Autor Thema: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?  (Gelesen 6223 mal)

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Offline Roland

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #25 am: 13.07.2004 | 13:41 »

Keiner der beiden wäre benachteiligt, da ich nur eine bestimmte Anzahl von Würfen wiederholen lassen darf und diese dann sehr warscheinlich im kampf wären. Das dürfte für beide genauso gefährlich sein.


Für einen guten Kämpfer ist eine Wurfwiederholung wesentlich ungefährlicher als für einen Schlechten. Ein Kämpfercharakter mit guter Rüstung, guten Angriffs- und Verteidigungswerten und ordentlich Lebenspunkten/guter Schadensresistenz schafft erstens den Wiederholungswurf leichter und zweitens schadet ihm ein Misserfolg weniger. Dem schlechten Kämpfer gelingt der Widerholungswurf wahrscheinlich nicht und er kann den Nachteil, den er dadurch erfährt, auch wesentlich schlechter ausgleichen.
« Letzte Änderung: 28.11.2004 | 08:38 von Roland »
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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #26 am: 13.07.2004 | 13:47 »
@Roland
Ist der schlechte Kämpfer in allen Fähigkeitsgebieten einfach weniger fähig als der gute, dann wäre dies überaus fair. Helden sind Helden, Luschen sind Luschen.

Wahrscheinlich ist er aber deswegen ein schlechter Kämpfer, weil er in anderen Bereichen (Wissen, Diplomatie) besser ist. Damit wäre die Balance gewahrt, wenn man das ganze Spiel betrachtet.

Seishiro

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #27 am: 13.07.2004 | 13:49 »
Servus,

@ Roland

Also wenn ein ausgewogenes System, dann aber bestimmt im Kampf. Wenn er gut angreifen kann und schaden macht, wird er nicht soviel aushalten etc. .
Das Hero System liefert dazu ein gutes Beispiel.


So long

Offline Roland

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #28 am: 13.07.2004 | 14:21 »
Wahrscheinlich ist er aber deswegen ein schlechter Kämpfer, weil er in anderen Bereichen (Wissen, Diplomatie) besser ist. Damit wäre die Balance gewahrt, wenn man das ganze Spiel betrachtet.

Kommt drauf an. In manchen Runden sind bestimmte Bereiche wichtiger als in anderen Runden. In manchen Runden wird viel gekämpft in Anderen weniger.  Die eine Runde legt mehr Wert auf die Beziehungen zwischen den Charakteren und NSCs, in Anderen sind die NSCs nur schablonenhafte Informationslieferanten.
Wenn die Kosten von Vor- und Nachteilen mit ihrem Spielanteilen harmonieren (Bsp.: wo viel gekämpft wird sind Kampf-Vorteile teuer, soziale Nachteile bringen wenig zusätzliche Punkte) kommt vielleicht es zu der von Dir erhofften Balance. Fehlt diese Harmonie, so fehlt auch die Balance.

Also wenn ein ausgewogenes System, dann aber bestimmt im Kampf. Wenn er gut angreifen kann und schaden macht, wird er nicht soviel aushalten etc. .
Das Hero System liefert dazu ein gutes Beispiel.

Das kenne ich aus vielen Systemen anders. Dort gibts gute Kämpfer und schlechte Kämpfer. Wenn ich in L5R den Krabben Haudrauf neben den Kranich Diplomaten stelle, das ist die Krabbe in fast in allen kämpferischen Belangen besser. Genauso in SR beim Samurai/Decker Vergleich oder in DSA mit Krieger/Forscher.

Mein Fazit zur Eingangsfrage: Nichtausbalancierte Kaufsysteme sind eher die Regel als die Ausnahme, die Feinjustierung muß man in der jeweiligen Spielrunde vornehmen. Außerdem spricht nichts dagegen, wenn bestimmte, erwünschte Spielweisen durch Punkterabatt gefördert werden.
« Letzte Änderung: 28.11.2004 | 08:40 von Roland »
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Offline Alrik aus Beilunk

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #29 am: 13.07.2004 | 21:43 »
@Alrik
Das liegt dann aber am System und an der Vorstellung von Flair. Was sind Flair Skills? Ist das wie bei Matrix an wenden "kleben" oder einfach gut aussehen im Kampf? Beides sollte in einem Bausystem recht wenig ausmachen, da beides recht wenig bringt.
Nein, das liegt ein Spieler.

Der eine steckt teuer XP in die Sprache elfisch weil er seit 5 Abenteuern mit einem Elfen (der nur elfisch sprich) durch die Lande zieht, der andere steckt jeden XP in seine Kampffertigkeit (da er ja mit einem Elfen durch die Lande zieht der nur elfisch spricht und deshalb nie elfisch sprechen muß).

Ähnlich ist es mit dem Knappen/Gladiator in DSA4.
Der Knappe ist "schlechter" da er viele "unnütze" Talente (5 verschiedene Waffe auf hohen Werten) hat die man eh nicht braucht, aber zu einem Ritter einfach dazugehöhren.
Der Galdiator hat nicht so viele unnütze Talente (man kämpft doch eh immer mit der selben Waffe) ist billiger und deshalb besser.
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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #30 am: 14.07.2004 | 08:47 »
Immer noch reduziert ihr Nützlichkeit auf Kampf.

Vielleicht ist der Gladiator, der Reißer, wenn es zum Kampf kommt. Sicherlich muss er auf seinen kleinen Elfenfreund aufpassen. Aber wenn die beiden dann unter Elfen sind, muss der Elf aufpassen, dass der Gladiator keinen Faux-pas begeht.

Daher sollte es sogar wünschenswert sein, dass sich die einzelnen Charaktere spezialisieren. Das steigert die Teamarbeit und jeder Spieler sollte - danke Nischenschutz - genug Bühnenzeit erhalten.

Offline Roland

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #31 am: 14.07.2004 | 09:03 »
Immer noch reduziert ihr Nützlichkeit auf Kampf.

Nein.

Wahrscheinlich ist er aber deswegen ein schlechter Kämpfer, weil er in anderen Bereichen (Wissen, Diplomatie) besser ist. Damit wäre die Balance gewahrt, wenn man das ganze Spiel betrachtet.

Kommt drauf an. In manchen Runden sind bestimmte Bereiche wichtiger als in anderen Runden. In manchen Runden wird viel gekämpft in Anderen weniger.  Die eine Runde legt mehr Wert auf die Beziehungen zwischen den Charakteren und NSCs, in Anderen sind die NSCs nur schablonenhafte Informationslieferanten.
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Offline Bad Horse

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #32 am: 14.07.2004 | 14:55 »
In den meisten Systemen gibt es Vor- oder Nachteile, die ihre Punkte manchmal nicht wert und manchmal einfach viel zu gut sind. Das hängt nicht nur vom System ab, sondern auch von der Art der Kampagne, die gespielt wird. Jemand, der super-schnell Sprachen lernt, wird sich in einer Kampagne, die immer nur in Quakhausen, wo die Leuts eben Quakisch sprechen, blöd fühlen. In einer heftigen Reise-Kampagne hat der Char aber einen super-Vorteil.

Kaufsysteme können daher nie 100%ig angepaßt sein. Manche bieten eher Flair-Vorteile (oder -Nachteile) an, aber es ist ja niemand gezwungen, die zu nehmen. Wer kein Flair will, soll hat Bonz-Vorteile nehmen. Oder mit dem SL reden, ob das nicht billiger werden kann. Und wie gesagt: Was für den einen ausbalanciert ist, mag für den nächsten krass unfair erscheinen...  ;)

Im übrigen mag ich Flair-Vorteile sehr gern, und wenn ich einen finde, der zum Char paßt, dann nehme ich den auch und die Punkte sind mir (in Maßen) egal. Mein Castillianer mußte eben gut aussehen, also sind da 10 Punkte reingewandert (daß der Vorteil auch was bringt, hab ich erst kurz vor der letzten Sitzung gemerkt...  ;))
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Seishiro

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #33 am: 15.07.2004 | 09:43 »
Servus,

@ Roland
Zitat
Das kenne ich aus vielen Systemen anders. Dort gibts gute Kämpfer und schlechte Kämpfer. Wenn ich in L5R den Krabben Haudrauf neben den Kranich Diplomaten stelle, das ist die Krabbe in fast in allen kämpferischen Belangen besser. Genauso in SR beim Samurai/Decker Vergleich oder in DSA mit Krieger/Forscher.

Kurz zu L5R, ich leite es schon ne weile und solange man die Grundklassen aus dem Regelwerk nimmt entsteht so ein Problem nicht, diese Klassen sind nämlich alle ausbalanciert. Die Klassen aus den Clanbüchern sind für mich meist nur NSC Klassen.


@ Alrik
Zitat
Der eine steckt teuer XP in die Sprache elfisch weil er seit 5 Abenteuern mit einem Elfen (der nur elfisch sprich) durch die Lande zieht, der andere steckt jeden XP in seine Kampffertigkeit (da er ja mit einem Elfen durch die Lande zieht der nur elfisch spricht und deshalb nie elfisch sprechen muß).

Also für mich happerts da am System. Wenn man 5 Abenteuer lang eine Sprache kaufen muss. Als erklärung um die Sprache für 1 oder maximal 3 XP zu kaufen ist das ja ok, aber warum sollte man nicht gleichzeitig noch kämpfen lernen.
Zu DAS 4 kann und will ich mich nicht äussern.

@Ein
Zitat
Immer noch reduziert ihr Nützlichkeit auf Kampf.

Nein, ich reduziere Balance auf den Kampf, da die meisten sozialen Aktionen ausgespielt werden und nur durch Talente gestützt werden.



Offline Alrik aus Beilunk

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Re: Nichtausbalancierte Kaufsysteme - Sinnig oder unsinnig?
« Antwort #34 am: 16.07.2004 | 19:26 »
Also für mich happerts da am System. Wenn man 5 Abenteuer lang eine Sprache kaufen muss. Als erklärung um die Sprache für 1 oder maximal 3 XP zu kaufen ist das ja ok, aber warum sollte man nicht gleichzeitig noch kämpfen lernen.
Zu DAS 4 kann und will ich mich nicht äussern.

Nicht kaufen muß. Er kauft sich die Sprache weil er sich denkt das dies zur Entwicklung seines Helden passt. Auch wenns völlig uneffektiv ist.
Der andere Spieler gibt für sowas ineffektives keine XP aus.
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