Regelseitig größer als DSA5 oder 4.1 wird denk ich kein Regelwerk mehr höchstens Retroclone (wie Against the Dark Master).
"Nicht umfangreicher als DSA 4.1" dürfte so ziemlich überhaupt keine Einschränkung sein
Grund: Junge Leute haben darauf keinen Bock sondern wollen schnell "ins Spiel kommen" und nicht erst x Seiten Regebänbde und y Seiten Weltenbeschreibung inkl Metaplot lesen und ältere Spieler... naja den fehlt die Zeit
Weiß ich nicht.
Ich war auch mal jung und da gierte mein ganzes vergleichbar altes Spielumfeld nach neuen Erweiterungen, weil man dann wieder "Denkfutter" hatte; das sehe ich so beim Nachwuchs wieder.
Und auch heute schaffe ich mir z.B. ein Warhammer 4 drauf
Ich sehe eher, dass der allergrößte Teil der Spielerschaft kein Problem mit Spielen im oberen Mittelfeld des Regelumfangs hat, solange die Kernmechanismen einfach sind und man sich schrittweise reinarbeiten kann.
Das sind doch auch die Spiele, die im Wesentlichen gekauft und gespielt werden.
Der Gedanke vom Trend zu regelleichten Spielen klingt ja an sich erst mal schlüssig, aber an den Zahlen sieht man das so gar nicht. Ist also nur eine schöne Theorie.
Beispielsweise vergleiche man mal wie früher regelwerke ausgesehen haben und wie sie heute aussehen. Getackerte Heftchen mit Textwüsten auf Schwarz/Weis.
Heute muss es Harcoverporno sein
Da reden wir aber auch eher von dem Segment, wo man tendentiell davon leben oder sich zumindest ein halbwegs tragendes zweites Standbein aufbauen will.
PDFs für ein paar Dollar in die Welt blasen ist heute leichter als je zuvor. Man schaue nur, was von 3PP veröffentlicht wird, die bei genauerem Hinsehen eine Ein-Mann-Klitsche sind.
Und grad im Indie-Bereich sieht man nach wie vor Spiele mit recht gruseligem Artwork - da muss dann eben der Rest was taugen, was aber bei den niedrigen Preisen auch keine höhe Hürde ist. Da nimmt man eben auch mal ein nettes kleines Spielchen mit, das man nur 1-2 mal spielt.
(genau hier gehts nach dem Zitat weiter
)
So und nun zum Lichtblick: KI
KI könnte ein gleichmacher sein, Bilder werden spotbillig (ich hab gerade versucht etwas händisch zu zeichnen und bin kläglich gescheitert einfach weil ich seit Jahren nur noch Programme zum Zeichnen verwende). Gegebenenfalls werden sogar Abenteuer spottbillig.
Ich sehe nicht, dass das durch KI besser werden wird. Dann gibt es eben halbwegs ansehnlichen Einheitsbrei (ist ja in vergleichbarer Form auch schon lang mit Stock Art & Co. zu beobachten).
Die Abenteuer werden wohl billiger zu produzieren, aber die kosten am Ende das, was der Kunde bereit ist zu bezahlen - jedenfalls von den "Profis" (also denen, die das aus wirtschaftlichen Gründen betreiben).
Nahezu oder komplett kostenlose Contentschlotze ist wieder was anderes, aber das ist dann schnell auch geschenkt noch zu teuer.
Gerüchteweise werkelt man bei WotC auch daran, den SL-Part in der Online-Variante zu automatisieren - das wird dann aber mMn auch eher zu der oben angesprochenen Spaltung beitragen und nicht den ganzen RPG-Sektor bereichern (davon abgesehen, dass man damit mMn im allerbesten (!) Fall mit einem irrsinnigen Aufwand nur ein kleines bisschen
schlechter ist als ein geübter Solospieler
).
Nicht umsonst arbeitet man eben betont nicht an einem D&D6, sondern versucht der rollenden 5e ein Facelifting zu geben.
Das ist doch jetzt schon nur noch Wortklauberei aus der PR-Abteilung, wenn man sich anschaut, wie sich allein die 5e über die Laufzeit entwickelt hat.
"Wir spielen alle das gleiche Spiel" klingt eben toll, stimmt aber schon mit einem statischen Regelwerk nicht und erst recht nicht mit einem, an dem weiter gebastelt wird - neue Editionsnummer hin oder her.