Ich bin da durchaus auch DSA-sozialisiert. Aber: Ich finde, DSA hat das recht ordentlich gemacht. Die Anzahl der Stadtwachen ist recht klein und die Beschreibung, meine ich, oft differenziert. Etwa, dass es Büttel im Dienste des Barons etc. sind, dass es Konkurrenz zu anderen Truppen gibt usw. ... Und von "schwer gerüstet" habe ich eigentlich nie etwas gelesen - das sind dann schon die Interpretationen der Spielleiter*innen, die vermutlich ihrer gepanzerten, psychopathischen "Helden"gruppe etwas entgegensetzen wollten.
Ich halte es dann auch so, dass sie zwar als Ordnungshüter fungieren und polizeiliche Aufgaben haben, aber nicht wirklich mit der heutigen Polizei zu vergleichen sind. Bei Mordfällen u. ä. in einer Stadt ist - je nach Stand des Mordopfers - natürlich ein Aufklärungsdruck da, es kann ja nicht sein, dass wertvolle Mitglieder der Stadtgesellschaft gemeuchelt werden. Freilich sind Kompetenz und Mittel in solchen Fällen doch recht begrenzt, auch wenn man will.
Übrigens, das wurde hier nicht erwähnt: Eine besondere Legitimation in Stadtwachen sehe ich in dem Aspekt, dass sie auch Geld eintreiben. Die typische Torwache beispielsweise ist zugleich ja auch ein Zolleintreiber. Und die Kontrolle, ob Gesetze und Verordnungen eingehalten werden, geht gern mit "Bußgeldern" oder "Abgaben" einher - dass das sich schnell in einem Graubereich zur Korruption befindet, macht da ja nix.
Ich bin kein Historiker, aber ich meine, das Prinzip, dass irgendwer entsprechende Abgaben eintreiben muss, ohne dass es aber Buchhaltung gab, sondern stattdessen vorher klar war, wie viel an Einnahmen erwartet wurde (wie das dann reinkommt, blieb demjenigen überlassen), war recht verbreitet.
Man sollte damit vielleicht nicht übertreiben, aber ich finde das auch eine schöne Möglichkeit, um ein bisschen "mittelalterliche Stimmung" rüberzubringen.