Also ich fand Aventurien anfangs ganz in Ordnung - einige Gegenden (etwa die Tulamidenlande) finde ich auch immer noch großartig.
Es war bloß irgendwie irgendwann etwas...klein. Zu viele Kulturen aus extrem unterschiedlichen Zeitepochen auf zu engem Raum. Das Ludwig quatorze ein paar Segeltage von Hägar dem Schrecklichen zu finden war (und dazwischen saß Ritter Runkel) war ein Problem für meine Imagination.
Der geograph./personell enge Rahmen (50 Mann waren schon fast ein Heer) machte es manchmal auch nicht einfach, das Format von Abenteuern richtig zu setzen: realistisch genug für aventurische Verhältnisse, aber "groß" genug, damit es Eindruck macht.
Das und einige m. E. nicht unbedingt sehr gelungene Worldbuilding-Entscheidungen seit der Gezeichneten-Kampagne und die Tatsache, dass alle paar Jahre eine weltbedrohende Krise nach der anderen kam...
Und dann einige der Pop-kulturellen Anspielungen...
O. K. - das klingt jetzt schon sehr negativ.
Sagen wir es einfach so, bei Splittermond gefällt mir der Maßstab besser, der die noch größere Varianz der Settings und Kulturen "glaubhafter" macht - und man hat sich (vielfach) m. E. mehr Mühe gegeben, nicht nur eine Epoche/Kultur zu kopieren, sondern neue und interessante Elemente eingebaut und gemischt.
In die Welt von Splittermond kann ich mich besser "hereindenken", während ich bei Aventurien irgendwann meist an die Decke gestoßen bin, sozusagen.
Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht sehr viele tolle und nostalgische Erinnerungen habe - immerhin war DSA das erste RPG, das ich überhaupt angefangen habe und - neben Shadowrun - das, was ich am längsten gespielt habe...