Moin!
Beuteverteilung ist finde ich immer eine kniffelige Sache. Goldschätze oder reine Wertgegenstände zum Verhökern kann man ja noch leicht nach Goldwert aufteilen, spätestens nach dem Verkauf der Wertgegenstände ist das kein Problem mehr.
Typischerweise haben Spiele aus der F20-Familie aber auch viel magische Ausrüstung und evtl. sogar komplett immaterielle Boons, die sich gar nicht so ohne weiteres tauschen lassen. Der Wert solcher Beute ist schwierig zu messen. Viele Spiele gehen daher der Bewertung aus dem Weg und geben gar keine Goldwerte an. Andere, wie z.B. 5E, bieten sehr umstrittene Preiseinteilungen.
Selbst wenn die Preisbewertungen aus Sicht der Spieler passen, hören die Schwierigkeiten nicht auf.
Gerade auf niedrigeren Spielstufen kommt es häufiger vor, dass der Goldwert eines magischen Gegenstands viel höher ist als das in der Gruppe verfügbare Gold, so dass eine gleichmäßige Beuteverteilung kurzfristig gar nicht möglich ist. Auch bei Consumables stellt sich die Frage, wie diese verrechnet werden, denn Heiltränke und Buff-Scrolls verwendet man oft ja gar nicht selbst, sondern wendet sie auf Gefährten an.
Das zu klären und abzustimmen, vielleicht sogar ingame, verbrennt Spielzeit, selbst wenn man dafür Inventarsysteme wie das von Fantasy Grounds zur Unterstützung verwendet.
Mir ist aber leider noch keine überzeugende Verteillogik untergekommen, die das Problem zufriedenstellend und mit minimalem Klärungsbedarf auskommt.
Am ehesten hab ich beobachtet:
Die Gruppenkasse - Die Gruppe versteht sich als ein Kollektiv und sieht überhaupt keinen Bedarf, den Gruppenschaft aufzuteilen. Ausrüstung wird mehr verliehen als verteilt. Die Gruppe entscheidet gemeinsam, wer welches Beutestück gerade am dringendsten benötigt und spart die Goldschätze ebenfalls weitestgehend für größere Anschaffungen, die dann ähnlich verteilt werden. Das Modell hab ich v.a. in Gruppen beobachtet, die gemeinsam einen großen und im Betrieb teuren Vermögenswert nutzen wie etwa ein Schiff oder Raumschiff. Ingame ist das bei einer von der Story her lose zusammengewürfelten Gruppe eher schwer erklärbar. Außerdem wird es problematisch, wenn die Charakterzusammensetzung häufiger wechselt.
Der First Grab - Das andere extrem, was ich erleben durfte, war in einer Gruppe mit häufig rotierender Spielerbesetzung. Da war tatsächlich der erste, der sich ein Beutestück krallt, auch derjenige, der darüber entscheidet, ob er es behält oder nicht. Das fand ich krass und es fühlte sich naturgemäß wenig kooperativ an.
Wir löst ihr das in euren Gruppen? Was für Probleme habt ihr beobachtet und welche Kenntnisse gewonnen?
Vielen Dank und viele Grüße