Autor Thema: Beginnt jetzt die Zeit für SF?  (Gelesen 3565 mal)

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Offline Megavolt

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #50 am: 29.09.2023 | 13:47 »
Science Fiction hat ja relativ viel mit einem optimistischen Blick in die Zukunft zu tun.

Ne, also wirklich nicht. Science Fiction behandelt immer NOCH bizarrere Probleme, als die, mit der es die Gegenwart zu tun hat. Das macht ja gerade ihren Reiz aus.

Offline unicum

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #51 am: 29.09.2023 | 13:51 »
Nur weil es mir gerade beim überfliegen aufgefallen ist,.., in dem Strang
Bestes Abenteuer, das du je gespielt/geleitet hast -> https://www.tanelorn.net/index.php/topic,126553.0.html
Ist mir gerade kein einziges SF Abenteuer über den Weg gelaufen,...

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #52 am: 29.09.2023 | 14:59 »
Naja, da stellt sich aber mal die Frage, wieviele Leute hier schon SF-Abenteuer gespielt haben. Ich merke nämlich hier durchaus wahr, dass Leute wie ich, die mehr ne Vorliebe für SF als Fantasy haben, hier nur ne kleinere Gruppe sind.

Ich hätte im entsprechenden Thread auch schon mal ein paar gute SF-Abenteuer nennen können, nur reizt mich diese Art von Best-of-Thread nicht.  ;)
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Offline Space Pirate Hondo

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #53 am: 29.09.2023 | 15:10 »
Naja, da stellt sich aber mal die Frage, wieviele Leute hier schon SF-Abenteuer gespielt haben. Ich merke nämlich hier durchaus wahr, dass Leute wie ich, die mehr ne Vorliebe für SF als Fantasy haben, hier nur ne kleinere Gruppe sind.

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #54 am: 29.09.2023 | 15:15 »
...gegen Milliarden von Oldschool-D&D-Klon-RPG-Fans  >;D
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Offline Marduk

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #55 am: 29.09.2023 | 15:17 »
Naja, da stellt sich aber mal die Frage, wieviele Leute hier schon SF-Abenteuer gespielt haben. Ich merke nämlich hier durchaus wahr, dass Leute wie ich, die mehr ne Vorliebe für SF als Fantasy haben, hier nur ne kleinere Gruppe sind.

Ich hätte im entsprechenden Thread auch schon mal ein paar gute SF-Abenteuer nennen können, nur reizt mich diese Art von Best-of-Thread nicht.  ;)
Wenn man mal Cyberpunk als Genre rausschmeißt, dann ist das bei mir echt nicht viel abseits von ein wenig W40k und eine Sitzung Star Wars
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Offline Skaeg

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #56 am: 29.09.2023 | 15:32 »
Das kann man machen (tu ich ja auch). Ein Problem ist mE, dass die Probleme der Welt, die man ja haben will und fürs Abenteuer bestehen auch braucht, näher an den Problemen der realen Welt sind, und damit das mit dem Eskapismus etwas schwieriger wird. Der Imperator aus Star Wars ist wesentlich näher an realen Diktatoren dran als Sauron. Die sozialen Probleme bei Shadowrun ähneln unseren heutigen Problemen mehr, als unterdrückte Leigeigene im Bornland.
Hm, weiß nicht. Sauron ist als eine eigentlich eher überweltliche, nicht wirklich greifbare Entität eher die Ausnahme. Konkreter hassenswerte böse Herrscher u.ä. sind im Rollenspielfantasybereich mEn durchaus häufiger.

Man kann in SF mutmaßlich sehr viel stärkere Assoziationen zur eigenen Lebenswelt haben - die verfremdete Gegenwartsallegorie ist ja eine beliebte literarische Funktion von SF - man muss aber nicht. Ein Mecha-Pilot in einem Kampf gegen übermächtige Invasoren im Jahr 3020 z.B. ist mMn genau so weit von der hiesigen Lebenswelt entfernt wie ein typischer Fantasy-Charakter. Abgesehen vielleicht von bestimmten Oberflächlichkeiten, aber die sollten die Hürde eigentlich eher senken:
Man muss sich keine mittelaltertümelnde Sprache angewöhnen, um stilecht zu wirken, man kann von Hotels, Banken, Polizisten und Krankenhäusern sprechen, in der Regel braucht man sich kein Wissen über eine oder mehrere erfundene Religionen anzulesen usw.

Davon völlig unberührt ist die Frage, ob reiner Eskapismus wirklich das ist, was die Spieler wollen. Null Anknüpfungspunkte zur eigenen Lebenswelt kann nämlich auch bedeuten: Null persönliches Engagement. Bei den meisten Unterhaltungsmedien, auch den vermeintlich eskapistischen und kindischen, gilt es im Allgemeinen als positiv, wenn die Spieler irgendwie auf ihrer eigenen Ebene emotional oder intellektuell auf das Narrativ einsteigen.

Nein, ich denke, das Problem von SF bleibt neben der alles überscheinenden Trägheit des durch D&D geprägten Marktes (und damit zusammenhängend) das, was auch ihre Stärke ist: Ihre große Vielfalt.
Wenn man als Rollenspieler "Fantasy" hört, weiß man: Sekundäre Welt, mittelalterlich getünchte Gesellschaft, Technologie und Wirtschaft. Könige, Adlige, Burgen., Streitrösser, Schwerter, Magie und Alchimie. Fantastische Kreaturen, meist auch intelligente und meist grob die gleichen. Fiktive polytheistische Religionen. Klingenspiel, Zauberei und Tricksereien kommen vor.
Wenn ein sich selbst so nennendes Fantasy-Spiel wesentlich davon abweicht, wird es meistens schon speziell gekennzeichnet. (Was auch heißt: Fantasy muss nicht so relativ gleichförmig sein - sie ist es aber im Rollenspielbereich.)

Bei SF hingegen? Fallout, Twilight:2000, Star Wars, Star Trek, Traveller,  Space: 1889, MechWarrior, Shadowrun, Cyberpunk, Paranoia, um nur mal die zu nehmen,die ich in den letzten (vielen) Jahren mal gespielt habe - bei keinem Paar von zweien könnte ich sagen "Naja, du kennst X, Y ist halt auch SF also ziemlich ähnlich, die genauen Unterschiede kannst du im Spiel erkunden." Nicht mal bei denen im vermeintlich gleichen Subgenre.

Aber das ist ja wie gesagt auch der Vorteil und vielleicht der Grund, dass SF immer wieder mal kleine positive Wellen erlebt: Wenn Fantasy-Burnout einsetzt und das Bedürfnis nach Vielfalt und Abwechslung erzeugt, hält die SF-Rollenspielwelt eine breite Palette an Möglichkeiten bereit.
« Letzte Änderung: 29.09.2023 | 15:35 von Skaeg »
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Offline JS

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #57 am: 29.09.2023 | 15:55 »
Meine Gedanken und Erfahrungen dazu (als großer SciFi-Fan):

- Emotionaler Faktor: Bei mir, in meiner Spielhistorie und in meinem Umfeld hat(te) Fantasy immer etwas Heimeliges und Gemütliches, mit dem jeder stets etwas anfangen konnte. Man trägt nette Klamotten und Rüstungen, reist mit seinem Gaul durch weitgehend bekannte Landschaften (dem Fantasy-Auto-Trip), baut sich seine kleine Burg nett aus und kann sich die Welt lokal wie überregional i.d.R. gut vorstellen. Das sind für die Gedankenwelt gute Anker trotz all der ausgespielten Gefahren. Irgendwie scheint die verbreitete Spielerphantasie das alles besser greifen und damit mehr anfangen zu können. Man ist in Chars, Geschichte und Welt schneller zuhause.
SciFi-Settings dagegen wirken steriler, näher mit unserer (schnöden) Moderne verbunden, oftmals dystopisch, selten utopisch, dafür oft mit komplexen Problemen auf vielen Ebenen. Selbst bei einer "freundlicheren Zukunft" à la Star Trek sieht man i.d.R. die Sterilität der Raumschiffwelten, Institutionen usw., aber selten das Alltagsleben der Helden in ihrer Heimat. Und wenn, dann leben die Helden wie vor 50 Jahren mit etwas mehr Multimediatechnik in ihren gemütlichen Blockhütten oder Landsitzen. Das führt dazu, daß zumindest ich mir ein Fantasyleben in Baldur's Tor besser vor Augen führen kann als ein Leben in einer irdischen Großstadt von Star Trek NG. Ich habe daher den Eindruck, daß SciFi vielen Spielern weniger Anker für ihre Immersion vermittelt und daher außerhalb der eingefleischten Fankreise auch weniger zugänglich ist.

- Große Zahlen, null Assoziationen: Ich lese mich gerade in Golarion von Pathfinder 2 ein, also in eine Fantasywelt. Ich gucke mir die Karte an, lese etwas über die Regionen und bin schon relativ schnell im Bilde, was wie wo und warum so läuft. Wie auch beim D&D-Multiversum, wird das schon weniger zugänglich, wenn ich mir das Multiversum vor Augen führen soll und all die teils ziemlich unvorstellbaren Ebenen, die sich dort so tummeln. Aber wenn ich dann von "Millionen Zivilisationen" oder "Milliarden Welten" bei Star Wars oder W40K lese, bin ich raus. Millionen oder Milliarden Welten sind nämlich genau null Welten und reduzieren sich oft auf "Wüstenplanet, gibt dort zwei Siedlungen". Jede Fantasywelt mit einem halben Kontinent und 1 Mio Bewohnern bietet da mehr als Millionen Planeten im Universum mit Abermilliarden Lebewesen und Kulturen.

Naja, ich spiele Fantasy so gerne wie SciFi, aber im Schwerpunkt doch eher Fantasy. Ich glaube, das liegt an den genannten Punkten.

PS: Falls das hier schon irgendwo genannt wurde, entschuldigt bitte die Wiederholung; ich hatte nicht die Zeit für die genaue Lektüre aller Beiträge.
« Letzte Änderung: 29.09.2023 | 15:59 von JS »
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #58 am: 29.09.2023 | 16:09 »
Wieso eigentlich dieser scheinbare Gegensatz?
Ich spiele gerade mit Genshin Impact ein Disney-Land-artige Fantasy-Welt mit heftigen kulturellen und SF-Themeneinschlag (also realweltlichen Kulturthemen), dass ich bereits für eine Runde aufbereite.
Ich denke gerade im JRPG-Bereich dürfte da einiges zu finden sein. Ich lese in dem Zusammenhang immer wieder den Ausdruck "Natural Roleplay".
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #59 am: 29.09.2023 | 16:25 »
Hm, weiß nicht. Sauron ist als eine eigentlich eher überweltliche, nicht wirklich greifbare Entität eher die Ausnahme. Konkreter hassenswerte böse Herrscher u.ä. sind im Rollenspielfantasybereich mEn durchaus häufiger.

Nenn mir einen, der den Diktatoren der realen Welt ähnlicher ist als Palpatine. Es geht nicht um hassenswert, es geht um vertraut.

Man kann in SF mutmaßlich sehr viel stärkere Assoziationen zur eigenen Lebenswelt haben - die verfremdete Gegenwartsallegorie ist ja eine beliebte literarische Funktion von SF - man muss aber nicht.

Äh, doch. Assoziationen sind unwillkürlich, und unterliegen nicht dem Willen eines Menschen. Man kann sie höchstens ignorieren; aber will man das beim Rollenspiel?

Ein Mecha-Pilot in einem Kampf gegen übermächtige Invasoren im Jahr 3020 z.B. ist mMn genau so weit von der hiesigen Lebenswelt entfernt wie ein typischer Fantasy-Charakter.

Keine Ahnung, mit Mechs kenn ich mich nicht aus. Aber werden die Dinger von Industriearbeitern in einer Fabrik hergestellt, oder von Leigeigenen zusammen gedengelt? Ich weiß es tatsächlich nicht.

Abgesehen vielleicht von bestimmten Oberflächlichkeiten, aber die sollten die Hürde eigentlich eher senken:
Man muss sich keine mittelaltertümelnde Sprache angewöhnen, um stilecht zu wirken, man kann von Hotels, Banken, Polizisten und Krankenhäusern sprechen, in der Regel braucht man sich kein Wissen über eine oder mehrere erfundene Religionen anzulesen usw.

Du hast Weltflucht nicht verstanden...  ::) ;)

Bei deiner Aufzählung fällt mir allerdings ein weiterer Aspekt auf: Die meisten SF-Settings sind recht speziell, oft ein aus Filmen oä bekannter Hintergrund. Reine RPG-"Kitchen Sink"-SF-Settings, mit denen man in einem Setting alle möglichen Geschichten spielen kann, sind wesentlich seltener (Traveller, inzwischen auch Star Wars, seit es auch andere Optionen als Rebellen gibt). Im Fantasy-Bereich waren die Standard, und dominieren in meiner Wahrnehmung immer noch.
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #60 am: 29.09.2023 | 16:58 »
...gegen Milliarden von Oldschool-D&D-Klon-RPG-Fans  >;D

This. Und weil die Folge davon ist, dass man auch seltener Mitspieler findet, verlieren auch bei mir ein paar Dutzend Sitzungen Science Fiction gegen viele, viele hundert Sitzungen Fantasy.

Wobei ich zugeben muss, dass mein persönlicher Sweet Spot in Sachen SciFi auch eher "Fantasy in Space" ist - sowas wie Starfinder, Fading Suns, WH40K, Traveller, Coriolis usw. Für harte SciFi, Transhumanismus o.ä. kriegst du mich auch nicht begeistert.
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #61 am: 29.09.2023 | 17:00 »
Wieso eigentlich dieser scheinbare Gegensatz?
Ich spiele gerade mit Genshin Impact ein Disney-Land-artige Fantasy-Welt mit heftigen kulturellen und SF-Themeneinschlag (also realweltlichen Kulturthemen), dass ich bereits für eine Runde aufbereite.
Ich denke gerade im JRPG-Bereich dürfte da einiges zu finden sein. Ich lese in dem Zusammenhang immer wieder den Ausdruck "Natural Roleplay".

Gute Frage. Immerhin ist die "strikte" Trennung zwischen SF und Fantasy aus meiner Sicht in erster Linie eine Erfindung des Buchhandels, damit auch ja alles in genau das "richtige" Regaltöpfchen kommt -- in der Praxis ist die Grenze zwischen ihnen dann aber doch sehr fließend und Elemente auch leicht miteinander kombinierbar.

Und gerade Fantasywelten sollten doch eigentlich, wenn überhaupt, eher noch abgefahrener sein können als selbst das eigenwilligste "Rein SF (tm)"-Setting. weil sie ja die ausdrückliche Erlaubnis haben, nicht irgendwie aus unserer Realität her ableitbar sein zu müssen. Nur will mir ein bißchen scheinen, daß sich das dann wieder auch kaum einer traut...

Offline Skaeg

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #62 am: 29.09.2023 | 17:13 »
Nenn mir einen, der den Diktatoren der realen Welt ähnlicher ist als Palpatine.
Helme Haffax. Ansonsten...

Zitat
Äh, doch. Assoziationen sind unwillkürlich, und unterliegen nicht dem Willen eines Menschen. Man kann sie höchstens ignorieren; aber will man das beim Rollenspiel?

Zitat
Du hast Weltflucht nicht verstanden...  ::) ;)
... möchte ich auf so etwas nicht so gerne einsteigen.
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Offline Weltengeist

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #63 am: 29.09.2023 | 17:21 »
Ich lese in dem Zusammenhang immer wieder den Ausdruck "Natural Roleplay".

Hab ich noch nie gehört, und DuckDuckGo liefert da auch auf Anhieb keine gute Erklärung. Was also ist das?
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #64 am: 29.09.2023 | 18:03 »
Hab ich noch nie gehört, und DuckDuckGo liefert da auch auf Anhieb keine gute Erklärung. Was also ist das?
Okay. Gerade nochmal nachgeschaut. Natural Fantasy oder Natural Fantasy Roleplaying ist der richtige Begriff.
Allerdings im Nachhinein betrachtet beschreibt das nur den Disneyland-Stil der Formel. Sozusagen den "Zuckerguss" auf den komplexeren SF-Themen.
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #65 am: 29.09.2023 | 21:47 »
Wobei ich zugeben muss, dass mein persönlicher Sweet Spot in Sachen SciFi auch eher "Fantasy in Space" ist - sowas wie Starfinder, Fading Suns, WH40K, Traveller, Coriolis usw. Für harte SciFi, Transhumanismus o.ä. kriegst du mich auch nicht begeistert.

Ich würde das etwas abschwächen zu: ich spiele gern SciFi mit fantastischen Elementen. Egal, ob jetzt Mystizismus wie bei Coriolis ist, ein Haufen wildes Viehzeugs wie bei Star Wars (Jedi mal außen vor gelassen, weil die meisten meiner Abenteuer ohnehin im Outer Rim spielten) oder Cyberware, fliegende Autos oder echte KI in Cyberpunk-Settings - diese nicht ganz wissenschaftlichen Elemente tragen für mich schon nochmal zum Abenteuergefühl bei und unterstützt den rollenspielerischen Eskapismus. In der Tat gewinnt das aber auch bei mir gegenüber den weniger fantastischen SciFi-Varianten.

Ansonsten wurden die zwei wichtigen Faktoren ja m.E. schon genannt:
* Fantasy ist ein bisschen das, was im Metalbereich Iron Maiden ist - nicht jedermanns Favorit, aber ziemlich konsensfähig. Bei SciFi differenzieren sich die Präferenzen schneller aus (wobei Star Wars lange Zeit auch konsensfähig war, aber diesen Status in meinem direkten Umfeld zuerst systemseitig, mittlerweile auch inhaltlich eingebüßt hat)
* Gefühlt gibt es so ab den 80ern und 90ern einen Bruch durch Mobiltelefone und Internet, mittlerweile auch Social Media und Internetdatenbanken, der dem zwanglosen Abenteuern entgegensteht. Das ist kein kompletter Showstopper, aber als ich in der letzten Cyberpunk-Kampagne darüber nachdenken musste, wie die kontemporären Äquivalente von LinkedIn, Instagram und TikTok aussehen, hat mich das wieder daran erinnert, warum ich derlei Dinge eigentlich lieber nicht in meinen Rollenspielwelten habe (da hat es Retro-Cyberpunk schon wieder besser, wenn er einfach sagt: wir stöpseln uns hier Kabel ins Gehirn - so wie das schon unsere Väter taten!)
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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #66 am: 29.09.2023 | 22:49 »
* Gefühlt gibt es so ab den 80ern und 90ern einen Bruch durch Mobiltelefone und Internet, mittlerweile auch Social Media und Internetdatenbanken, der dem zwanglosen Abenteuern entgegensteht. Das ist kein kompletter Showstopper, aber als ich in der letzten Cyberpunk-Kampagne darüber nachdenken musste, wie die kontemporären Äquivalente von LinkedIn, Instagram und TikTok aussehen, hat mich das wieder daran erinnert, warum ich derlei Dinge eigentlich lieber nicht in meinen Rollenspielwelten habe (da hat es Retro-Cyberpunk schon wieder besser, wenn er einfach sagt: wir stöpseln uns hier Kabel ins Gehirn - so wie das schon unsere Väter taten!)

Na ja, was heißt "zwangloses Abenteuern" in diesem Zusammenhang? Auch die Leute in einem Fantasysetting sollten ja normalerweise irgendwie in ihre jeweilige Gesellschaft eingebunden sein und also streng genommen Regeln folgen und Verpflichtungen haben, die es ihnen nicht so ohne weiteres erlauben, mal eben einfach so aus Jux und Dollerei auf Dungeonexpedition zu gehen und Monster wütend zu machen...und wenn wir uns darum schon aus reinem Eskapismus nicht kümmern wollen, warum sollten wir das dann in anderen Genres anders handhaben müssen? :)

Und dann gilt ja nebenbei auch noch: was in der Moderne und Science Fiction der technische Fortschritt ist, der die Welt verändert, ist in der Fantasy dann halt gerne mal die Magie. Das fängt doch schon mit dem einfachen Überwachungspotential von Dingen wie funktionierenden Kristallkugeln an...

Offline unicum

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #67 am: 30.09.2023 | 01:06 »
Wenn ich SF abseitz von den großen Francieses Spiele muss ich gegebenenfalls mehr erklären als wie wenn ich irgendwelches Fantasy spiele,...
Jedenfalls kommt es mir irgendwie so vor,...

Aber bezüglich des Topics sehe ich wirklich nicht "die große Zeit für SF"  nicht mal im Ansatz,...
Vieleicht wenn Elon Musk sein SF Rollenspiel "Race to the Mars" rausbringt,...

Offline Kurna

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #68 am: 30.09.2023 | 01:11 »
Wenn ich SF abseitz von den großen Francieses Spiele muss ich gegebenenfalls mehr erklären als wie wenn ich irgendwelches Fantasy spiele,...
Jedenfalls kommt es mir irgendwie so vor,...

Aber bezüglich des Topics sehe ich wirklich nicht "die große Zeit für SF"  nicht mal im Ansatz,...
Vieleicht wenn Elon Musk sein SF Rollenspiel "Race to the Mars" rausbringt,...

Dann aber als Turnierspiel. Und die Sieger bekommen Plätze in seiner Rakete.  ;D
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Offline Gambit

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #69 am: 30.09.2023 | 01:18 »
Hmmm, hat denn "Jetzt die Zeit für SF Spiele" nach dem ersten Dune Film so richtig los gelegt? Ich denke alles bleibt beim alten. Man muss sich damit abfinden das Fantasy der große Platzhirsch ist, aber die anderen Genres sind weiterhin vertreten :)

Offline YY

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #70 am: 30.09.2023 | 02:22 »
Cyberpunk ist abgenutzt, weil die Realität in vielen Aspekten dieses Setting längst eingeholt hat.

Das kann ich immer noch nicht nachvollziehen.
Höchstens bewegen sich heutige Probleme in den gleichen Themenfeldern, die im Cyberpunk beackert werden, aber einge- oder überholt wurde da beim besten Willen nichts.
Die im CP angerissenen Probleme sind heute deutlich verändert noch da und haben sich nicht in Wohlgefallen aufgelöst - und letzteres scheint dann schon für die (mMn enorm steile) Interpretation zu reichen, dass es eingetreten bis noch viel schlimmer gekommen ist :think:


Und die wurden meistens in einer Zeit gespielt, die sich gegenüber heute wie "heile Welt" anfühlt und wo man mit solchen Schreckensgedanken spielend experimentieren konnte, ohne irgendeine Zukunftsangst zu triggern.

SF ist stets ein Spiegel ihrer Zeit, von daher war das auch damals ein spielerisches, überzeichnetes Weiterdenken aktueller Perspektiven und Strömungen in die Zukunft.
Und umgekehrt scheint dann heute manches in alter SF naiv bis hanebüchen, weil es nicht mehr den berühmten Zeitgeist trifft. Dabei vergisst man dann ganz gerne den Blick auf die damaligen Rahmenbedingungen und die Umstände der Entstehung. 

Etwa einem Twilight: 2000 lässt sich wohl kaum vorhalten, dass es in einer undenkbar dystopischen Zukunft spielt. Da ging es ja umgekehrt gerade darum, sich einer schwer negativen und entschieden möglichen Zukunft spielerisch zu nähern.
Möglich umfasste dabei aber nicht unbedingt die Frage nach der realen Eintrittswahrscheinlichkeit und da liegt dann der Unterschied zu heutigen Denkrichtungen, die teils in Richtung Weltuntergangskult gehen.
Dass das einigen die spielerische Beschäftigung mit einem Thema verhagelt - genehmigt, war bei Twilight: 2000 früher auch so.
Das ist dann aber kein strukturelles Problem der SF als Ganzes oder heutiger SF, sondern eines der persönlichen Perspektive. An der Stelle verlässt das Ganze aber auch den Rollenspielkontext, daher lasse ich es damit bewenden.

Natürlich fällt die gedankliche Flucht in einfachere Welten (romantisiertes Mittelalter) leicht

Nicht einfacher, sondern einfacher scheinend.
Das wird dadurch nicht weniger wirkmächtig, im Gegenteil ist das einer der großen Reize an Fantasy.

Ein Spiel auf niedrigerem Techlevel könnte ohne Weiteres auch anders aussehen, wird aber da, wo es das tatsächlich tut, genau dadurch wieder zur Randerscheinung. Eben weil die "Pull-Faktoren", die Fantasy üblicherweise hat, mehr oder weniger gezielt beseitigt wurden.

In diesem Kontext:
Wer kennt die Komplexitäten einer mittelalterlichen Zunftordnung, eines Lehensvertrages oder der schon erwähnten Leibeigenschaft? Weil wir alle keine Ahnung haben, kommt man relativ problemlos mit Klischees, History Channel und "gesundem Menschenverstand" durch. Den Luxus hat ein modernes Setting nicht. Dazu kennen wir genug Fallstricke aus eigener Anschauung.

Die Transferleistung, dass es solche Komplexitäten früher genau so gegeben hat, kann man vom angesprochenen GMV eigentlich schon erwarten.
Nur bleibt an der Stelle oft gerade so unterbewusst, dass man das Ganze explizit zu Spielzwecken großteils außen vor lässt.
Herausfinden oder selbst setzen könnte man das, nur wäre das dem Spiel deutlich abträglich.

Ähnlich:
aber als ich in der letzten Cyberpunk-Kampagne darüber nachdenken musste, wie die kontemporären Äquivalente von LinkedIn, Instagram und TikTok aussehen, hat mich das wieder daran erinnert, warum ich derlei Dinge eigentlich lieber nicht in meinen Rollenspielwelten habe

Da ist die zu vermeidende Denkfalle die, dass es funktionale Äquivalente geben müsste.

Ein Corporation oder ein Cities Without Number wischen einige gefühlte "Pflichveranstaltungen" wie totale Überwachung oder Wireless-/IoT-Gedöns in wenigen Sätzen gekonnt beiseite.
Das geht grundsätzlich mit allem und ist mMn einer der großen Reize an solchem Worldbuilding - also der Versuch, eine historisch oder futuristisch plausible Alternative zu finden.

Leider stehen sich hier genau wie bei der oben angesprochenen negativen Zukunftsperspektive viele Spieler selbst im Weg. Man will irgendwie SF spielen, aber dann soll doch bitte alles genau so sein wie man es kennt :P
Und wenn schon anders, dann in genau einer Variante...da ist es kein Wunder, dass die einfacher scheinenden Fantasy-Welten unreflektiert akzeptiert werden und SF angeblich irgendwelche inhärenten Probleme hat - als ob man die selben Vereinfachungsmechanismen dort nicht anwenden könnte.

Klar, für bestimmte Spielzwecke kann man das wirklich nicht. Aber wer zu so einem Spiel antritt, für den wäre 08/15-Fantasy doch auch keine gangbare Alternative :think:
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Aedin Madasohn

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #71 am: 30.09.2023 | 07:15 »
was in der Moderne und Science Fiction der technische Fortschritt ist, der die Welt verändert, ist in der Fantasy dann halt gerne mal die Magie

bei SF kommt dann aber der Plausibilitätsporno und dann schütteln alle den Kopf wegen der No-Brainer.

irgendein verschrobener Haufen alter Zauberhansel fuhrwerkelt in ihrer Magierakademie vor sich hin und der geile neue Zauberlehrling findet in der verstaubten, unsortierten Bibliothek das "Buch zu den gottgleichen Zauberschnipp-Formeln", welches dann noch für den Autodiktaten funktioniert.

zu

für viele Milliarden Dollar durfte Daniel Düsentrieb für General Kapitalismus and TTI Controll eine supergeile Powerrangersuite bauen, die dann schlicht vergessen wurde und von einem Herumstreuner in einer lost-places Forschungseinrichtung voll funktionsfähig und ohne lästiges Aufladen (ja, bei Astralenergie gibt es diesen Plausibilitätsporn nicht)
zum Abholen bereitsteht.
warum konnte Daniel Düsentrieb diese von einem ahnungslosen Kind voll overpowered zu führende Suite nicht Investoren vorführen?
warum hat General Kapitalisums nicht nachgehakt, was aus den Milliarden wurde? da haben mehr als nur der DD dran gearbeitet.

Konkurs von General Kapitalismus? aber dann würde der Konkursverwalter alles doch noch zu Geld machen wollen, es wenn es der Materialwert des Titan-Silur-Gigantinites Endoskelettplatten wären...

oder

lost Projects nach einem echt schlimmen Computercrash (hahaha, Postapokalyptisch abgebogen....), wo die Plünderheinis sich an supergeilen Prototypen bedienen können?

oder

Elon Musk Marsmisson scheiterte und Bauernjunge Luke Indaho stoplert mit 10 Minuten Vorsprung vor dem Bergekommando in den Absturzkrater, um dann die unzerstörberbare Musk X Suite in sprichtwörtlicher Intaktheit schnell mal anzuziehen...

ist das noch SF oder schon generisches Superhelden-Iron-Man?  >;D

kurzum, mit Magie habe ich weniger Fragen. Braucht euer Magier Ersatzteile und einen zertifizierten Techniker der Herstellerfirma, um seine Auflademodule für Mana/Astralenergie/Zauberslots betriebsbereit zu halten?
sobald du dir gleich zu Anfang Astrale Regeneration II im Build gekauft hast, ist das für dich gegessen.

in SF darfst du Brennstäbe, Lithium, Helium oder Hyperraumzapferspulen nachordern. Und wenn du die kaufen kannst, können das alle anderen auch.
"erwählter" Magier mit Astrale Regeneration Unlimited wird im Build gekauft und keine weiteren Fragen (oder erörtert ihr, wann in eurem Universum der Astralenergiebrennstoff des Settings ausgezehrt ist?)

Offline Weltengeist

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #72 am: 30.09.2023 | 07:49 »
Vieleicht wenn Elon Musk sein SF Rollenspiel "Race to the Mars" rausbringt,...

Laaaangweilig... :yawn:
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Offline nobody@home

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #73 am: 30.09.2023 | 09:49 »
kurzum, mit Magie habe ich weniger Fragen. Braucht euer Magier Ersatzteile und einen zertifizierten Techniker der Herstellerfirma, um seine Auflademodule für Mana/Astralenergie/Zauberslots betriebsbereit zu halten?

Keine Ahnung, hängt vom Setting ab. Das ist dann halt an der Magie der Knackpunkt -- weil's die real nicht gibt, kann ich mich höchstens an fiktiven Vorbildern orientieren, und von denen gibt's dann gleich wieder viele, von denen keine zwei genau gleich funktionieren. (Selbst zwischen so was wie verschiedenen (A)D&D-Welten, die ja eigentlich alle auf den gleichen Grundzauberregeln aufsetzen, hat's da traditionell noch Unterschiede im Detail.)

Also habe ich beim Stichwort "Magie" meinerseits leicht eher mehr Fragen als weniger. Kann mein Magier beispielsweise aus dem Stand auf den Rücken eines vorbeigaloppierenden Pferdes teleportieren, und wenn ja, landet er da dank magischem Rundum-Sorglos-Paket gleich in perfekter Reithaltung und mit angepaßter Geschwindigkeit (und was sagt mir das dann wieder über andere Situationen?) oder doch eher immer noch im Stand mit den Füßen auf dem Sattel und in Ruhe relativ zum Boden, so daß er gleich wieder 'runterfliegt und sich womöglich den Hals bricht? Das Schlagwort mit dem großen M alleine hilft mir da ohne genaueres Nachhaken auch nicht wirklich weiter, will mir scheinen.

Offline Eleazar

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Re: Beginnt jetzt die Zeit für SF?
« Antwort #74 am: 30.09.2023 | 13:22 »
Ich glaube, jeder Fantasy-Film und jeder Fantasy-Roman generiert eine Bühne. Und diese Bühne kann ich ohne große Probleme danach mit anderen Storys oder Abenteuern bespielen. Auch beim Herrn der Ringe oder bei Game of Thrones kann ich mit meiner Abenteuergruppe quer durch die Welt laufen und dann im Prinzip vor dem Hintergrundrauschen mein eigenes Ding machen.

Bis auf wenige Ausnahmen generieren Science-Fiction-Filme oder Romane genau eine Story, die dann mit dem Film oder dem Roman aber auch schon auserzählt ist. Es gibt einen Twist, eine Grundidee, ein Geheimnis, eine Pointe, die danach auch ziemlich verbraucht ist. Danach oder drumherum gibt es für Abenteurer nicht mehr viel zu tun. Und Bühne ist nicht viel da, bzw. wird viel zu schnell durchlaufen. Star Trek wäre da eine Ausnahme, weil es in jeder Folge auf jedem Planeten wieder eine neue Story geben kann. Aber ehrlich gesagt, spielen da ja weder die Bühne, noch die Story die Hauptrolle, sondern die Protagonisten. Deshalb ist der Zauber ohne Spock und Kirk oder meinetwegen Worf und Data und Picard (und deren spezifische Art der Interaktion) der Zauber schnell verpufft.

Shadowrun bietet ne Bühne, die was taugt, weil der SciFi-Anteil nicht soooo bedeutsam ist oder zumindest nicht alleine steht. Ja und die Zombieapokalypse bietet eine Bühne für eine bestimmte Zeit, aber irgendwann hat sich das Wegrennen vor Zombies doch überlebt.