompakte Anfangssituation, die storytechnisch dicht ist, die versteinerten Gesellen erzählen einfach an sich ne spannende Geschichte. Die Herausforderungen sind gegeben, aber alle mit kreativen Ideen und durch die Nutzung von Ausrüstung und dem vorhandenen Settingpieces gut machbar. Das ist schon wirklich alles klug durchdacht und die Dinge sind da, wo sie sind, damit man kreativ mit seiner beschränkten Umgebung interagieren kann.
Und dann kommt der Plottwist, der von allen Spielern gefeiert wurde, plötzlich dreht sich alles um 180 und man muss ganz neu denken. Wunderschön, wurde von allen Spielern auch sehr gefeiert. Das Ende bei uns hat dem wunderbaren Abend schließlich - Achtung, jetzt kommt's - die Krone aufgesetzt. Da war es dann auch ziemlich Wurst, dass eigentlich nichts gewonnen wurde, weil all der Loot im Sumpf versunken ist, es war einfach richtig richtig episch.

6/16 überlebenden tapfere Bauern geben ihre zwölf Daumen hoch für diesen wunderbaren OneShot mit ganz viel Sense of Wonder, der uns etwa 3 Stunden unserer Lebenszeit versüßt hat!
« Letzte Änderung: 14.09.2023 | 12:05 von klatschi »

Offline Tintenteufel

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #8 am: 12.08.2023 | 08:52 »
Die Krone der Echsenmenschen

Reisen gerade wieder aus deiner Gegend ab (leider doch zu weit für ein Treffen). Und ich hab keine Zeit den Bericht zu lesen, aber wir haben das auch vor Kurzem gespielt! Ich freu mich drauf!!
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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #9 am: 12.08.2023 | 09:04 »
Reisen gerade wieder aus deiner Gegend ab (leider doch zu weit für ein Treffen). Und ich hab keine Zeit den Bericht zu lesen, aber wir haben das auch vor Kurzem gespielt! Ich freu mich drauf!!

Irgendwann kriegen wir es hin  :d
Ich bin gespannt, ob sich deine Erfahrung mit meiner deckt, aber wir waren echt sehr begeistert  ;D

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #10 am: 22.09.2023 | 00:38 »

Portal unter den Sternen


Arbeitskollegen und Freunde hatten Lust auf eine Runde Rollenspiel und wer wäre ich, wenn wir diesem Wunsche nicht nachkämen. So versammelten sich ein erfahrener D&D Spieler, ein erfahrener GM und ein Neuling an einem Tisch, nahmen sich je vier Tölpel und schritten durch das Portal unter den Sternen. Just in dem Moment guckte eine Kollegin dazu, fand das ganze mega witzig, konnte aber nicht bleiben - und bat, bald mal selbst mitspielen zu dürfen.
Ich hatte - nach Lesen hier im Forum - ein bisschen was vorbereitet: Einen billigen Gong, der das Ableben der Charaktere klanglich begleitete ebenso wie Totenkopf-Stempel. Der erste gestorbene Charakter an der Tür wurde entsprechend gleich hart gefeiert am Tisch.

Die Statuen nach der ersten Tür machten den Spielern viel Angst und sie begannen schnell kreativ zu werden und die mechanischen Statuen zu stören (indem beispielsweise Eisen-Spikes in die Gelenke  getrieben wurden). Auch die drehende Barbarenstatue im darauf folgenden Raum wurde - nach einem kräftigen Schlag auf die Totenglocke - gut ausgetrickst. Hier hat man wieder gesehen, wie kreativ Spieler werden können, wenn ihre Charaktere nix können. Die Schlange im Thronsaal reduzierte einen weiteren Charakter, dann ging es weiter in den Raum nach Norden. Hier entdeckten sie zwar, dass die Kristallwesen sie in Ruhe lassen und dass sie die Edelsteine rauslösen können, sie hatten aber zu viel Angst vor den aufsteigenden Luftblasen und brachen entsprechend alle Bereicherungsversuche ab. Im Kellergeschoss war dann die Angst vor der Terrakotta-Armee zu groß und nachdem sich zwei Charaktere mehr oder minder opferten, floh der Rest durch das Portal; sie versuchten dazwischen noch, das Loch im Becken zu vergrößern, aber die Zeit war zu knapp.
Insgesamt überlebten 5 Taugenichtse, und da die Tonsoldaten aus dem Portal marschierten, beschlossen sie, das Weite zu suchen und ihr Dorf dem Ansturm der Horden zu überlassen. Ich hatte jetzt nicht im Kopf, ob es hier irgendwelche Einschränkungen gibt, aber wir alle fanden das Bild wunderschön: Die "Helden", die sich gerade einen Abhang hocharbeiten, im Hintergrund in der Ferne das brennende Dorf und ihre Vergangenheit als Bauern. Nun waren sie Abenteurer.
Es wurde dann - bevor man mit den fliehenden Helden weiterspielt - ein weiterer Funnel gewünscht, diesmal dann mit der Kollegin.

Mal schauen, welchen Funnel wir dann spielen :-) Vielleicht den Messingbrunnen oder das Loch im Himmel.
Das Spielerlebnis wurde von allen Seiten gelobt, DCC hat (wieder mal) überzeugt. Es ist schnell gelernt, selbst die Kollegin hatte nach 10 Minuten zusehen Spaß gefunden, das System verstanden und mitgefiebert. Charaktertode wurden gefeiert und wir hatten eine Szene, in der zwei Spieler den dritten anfeuerten, als er zaghaft überlegte, ob er das (vielleicht giftige, magische oder doch harmlose) Wasser aus dem Becken trinken solle. Der Dungeon ist klein, bietet abwechslungsreiche Herausforderungen und auch szenisch ist gut Abwechslung drin, was ein gelungenes Einsteigerabenteuer! Die Terrakotta-Armee erschien anfangs als überwältigend, schon nach dem Abenteuer kamen die Ideen, was man alles hätte tun können, um sie zu bekämpfen. Alles in Allem: ein wunderbar gelungener Abend mit Kollegen, der sicher bald seine Fortsetzung findet.

Offline Megavolt

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #11 am: 23.09.2023 | 14:17 »
Charaktertode wurden gefeiert und wir hatten eine Szene, in der zwei Spieler den dritten anfeuerten, als er zaghaft überlegte, ob er das (vielleicht giftige, magische oder doch harmlose) Wasser aus dem Becken trinken solle.

DCC ist, wenn alle am Tisch brüllen: "Drück den Knopf! Drück den Knopf!"

Ein Traum.  ~;D Schön, wenn du eine Abwandlung davon erleben konntest.

Online klatschi

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Re: Late to the party - but DCC brings joy to me
« Antwort #12 am: 27.10.2023 | 11:09 »
Das Loch im Himmel
oder: Der Schlauch, der keiner sein müsste

DCC steht an und Judge klatschi zieht sich den nächsten Trichter aus dem Vorrat: Nur um festzustellen, dass das ja gar nicht in die Richtung geht, die ich möchte. Wir haben eine Situation, bei der die Spieler sich entscheiden können, mitzumachen oder nicht. Sobald die Entscheidung getroffen wurde, folgt ein geradliniger Schlauch mit keinen relevanten Möglichkeiten, "auszubrechen", der mich nach dem Lesen ein wenig lustlos zurückgelassen hat. Die Punkte, die mir am meisten missfallen haben:
  • Die unsichtbare Brücke endet irgendwo und da warten die Charaktere erst mal ne Weile (2 Tage irrc) bis das Loch vorbeikommt. Langweilig! Wie will man das auch spielen, wie oft nachfragen, wie oft die Spieler darauf aufmerksam machen?
  • Das Rankenmonster, das sich versteckt und immer mal wieder einen Char rauspickt und ansonsten wenig erreichbar ist - das schränkt aus meiner Sicht die Handlungsoption der Spieler zu sehr ein
  • Es gibt genau einen Weg, und diesen Weg sollten die Spieler gehen

Ich habe das dann für mich ein bisschen abgewandelt: Die Brücke führt zum Loch und das ist da. Das Gebäude erinnert vom Material her an ein Wespennest und kann mit Waffen bearbeitet werden, es ist aber empfindsam und immer, wenn zu viel Schaden gemacht wird, vibriert es (was den Rankenwächter alarmiert). Der Rankenwächter ist sichtbar und ständig damit beschäftigt, die Hülle des Gefängnisses "auszubessern". Somit hatten meine Spieler eine Möglichkeit mehr, zum Käfig zu kommen: Sie gehen den "normalen" Weg oder sie bohren sich von Außen einen Weg durch. Wenn sie dies bei der "doppelten Wand" machen, also in dem Bereich, in dem die Überlebenden hausen, habe ich für mich festgelegt, dass es keine Reaktionen des Gebäudes gibt, weil der Teil quasi durch die Tunnel schon abgestorben ist.

---

Es ging los mit dem Treffen der Blauen Lady und meine Spieler respektive ihre 12 Charaktere waren schon von Beginn an paranoid, zumal die fünf Köpfe etwas befremdlich waren. Nach einer ausgiebigen Analyse des Essens und der verdorbenen Anteile entschieden sich nur zwei, zuzulangen und das Festmahl zu genießen, während der Rest betreten die Lady ansah. 9/12 Charakteren leisteten den Schwur, die anderen drei wollten sich ohne Schwur hinterhersneaken; ich hatte es so gespielt, das für diese Charaktere dann die Brücke einfach nicht tragfähig ist, wie ein zerschmetterter Körper unterhalb der Klippe bewies.

Also ab über die Brücke. Weil alles an einem Abend durchgespielt werden muss, haben wir die Brückenpassage gestrafft, es gab keinen Angriff beim Schiffswrack, sondern nur den Weg zum Loch, dafür hatten wir hier mehr random Encounter. Im Loch angekommen fanden die Spieler erst einmal ein übriggebliebenes Lager und munitionierten sich auf, nur um danach von Überlebenden vergangener Missionen angegriffen zu werden. Dazu kam noch ein Angriff von Chaosschweinen, bis man endlich am Gefängnis ankommt.

Hier spionierte ein Halbling die Kammer aus, sah den schlafenden Titanen, das Spinnenwesen, das im Inneren des Turms zu Gange ist und konnte auch schon den Zugang in die Wand entdecken, bekam dort aber auch humanoide Schemen mit. Der Käfig wird auch entdeckt, somit liegen alle Optionen auf den Tisch und die Spieler können dann informierte Entscheidungen treffen. Das hat dazu geführt, dass mit viele Ideen gespielt wurde. Der Turm wurde von außen untersucht, die wespennestartige Struktur wurde festgestellt und die Reaktion des Gebäudes auf Versuche, Löcher reinzuschlagen. Man misstraute nach dem Kontakt zu den Überlebenden den humanoiden Schemen, es kam die Frage auf, ob die "Spinne" an der Wand oder der Titan das Gefängnis kontrollierten oder gar die Humanoiden?

Letztendlich wurde die Gruppe geteilt, ein Teil lenkt vor dem Tor ab und zündet im Notfall das Wespennest an, während der andere versucht, von oben ein Loch in die Kuppel zu schlagen und den Käfig zu öffnen. Da das alles dauerte in der Vorbereitung, hatten wir noch einen random Encounter vor dem Tor, nichtsdestotrotz konnten am Ende fünf der Bauern die Gefangene befreien und am Rad des Schicksals drehen, wodurch ein besonders wichtiger und toller Charakter, den alle super fanden, wiederbelebt wurde. 7 Bauern, ein Pony und eine Kuh sind im Versuch, die Wünsche der blauen Dame zu erfüllen, draufgegangen, der Gong, der den Tod der Charaktere begleitet, schellte also angemessen oft und passenderweise auch hier und da in schneller Folge.

Alle hatten Spaß, das war wichtig. Meine Änderungen haben zumindest dafür gesorgt, dass das Abenteuer mir persönlich mehr Freude bereitet hat, die Transparenz, welche Gefahren da drin lauern (zumindest die Andeutung davon) hat dafür gesorgt, dass meine Spieler nicht reingestolpert sind, sondern sich einen sehr elaborierten Plan geMcGyvert haben.
« Letzte Änderung: 27.10.2023 | 11:12 von klatschi »