... Ich hab also als "SL" einen Mehraufwand den ich vermitteln müsste und als Spieler eben einen Mehraufwand das aufzunehmen.
Grundsätzliche Zustimmung, aber mit kleiner Korrektur.
Ich schrieb ganz bewusst:
Mangelnde Kenntnis über Stereotypen und Genre-Tropes [...] erfordert mehr Investition in die Vermittlung über die Beschaffenheit des Settings.
Und bezog damit ganz bewusst ein, dass die Investition nicht automatisch durch die Spielleitung geschehen muss.
- Die Spielleitung macht den Erklärbär - das ist natürlich eine Option.
- Die Leute kennen das Setting durch Medien (Star Wars, Star Trek, ...) ausreichend gut - das ist eine weitere Option
- Die Mitspielenden arbeiten sich selber ein ("Wir spielen morgen Dune! Hier, lies diese Romane!") wäre eine dritte Option.
und bestimmt gibt es noch eine vierte, zum Beispiel, in dem man das Setting gemeinsam erschafft...
Die Option des Erklärbärs ist wohl die meist gebräuchliche, wenn es sich nicht um Main Stream Media Settings handelt.
Vor allem ist sie für die Spieler bequem und kann in Game diskret verwendet werden. Wenn der Erklärbär es gut macht, vemittelt er dem Spieler sogar unterschwellig, dass sein Charakter die entsprechende Erfahrung hat.
"Dein Charakter weiss natürlich, dass ... und ist entsprechend vorbereitet..." Nach und nach haben die Spieler dann eine Menge Detailwissen.
Schwierig dabei sind Konventionsbrüche mit Stereotypen, weil keine Erwartungshaltung existiert und die Spieler nicht überrascht werden. Die Charaktere schon, aber die Spieler eben nicht, wenn Sie die Ausnahme von der Regel kurz nach der Vermittlung der Regel erfahren.
Als Vorteil sehe ich da die in Game Exploration.
Kurz erwähnt: Ich spiele gerade in einer solchen SF Runde mit. Der SpL hat ein über Jahre eigens erschaffenes Setting, dass er in und auswendig kennt und vermittelt die Kenntnis über die Spielwelt mangels Quellen eben während des Spielens. Das funktioniert überraschend gut und macht wirklich Spaß. Da diese Welt seit rund 25 Jahren existiert, mit verschiedenen Runden (und mit Pausen) bespielt wurde und stetig was dazu kam, hat dieses Setting eine recht Hohe Detailtiefe. Trotzdem und auch trotz eines nicht so sehr typischen Settings sind da auch Einsteiger nicht überfordert - was auch am Spielleiter liegen mag. Der kann das auch sehr gut vermitteln. Auf der anderen Seite muss man sich darauf auch einlassen können.
"Kenn ich nicht, spiele ich nicht" oder "ich vertraue nicht darauf, dass der Spielleiter wohlwollend agiert" Blockadehaltungen würden da natürlich Ausschlusskriterien darstellen.
Hilft mir das weiter? Nö, denn ich spiele SF ohnehin lieber als Fantasy und ich bin auch sehr aufgeschlossen, einfach mal zu auszuprobieren.
Dass es da manchmal saure Zitronen und manchmal echte Leckereien gibt, ist mir lieber als jeden Tag das gleiche essen zu müssen. (um es mal kulinarisch zu formulieren)