Autor Thema: Reading Challenge 2024  (Gelesen 8870 mal)

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Offline Infernal Teddy

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #75 am: 10.04.2024 | 11:27 »
#06. Isaac Asimov - Aurora oder der Aufbruch zu den Sternen

Hab jetzt fast drei Monate für das Buch gebraucht. Das lag aber daran, dass ich meiner Switch den Vorzug gegeben habe und wusste, dass ich bald viel Zug fahre und da dann viel Zeit zum Lesen haben werde  8)
"Aurora" ist ein würdiger Abschluss der Trilogie. Sehr interessant ist zu sehen, wie sehr sich Asimovs Stil in den knapp dreißig Jahren zwischen den ersten beiden und dem Abschlussband geändert hat. Zum Beispiel sind die ganzen religiösen Referenzen aus Band 1 verschwunden. Religion kommt gar nicht mehr vor.
Auch die Benennung der Roboter als "Boy" wird eindeutig negativ konnotiert.
Ob mir der Schluss und die Wendung darin gefallen hat
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, kann ich noch nicht genau sagen. Aber auf jeden Fall werde ich den Foundation-Zyklus weiterlesen.

Die "Empire"-Trilogie ("Frühe Foundation" auf Deutsch meine ich) kann man guten Gewissens ignorieren, aber Robots and Empire (Deutsch Das galaktische Imperium) sollt man als direkte Fortsetzung zu Aurora und als Verknüpfung zur Foundation schon mitnehmen
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Teddy sucht Mage

Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #76 am: 11.04.2024 | 11:55 »
Danke für den Tipp  :d

#07. Rolf Dobelli - Die Kunst des klugen Handelns

Gibt interessante Tipps, wie man mit verschiedenen psychologischen Phänomenen und gedanklichen Irrwegen umgeht. Allerdings verweist er einige Male auf das Vorgängerbuch (das ich nicht gelesen habe) und selbst im Buch gibt einige Wiederholungen. War ganz interessant und kurzweilig, mehr aber auch nicht.

4 von 5 Fehlschlüssen
« Letzte Änderung: 22.04.2024 | 11:50 von Alter Weißer Pottwal »
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Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #77 am: 18.04.2024 | 19:03 »
Inzwischen habe ich beschlossen, dass Zeitschriften mit viel Text, die ich von vorne bis hinten lese, auch mitzählen. Es stapeln sich inzwischen schon Jahre an G-Geschichte Ausgaben, die ich einfach viel zu selten lese, aber immer wieder spanennd finde, wenn ich es doch tue. Das gibt ein bisschen Motivation den Stapel abzubauen. Gut wäre es, wenn ich min. zwei Hefte pro Monat schaffe. Dann wird der Stapel auch tatsächlich kleiner. Also zählen für mich 2 Hefte als ein Buch...

    6. Charlie Mackesy: The Boy, the mole, the fox and the horse
Ein sehr schönes Buch über Freundschaft. Mit vielen Bildern und wenig Text.
    7. G-Geschichte: Russlands Imperium (2/2024) & Die Tudors (3/24)
Im ersten Heft geht es um Russland von ca. Iwan dem Schrecklichen bis heute. Nebenthema Marco Polo hat mich mal wieder dran erinnert, dass ich sein Buch noch immer nicht gelesen habe… Dabei interessiert mich das mit meinem „eurasischen“ Hintergrund eigentlich sehr…Die russische Geschichte hat vor allem in den Teilen, die sich der Moderne nähern einiges an Hintergründen gebracht, die ich nicht kannte oder mir entfallen waren. Bernauerin als Gefährliche Liebschaften haben auch eine Lücke gefüllt (der Name war mir bekannt, aber ich konnte keine konkrete Geschichte zuordnen) und die Geschichte von Playmobil war auch interessant… Das Tudor-Heft hatte als Nebenthema Kaufhäuser. Das Hauptthema hat mich schon als Vorschulkind gefesselt (nachdem ich eine Vorlesung mitanhören musste mangels Babysitter und ich die Gemälde von u.a. Holbein spannend fand und dann meine Kindergeratenfreundinnen auch irgendwie vor allem die Töchter Heinrichs VIII spielen mussten….), fügte aber deshalb auch wenig Neues hinzu, am meisten vielleicht noch mit der Jane Grey Episode, bei der mir vorher unklar war, wie sich ihr Thronanspruch legitimierte. Charles de Foucauld kannte ich noch nicht (Porträt), Gefähliche Liebschaften Allen/Farrow. Weniger interessant als die historischeren, finde ich. Und ein Artikel zur Geschichte der Synchronisation. Das war wiederum interessant.
    8. Marc-Uwe Kling: Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
Nachdem man sich in der Klasse meiner Tochter aufregte, dass sie das Hörspiel dazu im Kunstunterricht gehört haben, wollte ich mir zu Gemüte führen, warum da so ein Drama draus gemacht wird, dass das nicht kindgerecht sei. Meine Tochter fand das Hörspiel witzig und ich das Buch, das ein kleines bißchen aufklärt auch gut für die Zielgruppe Grundschule geeignet ist. Papa will die 17jährige Tochter aufklären, die natürlich schon längst weiß wie der Hase läuft, aber zentral ist die kleine Schwester, die im Grundschulalter ist und sich über viele Dinge und Begriffe wundert. Alles mit viel Humor.
    9. G-Geschichte:Das ewige Jerusalem 12/23 & Deutsche Kolonien 4/24: Nebenthema Historienfilme mit kleinem Fokus auf Ridley Scott.
Da dachte ich auch, dass ich ein paar Klassiker von ihm mal wieder sehen sollte. Den Napoleon gibt es ja (noch?) nicht auf DVD…“Königreich im Himmel“ mag ich. Das Hauptthema Jeruslem hat bei mir Lücken gefüllt. Da hatte ich nur kurze Spotlights in meiner historischen Bildung – Bibel-Kreuzzüge-Nach 1940… Da fehlten schon ein paar Jahrhunderte bei mir.., Nebenthemen Gallas/Onassis, Weihnachtsmärkte & Eiffel. Die Liebesgeschichte interessierte mich hier am wenigsten. Im Kolonienheft dann als Nebenthema Watergate & Co. Das ist wieder ein Thema, mit dem ich mich  nicht beschäftigt habe… Kolonialgeschichte gehört leider ja auch immer zu den dunklen Seiten der Geschichte. Auch wenn vielleicht die Infrastruktur der Länder davon profitiert hat, steht es in keiner Relation zur Gewalt und Unterdrückung, die die Kolonialbevölkerung erfahren musste. Tatsächlich hatte ich eher die afrikanischen Kolonien und Tsingtao auf dem Schirm, das pazifische Gebiet aber gar nicht… Habe in der Woche auch „Long Walk home“  geschaut und in der Kombination fragt man sich, wie man überhaupt die Arroganz besitzen kann, Menschen anderer Kulturen so minderwertig zu sehen, dass man ihnen die Kinder nimmt… Nebenthemen: Casanova/Balletti, Rubik’s Cube (sollte mal einen für mein Kind besorgen), Giordano Bruno (wer ist das? Jetzt weiß ich’s)...
    10. Leigh Bardugo: Crooked Kingdom
Eigentlich auch fesselnd. Aber irgendwie tue ich mich mit ihren Büchern im Lesetempo schwer. Der Druck ist sehr klein und ich werde dann abends so schnell müde. Tagsüber habe ich wenig Zeit zum Schmökern. Job, Kind, etc. Eine Art „Coup“, einiges an Charakteren und einiges an Verwicklungen. Wäre schon interessant, wenn es einen dritten Band gäbe.
    11. Kevin Kwan: Crazy Rich Asians
Größerer Druck. Das las sich dann auch gleich viel lockerer auch zu Abendstunden. Mit meinem südostasiatischen Erbe fand ich es sehr interessant und wie ich meiner Cousine in Singapur schrieb machen mich solche Bücher immer total hungrig und dann kaufe ich ein asiatisches Kochbuch… Mit „Crazy Rich“ habe ich zwar noch nichts zu tun gehabt, wobei  es aber daran erinnert, das wirklich Leute existieren, die für ein Kleid mehr ausgeben als unser Haus gekostet hat. Warum??? Ich habe in meinem Umfeld schon mit unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu tun, aber diese existiert nur irgendwo ganz hinten in meiner Wahrnehmung. Trotzdem finde ich in solchen Büchern auch immer wieder Dinge, die mich an meine Mittelschicht Verwandtschaft (viele Lehrer und Ingenieure) erinnern. Seien es Redewendungen, kulturell-kommunikative Eigenheiten oder einfach Essen und andere Traditionen. Im Buch geht es um einen jungen Mann, der seine amerikanisch-chinesische Freundin anlässlicher der Hochzeit seines besten Freundes in Singapur seiner Verwandtschaft vorstellen möchte... sie ist von ihm völlig unvorbereitet auf das, was sie erwartet und die Dinge nehmen ihren Lauf...

Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #78 am: 20.04.2024 | 12:17 »
#12 The Electric State - Ein illustrierter Roman von Simon St°alenhag (ich bekomme den Kringel einfach nicht über das a)
Graphisch eine Augenweide!
Die Geschichte ist eher kurz, aber durchaus intensiv, traurig, düster und bedrückend. Der Künstler und Autor gibt insbesondere durch die Bilder, verstärkt durch den Text, Eindrücke und Andeutungen auf eine völlig verstörende jüngere Vergangenheit - Hoffnung kann ich darin nicht finden. Als RPG wäre das nichts für mich. Als illustrierter Roman allerdings hat das Werk durchaus Eindruck hinterlassen.
11 von 15 Punkten

#13 Teufelsgold von Andreas Eschbach
Was soll ich sagen? Ich kenne viele gute Bücher von Eschbach, aber hier hat es sich gezogen und war, höflich formuliert, "wirr und weird". Für mich in weiten Teilen an der Grenze des noch Erträglichen: entweder belanglos oder völlig überzogen und unglaubwürdig. Nur wenige Teile der Schilderungen waren gut lesbar. Da ich allerdings schon bis zur Hälfte durch war, als es "nur noch genervt hat", habe ich es (unter Mühen) durchgezogen.
EDIT: War der Wechsel von der Hier-Zeit ins Mittelalter anfangs noch interessant, so wurden die einzelen Sequenzen zunehmend unglaubwürdiger und "angestrengt mystisch".
Vernichtete Zeit.
03 von 15 Punkte.
« Letzte Änderung: 21.04.2024 | 17:39 von Sard »
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Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #79 am: 20.04.2024 | 12:24 »
Teufelsgold lese ich auch gerade, da kommt also von mir (vermutlich zum Ende-Mai-Update) ebenfalls ein Kommentar.
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Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #80 am: 20.04.2024 | 14:38 »
Teufelsgold lese ich auch gerade, da kommt also von mir (vermutlich zum Ende-Mai-Update) ebenfalls ein Kommentar.
Da bin ich mal gespannt ;)
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Offline Solzimer

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #81 am: 20.04.2024 | 20:58 »
4. Lee Child - Ausgeliefert
Jack Reacher ist einfach immer der Stärkste, Schlauste und Beste. Jede Frau, die länger als ein paar Minuten mit ihm zusammen ist, verfällt ihm. Der zweite Teil ließ sich aber trotzdem sehr gut lesen. Es geht gegen Nazi-Hinterwäldler, das fand ich witzig.

5. Noah Gordon - Der Medicus
Habe ich aus einen Bücherschrank gezogen und mir eigentlich nichts dabei gedacht. Konnte es dann aber nicht wieder aus der Hand legen. Historisch zeitweise wohl ziemlicher Murks aber ich fand es unterhaltsam.

Als nächstes kommt Mario Puzos "Der Pate" aus dem selben Bücherschrank, oder Stephen Kings "Es" :)
« Letzte Änderung: 2.05.2024 | 18:56 von Solzimer »

Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #82 am: 22.04.2024 | 11:50 »
#08. Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch

Teil 1 der Vorgeschichte der Hexer-Reihe. Hat richtig Spaß gemacht. Trockener Humor und ein Hexer der auch Monster jagt. Einziger Wehrmutstropfen: Im Grunde kannte ich alle Kurzgeschichten schon aus Staffel 1 der Witcher-Serie. Allerdings die Teile, die gut waren.

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Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #83 am: 22.04.2024 | 13:47 »
#08. Andrzej Sapkowski - Der letzte Wunsch

So unterschiedlich sind die Geschmäcker: mich hat das Buch nicht erreicht, vor allem hat es keine Lust auf mehr gemacht.
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Offline BBB

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #84 am: 25.04.2024 | 18:48 »
So, Buch 2/4 durch.

Homo Deus von Yuval Noah Harari.

Habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen gehabt und da ich im Vorfeld viel Gutes über den Autor gehört hatte, war ich sehr gespannt.

Mich hat das Buch aber ehrlich gestanden enttäuscht. Hatte mir wesentlich mehr erhofft.

Harari hat einen sehr, sehr ausschweifenden Erzählstil. Hätte man die ca. 600 Seiten auf... weiß nicht... 120 gekürzt, wäre es vielleicht spannende Lektüre geworden. Vielleicht befasse ich mich auch einfach schon zu lange mit dieser und ähnlicher Thematiken, teilweise deutlich tiefer, als es Harari hier tut, aber ich fand es relativ anstrengend und langatmig und dadurch weitgehend uninteressant. Die letzten 80, vielleicht 100 Seiten kamen dann endlich ein, zwei Themen, die mich ein kleines bisschen zum Nachdenken angeregt haben - dann endet das Buch aber auch mit einer Bestandsaufnahme. Ich hätte mir gewünscht, dass dass wenigstens ein paar Ideen geliefert worden wären, wie wir mit den beschriebenen Herausforderungen umgehen können - so endete das Buch mit Fragen statt mit Antworten.
Das war sicherlich eine bewusste Entscheidung Hararis. Aber mich hat es gestört, weil es damit umso mehr nach verschenkter Zeit wirkt.

Insgesamt muss ich sagen eines der schlechteren Bücher, die ich beendet habe. Aber ich habe es beendet.

1,5 von 5 produktiven Algorithmen.


Als nächstes dann die Fortsetzung von Altered Carbon. Mal sehen was das taugt. Mir schwant ja böses nach den Kommentaren hier im Forum...
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #85 am: 26.04.2024 | 14:01 »
#7 Hilary Mantel: „Spiegel und Licht“ 5/5
Ich bin endlich dazu gekommen, den 3. Band ihrer Reihe über Thomas Cromwell zu lesen. Cromwell, aus einfachen Verhältnissen stammend, ist auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt: Schatzkanzler und königlicher Sekretär Heinrich VIII., zum Baron und schliesslich Earl ernannt. Europäische Politik und Intrigen, der Kampf um ein modernes England (aus damaliger Sicht), die Reformation, Kirchenpolitik und noch mehr Frauen für seinen König - eine spannende Karriere.

Dieser Band hat mehr Krisen als früher zum Thema, ist aber ebenso spannend und weiterhin brillant geschrieben. Der letzte Satz aus dem Klappentext trifft es ganz gut: „Was wird Cromwell tun, wenn sich der König gegen ihn wendet, so wie er sich unweigerlich gegen jeden seiner Vertrauten wendet?“
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Offline Niniane

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #86 am: 28.04.2024 | 00:04 »
8. Alexander Hartung – Gehe mit den Toten
Nach Jan Tommen, Nik Pohl und Alina Grimm schickt Alexander Hartung mit Lara Plank eine weitere Ermittlerin ins Feld. Lara ist Kommissarin bei der Kripo in Frankfurt und gerät bei den Ermittlungen nach der Ermordung des Industriellen Döring zwischen die Fronten, als eine Zeugin sie beschuldigt. Natürlich ermittelt Lara auf eigene Faust weiter, unterstützt von ihrem ehemaligen Kollegen Simon sowie ihrem Ex-Freund Daniel, einem Zeitungsjournalisten (und der blasseste Charakter in der Geschichte, mir hätten Lara und Simon gereicht).
Der Fall selbst ist an manchen Stellen harter Tobak, aber wie auch bei anderen Büchern sind die Beschreibungen der Taten nicht ausufernd, statt sich in blutige Beschreibungen zu ergehen, wird hier nur kurz angerissen, was passiert ist, und dann gecuttet. Der eigentliche Täter hat mich echt überrascht, und das gehört ja mit zum Krimi, das Raten, wer es denn letztlich war.
Ein spannender Krimi, der mir wieder mal die morgendliche Dienstreise im ICE verkürzt hat dank E-Book-Vorbestellung :)

9. Kerstin Gier – Vergissmeinnicht: Was bisher verloren war (Band 2)
Ich meide ja solche „Unnahbarer Typ trifft toughes Mädchen“-Bücher normalerweise wie der Teufel das Weihwasser. Aber der erste Band war bei Kindle Unlimited und las sich sehr witzig, weil das toughe Mädchen auch tough bleibt und der unnahbare Typ sehr schnell sehr nahbar wird. Das Prinziep „Den ersten Band umsonst rausgeben“ hat hier wunderbar funktioniert, den zweiten habe ich gleich nach Abschluss hinterher gekauft.
Die Geschichte von Mathilda und Quinn geht erstmal mit einem Downer los, aber das Tempo bleibt hoch, es gibt eine Menge sehr lustige Stellen, liebevoll ausgearbeitete diverse Nebencharaktere und einen Cliffhanger, bei dem Netflix vor Neid erblassen würde.

10. Kerstin Gier – Die Mütter-Mafia (Teil 1)
Constanze wird von ihrem untreuen Ehemann mit ihren beiden Kindern in das alte Haus seiner verstorbenen Großtante abgeschoben und findet sich plötzlich in einer Villengegend voller Frauen, die vom Geld ihrer Männer leben und spießigen Nachbarn wieder. Damit sie nicht auffällt, tut sie so, als wäre sie ebenfalls eine dieser erfolgreichen Frauen, was ihr aber so gar nicht gelingen will. Dafür lässt sie dann mit ihren neugewonnenen Freundinnen die Super-Mamis gehörig auflaufen.
Das Buch ist keine hohe Kunst und strotzt an manchen Stellen nur so vor Klischees, aber es ist unterhaltsam geschrieben und Constanze wächst einem mit jeder Seite mehr ans Herz (während man ihren Ex-Mann gerne zum Teufel jagen möchte).

11. Kerstin Gier – Silber. Das erste Buch der Träume
Ja, die Bücher von Frau Gier gibt es größtenteils als Teaser bei Kindle Unlimited, aber mir gefällt auch ihr Schreibstil so grundsätzlich.
Vom Aufbau her ist „Silber“ recht ähnlich zu „Vergissmeinnicht“, auch Liv Silber ist ein toughes Mädchen, das sich in einen coolen Typen verguckt, nämlich Henry, den Freund ihres Demnächst-Stiefbruders Grayson.
Während Quinn einem gleich sympathisch ist (was vermutlich auch daran liegt, dass er ein PoV-Charakter ist), wird Henry aber kein Sympathieträger, ich hatte längere Strecken das Gefühl, dass er eigentlich ein falsches Spiel mit Liv treibt und damit wieder diesen furchtbaren Trope bedient. Aber zumindest in Band 1 ist er nicht der Bösewicht, der entpuppt sich nach einem gekonnten Twist als eine gänzlich andere Person.
Auch wenn „Silber. Das erste Buch der Träume“ durchaus spannend ist, im Gegensatz zu „Vergissmeinnicht“ wollte ich hier nicht unbedingt weiterlesen, irgendetwas hat mir gefehlt.
„Silber“ wurde übrigens von Amazon Prime verfilmt, ich habe es mir aber noch nicht angesehen.

12. V. E. Schwab – Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
Ich mag Bücher, die im Präsens geschrieben sind, so gar nicht. Aber nachdem ich letztes Jahr positiv überrascht wurde, lese ich sie zumindest mal an, und gerade bei diesem Buch ist die Zeitform meiner Meinung nach das Tüpfelchen auf dem I. Empfohlen wurde es in einem Podcast, den ich sehr mag, „2old2dieyoung“, ein Podcast, in dem es um queere Medien und Medienschaffende geht.
Aber worum geht es? Die junge Französin Adeline – genannt Addie – hat mit einer dunklen Wesenheit (er wird nie Teufel genannt, es ist aber recht offensichtlich, dass es sich um einen solchen handelt, allerdings ohne den christlich-mythologischen Unterbau) einen Pakt geschlossen, weil sie ihrer Zwangsverheiratung und dem daraus resultierenden Dorfleben ohne Höhen entgehen will. Der Preis für ihre Freiheit ist hart: Niemand erinnert sich in Zukunft an sie, sie kann nichts behalten oder erschaffen. So lebt sie durch die Jahrhunderte und dient immer wieder Künstler:innen und Schrifsteller:innen als Muse, ist aber auch entsetzlich einsam.
Dann trifft sie eines Tages Henry, und wie durch ein Wunder weiß er am nächsten Tag noch, wer sie ist und sie schöpft zum ersten Mal Hoffnung, bis sie erfährt, warum Henry sich an sie erinnern kann.
Ich gestehe, ich gehöre zu den Menschen, die bei Büchern gerne mal ans Ende blättern (dieses Jahr musste ich das öfter tun, dazu später mehr), aber bei E-Books ist das schwer. Dieses Buch war das erste E-Book, wo ich nachgucken musste, ob es Anzeichen auf ein Happy End gibt, weil das Buch einen auf eine dermaßen krasse emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt, dass man am Ende erstmal tief durchatmet. Nichtsdestotrotz eine Leseempfehlung meinerseits und eine generelle Empfehlung für die Autorin.
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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #87 am: 28.04.2024 | 21:35 »
#8 Thomas D. Lee: „Die alte Garde“ 4/5

Seit Jahrhunderten ruhen die Ritter der Tafelrunde unter den Hügeln des alten Britannien und erwachen immer wieder, um das Land aus großer Gefahr zu retten. So war es jedenfalls mal gedacht. Also kämpfen und sterben sie in Konflikten aller Art, mal mehr und mal weniger ehrenhaft. Als Kay diesmal erwacht, ist der Klimawandel Realität, sind die Flüsse vergiftet, die Wälder abgeholzt und die Regierung und das Militär privatisiert. Politische Splittergruppen bekämpfen lieber einander als die Probleme anzugehen (durchaus realistisch dargestellt und witzig zugleich!) und natürlich ist die eigene Überzeugung die einzig richtige. Verdammt, was tun? Diesmal Artus aus Avalon zurückholen?

Schönes Spiel mit dem Artus-Mythos, britischen Legenden und uralten Göttern vor dem Hintergrund des von Menschen verursachten Untergangs - in vielleicht gar nicht mehr so ferner Zukunft. Ich war skeptisch, aber die Mischung funktioniert.
« Letzte Änderung: 28.04.2024 | 22:07 von Chronist »
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Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #88 am: 3.05.2024 | 06:35 »
#13 Teufelsgold von Andreas Eschbach
Was soll ich sagen? Ich kenne viele gute Bücher von Eschbach, aber hier hat es sich gezogen und war, höflich formuliert, "wirr und weird". Für mich in weiten Teilen an der Grenze des noch Erträglichen: entweder belanglos oder völlig überzogen und unglaubwürdig. Nur wenige Teile der Schilderungen waren gut lesbar. Da ich allerdings schon bis zur Hälfte durch war, als es "nur noch genervt hat", habe ich es (unter Mühen) durchgezogen.
EDIT: War der Wechsel von der Hier-Zeit ins Mittelalter anfangs noch interessant, so wurden die einzelen Sequenzen zunehmend unglaubwürdiger und "angestrengt mystisch".
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03 von 15 Punkte.

Zwischenstand: Bin jetzt auf Seite 180, es geht eher zäh voran. Was mich am meisten wundert: Auf der Titelseite steht "Thriller" - sollte dann nicht auf 180 Seiten mal irgendwas, einfach irgendwas passiert sein, was auch mal spannend ist? Bisher ist es eine seltsam behäbige Entwicklungsgeschichte mit einem für mich nicht sonderlich überzeugend gezeichneten Protagonisten und einigen mythischen Andeutungen, aber "Thriller"? Nö.
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Offline Weltengeist

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #89 am: 3.05.2024 | 08:35 »
Hier ist meine Ausbeute vom April. Es gilt mal wieder: Kurze Bücher sind hilfreich, wenn die Lesebilanz am Ende gut aussehen soll, aber in Wahrheit ist das natürlich geschummelt (und auch nicht der Sinn der Sache).

  • Gil Ribeiro - Lost in Fuseta. Ein Krimi mit einem autistischen Kommissar in der Hauptrolle, den es nach Portugal verschlagen hat und der jetzt mit seinen sehr südeuropäisch tickenden Kollegen klarkommen muss. Leseempfehlung eines Kollegen. Für meinen Geschmack fing es zu langsam und vor allem zu klischeebeladen an, wurde dann aber gegen Ende deutlich besser, so dass ich nicht ausschließen würde, den nächsten Band auch irgendwann zu lesen.
    3,5 von 5 Sternen
  • Benjamin Ho - Why Trust Matters. Das Buch passt einfach perfekt zu meinem derzeitigen Arbeitsschwerpunkt und ist außerdem noch sehr unterhaltsam geschrieben. Was will man mehr?
    5 von 5 Sternen
  • Felix Heidenreich - Der Diener des Philosophen. Das Buch über Immanuel Kants langjährigen Diener Martin Lampe (und letztlich natürlich auch über Kant selbst) war ja in letzter Zeit der Liebling des Feuilletons. Für mich selbst hat es so mittel funktioniert - zum einen, weil ich fand, dass die interessante Idee nicht wirklich zu Ende umgesetzt wurde (aber vielleicht bin ich auch nur nicht so helle wie andere Leser?), zum anderen weil es mich irgendwie immer nervös macht, wenn jemand fiktive Geschichten über reale Personen schreibt und ich nicht weiß, was jetzt real und was Fiktion ist.
    3 von 5 Sternen
  • Alan Burt Akers - Transit nach Scorpio (Dray Prescott 1). Daran ist natürlich der Sard mit seinem Beitrag von Anfang April Schuld - er hat mich neugierig gemacht, und ich dachte, ich schließe mal eine Bildungslücke. Mein Eindruck: Furchtbar schlecht geschrieben, mit schlechter Charakterzeichnung, schlechtem Spannungsbogen, schlechten szenischen Beschreibungen. Dass die Bücher so erfolgreich wurden, kann ich mir eigentlich nur über das Worldbuilding erklären, das wirklich cool ist. Wenn nur die dämlichen ständigen Rücksprünge auf die Erde nicht wären, die haben mich wirklich hardcore genervt.
    2 von 5 Sternen

Ach ja, ein Buch habe ich auch abgebrochen diesen Monat:
  • Nicholas Christakis, James Fowler - Connected. Ein Buch über die sozialen Netzwerke, die uns verbinden, und somit eigentlich sehr passend für meinen derzeitigen Arbeitsschwerpunkt. Aber irgendwie gibt es ja zwei Arten von Sachbüchern: Die, die einen Gedanken aus einfachen Anfängen immer weiterentwickeln und den Leser dabei mitnehmen. Und die, die den gleichen Gedanken immer und immer wiederholen und mit immer neuen Anekdoten und Studien unterfüttern. Dieses Buch gehört zu letzterer Kategorie, und irgendwann habe ich es dann nicht mehr ausgehalten. Was jetzt nicht heißt, dass ich es nicht vielleicht irgendwann weiterlese, aber jetzt war erstmal gut.
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Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #90 am: 4.05.2024 | 14:07 »
Zwischenstand: Bin jetzt auf Seite 180, es geht eher zäh voran. Was mich am meisten wundert: Auf der Titelseite steht "Thriller" - sollte dann nicht auf 180 Seiten mal irgendwas, einfach irgendwas passiert sein, was auch mal spannend ist? Bisher ist es eine seltsam behäbige Entwicklungsgeschichte mit einem für mich nicht sonderlich überzeugend gezeichneten Protagonisten und einigen mythischen Andeutungen, aber "Thriller"? Nö.
Bin ich bei dir.
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Offline KhornedBeef

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #91 am: 6.05.2024 | 09:25 »
Steven Erikson - Deadhouse Gates (Buch 2 der Serie "Malazan Book of the Fallen")

Ich war erst ein bisschen...verzagt? Das sind 800 Seiten, die erstmal mit 8 Seiten Personae Dramatis eröffnen. Ander als gedacht entfallen mir diese vielen exotischen Namen aber bisher nicht, und das hat zwei Gründe. Zum einen wechseln sich mehrere Handlungsstränge sehr schnell ab, man wiederholt sie also viel. Zum anderen ist das Buch derart fesselnd geschrieben, dass man sich durchgehend fragt "Wie geht es mit X weiter?" 4 Handlungsstränge, von denen sich jetzt in der Mitte erst 2 getroffen haben, sehr viel Handlung, wenig Stillstand. Auf Seite 200 war schon so viel passiert wie in manchen 400-Seitern mit halb so vielen Personen. Dabei ein Eindruck von Weitläufigkeit und historischer Tiefe, der ohne Einzelbrocken an Exposition auskommt, und ich bin ohne Kenntnis des ersten Bandes eingestiegen. Und Military Fiction in einer Sword&Sorcery-Welt holt mich eh ganz gut ab. Der Vergleich zu Glen Cooks Black Company ist mehr als gerechtfertigt. Ersteres ist atmosphärisch dichter, mystischer, aber Erikson schafft ein noch einnehmenderes Worldbuilding.

Ergo: ich hab entschieden, das Folgebuch in der Challenge wegzuputschen und durch King Steve zu ersetzen.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #92 am: 6.05.2024 | 14:00 »
Steven Erikson - Deadhouse Gates (Buch 2 der Serie "Malazan Book of the Fallen")

Ich war erst ein bisschen...verzagt? Das sind 800 Seiten, die erstmal mit 8 Seiten Personae Dramatis eröffnen. Ander als gedacht entfallen mir diese vielen exotischen Namen aber bisher nicht, und das hat zwei Gründe. Zum einen wechseln sich mehrere Handlungsstränge sehr schnell ab, man wiederholt sie also viel. Zum anderen ist das Buch derart fesselnd geschrieben, dass man sich durchgehend fragt "Wie geht es mit X weiter?" 4 Handlungsstränge, von denen sich jetzt in der Mitte erst 2 getroffen haben, sehr viel Handlung, wenig Stillstand. Auf Seite 200 war schon so viel passiert wie in manchen 400-Seitern mit halb so vielen Personen. Dabei ein Eindruck von Weitläufigkeit und historischer Tiefe, der ohne Einzelbrocken an Exposition auskommt, und ich bin ohne Kenntnis des ersten Bandes eingestiegen. Und Military Fiction in einer Sword&Sorcery-Welt holt mich eh ganz gut ab. Der Vergleich zu Glen Cooks Black Company ist mehr als gerechtfertigt. Ersteres ist atmosphärisch dichter, mystischer, aber Erikson schafft ein noch einnehmenderes Worldbuilding.

Ergo: ich hab entschieden, das Folgebuch in der Challenge wegzuputschen und durch King Steve zu ersetzen.
Hmm, nachdem ich mir nun Band 1 von Glen Cooks Black Comapany (wg. SOUDARD) gekauft habe und das demnächst dazwischen geschoben werden soll, muss ich da jetzt auch Steven Eriksen mit auf die Agenda nehmen?
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Offline KhornedBeef

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #93 am: 6.05.2024 | 16:16 »
Musst du wohl  ;D
Ich würde gerne mit GoT vergleichen, aber da war mir die Lektüre noch nicht vergönnt.
Gegenüber der Black Company (auch da kenne ich nur den ersten Band) wirken die übernatürlichen Elemente offen aktiver und mal mundaner, mal fremdartiger (je nach Alter der Magie, etwa). Lies erstmal Cook und wenn du damit etwas anfangen kannst, ist Erikson wahrscheinlich zumindest lesenswert.

Es ist übrigens keine Sword&Sorcery als Genre, aber die Welt nur einen kleinen zivilisatorischen Kollaps davon entfernt.
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Offline Sard

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #94 am: 6.05.2024 | 18:48 »
#14 Assassin´s Creed - Der geheime Kreuzzug von Oliver Bowden
Ein Wechselspiel: sehr immersiver Einstieg, dann eine immer wiederkehrende Serie von stark vereinfachten Mordszenarien, gefolgt von einem etwas lückenhaften Verwirrspiel auf Zypern und ein sehr gut geschriebenes Schlussviertel. Gestört hat mich phasenweise die unrealisitsche und videospiellastige Beschreibung der Spring-, Kletter- und Dachlaufaktionen - diese Sachen funktionieren im Spiel, im Buch wirken sie unecht und nervig. Schade, dass nicht mehr Beschreibungen der Zeit und Geografie zwischen Jerusalem, Damaskus, Zypern, Masyaf und Akkon i 13. Jahrhundert Raum bekommen haben. Aber am Ende doch mit Spannung. Kann man lesen, ich weiß aber nicht, ob es reicht andere Bücher der Serie anzupacken.
7 von 15 Punkten

#15 Lass die Toten ruhen von Malla Nunn
Vor Jahren habe ich den Vorgängerroman "Ein schöner Ort zu sterben" gelesen. Der war gut, aber nicht so gut, dass ich sofort weiterlesen musste. Nachdem ich die Romane von Deon Meyer und Mike Nicol alle durch hatte, habe ich mich an "Lass die Toten ruhen" gemacht und muss sagen: Wow! Spannungsbogen. Hat mich positiv überrascht. 1953 im Südafrika der Weißen, Apartheid und "rassische Segregation" und mitten drin ein, dann drei Morde. Da nimmt die Geschichte eine völlig andere Dynamik auf als in unserem geordneten Europa. Daumen hoch - ich muss mir leider den nächsten Band besorgen.
12 von 15 Punkten.
« Letzte Änderung: 30.05.2024 | 16:07 von Sard »
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Online Alter Weißer Pottwal

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #95 am: 11.05.2024 | 13:17 »
#10. Andrzej Sapkowski - Zeit des Sturms

Der zweite Band der Hexer-Vorgeschichte. Der Plot an sich ist ziemlich dünn, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht. Ich hab es als eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten genommen. Die Charaktere sind wieder schillernd und humorig (ein Hoch auf die weiblichen Stadtwachen mit Vorlieben für Bohneneintopf) und die Ideen intelligent und spaßig. So in der Art hätte ich noch ein dutzend Hexer-Romane genommen.

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Offline Chronist

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #96 am: 14.05.2024 | 11:52 »
#9 Ernest Hemingway: „Der alte Mann und das Meer“ 4/5
Anthony Quinn, ähm, ein alter Fischer im erbitterten Kampf gegen den größten Fang seines Leben. Episch, tragisch, autobiografisch, ein wenig Religion und am Schluß kommen die Haie. Sprachlich sehr gut gealtert, funktioniert die Novelle immer noch sehr gut. Der Blick auf das Meer beim Lesen hilft ebenfalls. :)
« Letzte Änderung: 14.05.2024 | 11:56 von Chronist »
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Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #97 am: 19.05.2024 | 17:10 »
Zwischendurch rund 1000 Seiten Lovecraft, aber die Sammlung nicht fertig gelesen, zählt also nicht als Buch :-D

#26 Timothy Zahn - Dark Force Rising (Heir to the Empire #2)
#27 Timothy Zahn - The Last Command (Heir to the Empire #3)


Ich hätte ja Bock auf mehr Star Wars Legends, aber irgendwie ist das alles furchtbar verteilt zwischen Büchern und Comics und auf letztere hab ich ned soviel Lust... Na ja, mal sehen. Liest sich ganz spassig, so alt sind die Bücher ja nun auch ned.

#28 Neil Gaiman - American Gods

Musste wieder mal sein. Gutes Buch. Irgendwann schaue ich auch mal mehr als die ersten 30 Minuten der Serie...

#29 Robert van Gulik - Celebrated Cases Of Judge Dee (Judge Dee #1)

Übersetzung/Neubearbeitung (also "neu" um 1949) eines älteren chinesischen Buches, was nochmal ältere Themen aufgreift. Judge Dee hab ich zuerst über die letzten Filme mitbekommen. Liest sich spassig, scheinbar ist dieses Buch recht dem westlichen Geschmack nahe, während "klassischere" chinesische Werke deutlich andere Prioritäten setzen, die aber neben auch erwähnt werden (man lernt also auch was). Der Plot selbst sind drei Kriminalfälle, unabhängig voneinander aber nebeneinander erzählt, ein minimales bisschen Fantasy (eine geisterhafte Erscheinung und prophetische Träume), es kommen sogar ein wenig Kampfkunst-Dinge vor (aber nur minimal). Insgesamt eine nette Detektiv-Geschichte im speziellen China Setting, die dem westlichen Leser auch ein wenig damaliges chinesisches Gerechtigkeitsempfinden nahebringt.

Robert von Gulik hat danach eine ganze Serie selbst geschrieben, also nicht mehr übersetzt, sondern maximal Themen aufgegriffen aus chinesischen Büchern, bin ich gerade am nächsten Band.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Irian

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #98 am: 20.05.2024 | 13:28 »
# 30 Robert van Gulik - The Chinese Maze Murders (Judge Dee #2)

Ok, das erste "eigene" Buch von ihm (nachdem der erste Band "nur" eine Übersetzung/Neubearbeitung eines chinesischen Buches war), liest sich durchaus nett als Detektiv-Geschichte mit chinesischem Flair und scheinbar "typischen" Elementen von chinesischen Detektiv-Geschichten, nur der letzte Fall wirkt ein wenig... seltsam, kommt so quasi aus dem Nichts. Trotzdem, nettes Buch.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Sindaja

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Re: Reading Challenge 2024
« Antwort #99 am: 26.05.2024 | 10:36 »
Wieder ein paar Bücher danke der DB und längeren Autofahrten....   
12. Kevin Kwan: China Rich Girlfriend
Fortsetzung von Crazy Rich Aisans. Der Schauplatz weitet sich noch etwas mehr aus – vorher war er ja auf Singapur fokussiert mit ein bisserl USA und Hongkong und China. Jetzt mehr China. Es geht auch um superreiche Chinesen. Die Storylines vor allem von Rachel/Nick, Astrid und Kitty werden fortgesetzt. Auch dieses Buch hat gut unterhalten. Die Welt ist mir nicht weniger fremd als SF oder Fantasywelten… Das Beunruhigende ist, dass es diese Welt ziemlich sicher au diesem Planeten gibt.
13. Rebecca Yarros: Fourth Wing
„Young Adult“: tödliche Ausbildung zu Drachenreitern, brutal und recht viel Sex. Aber unterhält und hat Drachen!
14. Deborah Feldman: Unorthodox
Sehr interessant, weil es Einblicke in ein sehr extrem gelebtes Judentum bietet. Es zeigt, dass egal welche Richtung man verfolgt, Frauen immer auf der Verlierer-Seite sind. Die Reise ist sehr persönlich und die Autorin sieht sich auch nach dem Verlassen ihrer Welt noch als jüdisch, lebt es aber selbst nicht mehr in der Form, in der sie es als Kind kennengelernt hat. Das Erschreckendste ist vielleicht auch, dass es diese Parallelwelten noch heute gibt. Die Autorin ist mehr als 10 Jahre jünger als ich...
  15. Rebecca Yarros: Iron Flame
Fortsetzung. Im Mittelpunkt steht eine Rebellion/Widerstandsbewegung und das zweite Ausbildungsjahr. Freund/Feindbilder werden ein bißchen durcheinander gebracht, was aber auch schon in Band 1 passierte. Generell finde ich einiges zu vorhersehbar und weniger komplex verwickelt als z.B. die Six of Crows etc. aber es ist sehr taugliches Pop-Corn-Lesen.
16. Tsitsi Dangarembga: Aufbrechen
Nach Klappentext der erste afrikanische Frauenroman. Die Protagonistin bekommt eine Chance auf Bildung, nachdem ihr Bruder stirbt. Das Buch zeigt auch den Prozess wie langsam ihre Wertevorstellungen aufgebrochen werden. Zu Beginn akzeptiert sie die Situation größtenteils wie sie ist, zeigt aber mehr Initiative als die meisten Mädchen, weil sie Bildung möchte. Später, auch durch den Einfluss einer Cousine, die Jahre in England verbracht hat und in „Rhodesien“ nicht mehr klar kommt, beginnt sie Dinge aus anderen Perspektiven zu sehen/verstehen. Bin gespannt wie es weiter geht.