Autor Thema: "Polizei" in Fantasysiedlungen  (Gelesen 4428 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: "Polizei" in Fantasysiedlungen
« Antwort #100 am: 12.10.2023 | 01:01 »
Das ist typischerweise auch ein Argument dagegen, sich zu sehr auf magische Ermittlungsmethoden (etwa Hellsicht- und Wahrheitszauber) zu verlassen -- Indizien und Beweise können auch magisch gefälscht werden.
Etwa der Mörder, der sich vor seiner Tat als jemand anderer tarnt, damit ein Speak With Dead nichts bringt oder gar auf die falsche Fährte führt. Oder der Zeuge dem falsche Erinnerungen eingepflanzt wurden. Usw.

Da ist dann iwann die Frage, wie will man überhaupt noch irgendein Verbrechen aufklären, wenn Magie jede Ermittlungsmethode zunichte machen kann.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Online Quaint

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Re: "Polizei" in Fantasysiedlungen
« Antwort #101 am: 12.10.2023 | 02:05 »
Na mit besserer Magie  ~;D

Im Zweifel täuscht man den Lord Generalinquisitor halt nicht so leicht, wenn der hochstufig ist.  :headbang:
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Offline Skeeve

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Re: "Polizei" in Fantasysiedlungen
« Antwort #102 am: 12.10.2023 | 10:39 »
ist hier die passende Stelle um auf Lord Darcy hinzuweisen?
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

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Re: "Polizei" in Fantasysiedlungen
« Antwort #103 am: 12.10.2023 | 10:44 »
Je nachdem, was das Setting so hergibt, können Magie und Monster ja auch Schandtaten deutlich erleichtern oder gar komplett neue erst möglich machen. Damit meine ich gar nicht mal in erster Linie Mord (die meisten Rollenspiel-Schadenszauber sind eh nicht wirklich subtil), aber wenn jeder zweite Zauberlehrling jederzeit ein Flämmchen aus dem Zeigefinger schießen lassen kann, was sagt uns das zum Thema Brandstiftung? Wenn der Händler auf dem Markt plötzlich brüllt, "der da" hätte ihn behext -- wie leicht läßt sich nachweisen, ob da was dran oder bloß seine Fantasie mit ihm durchgegangen ist? Und damit bin ich noch gar nicht bei Sachen wie "plötzlich taucht ein völlig Fremder auf und behauptet, er wäre Hauptmann Dimpfelmoser, obwohl der doch heute früh erst noch ganz normal zum Dienst -- au Scheiße!".

Das bringt mich auf einen Punkt, der mit einiger Sicherheit in die Zuständigkeit vorhandener Stadt- oder zumindest Torwachen welcher Art auch immer fällt: Neuankömmlingen die vor Ort geltenden Regeln zu verklickern. Also insbesondere auch Abenteurerrelevantes wie "Rüstungen, Kriegs- und Schußwaffen bitte in der Herberge lassen, Schwert und Dolch zum Selbstschutz sind erlaubt, und Zauberei ohne offizielle Erlaubnis (die's nur für Einheimische überhaupt gibt) ist völlig unabhängig von der Absicht erst mal 'ne Ordnungswidrigkeit..."

Offline Trollkongen

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Re: "Polizei" in Fantasysiedlungen
« Antwort #104 am: 31.10.2023 | 18:44 »
Ich bin da durchaus auch DSA-sozialisiert. Aber: Ich finde, DSA hat das recht ordentlich gemacht. Die Anzahl der Stadtwachen ist recht klein und die Beschreibung, meine ich, oft differenziert. Etwa, dass es Büttel im Dienste des Barons etc. sind, dass es Konkurrenz zu anderen Truppen gibt usw. ... Und von "schwer gerüstet" habe ich eigentlich nie etwas gelesen - das sind dann schon die Interpretationen der Spielleiter*innen, die vermutlich ihrer gepanzerten, psychopathischen "Helden"gruppe etwas entgegensetzen wollten.  ;D

Ich halte es dann auch so, dass sie zwar als Ordnungshüter fungieren und polizeiliche Aufgaben haben, aber nicht wirklich mit der heutigen Polizei zu vergleichen sind. Bei Mordfällen u. ä. in einer Stadt ist - je nach Stand des Mordopfers - natürlich ein Aufklärungsdruck da, es kann ja nicht sein, dass wertvolle Mitglieder der Stadtgesellschaft gemeuchelt werden. Freilich sind Kompetenz und Mittel in solchen Fällen doch recht begrenzt, auch wenn man will.

Übrigens, das wurde hier nicht erwähnt: Eine besondere Legitimation in Stadtwachen sehe ich in dem Aspekt, dass sie auch Geld eintreiben. Die typische Torwache beispielsweise ist zugleich ja auch ein Zolleintreiber. Und die Kontrolle, ob Gesetze und Verordnungen eingehalten werden, geht gern mit "Bußgeldern" oder "Abgaben" einher - dass das sich schnell in einem Graubereich zur Korruption befindet, macht da ja nix. ;) Ich bin kein Historiker, aber ich meine, das Prinzip, dass irgendwer entsprechende Abgaben eintreiben muss, ohne dass es aber Buchhaltung gab, sondern stattdessen vorher klar war,  wie viel an Einnahmen erwartet wurde (wie das dann reinkommt, blieb demjenigen überlassen), war recht verbreitet.

Man sollte damit vielleicht nicht übertreiben, aber ich finde das auch eine schöne Möglichkeit, um ein bisschen "mittelalterliche Stimmung" rüberzubringen.