Autor Thema: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze  (Gelesen 4082 mal)

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Offline felixs

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #25 am: 29.01.2024 | 20:28 »
Es müsste "Safe-Space" sein.
"Save-Space" wäre, vielleicht, sowas wie "Raumsparer".

Ist das ganze nicht entstanden weil auf einer Con in einem Freeleague Spiel die Spielenden sexuell genötigt wurden?

Gibt es dazu mehr Infos? Das hört sich völlig absurd an.
Nachtrag: Müssen wir hier nicht breittreten, Links oder Text gern per PN. Danke  :)
« Letzte Änderung: 29.01.2024 | 20:36 von felixs »
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Offline unicum

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #26 am: 29.01.2024 | 20:32 »
An diejenigen, die die Absprachen bei Runde 0 machen: Schreibt ihr euch das auf, was die Spieler euch da mitteilen und legt das vor euch aus, damit ihr daran denkt?

Muss ich - zum Glück sagen - das ich das aufschreiben nicht brauche und mein gedächtnis da noch so gut funktioniert, auch das ich wenn jemand der ein Problem mit wasauchimmer hat an dem Spielabend nicht da ist ich das druchaus bringen könnte (was ich aber eigentlich auch nicht mache denn dann wäre ja irgendwie "die Tür offen").

Das mit dem auslegen wäre etwas das vieleicht an einer stelle gut gewesen, aber da gab es dann danach eine aussprache das sowas bitte nicht mehr vorkommen soll. Bei einer Kampange mit 80+ Spielsitzungen ist eine, "kleine" übertretung dann auch verschmerzbar.

Online JollyOrc

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #27 am: 29.01.2024 | 20:33 »
Gibt es dazu mehr Infos? Das hört sich völlig absurd an.

lagert die Story aber bitte in einem anderen Thread aus :)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline schneeland

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #28 am: 29.01.2024 | 21:17 »
Wenn ich so drüber nachdenke bin ich vermutlich relativ nah dran an dem, was Darius als Handhabung beschreibt. Wenn etwas Neues gespielt wird - also entweder thematisch etwas Neues oder mit neuen Leuten - dann empfinde ich mittlerweile eine Sitzung 0 als etablierten Standard, zumindest jenseits eines Oneshots. Lines and Veils gehören dann dazu, wobei das auch gern mal subsummiert wird unter die allgemeine Diskussion von Erwartungshaltungen (wie die Haltung zu Charaktertoden ist, mit welchen Werkzeugen/Plattformen gespielt wird, etc.). Zudem gibt es meinem Empfinden nach gewisse Konventionen, die eine solche Abstimmung je nach Genre wichtiger oder weniger wichtig machen (z.B. Standard-Fantasy eher FSK12, keine allzu expliziten Beschreibungen von Gewalt, für alles nach dem oberflächlichen Flirt wird ausgeblendet; dagegen bei Horror mehr oder weniger zwingend Absprachen dazu, welche Arten von Horror in Ordnung sind und ob spezielle Elemente ausbleiben sollen).
Und wie JollyOrc schon sagt: je länger man sich kennt, desto eher ist es auch in Ordnung, auf explizite Absprachen zu verzichten. Gerade wenn man in ein neues Genre wechselst, schadet es aber sicher auch nicht, nochmal kurz die Erwartungen abzuklopfen.
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Klingenbrecher

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #29 am: 30.01.2024 | 04:53 »
Gibt es dazu mehr Infos? Das hört sich völlig absurd an.
Nachtrag: Müssen wir hier nicht breittreten, Links oder Text gern per PN. Danke  :)

Du hast PM.

@all Tales of the Loop / UK Gamemaster get Banned from Con
Achtung ist zwar alt kann aber unglaublich triggern.

Damit  :btt:

@JOrc Jap, bei Treffen 0 sowie erste Runde mit neuen Spielern liegt immer das X auf dem Tisch.

Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #30 am: 30.01.2024 | 08:19 »
das ist halt das Ding: Man weiß nicht immer, was für wen jetzt "Porn" oder auf die falsche Art pervers/verstörend/eklig ist. Das hat nix mit "Weichei-sein" zu tun, sondern ist einfach persönlich unterschiedlich.

Und da ist, wenn man bewusst auch nur einen Hauch abseits des 08/15 spielen will, so ein Sicherheitswerkzeug im geistigen Werkzeugkasten IMHO nicht verkehrt.
Na klar.
(Diesen Hauch abseits gab es halt nicht.
Es war stets FSK 12) Aber 08/15 war es eben auch nicht.

Ich finde ja selbst Gruselfilme(Horror)am schönsten und gruseligsten, solange man das Monster (Oder was auch immer) noch nicht sieht.
Von mir aus müsste man es gar nicht sehen.
Was im Kopf passiert ist das Wichtigste.

Von daher würde ich sagen: Was im Vorabend Programm läuft, funktioniert idR. auch ohne Sicherheits Netze am Tisch.
Sich gut zu kennen ist der Bonus obendrauf
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 08:21 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #31 am: 30.01.2024 | 08:43 »
Lines und Veils sind bei uns seit Ende der 80er Standard.
Und genau so lange spielen unsere Leute zusammen, wenn auch immer mal in wechselnder Besetzung. (Ausnahme ist ein Spieler, der ist erst vor 20 Jahren dazugestossen...)
Insofern und da wir uns alle (eng befreundet) gut kennen und alle ein gesetztes Alter erreicht haben, ist da auch kaum noch Absprache notwendig.
Wir spielen auch eher FSK16.

Ich vermisse in der Aufzählung auch noch das, was ich "Session 0 Disclaimer" nenne. Also die "in diesem Abenteuer / Kampagne kann folgendes passieren... Ist das okay? Rechnet damit..." Erklärung.

Die X Card verwenden wir nicht, weil die Spieler einstimmig dies als "brauchen wir nicht" erklärt haben.
Sollte es mal grenzwertig werden, dann kann jeder STOP sagen (oder rausgehen) und dann ist das wie eine X-Card.
In einer Runde, wo alle seit 30 Jahren wirklich eng befreundet sind und man gemeinsam auch eine Menge Mist erlebt hat,
kann auch jede(r) jede(n) in den Arm nehmen und zur Not auch mal auf die individuellen Probleme eingehen. Ist ja nicht so, dass wir das nicht alle schon mal zusammen erlebt haben.
Ich würde (im übrigen) das Spiel sofort unterbrechen und auch erst weiter spielen, wenn alle wieder okay sind (oder man bricht für den Abend ab)und gut.

Ansonsten halte ich die X Card für hilfreich und würde sie auch anwenden.

"Och, das gab's früher auch alles. Wir hatte nur keine so schicken Namen dafür..."
...und damit Schwierigkeiten das zu theoretisieren, das zu iterieren und als Community zielgerichtet darüber zu sprechen.
Glaubst Du das wirklich?
Meinst Du echt, dass wir vor 2000 aD noch in Fellen gehüllt auf den Bäumen gesessen und uns mit Feuersteinen beworfen haben, anstatt Feuer damit zu machen?
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 08:55 von Boba Fett »
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Offline Jiba

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #32 am: 30.01.2024 | 09:29 »
Glaubst Du das wirklich?
Meinst Du echt, dass wir vor 2000 aD noch in Fellen gehüllt auf den Bäumen gesessen und uns mit Feuersteinen beworfen haben, anstatt Feuer damit zu machen?
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Das habe ich doch gar nicht gemeint oder gesagt? Was ist das für ein Vergleich?

Wogegen ich mich wehre – und das will ich damit sagen – sind diese, gerne für Lacher und Kopfgetätschel, vorgebrachten Sprüche á la „Ohhhhh, was macht ihr jungen Rollenspieler, die das Hobby seit 15 Jahren betreiben, da denn für ein großes Ding draus? Warum habt ihr da denn einen Begriff für? Wir, die wir ja schon viel länger dabei sind, wir haben das schon immer so gemacht!“. Die gehen mir massiv auf die Nerven!

Klar, dass ihr in euren Runden implizite Sicherheitstechniken hattet, glaube ich euch. Aber einen Begriff für diese Techniken zu prägen und vielleicht sogar konkrete Einzeltechniken zu benennen, erleichtert die Diskussion darüber. Ist wie mit dem „Quantenoger“ oder „Simulationismus“. Wir reden hier tatsächlich über eine Technik und jeder kann sie referenzieren und wissen, was gemeint ist. Und einen Einzelbegriff verwenden, um die anzuführen. Sprachökonomisch sehr sinnvoll.

Dass JollyOrcs Anfangspost direkt im ersten Antwortpost ins Lächerliche gezogen werden muss („Das wusste schon meine Oma!“) irritiert mich. Man kann bitte auch einfach mal ernst genommen werden.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Boba Fett

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #33 am: 30.01.2024 | 10:56 »
Man kann bitte auch einfach mal ernst genommen werden.

Ja, aber das gilt auch für beide Seiten, oder?

Ich spreche mal von damals (ist sogar "on topic"). Vampire the Masquerade kam 1991 auf den Markt, relativ zeitnah auch in deutscher Sprache.
Damals war das Rollenspiel total en vogue, weil sehr viele Medien in diesem Genre die Runde machten - Bram Stoker's Dracula (92), Interview mit einem Vampir (94 und vorher die Romane), The Crow (94) etc. etc. Eigentlich waren die ganzen 90er eine große "Welt der Dunkelheit" Modewelle. Und das nicht nur im Rollenspiel.
Die Leute waren gerade zu versessen auf diese Themen und stürzten sich mit Freude ins Unbehagen.

Damals gab es die X-Card nicht. Und auch Begriffe wie Lines und Veils. Sie hiessen nämlich einfach nur anders.
Trotzdem hat jeder halbwegs verantwortliche Spielleiter in diesen Genres (es gab auch genug unverantwortliche, aber die gibt es heute auch) über Grenzen und Exit-Strategien mit den Spielern gesprochen. Da damals BDSM auch gerade in Mode kam, war es eben nicht die X-Card, sondern das Safe-Word.

Warum stoße ich mich jetzt an Deiner oben stehenden Aussage?
Weil es nicht stimmt, dass man sich früher nicht über Themen präzise artikulieren konnte. Manche Begriffe waren anders. "Goths waren Gruftis..."
Aber trotzdem hat man sich Gedanken gemacht und kommuniziert.
Communities waren kleiner und regionaler, aber deswegen fand trotzdem ein Austausch statt. Und mit dem Aufkommen des Internets (und das gab es auch schon vor dem Jahr 2000) wurde das auch immer überregionaler.

Ich persönlich hab genau in dieser Zeit ab 1992 neben dem Studium in einem Jugendzentrum im regionalen "Ghetto" gearbeitet und habe da sehr tief in die Jugendszenen reinschauen können. Und durfte mir auch ganz viel nebenberufliche Kenntnis zum Thema Sozialpädagogik aneignen. Die ganzen Thematiken sind nicht neu und nur weil sie jetzt ein paar Begriffe in "fancy" übersetzt wurden, hat man sich damals auch nicht anders oder weniger präzise über Themen wie persönliche Grenzen, Tabuthemen oder Exit Strategien ausgetauscht. Wenn man denn die Notwendigkeit sah.
Es scheiterte aber nicht an Möglichkeiten.

Und Deine Oma wusste das vielleicht auch, denn die Hippies in den 70ern hatten auch schon genau das gleiche - Social commitment and exchange.
Ein Großteil dieser Sozialwissenschaften ist immerhin in den 60ern und 70ern entwickelt worden.

Sich jetzt hinzustellen, als wäre das alles erst im neuen Millenium definiert worden und früher hätte man nur unpräzise herumstammeln können, ärgert mich einfach.

Und übrigens: Ja, damals (wieder dieses Wort) haben zu viele Rollenspieler darauf verzichtet und viel zu oft (einmal ist zu oft) sind da Grenzen verletzt und Rollenspieler emotional verletzt worden - aber nicht weil es die Themen, die (damals aktuellen) Begrifflichkeiten oder die Techniken nicht gab, sondern weil es zu oft zu sehr auf die leichte Schulter genommen wurde oder weil die Spielleiter gleichgültig waren. Manche haben das sogar ganz bewusst versucht, Grenzen zu erreichen und zu triggern. Eben, weil genau das en vogue war.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass man sich nicht informieren oder austauschen konnte, sondern nur, dass damals zu viel Leute zu gleichgültig waren und die Verantwortung nicht sehen wollten. Und auch das ist heute nicht anders.
Der große Unterschied zu heute ist, dass diese Modewelle massiv abgeflaut ist und dass die Themen heute mehr und häufiger thematisiert werden. Das ist aber eine Frage von Quantität und nicht von Qualität.
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 11:09 von Boba Fett »
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Offline Freeport

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #34 am: 30.01.2024 | 11:19 »
Stimme Boba hier voll zu.

Die Mechaniken gab es schon immer, die Bezeichnungen und evtl. die Art der Anwendung hat sich geändert (X-Karte/Safe Word). Geredet wurde aber auch damals schon drüber, und das nicht weniger eloquent - ob dieser heute vorherrschende Trend alles zu kategorisieren tatsächlich besser funktioniert, da würde ich als Kommunikationswissenschaftler drüber diskutieren (aber nicht an dieser Stelle ;) ).
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Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #35 am: 30.01.2024 | 11:32 »
Nur ein paar Gedanken:
Ich meine, dass es einen Unterschied macht, ob man eine Geschichte konsumiert, die bereits abgedreht bzw. niedergeschrieben ist (Film/Buch), oder ob man Teil einer Geschichte ist, die gerade passiert und in der man Dinge verändern kann.
(Oder hätte verändern können, wäre man rechtzeitig vor Ort gewesen)

Bei ersterem hat man keine Verantwortung.
Da man nichts daran ändern kann.
Bei zweitem schon. Und eben das macht Rollenspiel etwas problematischer.

Ala "Da ist was furchtbares passiert, und Du (deine Figur) hat es nicht verhindert."

Dass es nicht real ist, ist sicher ein Trost.
Aber selbst in so einer Situation zu sein (und wenn es nur in Rolle ist) wiegt trotzdem schwerer, denke ich.

Und anders als beim Fernsehen, kann ich hier nicht einfach ausschalten.
Ich muss ja erstmal in der Geschichte bleiben.


Daher würde ich behaupten dass im Film wesentlich mehr ertragbar ist, als beim Rollenspiel.
Dass aber, denke ich, SL sich häufiger durch diese Medien inspirieren lassen, ohne zu bedenken, dass im Rollenspiel alles nochmal heftiger ist.
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 11:53 von Issi »

Offline Outsider

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #36 am: 30.01.2024 | 11:37 »
Daher würde ich behaupten dass im Film wesentlich mehr ertragbar ist, als beim Rollenspiel.
Dass aber, denke ich, SL sich häufiger durch diese Medien inspirieren lassen, ohne zu bedenken, dass im Rollenspiel alles nochmal heftiger ist.

Interessanter Ansatz, aber bei mir ist es genau andersrum. Dadurch das ich im Rollenspiel die Möglichkeiten habe zu agieren und nicht hinnehmen muss was mir der Film präsentiert sind für mich Filme (Bücher, Medien, Spiele suw.) schwerer zu ertragen. Klar kann es im Rollenspiel durch den Zufallsfaktor nicht immer gut ausgehen, aber man hatte die Chance das richtige zu tun oder zumindest in seinem Sinne Einfluss zu nehmen.
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Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #37 am: 30.01.2024 | 11:44 »
Klar kann es im Rollenspiel durch den Zufallsfaktor nicht immer gut ausgehen, aber man hatte die Chance das richtige zu tun oder zumindest in seinem Sinne Einfluss zu nehmen.
So sollte es ja auch sein, eigentlich.
Im Bereich Grusel/ Horror begegnen die Figuren aber häufig Schlimmen Dingen, die früher (vor ihrem Eintreffen) passiert sind.
- Irgendwas was den Spuk, das Grauen whatever rechtfertigt.

Überhaupt ist dieses "Hier ist etwas furchtbar Schreckliches geschehen" ja ein gängiges Werkzeug um Grusel zu erzeugen.

Häufig kommt dann hinzu: "Und es wird wieder geschehen, wenn ihr es nicht verhindert."

Edit.
Das betrifft ja nicht nur den Bereich Grusel/ Horror. Sondern auch in Krimis / Thrillern wird damit Stimmung gemacht
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 11:52 von Issi »

Offline Freeport

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #38 am: 30.01.2024 | 11:45 »
Die hohe Anteilnahme und das Tragen der Konsequenzen meiner Taten, das sind die Sachen, die für mich das Rollenspiel so reizvoll machen.

Und ja, das hat ein/e SL zu beachten.

Leider stimmt es auch, dass viele Menschen sich in passiven Medien  Film/TV und auch Text viel mehr antun, als wenn sie die Handlungen selber durchführen müssen (auch virtuell) und dann Konsequenzen entstehen (nein, Freeport, nicht wieder über Game of Thrones herziehen...).

Und deswegen muss es Mechanismen zum Aussteigen im Rollenspiel geben - ich glaube darüber streitet niemand. Nur gibt es da keine allgemeine Lösung und jede Lösung hat vor und Nachteile. Man muss die finden, die einem und der Gruppe am besten passt. Wie man die dann nennt ist absolute Nebensache. ;)
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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #39 am: 30.01.2024 | 12:04 »
Wie man die dann nennt ist absolute Nebensache. ;)

Ich würde sogar so weit gehen zu sagen "wie man das macht" ist absolute Nebensache.

@Issi

Dieses Foreshadowing es ist was Schlechtes passiert und es wird wieder passieren etc. ist ja in den meisten Medien nicht anders. Tendenziell passiert ja erst mal was Schlimmes und dann baut sich die Geschichte auf um zu zeigen, hey es ist ernst und nicht abstrakt. Von daher sehe ich da nicht den riesen Unterschied zwischen Unterhaltungsmedium im Allgemeinen und Rollenspiel. Ausnahmen wird es auf beiden Seiten immer geben.
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Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #40 am: 30.01.2024 | 12:05 »
Die hohe Anteilnahme und das Tragen der Konsequenzen meiner Taten, das sind die Sachen, die für mich das Rollenspiel so reizvoll machen.

Auf jeden Fall.

Kann auch sein, dass ich völlig daneben liege aber ich vermute, dass manche hier befürchten, dass die X- CARD ua. Tools ein bisschen wie die Safe Words bei SM- Praktiken verwendet werden.
(Dazu einladen, mehr "Schmerz"zuzulassen, als man ohne sie ertragen hätte) ~;D

Ob das wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen.
Das können vielleicht die, die sowas auch nutzen.
Ganz ausschließen würde ich es nicht.

Würde aber ebenso gut annehmen, dass sie in vielen Gruppen nichts derartiges provozieren (sollen), sondern einfach nur dem Wohlbefinden halber auf dem Tisch liegen.

Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #41 am: 30.01.2024 | 12:09 »
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen "wie man das macht" ist absolute Nebensache.

@Issi

Dieses Foreshadowing es ist was Schlechtes passiert und es wird wieder passieren etc. ist ja in den meisten Medien nicht anders. Tendenziell passiert ja erst mal was Schlimmes und dann baut sich die Geschichte auf um zu zeigen, hey es ist ernst und nicht abstrakt. Von daher sehe ich da nicht den riesen Unterschied zwischen Unterhaltungsmedium im Allgemeinen und Rollenspiel. Ausnahmen wird es auf beiden Seiten immer geben.
Naja, im Rollenspiel kann ich selbst zwischen den Leichen herumwandern und die untersuchen. Muss ich sogar, wenn ich den Fall aufklären will/muss/soll.
Im Film sehe ich nur was mir die Kamera ( kurz und häufig Magenfreundlich)  zeigt
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 12:11 von Issi »

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #42 am: 30.01.2024 | 12:20 »
Naja, im Rollenspiel kann ich selbst zwischen den Leichen herumwandern und die untersuchen. Muss ich sogar, wenn ich den Fall aufklären will/muss/soll.
Im Film sehe ich nur was mir die Kamera ( kurz und häufig Magenfreundlich)  zeigt

Was der Film dir zeigt und was in deinem Kopf für ein Bild dazu entsteht sind zweierlei. Du interpretierst in das gespielte herumwandern zwischen Leichen ja auch tendenziell mehr hinein als ich obwohl die Situation ja komplett nur in deiner Vorstellung stattfindet. Und da bevorzuge ich eben die Möglichkeit diese Vorstellung aktiv mitzugestalten als unveränderlich vorgeführt zu bekommen was passiert auch wenn in mir alles schreit nein. Was sich bei mir auch darin zeigt, dass ich eher geneigt bin Filme und Bücher zu beenden, wegzulegen  als ein Spielabend abzubrechen. 
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Offline Issi

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #43 am: 30.01.2024 | 12:31 »
Was der Film dir zeigt und was in deinem Kopf für ein Bild dazu entsteht sind zweierlei. Du interpretierst in das gespielte herumwandern zwischen Leichen ja auch tendenziell mehr hinein als ich obwohl die Situation ja komplett nur in deiner Vorstellung stattfindet. Und da bevorzuge ich eben die Möglichkeit diese Vorstellung aktiv mitzugestalten als unveränderlich vorgeführt zu bekommen was passiert auch wenn in mir alles schreit nein. Was sich bei mir auch darin zeigt, dass ich eher geneigt bin Filme und Bücher zu beenden, wegzulegen  als ein Spielabend abzubrechen.
Als SL bin ich die Kamera. Sprich:  Alles was sich die herum wandernden Figuren genauer ansehen wollen, muss ich auch beschreiben.
Das geht sicherlich schonender oder nicht schonender.

In Buch und Film erfahre ich häufig nur, was bei Detektiv X am Ende bei der Untersuchung herausgekommen ist.
(Es stimmt natürlich, dass echte Bilder anders wirken als Kopfkino. Aber auch das würde ich nicht unterschätzen)
« Letzte Änderung: 30.01.2024 | 12:36 von Issi »

Offline Outsider

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #44 am: 30.01.2024 | 12:40 »
In Buch und Film erfahre ich häufig nur, was am Ende bei der Untersuchung herausgekommen ist.

Da ist in der Tat ein unangenehmer Trend, das Autoren sich zu einem "tell, don´t show" herablassen.

SL mal außen vorgenommen ich argumentiere aus der Konsumentenperspektive aka Spieler. Der SL hat ja weniger die Rolle des Beeinflussers in einer Geschichte, er ist mehr der Rahmensetzer in welchem Entscheidungen gefällt werden können.   
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Offline Arkam

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #45 am: 1.02.2024 | 10:00 »
Hallo zusammen,

ich habe vor kurzen im Rahmen eines Rollenspiel Vereins eine Runde Paranoia angefangen. Paranoia ist ein satirisches Tollenspiel indem man einen Eliteagenten einer Diktatur spielt der Abweichler ausschalten soll und gleichzeitig Mitglied in einer gegen das Regiem arbeitenden Gruppe und ein Mutant, werden ebenfalls ausgeschaltet, ist.
Von da aus habe ich eine Menge Trigger gesehen, der "Klassiker" ist das Mutanten mit einem gelben M, natürlich an Anlehnung an den Judensten, gekennzeichnet werden.
Die Trigger die mir eingefallen sind habe ich bei der Vorstellung im Forum ausdrücklich erwähnt.
In der Runde 0, hauptsächlich Charaktererstelllung, System Erklärung und Vorstellung des Hintergrunds habe ichj dann auch gefragt was an Triggern nicht in der Mission vorkommen sollte. Die Trigger habe ich dann auch im Discord der Runde schriftlich fixiert.
Danach habe ich dann gefragt wie wir mit Situationen umgehen wollen wenn neue Trigger dazu kommen. Da habe ich ausdrücklich X Cards angesprochen. Die Runde ist der Meinung das man sich dann im Kreis bemerkbar machen würde.

Das Erlebnis das mich zum Thema Sicherheitstools gebracht hat fand in meiner Online Runde, ebenfalls Paranoia, statt. Da hat sich vor dem nächsten Termin ein Spieler gemeldet und wollte mich sprechen. Bei ihr hatte eine Szene getriggert bei der die Charaktere operiert wurden, keine ekelige Beschreibung und auch keine negativen Konsequenzen für die Charaktere, es wurde Cyberware eingebaut. Aber der Kontrollverlust in der Szene hatte den Spieler getriggert.
Die Erkenntnis das es eben auch solche "normalen" Szenen sein können die Spieler triggern hat dafür gesorgt das ich das Thema inzwischen ernster nehme.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #46 am: 2.02.2024 | 13:39 »
(Langer Beitrag)

Ich finde, das trifft es einerseits, geht aber auch ein bisschen an der Sache vorbei.
Klar wird mit die X-Card nicht begrifflich etwas gefasst, wofür es früher überhaupt kein konzeptionelles Handwerszeug gab. Ich finde aber auch gar nicht, dass das hier so dargestellt wurde.
Die X-Card dreht sich um ein Problem, das auch früher schon und auch anders angegangen wurde - aber sie setzt auch andere Schwerpunke, und im Zusammenhang mit ihr wird das Thema schon auch begrifflich anders gefasst. Und das kann bei aller Spitzfindigkeit schon etwas sein, worauf sich hinzuweisen lohnt.
Die Spitzfindigkeit ist zum Beispiel kein Safeword, weil das Safeword impliziert, dass du an die Grenze gehen willst und deshalb ein Sicherheitsnetz willst, wenn du mal darüber hinaus rutschst. Das ist was anderes. Sie ist auch keine Exitstrategie, weil die Existstrategie eine Methode für die betroffene Person ist, eine problematische Situation zu verlassen, gerade, wenn die Situation selbst das eben nicht bereitstellt (deshalb müssen ja vom Inidivduum selbst "Strategien" entwickelt werden). Das ist alles thematisch dicht beieinander und kann auch mal ineinander übergehen, aber die X-Card formuliert etwas - und zwar spezifisch auf Rollenspiel bezogen! - neu: Die gefordere Selbstverständlichkeit von emotionaler Achtsamkeit in der Runde.

Ich gehöre etwa zur gleichen Spielergeneration wie du, Boba, und wir waren damals ALLE linke Szene, wir waren alle allermindestens auf dem Antisexist:innen und Antirassist:innen, wir waren uns bewusst, wenn problematische Runden in unseren Inhalten auftauchten - aber bei uns war keinesfalls klar, dass irgendwie problematische Inhalte eventuell auch ein Grund sein könnten, eine Runde zu unterbrechen und unsere Sozialdynamik als Gruppe zu überprüfen. Wir hatten da im Rollenspielbereich eigentlich keine Begriffe und Werkzeuge für, so etwas wurde auch in dem gedruckten Material, das wir hatten, in aller Regel nicht erwähnt. Wir hatten wenig bis gar keine Con-Kontakte, deshalb ist das, was es gab, vielleicht auch an uns vorbeigegangen, aber mein Eindruck von der Szene war damals immer die Haltung: The Show must go in, was in der Spielwelt passiert, ergibt sich nur logisch aus den Ereignissen in der Spielwelt, deal with it. Und wenn uns das in problematische Gefilde geführt hat, waren wir manchmal ganz schön hilflos. Kann sein, dass vieles an uns vorbeigegangen ist, was damals in der Debatte lief - aber dasss Sicherheitswerkzeuge wie die X-Card heue explizit in Bezug auf Rollenspiel entwickelt und diskutiert werden, hat mir persönlich schon neue Begriffe und neues konzeptionelles Werkzeug an die Hand gegeben.

Deshalb würde ich nicht so schnell sein mit dem "Ach, die jungen Leute, das haben wir doch auch schon alles gemacht." Es gibt die Arroganz der "jungen Leute", die sich einbilden, noch niemand wäre vor ihnen auf den ähnlichen Gedanken gekommen. Es gibt aber auch die Arroganz der alten, die nur halb hinhören und dann sagen: "Das haben wir doch auch schon alles gemacht." Und ehrlich gesagt finde ich, dass letzteres das größere Kommunikationshindernis ist, weil sie evtl. verhinder, dass neue Aspeke eines Themas wahrgenommen werden. (Und ich nehme mich da als Alter gar nicht aus.) Ich glaube, es lohnt sich, den Impuls zu überwinden, es von vornehrein aus lauter Lebenserfahrung besser gewusst haben zu wollen. Heißt nich, dass man seine Erfahrungen nicht teilen sollte, aber vielleicht nicht mit "Ach, das kenne ich doch alles schon!" anfangen und der anderen Seite damit die Relevanz absprechen.
Ehemals Rumpel/Achamanian

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #47 am: 2.02.2024 | 13:44 »
Swanosaurus - der Beitrag so passt leider so nur noch sehr wenig zu der Anfrage von mir, diesen Thread NUR mit Beispielen zu füllen, wie und warum man Sicherheitstools verwendet.

Mir geht es hier nicht um Generationenbashing, rechts-links-oben-unten-woke-sonstwas Unterscheidung, sondern um die wirklich persönlichen Gründe und dann vor allem um die Umsetzung: Welche Tools werden genutzt, und wie?

Der Thread ist genau deswegen nicht in Rollenspiel und Gesellschaft, weil er nicht diskutieren soll, ob Sicherheitstools wichtig und richtig sind, sondern dass Interessierte hier nachlesen können, warum sie eingesetzt werden, und, viel interessanter, wie.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

HEXer

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #48 am: 2.02.2024 | 13:58 »
Ich tue mich schwer damit, Sicherheitstools zu verwenden. Vermutlich liegt das daran, dass ich (subjektiv empfunden) harmlosere Setting, Genres und Themen bespiele. Horror zum Beispiel spielleite ich eigentlich gar nicht und ernste Themen auch eher nicht. Bei mir ist es meist harmloser Spaß - Gegner werden zwar besiegt (und ggf. getötet), aber da liegt bei mir ohnehin ein Schleier drüber, weil ich explizite Gewaltdarstellung nicht mag. Harmloser Action-Fun.

Hinzu kommt, dass ich inzwischen wenig mit fremden Leuten oder gar online spiele. Da ist das Risiko dann auch geringer, unbemerkt in problematische Situationen zu spielleiten, weil man einfach die volle Bandbreite menschlicher Kommunikation ausnutzen kann. Ich bemühe mich also, meine Spieler dahingehend im Blick zu behalten, was sie für verbale oder nonverbale Signale senden.

Was ich allerdings gerne mache ist vorher Lines & Veils abzusprechen. Zumindest grob - und ich verweise immer darauf, dass man mir oder den Mitspielern gerne einen unauffälligen Wink geben oder auch offen ansprechen kann, wenn einem etwas nicht so passt. Man kann meiner Meinung nach schlicht nicht alles vorher besprechen und ein offenes Klima und eine tolerante Fehlerkultur ist da meiner Meinung nach mehr wert, als festgelegte Mechaniken (die wie wir ja bei dem Koebel Vorfall gesehen haben auch grandios versagen können). In Kommunikation passieren immer auch Fehler – damit vernünftig umzugehen ist meiner Meinung nach eine gute Grundvoraussetzung für ein soziales, kommunikatives Hobby wie Rollenspiel.

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Re: Warum und wie ich Sicherheitstools am Tisch benutze
« Antwort #49 am: 2.02.2024 | 14:22 »
Swanosaurus - der Beitrag so passt leider so nur noch sehr wenig zu der Anfrage von mir, diesen Thread NUR mit Beispielen zu füllen, wie und warum man Sicherheitstools verwendet.

Mir geht es hier nicht um Generationenbashing, rechts-links-oben-unten-woke-sonstwas Unterscheidung, sondern um die wirklich persönlichen Gründe und dann vor allem um die Umsetzung: Welche Tools werden genutzt, und wie?

Der Thread ist genau deswegen nicht in Rollenspiel und Gesellschaft, weil er nicht diskutieren soll, ob Sicherheitstools wichtig und richtig sind, sondern dass Interessierte hier nachlesen können, warum sie eingesetzt werden, und, viel interessanter, wie.

Sorry, habe nicht bedacht, dass es vielleicht nicht so ideal ist, gerade den Faden von Bobas Beitrag aufzunehmen ...

Zu den Sicherheisttechniken: Habe ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich in offenen Runden die X-Card verwende und mich damit wohlfühle, sie allerdings noch nie angetippt wurde ...

In unserer "heimischen" (Online-Runde) gibt's ne Sessions Zero vor neuen Kampagnen, meistens mit eher geringem Fokus auf Lines & Veils. Bei unserer letzten Shadowrun-Kampagne haben wir aber darüber gesprochen, wie wir mit genretypischer Gewalt umgehen und wie moralisch/amoralisch unsere Runner agieren. Das war mir relativ wichtig, weil ich tatsächlich in den letzten Jahren ein bisschen empfindlich bei gegenwartsnaher Actionfilm-Gewalt geworden bin; gar nicht wegen mehr oder weniger expliziter Gewaltdarstellungen, aber weil mir der Tod von Menschen in Settings, die ich leicht in Zusammenhang mit meiner eigenen Lebensweklt bringen kann, mir ein bisschen nahegeht und ich es nicht gut verwinden kann, wenn dutzendweise namenlose Figuren abgekillt werden, nur, um den coolen Move einer Hauptfigur vorzuführen. Da sind wir dann übereingekommen, dass unsere Runner immer versuchen, unblutig vorzugehen und das unsere Maßgabe lautet: "Ein Run, bei dem jemand draufgeht, ist immer schlecht gelaufen."
Ehemals Rumpel/Achamanian