So, Kinder, bitte hinsetzen. Opa Boba erzählt mal von Kurz nach die Pyramidenbau.
Passt gut auf und wer was nicht versteht, fragt am Ende, das meiste erklärt sich aber mit "ja, das war früher wirklich so".
Rollenspiel ist eine Verlagerung des alten Kinder-Abenteuerspiels (im englischen "Wargaming" genannt), das man früher mal (heute gehen Kinder selten zum spielen raus
) im Garten oder auf dem Garagenhof gespielt hat.
Cowboy und native American, Räuber & Gendarm, Batman gegen Captain Kirk oder wen auch immer...
"Peng, peng, Du bist tot!"
"Nein, bin ich nicht!"
"Doch!"
"Nein!"
"Doch!"
"Ich hab nämlich die Rüstung +4"
"Ich hab aber den Ballermann +5"
"Nein!"
"Doch!"
"Aua, mein Auge!"...
Und weil wir es alle leid waren, frustriert, manchmal mit den Blessuren der darauf folgenden Rauferei verziert nach Hause zu humpeln, hat sich Gary damals mal Gedanken gemacht.
"Okay, lass uns das mal ein für alle mal in Regeln packen, wer wen wann trifft, wer was kann und wer was hat. Dave, hör auf irgendwelche Karten zu malen, das braucht niemand!"Schon damals auf dem alten Garagenhof war allen klar, dass die in Inanspruchnahme des
"nein, bin ich nicht" (eigentlich nur aber immer dann) legitim war, wenn alle damit leben konnten.
Dann war das im Gruppenkonsens abgenickt. Goldene Regeln sind Gruppenkonsens.
Und ganz bestimmt, war allen klar, dass jemand Außenstehendes sich da nicht wertend einzumischen hat.
"Watt, wer bis du denn? Misch Dich in unser Spiel nicht ein! Hau ab!" Ist die Anwendung und die Existenz der Regeln notwendig? Ja, klar ganz bestimmt. Noch dazu kann man Tischrollenspiel zocken, wenn es auf dem Garagenhof regnet oder die blöden Pappas alle Samstag ihr Auto da waschen und Bundesliga im Radio hören. Ganz klare Vorteile.
Muss man auf die Einhalten alle Regeln beharren, wenn alle am Tisch eigentlich mit dem Spielverlauf einverstanden sind?
Dazu kann ich nur antworten: "Leute, die bei uns massiv geschummelt haben, sind schnell aus den Runden gegangen worden. Selbsternannte Rollenspielpolizisten aber auch.
Etwas, was Euren
guter alter Boba übrigens schon Anfang der 90er angekotzt hat, war, wenn irgend wer daher kam und wem anderes erklärem wollte, dass das, was der- oder diejenige da machte, gar kein richtiges Rollenspiel sei und man das falsch machen würde, egal wieviel Spaß dabei entsteht. Da sind echte Beißreflexe entstanden und glaubt mir, Ihr wollt nicht von Boba gebissen werden. Eine Katzenbiß-Infektion ist 'nen Scheiß dagegen. Fangt damit also besser nicht an.
Damals waren es erst die zukünftigen Geistenwissenschaftler (also noch Abiturienten, aber mit klarer Attitüde), die den D&Dlern erklären wollten, dass man seine Rolle ausspielen und ein Plot notwendig sei, damit dieser dem Metaplot folgen könne. Sonst verdiene er sich ja nicht seine eigene Baronie im Mittelreiche...
Es kamen aber auch schnell die Vampire Avantgardisten dazu, die beiden erklärten, dass sie nur Schmutz seien, und sie würden ja nie die wahren Abgründe erleben.
Sympatisch waren zu der Zeit nur die Gun-Porn Shadowrunner "Mehr Power!" - "Ich glaube nicht, Tim!" ...
Auch wenn ich damals zum Glück in der Traveller Simulation glücklich war, haben mich diese Leute immer so sehr angekotzt, dass ich die alte Garagenhoftradition des 'das diskutiert meine Faust gern mal mit Deiner Nase, Du Depp!" wieder einführen wollte. "Leider" lebte ich damals gerade in meine pazifistischen Phase...
Das Thema ist also über 30 Jahre alt und immer noch genau SO
bescheuert.
So, jetzt nimmt sich jeder noch ein paar Kekse, und ab nach draussen!