Ist natürlich alles richtig, aber das ändert nichts daran dass Waffen wie Rabenschnabel und Mordaxt / Luzerner Hammer neben ihrer Stärke gegen Rüstungen auch Schwächen haben.
Das Ding ist: Sowohl Mordaxt als auch Rabenschnabel sind nicht
schwer. Mordaxt ist eine Stangenwaffen und dadurch erstaunlich wendig und schnell -
wenn man damit umgehen kann. "Schwäche" kann ich
im Kontext des Harnischkampfes keine sehen - ist wie mit jedem anderen Werkzeug auch.
Rabenschnäbel sind Reiterwaffen, die sind aber auch nicht wirklich schwer, nur eben kopflastig (wie Husarensäbel u.a. auch).
IMHO schleppt das RPG als Ganzes eine Altlast an viktorianischem Unsinn gepaart mit Mittealtermarkt-Vorstellungen mit, oft ergänzt um Anime-Quatsch. Die Vorstellung, dass ein Zweihänder
langsam ist, gehört da zu meinen Pet-Peeves, ebenso wie der Kompositbogen, der weniger Reichweite als der Langbogen hat (umgekehrt ist richtig).
Wollte man also ein "realistisches" System haben, müsste man zuerst hier aufräumen.
Na spätestens wenn sie Packtiere haben ist es kein grosses Problem Reserveschilde mitzuführen. Es ist ja schon seit langem so dass Schützen unrealistisch viele Pfeile mitnehmen weil sie unrealistisch viele Gegner haben bzw. unrealistisch viele Pfeile brauchen. Der Punkt ist: Wenn etwas nicht knapp ist lohnt es nicht darüber Buch zu führen.
Haben sie ja eben nicht immer - je nach Reiseroute und Gelände nehmen sie welche mit, oder nicht.
Wobei natürlich historische Söldnertruppen auch Ersatzwaffen bei sich führten, meist auf einem Wagen. Bei den Pfeilen gilt das auch.
Die eigentliche Frage ist: Habe ich
jetzt Ersatz dabei, oder nicht? Und wenn dir mitten in irgendwelchen Ruinen der Schild zerschlagen wird, gibt es zwei Möglichkeiten: zurück zum Lager und einen neuen holen, oder vorerst ohne weiter machen. Wenn der Köcher leer ist, ebenso. Entscheidungen eben.