Vieles in Grusel-Rollenspielen hängt an der Atmosphäre am Spieltisch. Und da ist es hilfreich, die Spieler als SL unter Druck zu setzen, Zeitdruck aufzubauen, Konsequenzen schnell und drastisch zu verhängen, plötzliche und unerwartete Ereignisse abrupt einzubringen. Der Druck und die schwindenden Einflussmöglichkeiten, sowie auch die Kulisse der Bedrohung müssen dabei für die Spieler deutlich und erlebbar sein. Ich habe als SL selten auch Mittel des Erschreckens eingesetzt, z.B. (mittellaut) auf den Tisch schlagen, oder plötzliches Auffahren vom Stuhl.
Von "Angst" würde ich nicht sprechen. Ein wenig wohldosierter Stress, Druck ist aber hilfreich. Das Prüfen auf geistige Stabilität ist z.B. bei Cthulhu auch ein geeigneter Spielmechanismus dafür.
Als Ziel würde ich eine streckenweise angespannte, ungewiss-verunsicherte Stimmung bezeichnen; das ausgelieferte Warten auf dräuende, unausweichliche Schrecken.
Da man sich diesen Schrecken ja selbst ausgeliefert hat und jederzeit abbrechen könnte, würde ich von "Stress", vielleicht von "Schauder" oder "Grusel", aber nicht von "Angst" sprechen.