Noch eine weitere "Quelle" für Lederrüstungen im Rollenspiel könnten übrigens die Darstellung höherer römischer Offiziere in vielen Filmen seien. Die tragen oft aus Leder gemachte Varianten des antiken Muskelpanzers. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ob das i-wie historisch ist, allerdings gehe ich davon aus, dass wenn es die Dinger tatsächlich aus Leder gab, war das Schmuck für Paraden uä, nicht was für den Feldeinsatz.
überliefert sind ja Statuen und Reliefs mit grandios überladenen Feldherrnrüstungen als Torax.
aus Bronze (etwa gegossen) wären die unhandlich schwer gewesen
, so dass Formleder da sicherlich so manches "erleichterte"
bei Leder muss man übrigens immer mit bedenken, dass die zugrundeliegende Haut unterschiedlich dick ist - je nach Segtion, aus der sie abgenommen wurde.
das grenzt natürlich den Einsatz im Rüstungsbau ein, da diese Lederpartie dann ja auch für feste Schuhe, Sattel, Taschen, Gurte und Schnüre benötigt wurden.
Leder wurde erst durch moderne (schnelle) Gerbung (etwa durch Chromsalze) massenverfügbar. Bei zwei Jahren Bearbeitungszeit mit Eichenlohe und dergeleichen ist Leder schon eine begrenzte Ressource.
Kurzum, kleine Lederschuppen aus Randstücken/Abschnitte der Primärprodukte zu stanzen/schneiden ist sinnvoll im Sinne der Resteverwertung. Ansonsten halt ein Abgleich mit den Vergleichskosten etwa zu einem gesteppten Gambeson bzw der langen Nutzungsdauer von Metall (welches ja gut recycelt werden konnte, gerade Ringpanzerungen lassen sich weiten, kürzen, erneuern, je nach Bedarf und Geldbörse)
ansonsten bleibt aber das riesige Problem, dass wir aus annoduzemale Zunftslisten tolle Namen für eigenständige Gewerke haben, aber keine sichere Vorstellung der dahinterliegenden fertigen Rüstung
es kann also auch passieren, dass "nobrainer" Rüstungen nur deswegen am Markt verfügbar waren, weil dafür die Anbieter eine eigene neue Zunft gegründet kriegten und nur so gegen alle etablierten Monopolisten überhaupt aus ihrer Hände-arbeit Geld machen konnten. Streckenweise war im Mittelalter das überangebot an Arbeitskräften in den Städten ein echtes Problem, welches die Eliten mit Marktzugangsbeschränkungen wegzudrücken trachteten. Druck erzeugt aber Gegenbewegung.
heutiges Beispiel:
Wieviele unsaubere "Neu"auflagen von schon längst etablierten Softwarelösungen gibt es, nur weil Lizenzen und Patente der Monopolisten umgangen werden (müssen)?