Autor Thema: Rüstungsrechtfertigung  (Gelesen 7553 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #125 am: 7.10.2023 | 11:07 »
Nun, man kann zB kein pornografisches Kettenhemd kaufen wenn man dem Verkäufer nicht bedenklich genug aussieht, sogar wenn man seinen Bedenklichkeitsausweis vorzeigt.

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #126 am: 7.10.2023 | 11:41 »
Außerhalb der Rollenspielecke haben Figuren ja auch keine Angriffsboni auf die es +1 geben könnte.

Klar, schieß dich auf den einen Nebensatz ein. ;)

Aber worauf ich mit dem hinauswollte: eine normale +1-D&D-Waffe fällt hauptsächlich dadurch auf, daß sie auch auf Gegner normal wirkt, die gegen nichtmagische Waffen immun oder zumindest i-wie resistent sind...und solche Gegner trifft man dann in den D&D-Regeln insbesondere mit zunehmender Stufe recht häufig, wodurch zumindest SC, die im Kampf primär mit Waffen agieren, unter Druck gesetzt werden, sich möglichst bald eine magische zu besorgen, um im "Abenteureralltag" überhaupt halbwegs mithalten zu können. (Der kleine Bonus an sich ist außerhalb gelegentlicher Rechenorgien auf Internetforen und dergleichen eher ein Anhängsel -- nett, aber auch eine hypothetische magische Waffe "+0" oder für ältere Editionen "hat keinen Bonus, zählt für immune Gegner aber als +irgendwas" brächte schon den eigentlichen Hauptnutzen.)

Diese Art von Dynamik bringen die meisten Nicht-Rollenspiel- und insbesondere Nicht-D&D-&-Co.-Fantasysettings aber eher nicht mit. Auch in denen kann eine magische Waffe ganz nett sein (insbesondere, wenn sie etwas Konkreteres mitbringt als nur "ist halt irgendwie ganz allgemein magisch") oder, wenn sie genau die richtige gegen einen bestimmten Gegner ist, mal Schaden anrichten, wo ein normales Schwert nichts bewirken würde (ein klassisches Beispiel findet sich ja gleich im Herrn der Ringe), aber sie ist normalerweise keine mehr oder weniger ausdrückliche Voraussetzung fürs Mitspielen in der wie auch immer definierten Protagonisten-Profiliga.

Offline Chaos

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #127 am: 12.10.2023 | 20:41 »
Klar, schieß dich auf den einen Nebensatz ein. ;)

Aber worauf ich mit dem hinauswollte: eine normale +1-D&D-Waffe fällt hauptsächlich dadurch auf, daß sie auch auf Gegner normal wirkt, die gegen nichtmagische Waffen immun oder zumindest i-wie resistent sind...und solche Gegner trifft man dann in den D&D-Regeln insbesondere mit zunehmender Stufe recht häufig, wodurch zumindest SC, die im Kampf primär mit Waffen agieren, unter Druck gesetzt werden, sich möglichst bald eine magische zu besorgen, um im "Abenteureralltag" überhaupt halbwegs mithalten zu können. (Der kleine Bonus an sich ist außerhalb gelegentlicher Rechenorgien auf Internetforen und dergleichen eher ein Anhängsel -- nett, aber auch eine hypothetische magische Waffe "+0" oder für ältere Editionen "hat keinen Bonus, zählt für immune Gegner aber als +irgendwas" brächte schon den eigentlichen Hauptnutzen.)

Diese Art von Dynamik bringen die meisten Nicht-Rollenspiel- und insbesondere Nicht-D&D-&-Co.-Fantasysettings aber eher nicht mit. Auch in denen kann eine magische Waffe ganz nett sein (insbesondere, wenn sie etwas Konkreteres mitbringt als nur "ist halt irgendwie ganz allgemein magisch") oder, wenn sie genau die richtige gegen einen bestimmten Gegner ist, mal Schaden anrichten, wo ein normales Schwert nichts bewirken würde (ein klassisches Beispiel findet sich ja gleich im Herrn der Ringe), aber sie ist normalerweise keine mehr oder weniger ausdrückliche Voraussetzung fürs Mitspielen in der wie auch immer definierten Protagonisten-Profiliga.

Das hängt für meine Begriffe vor allem davon ab, wie verbreitet Gegner sind, die sich nur mit magischen Waffen bezwingen lassen. In Mittelerde kann man ja durchaus ein ganzes Abenteurerleben unterwegs sein, ohne auf Leben und (Un)Tod gegen einen Ringgeist antreten zu müssen.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #128 am: 12.10.2023 | 21:27 »
Das hängt für meine Begriffe vor allem davon ab, wie verbreitet Gegner sind, die sich nur mit magischen Waffen bezwingen lassen. In Mittelerde kann man ja durchaus ein ganzes Abenteurerleben unterwegs sein, ohne auf Leben und (Un)Tod gegen einen Ringgeist antreten zu müssen.

Eben. Und aus meiner Sicht ist das der Normalzustand in den weitaus meisten Fantasywelten: Kroppzeuch, gegen das "normale" Waffen nicht wirklich weiterhelfen, kommt schon mal vor, bleibt dabei aber die Ausnahme und mit dadurch auch gleich entsprechend "besonders". (Und selbst für solche Gegner braucht man dort nicht unbedingt gleich Magie, bloß, weil halt mal das Schwert nicht funktioniert -- Tricksen und Improvisieren wird nur von Rollenspielkampfregeln recht unterschiedlich unterstützt, also wird das dann am Tisch möglicherweise nicht mal bedacht.) Wirklich zumindest ab einem gewissen Punkt reihenweise mit "You need this many plusses to play" zugeschmissen wird man erst in bestimmten Spielsystemen.

Offline Ainor

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #129 am: 13.10.2023 | 00:31 »
Das ist ja nu je nach Edition recht unterschiedlich. "You need this many plusses to play" gibt es ja schon lange nicht mehr. In 5E sind Gegner gegen die man magische Waffen wirklich braucht bis in die hohen Stufen sehr selten.

Und außerhalb der Rollenspielecke ist es ja oft so dass sich die Frage garnicht stellt weil entsprechende Gegner überhaupt nicht (bzw nicht als Gegner sondern nur als Plot devices) vorkommen.
« Letzte Änderung: 13.10.2023 | 08:47 von Ainor »
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #130 am: 13.10.2023 | 07:34 »
Ich verste nicht, warum das überhaupt kritisiert wird?! It's a feature und so...
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #131 am: 13.10.2023 | 09:44 »
Das ist ja nu je nach Edition recht unterschiedlich. "You need this many plusses to play" gibt es ja schon lange nicht mehr. In 5E sind Gegner gegen die man magische Waffen wirklich braucht bis in die hohen Stufen sehr selten.

Auch in der 5. Edition gibt's noch reichlich Gegner, deren Trefferpunkte sich quasi spontan verdoppeln, wenn man ohne Magie gegen sie antritt (Resistenz und so). Ob das netto besser oder schlechter ist, darüber kann man sich streiten -- einerseits kann man so wenigstens noch ein bißchen was quasi als Trostpflaster ausrichten, andererseits wird man immer noch recht gezielt vom Spieldesign in die untere Liga verwiesen, wenn man den richtigen Waffencoupon nicht dabeihat. Und Inspiration zum cleveren Problemlösen hat man so sogar eher weniger, denn schließlich kann man ja mit der 08/15-Taktik wenigstens schon mal etwas...also wird im Zweifel eher erwartet, daß man sich damit auch reinhängt und einfach durchhält und nicht mit Ideen wie "Können wir den nicht vielleicht mit dieser Säule festnageln/ihn über die Klippe locken/etc.?" unnötig Zeit "verschwendet".

Zitat
Und außerhalb der Rollenspielecke ist es ja oft so dass sich die Frage garnicht stellt weil entsprechende Gegner überhaupt nicht (bzw nicht als Gegner sondern nur als Plot devices) vorkommen.

Eben. Wie kommt also die Rollenspielecke (bzw. zumindest bestimmte Vertreter derselben) plötzlich auf den Gedanken, die bräuchte es trotzdem alle naselang, wenn das Genre an sich das anscheinend gar nicht hergibt?

Ich verste nicht, warum das überhaupt kritisiert wird?! It's a feature und so...

If it's a feature the user didn't request and isn't happy with, how's that meaningfully different from a bug? :)

Offline Raven Nash

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #132 am: 13.10.2023 | 10:14 »
Eben. Wie kommt also die Rollenspielecke (bzw. zumindest bestimmte Vertreter derselben) plötzlich auf den Gedanken, die bräuchte es trotzdem alle naselang, wenn das Genre an sich das anscheinend gar nicht hergibt?
Jein. Die eigentlichen Inspirationsquellen sind ja deutlich älter als das, was heute unter "Fantasy" firmiert. Und dass man bestimmte Waffen braucht, um bestimmte Monster zu erschlagen, ist gerade in Legenden und Sagen ja nicht eben selten. Da ist das D&D-mäßige "Hauptsache verzaubert" ja noch harmlos.

Vampire und Werwölfe z.B. reagieren auf Stahl an sich gar nicht - da braucht es schon sehr spezielle Waffen, die oft gar nicht im offenen Kampf anwendbar sind.
Drachen lassen sich da auch nicht einfach niederhauen. Es bedarf speziell gefertigter Waffen dazu.
Geister und alles Körperlose lacht über Waffen grundsätzlich - da müsste man schon mit der Waffe kommen, die den Tod verursacht hat.

Es ist also eigentlich eine starke Vereinfachung zu sagen: "Da braucht man eine magische Waffe für.", wenn das jede magische Waffe sein kann.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #133 am: 13.10.2023 | 10:32 »
Jein. Die eigentlichen Inspirationsquellen sind ja deutlich älter als das, was heute unter "Fantasy" firmiert. Und dass man bestimmte Waffen braucht, um bestimmte Monster zu erschlagen, ist gerade in Legenden und Sagen ja nicht eben selten. Da ist das D&D-mäßige "Hauptsache verzaubert" ja noch harmlos.

Vampire und Werwölfe z.B. reagieren auf Stahl an sich gar nicht - da braucht es schon sehr spezielle Waffen, die oft gar nicht im offenen Kampf anwendbar sind.
Drachen lassen sich da auch nicht einfach niederhauen. Es bedarf speziell gefertigter Waffen dazu.
Geister und alles Körperlose lacht über Waffen grundsätzlich - da müsste man schon mit der Waffe kommen, die den Tod verursacht hat.

Es ist also eigentlich eine starke Vereinfachung zu sagen: "Da braucht man eine magische Waffe für.", wenn das jede magische Waffe sein kann.

Wieviel davon tatsächlich "älter" und wieviel erst auf dem Mist von Hollywood gewachsen und damit Produkt des 20. Jahrhunderts ist, wäre ggf. zu recherchieren. Folklorevampire und -werwölfe beispielsweise folgen meines Wissens noch lange nicht unbedingt dem modernen "Standardmodell", und umgekehrt betrachtet man da gerne mal bestimmte (insbesondere heilige oder von der Großmutter noch überlieferte) Dinge als Quasi-Allheilmittel gegen alles Übernatürliche -- interessanterweise scheinen allerdings insbesondere Waffen gar nicht so dazuzugehören.

Nebenbei, um mal am Rand aufs Fadenthema zurückzukommen: eine "magische" Rechtfertigung für Lederrüstungen und Ähnliches könnte natürlich schlicht darin bestehen, daß es aus welchem Grund auch immer (vielleicht aus grauer Vorzeit übrig geblieben) im Setting reichlich magische Waffen gibt, die speziell leicht durch Metall schneiden und gegen die klassische Metallrüstungen also tatsächlich weniger Schutz bieten als solche aus anderen Materialien. Selbst wenn die auf dem Schlachtfeld dann nur in den Händen einiger Elitekrieger auftreten, wäre das doch Grund genug... ;)

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #134 am: 13.10.2023 | 10:36 »
Naja, Raven Nash hat aber nicht ganz unrecht. In Sagen kommt das als Plotelement ja durchaus vor, ganz simpel in der Edda, wo Baldur nur von einer Mistel getötet werden kann. Im magischen Denken des Mittelalters war das durchaus ein gängiges Motiv, Unhold X kann nur durch Waffe / Material Z erschlagen werden. Prä-Kryptonit halt - und solche Erzählmuster wrden dann auch in unseren modernen Lagerfeuergeschichten aka Hollywood et al weitergesponnen (Kryptonit halt).

Lustig fand ich ja auch das Schwert Draugr in The Northman, das nur in der Dunkelheit der Nacht gezogen werden kann, und sofort beim leisesten ersten Lichtparikel der frühen Dämmerung penibel seine Schicht für beendet erklärt. Ähnlich wie ich als Arbeitnehmer in meiner Zeit im Handwerk  ;D
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #135 am: 13.10.2023 | 10:58 »
Naja, Raven Nash hat aber nicht ganz unrecht. In Sagen kommt das als Plotelement ja durchaus vor, ganz simpel in der Edda, wo Baldur nur von einer Mistel getötet werden kann. Im magischen Denken des Mittelalters war das durchaus ein gängiges Motiv, Unhold X kann nur durch Waffe / Material Z erschlagen werden. Prä-Kryptonit halt - und solche Erzählmuster wrden dann auch in unseren modernen Lagerfeuergeschichten aka Hollywood et al weitergesponnen (Kryptonit halt).

Sicher. Die Sache ist halt ein bißchen die, daß es sich auch dabei oft erst mal nur um storyrelevante Einzelfälle handelt -- Balder beispielsweise ist ja aus bestimmten Gründen gegen alles außer Misteln immun, und umgekehrt sind Misteln keine Superwaffe gegen nordische Götter allgemein. Ich denke, die "was für einen gilt, gilt automatisch für alle"-Denke (wie man's ja auch gerne mal findet, wenn ein Rollenspiel aus einem legendären Monsterindividuum spontan eine ganze Spezies macht) mag damals noch ein bißchen weniger verbreitet gewesen sein als heutzutage; die Welt insbesondere jenseits des Horizonts war ja auch insgesamt unbekannter und weniger "berechenbar", als es -- flapsig ausgedrückt -- Google Maps noch nicht gab.

Zitat
Lustig fand ich ja auch das Schwert Draugr in The Northman, das nur in der Dunkelheit der Nacht gezogen werden kann, und sofort beim leisesten ersten Lichtparikel der frühen Dämmerung penibel seine Schicht für beendet erklärt. Ähnlich wie ich als Arbeitnehmer in meiner Zeit im Handwerk  ;D

Und das nenne ich dann mal eine Waffe mit Charakter! ;D

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #136 am: 13.10.2023 | 11:13 »
Sollte ich als magische Waffe wiedergeboren werden, dann so!  ~;D

Stimmt, Waffen mit generischer "tötet Trolle"-Wirkung etc. sind eher untypisch für Mythologie, da ist das ne persönliche Sache ("wirkt nur gegen Ulfr Hvaldarson, und zwar nur außerhalb von Schaltjahren, bei zunehmendem Mond, nicht südlich der Eider, und nur wenn der Träger nachweislich drei Monate keinen Lauch, Petersilie und/oder Runkelrübrn verzehrt oder in sonstiger Form zu sich genommen hat").

Damals waren magische Waffen noch Primadonnen, aber es war liebevolle Handarbeit, nicht das seelenlose "Ich töte Goblins"-Fließband-Gezauber moderner Tötungsinstrumente.  :korvin:
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #137 am: 13.10.2023 | 11:21 »
Das unterstreicht aber alles mein Argument: Eigentlich müssten magische Waffen ganz spezifisch wirken. Vampire sind ja z.B. auch erst seit Hollywood gegen Silber allergisch - noch in alten Horror-Komödien wird damit gewitzelt, wenn einer Silber gegen Vampire verwenden will ("Sorry, that's just Werewolves!").  ;)
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #138 am: 13.10.2023 | 11:50 »
Das unterstreicht aber alles mein Argument: Eigentlich müssten magische Waffen ganz spezifisch wirken. Vampire sind ja z.B. auch erst seit Hollywood gegen Silber allergisch - noch in alten Horror-Komödien wird damit gewitzelt, wenn einer Silber gegen Vampire verwenden will ("Sorry, that's just Werewolves!").  ;)
Wenn man also eine "magische" Waffe braucht, dann müsste das eigentlich eben eine ganz spezielle, nur für dieses Monster tödliche, sein.

Ich könnte mir in der Fantasy schon eher Waffen vorstellen, die von bestimmten Gottheiten (beziehungsweise deren Klerus) gesegnet sind und entsprechend tödlicher für all jene Wesen sind, die diese Gottheit nicht ausstehen kann - was dann je nach Gottheit ganz unterschiedliche Zielgruppen beinhalten kann: Untote, Werwölfe, Orks, Elfen, Paladine, Anwälte...
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #139 am: 13.10.2023 | 11:56 »
Das unterstreicht aber alles mein Argument: Eigentlich müssten magische Waffen ganz spezifisch wirken. Vampire sind ja z.B. auch erst seit Hollywood gegen Silber allergisch - noch in alten Horror-Komödien wird damit gewitzelt, wenn einer Silber gegen Vampire verwenden will ("Sorry, that's just Werewolves!").  ;)
Wenn man also eine "magische" Waffe braucht, dann müsste das eigentlich eben eine ganz spezielle, nur für dieses Monster tödliche, sein.

Wobei der Witz dann in diesen Geschichten aber praktisch immer darin besteht, daß jemand die geeignete Waffe letztendlich hat. Werwölfe brauchen Silberkugeln? So ein Zufall, wir haben Silber, das nötige Werkzeug, und einen Fachmann zum Gießen. Wie sollen wir mit diesem Vampir klarkommen? Fragen wir doch mal van Helsing. Der Hexenkönig wird durch keines Mannes Hand fallen? Wir haben passenderweise eine Frau und einen Hobbit...

"Zu blöd, daß ihr nicht genau die richtige Kombination für diesen Gegner kennt -- TPK!" kommt da irgendwie eher nicht so oft vor. Oh, vor den aktuellen Protagonisten mag das zum Schicksal von reihenweise früheren Kandidaten geworden sein...aber deshalb erzählen wir ja normalerweise nur ihre Geschichte und nicht zusätzlich noch die ihrer einundelfzig Vorgänger. Zuhörzeit ist schließlich auch knapp. :)

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #140 am: 13.10.2023 | 12:40 »
Der Hexenkönig wird durch keines Mannes Hand fallen? Wir haben passenderweise eine Frau und einen Hobbit...

UND nicht zu vergessen, dieser Hobbit führte auch noch ausgerechnet einen Dolch aus Westernis, der explizit zum Kampf gegen exakt diesen Hexenkönig geschmiedet wurde, gefunden Monate zuvor in einem alten Hügelgrab... "No other blade, not though mightier hands had wielded it, would have dealt that foe a wound so bitter, cleaving the undead flesh, breaking the spell that knit his unseen sinews to his will."
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #141 am: 13.10.2023 | 12:44 »
Das unterstreicht aber alles mein Argument: Eigentlich müssten magische Waffen ganz spezifisch wirken. Vampire sind ja z.B. auch erst seit Hollywood gegen Silber allergisch - noch in alten Horror-Komödien wird damit gewitzelt, wenn einer Silber gegen Vampire verwenden will ("Sorry, that's just Werewolves!").  ;)
Wenn man also eine "magische" Waffe braucht, dann müsste das eigentlich eben eine ganz spezielle, nur für dieses Monster tödliche, sein.

Sehe ich nicht so. D&D ist dahingehend in sich einigermaßen schlüssig, finde ich. Die Sache mit magischen Waffen kommt ja von einer ebenso magisch bedingten Unverwundbarkeit gegen normale Waffen. Diese Eigenschaft haben normalerweise Wesen, die entsprechend übernatürlich sind: uralte Drachen, Outsider, mächtige Untote, gottähnliche Wesen usw. nicht aber z.B. Riesen, auch nicht die mächtigeren Arten. Es ist halt so, dass bei dem Machtgefälle auf den höheren Leveln kaum Wesen ohne magischem Hintergrund plausibel sind.
Die "Plusse" bilden ja nur ab, dass die Magie der Waffen unterschiedlich stark sein kann. Das ist bei den Zaubern ja auch so.

Ein Vergleich mit willkürlich genannten anderen Fantasy-Settings erscheint mir auch irrelevant. Was soll denn ein solcher Vergleich zeigen, außer dass D&D eben seine Eigenschaften hat, vor allem im Mid- und Highlevelbereich? Zumal es ja auch High Magic ist, was die Vergleichbarkeit stark einschränkt.

Deshalb Feature  :)



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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #142 am: 13.10.2023 | 12:51 »
Ein Vergleich mit willkürlich genannten anderen Fantasy-Settings erscheint mir auch irrelevant. Was soll denn ein solcher Vergleich zeigen, außer dass D&D eben seine Eigenschaften hat, vor allem im Mid- und Highlevelbereich?
D&D ist ein System, kein Setting. Und wie man an zig Beispielen sieht, kann man auch ganz ohne +1 Waffen auskommen.
"Zu blöd, daß ihr nicht genau die richtige Kombination für diesen Gegner kennt -- TPK!" kommt da irgendwie eher nicht so oft vor. Oh, vor den aktuellen Protagonisten mag das zum Schicksal von reihenweise früheren Kandidaten geworden sein...aber deshalb erzählen wir ja normalerweise nur ihre Geschichte und nicht zusätzlich noch die ihrer einundelfzig Vorgänger. Zuhörzeit ist schließlich auch knapp. :)
Tja - aber wer sagt, dass die aktuellen SCs genau diese Leute sein müssen? In der Literatur ist ja oft auch die "Bestimmung" ein Faktor. Aber ohne die?
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #143 am: 13.10.2023 | 13:00 »
D&D ist ein System, kein Setting. Und wie man an zig Beispielen sieht, kann man auch ganz ohne +1 Waffen auskommen.

Wortklauberei. D&D macht Setzungen zu Spielelementen, die in eine Spielwelt übernommen werden müssen oder sollen.

Ja, man kann Dinge weglassen, ändern, ergänzen. Aber jede Edition setzt (!) einen gewissen Standard.*

Und ja klar, man kann ohne auskommen, und die Editionen verändern sich ja auch. Das macht den Ansatz aber nicht zu etwas Falschem (aka Bug), das vermieden werden sollte.

*edit: nennen wir es Meta-Setting.
« Letzte Änderung: 13.10.2023 | 13:03 von Tudor the Traveller »
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« Antwort #144 am: 13.10.2023 | 13:29 »
Tja - aber wer sagt, dass die aktuellen SCs genau diese Leute sein müssen? In der Literatur ist ja oft auch die "Bestimmung" ein Faktor. Aber ohne die?

Die meisten Spieler, vermute ich mal frech. ;) Denn -- gegebenenfalls schon mal im ausdrücklichen Gegensatz zu Abenteuerschreibern oder Nur-Spielleitungen, die in ihre subjektiv tollen Schöpfungen auch ganz alleine schon locker mal Wochen oder Monate investieren können, ohne es überhaupt richtig zu merken -- auch deren (Spiel-)Zeit ist ja durch diverse Faktoren begrenzt und sollte also nicht sinnlos verplempert werden. Das ist genau derselbe Grund wie hinter der "Bestimmung" in der Literatur: die "Kundschaft" soll sich am Ende eben nicht vergackeiert vorkommen.
 
Zitat
Da müssen sie sich eben anstrengen - oder untergehen.

Und das ist dann, mit Verlaub, der klassische Zeitverschwenderstandpunkt. Okay, wenn sich's eine Gruppe wirklich leisten kann, mit z. B. drei Charaktergenerationen hintereinander Anlauf zu nehmen und immer noch zu scheitern und damit am Ende womöglich noch ernsthaft glücklich ist -- meinetwegen. Aber das ist mMn eine ziemliche Luxusnische und läßt sich entsprechend schlecht verallgemeinern.

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #145 am: 13.10.2023 | 13:58 »
Und das ist dann, mit Verlaub, der klassische Zeitverschwenderstandpunkt. Okay, wenn sich's eine Gruppe wirklich leisten kann, mit z. B. drei Charaktergenerationen hintereinander Anlauf zu nehmen und immer noch zu scheitern und damit am Ende womöglich noch ernsthaft glücklich ist -- meinetwegen. Aber das ist mMn eine ziemliche Luxusnische und läßt sich entsprechend schlecht verallgemeinern.
Was genau ist an ordentlicher Vorbereitung "Zeitverschwendung"? Klar, es steht im Gegensatz zum typischen "Geh hin und hau drauf"-Lösungsansatz, der offenbar sehr beliebt ist.

Aus unserer Runde kann ich mal ein Beispiel geben: Sie kreuzten den Weg von Vampiren (eigentlich relativ zufällig) und hätte diesen sogar ausweichen können. Statt dessen begannen sie, die Einheimischen zu befragen, ihre Kenntnisse zu durchforsten, um den untoten Herrschaften dann bei Tage einen Besuch abzustatten und Herzoperationen mittels Zahnstocher vorzunehmen. Sie hätten die Waffen gehabt, ihnen auch einfach im Kampf gegenüber zu treten - aber demnach die Langzähne schon gezeigt hatten, dass sie mittels Charm die halbe Gruppe lahmlegen können, wollten sie kein Risiko mehr eingehen.
Ein von einem Erdelementar gebohrtes Loch in der Decke der Gruft ließ dann zusätzlich Sonnenlicht und Frischluft rein...

Oder die Grabhügel, an denen sich der Sorceror geopfert hat, um die uralten Geister so lange zu beschäftigen, bis die Gruppe das Artefakt finden und zerstören konnte, an das diese gekettet waren. Er war nur leider nicht flink genug auf den Beinen...

Das meine ich mit "sich anstrengen". No Pain, no Gain.
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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #146 am: 13.10.2023 | 14:06 »
Aus unserer Runde kann ich mal ein Beispiel geben: Sie kreuzten den Weg von Vampiren (eigentlich relativ zufällig) und hätte diesen sogar ausweichen können. Statt dessen begannen sie, die Einheimischen zu befragen, ihre Kenntnisse zu durchforsten, um den untoten Herrschaften dann bei Tage einen Besuch abzustatten und Herzoperationen mittels Zahnstocher vorzunehmen. Sie hätten die Waffen gehabt, ihnen auch einfach im Kampf gegenüber zu treten - aber demnach die Langzähne schon gezeigt hatten, dass sie mittels Charm die halbe Gruppe lahmlegen können, wollten sie kein Risiko mehr eingehen.
Ein von einem Erdelementar gebohrtes Loch in der Decke der Gruft ließ dann zusätzlich Sonnenlicht und Frischluft rein...

Also hatten sie offensichtlich die Bestimmung auf ihrer Seite -- denn hätten sie die einschlägigen Vampirschwachstellen zum Ausnutzen nicht schon gekannt, dann wären sie ja nicht "die Richtigen" gewesen. ;)

Offline Raven Nash

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #147 am: 13.10.2023 | 14:22 »
Also hatten sie offensichtlich die Bestimmung auf ihrer Seite -- denn hätten sie die einschlägigen Vampirschwachstellen zum Ausnutzen nicht schon gekannt, dann wären sie ja nicht "die Richtigen" gewesen. ;)
Das wird dann nachträglich gerne behauptet. Von den Überlebenden zumindest.  ~;D
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Offline Maarzan

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #148 am: 13.10.2023 | 14:50 »
Können wir noch einmal zur Startfrage zurückkommen?
Welche - möglichst arkan niedrigschwelligen - Rechtfertigungen kann es für die Existenz einfacher oder auch mit einfachen Metallteilen verstärkten Lederrüstungen geben?

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Offline nobody@home

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Re: Rüstungsrechtfertigung
« Antwort #149 am: 13.10.2023 | 15:05 »
Können wir noch einmal zur Startfrage zurückkommen?
Welche - möglichst arkan niedrigschwelligen - Rechtfertigungen kann es für die Existenz einfacher oder auch mit einfachen Metallteilen verstärkten Lederrüstungen geben?

Eine Möglichkeit wären eventuell weit verbreitete kulturelle Vorurteile gegen "reine" Metallrüstungen -- egal, ob die nun auf reinem Aberglauben oder in hinreichend fantastischen Settings auf durchaus realen unerwünschten Nebenwirkungen derselben basieren. Man findet ja beispielsweise hier und da die Idee, daß Eisen Magie behindern oder gar komplett "kurzschließen" kann; welche Folgen mag es da potentiell haben, praktisch seinen ganzen eigenen lebenden und atmenden Körper in Eisen (und eventuell auch andere Metalle) zu hüllen und damit von der Magie der Welt um sich herum quasi abzuschneiden, insbesondere, wenn man das ständig macht?