Umfrage

Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?

Ja und ich verstehe nicht wirklich warum.
Ja und es werden zuviele Psychotricks genutzt. Fear of missing out
Nein, da die aktuellen Rollenspieler viel zuviele Systeme in ihr Regal stellen. (Falsche Wahrnehmung)
Nein, da alles BUNT und FANCY ist. Das muss auch bezahlt werden.
Nein, da jetzt die MA besser bezahlt werden.
Ja -.-
Nein -.-
ja, aber ich verstehe warum
Ja, weil alles BUNT und FANCY ist, was m.E. nicht sein muss.

Autor Thema: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?  (Gelesen 8061 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #25 am: 2.02.2024 | 10:37 »
Am Ende bleibt ein durchschnittliches bis leicht unterdurchschnittliches Gehalt über. Ich vermute mal, dass in einigen sogenannten Niedriglohnbereichen sogar mehr gezahlt wird aufgrund der Personalknappheit.
Die meisten Leute, die schaffend Rollenspiele in Deutschland schreiben (selbst oder übersetzend), arbeiten freiberuflich für einen Verlag. Und davon die allermeisten nebenberuflich, weil man von dem Geld nicht leben könnte.
Die machen das aus Liebe zum eigenen Hobby. Die haben also einen Job und kriegen ihre Arbeit am Rollenspiel auf "Prämienbasis" bezahlt.
Das sind Summen, bei denen Du, würdest Du die Arbeitsstunden zusammenrechnen, niemals auf den gesetzlichen Mindeststundenlohn kommen.
Und bevor das aufkommt: Jetzt "Verlage, alles Ausbeuter!" zu rufen ist falsch. Die Verlage können nicht mehr bezahlen, weil die Produkte nicht mehr abwerfen. Weil sie zu BILLIG sind.
Weil wir Geizhälse nicht bereit sind mehr zu zahlen und bei einem angemessenen Preis sofort schreiend die amerikanischen Billigprodukte kaufen...
Bei Verlagen über den Teich (USA) sieht das übrigens nicht anders aus.


Ein Wort noch zu Pegasus: Pegasus ist mit Rollenspielen gestartet und irgendwann auf die Brett- und Gesellschaftsspielbranche gewechselt. Weil man damit Geld verdienen kann.
Deren Rollenspiele machen Sie nur aus "Liebe zum Rollenspiel". Und die sind mit Sicherheit auch etwas querfinanziert, und sei es nur, dass sie bessere Margen beim Drucker oder so bekommen, weil sie eben ja noch was anderes da drucken lassen...
Deren Preisgestaltung können sie sich leisten, weil Pegasus eben noch ein zweites solides Standbein hat.
Das lässt sich also nicht vergleichen...
« Letzte Änderung: 2.02.2024 | 10:40 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline felixs

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #26 am: 2.02.2024 | 10:40 »
Wenn wir (überall) faire Preise zahlen würden, wäre es mit dem relativen Wohlstand dahin. Dann wäre Geld erheblich gleichmäßiger verteilt. Ich bin dafür.

Generell sollten wir alle weniger, dafür sinnvoller und mit besserer Zielrichtung konsumieren.

Alles weitere, was man schreiben könnte, wird (offen) politisch.

Ich habe trotzdem für die Option mit "fear of missing out" optiert, weil mir das auf den Keks geht. Insgesamt gehört die Option aber wahrscheinlich gar nicht in diese Umfrage. Macht aber nichts, die Diskussion dazu ist ja in Gange und meinem Eindruck nach ist auch schon alles gesagt, was man dazu sagen kann.
« Letzte Änderung: 2.02.2024 | 10:43 von felixs »
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Offline Leonidas

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #27 am: 2.02.2024 | 10:45 »
Aber war auch das nicht immer schon so. Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern wann ich mal (außer bei Ausverkäufen bei Editionswechseln z.Bsp.) im Rollenspielladen meines Vertrauens stand und gesagt/gedacht habe "Das und das nicht, den Rest bitte einpacken..."

Vom Taschengeld über das erste eigene Einkommen bis heute Empfand ich Rollenspielprodukte nie als etwas das ich mal eben so nebenbei Kaufe sondern schon recht selektiv weil sie mir nie günstig vorkamen.

Ich hab mir jahrelang gekauft, worauf ich gerade Bock hatte, das mache ich jetzt nicht mehr so, der Preise wegen kaufe ich selektiver. Zum Glück gibt’s ja aber auch immer wieder fette (pdf-)Schnäppchen, wirklich schlimm ist die Lage also nicht.

Offline felixs

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #28 am: 2.02.2024 | 10:52 »
Hängt sicher auch am Einkommen.
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich mir Rollenspielbücher kaum leisten konnte. Heute kann ich grundsätzlich kaufen was ich will.
Es dürfte aber einen entscheideden Unterschied machen, ob man netto 1.500 Euro, 2.500 Euro, oder 4.00 Euro (oder gar mehr) überwiesen bekommt und was davon für die Miete wieder raus geht. Und natürlich, ob man davon weitere Personen versorgen muss.
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Offline Outsider

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #29 am: 2.02.2024 | 10:54 »
Ich hab mir jahrelang gekauft, worauf ich gerade Bock hatte, das mache ich jetzt nicht mehr so, der Preise wegen kaufe ich selektiver. Zum Glück gibt’s ja aber auch immer wieder fette (pdf-)Schnäppchen, wirklich schlimm ist die Lage also nicht.

Naja, schlimm bei einem reinen Freizeitprodukt wäre auch übertrieben...  >;D
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Offline Kaskantor

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #30 am: 2.02.2024 | 10:55 »
Entschuldige, aber das ist nicht richtig.
Königsmacher ist eine Abenteuerpfad-Kampagne mit 6 Abenteuern.
Die einzelnen Abenteuer haben schon vor über 10 Jahren einzeln runde € 15,- gekostet.
Heute kriegst Du das ganze zeug nach erheblicher Inflation für rund 20,- pro Abenteuer, dafür "en bloc", überarbeitet und als Hardcover.
Eisengötter, Krieg um die Krone, Was ewig liegt haben rund um das Jahr 2015 runde 100,- gekostet und das ist fast 10 Jahre her und war auch vor "alles wird teurer Corona" und "explosive Inflation" in den letzten 2-3 Jahren.

Das ist man gerade der Inflationsausgleich, den Du da bezahlst.

Über einen Gutschein für ein kostenloses (oder verbilligtes) PDF kann man von mir aus gerne diskutieren. Midgard hat das Jahrelang vorgemacht, dass das geht.

Sry, aber da kann ich locker gegenhalten.

Vergleiche einfach mal Zeit der Asche (da kostet sogar der Exklusivband gerade mal rund 90€) und Klippenwacht rund 70€ mit Königsmacher 120€
Da wird einfach nur der Name einer guten Kampagne hergenommen und ausgeschlachtet.
Und ja das Teil ist auch im englischen nicht günstig (aus dem selben oben genannten Grund) und da würde ich aber zb. die Foundryversion und PDF glaube für 120€ bekommen.
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Offline Kaskantor

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #31 am: 2.02.2024 | 10:59 »
Bei diesem Thema ist es einfach problematisch zu diskutieren. Natürlich sind die Preise im Vergleich zu "früher" gestiegen, teilweise sogar stark. Aber kein Verlag hat 100% Gewinn einkalkuliert. Das geht mit diesen Produkten nicht. Am Ende bleibt ein durchschnittliches bis leicht unterdurchschnittliches Gehalt über. Ich vermute mal, dass in einigen sogenannten Niedriglohnbereichen sogar mehr gezahlt wird aufgrund der Personalknappheit. Aber es ist keine Frage des Neides, es ist eher eine Frage der Kosten. Kein Verlag kann defizitär arbeiten und die Preise ergeben sich nun mal durch die Kosten. Und Papier und Druck sind stark gestiegen. Also ist der Preis sicherlich angemessen. Ob es zu teuer ist? Das ist eine individuelle Entscheidung. Ich möchte nicht mit Nutzentheorie anfangen, aber jeder bewertet den Nutzen für sich selber. Und jeder hat sicherlich andere Finanzmittel zur Verfügung für das Hobby. Und am Ende ist es "nur" Hobby und kein Grundbedürfnis (auch wenn bestimmt einige dies so sehen  ;) ).

Ich sehe es momentan als angemessen an, daher ein klares "nein".

Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...
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Offline Mangu

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #32 am: 2.02.2024 | 10:59 »
Ich habe "nein" angekreuzt und bin erst relativ neu dabei, kann also nur über einen teuren oder nicht-teuren Einstieg reden.
Außerdem beziehe ich mich nur auf Dungeons and Dragons.

Meine Erfahrung ist, dass man zumindest bei D&D für 0 EUR reinschnuppern kann.
Es gibt ein gewaltiges englischsprachiges Basisregelwerk und neuerdings auch die SRD auf deutsch, beides als kostenlosen Download.
Das hat auch den Vorteil, dass man nur von den vielen Seiten Regelwerk erdrückt, aber noch nicht erschlagen wird  ;)

Wer noch gar keine Erfahrungen hat, kann sich zumindest kostenlos "Peril in Pinebrook" (leider auch nur Englisch) kostenlos runterladen und ausprobieren.

Mit diesem Einstiegsabenteuer hat man schonmal ein gutes Grundverständnis. Mit den Basisregeln + SRD kann man dann zumindest mal einen 5-Room-Dungeon kreieren, da hier auch Monster enthalten sind und die 4 Grundklassen (auch wenn in den SRD mehr sind) sollten dafür auch mit den abgespeckten Optionen reichen.

Falls einem das dann immer noch gefällt, hat man mit 80 EUR für Spieler-/Monsterhandbuch (die ich derzeit habe) eine gut fundierte Entscheidung getroffen und damit kann man schon recht lange Spaß haben, wenn man es mit anderen Hobbies vergleicht. Magische Items bekommt man auch massenweise im Netz und daher sehe ich das Spielleiterhandbuch als weniger relevant an.

Offline postkarte

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #33 am: 2.02.2024 | 11:10 »
Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...
PDFs von Büchern sind in Deutschland zumindest preisgebunden und auch hier so gelobten Pegasus rechnen bei PDFs inzwischen 1:1 den gleichen Preis. In den USA sind PDFs in der Regel billiger, aber auch nicht bei allen Verlagen automatisch mit dabei. Aber selbst dort denken Verlage unterschiedlich über PDFs RT berechnet für die Cyberpunk PDFs auch ordentlich. Mongoose für aktuelles Traveller ebenso.

Dass in Deutschland zum Beispiel für Midgard die PDFs kostenlos dabei waren, ging nur, weil die PDFs nicht einzeln verkauft werden.

Offline AndreJarosch

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #34 am: 2.02.2024 | 11:13 »
Ständig wird mit Druck und Papier sind teuerer geworden argumentiert...und warum steigen dann die PDF gerade so, wegen erhöhter Stromkosten?

PDF sind zu einem großen Teil immer noch ein "Abfallprodukt" zumindest im englischen Sprachraum schein man das noch so zu sehen...

Wenn die PDF-Ausgabe im Vergleich zur Druckversion zu billig wird, dann kaufen immer weniger Leute die Druckversion.
Und wenn zu wenig Leute die Druckversion kaufen, dann werden irgendwann gar keine Druckversionen mehr produziert, weil es sich nicht lohnt.
Und wenn das Rollenspiel ohne Druckversionen fortgeführt werden soll, also nur noch in PDF-Versionen, dann müssen die PDF-Verkäufe alle Kosten der Produktion tragen, was die PDFs DEUTSCH verteuern würde.
Wenn sich die Nur-PDF-Produkte deutlich verteuern würden im Vergleich zu dem was die Leute gewohnt waren als sie nur "Abfallprodukte" der Druckversionen waren, würden die Leute auch aufhören die PDFs zu kaufen und das Rollenspiel wird eingestellt.

Wenn man den Preis des PDFs an den der Druckversion koppelt (PDF = 50% des Preises der Druckversion, z.B.) lässt sich das verhindern.

Offline Kaskantor

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #35 am: 2.02.2024 | 11:21 »
Guter Punkt.

Mit 50% des Kaufpreises eines Buches, gehe ich ja absolut darcord.
Aber wenn das neue Buch, welches ich meine 60€ kostet und die PDF dazu knapp 42€, dann eben nicht mehr unbedingt.

Und wenn die PDF dann nichtmal mit Lesezeichen und Co. daherkommen, was heute für mich zum Standart gehört, dann noch viel weniger.
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Klingenbrecher

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #36 am: 2.02.2024 | 11:30 »
Guter Punkt.

Mit 50% des Kaufpreises eines Buches, gehe ich ja absolut darcord.

+ 1

Würde ich auch sofort bezahlen.

Offline Mangu

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #37 am: 2.02.2024 | 11:44 »
Sehe ich genauso.

Ich sehe nicht ein, für eine PDF den gleichen Preis oder nur 10 EUR weniger zu zahlen.
Einen Großteil der Druckkosten sollte aber eine PDF schon günstiger sein. Und das ist nicht unbedingt wenig, bei bunt und Hardcover.
Immerhin braucht man für die PDF-Variante nur eine technische (relativ günstige) Infrastruktur, um diese zu vertreiben.

Falls die PDF nicht wesentlich günstiger ist, würde ich mir immer die physische Variante bevorzugen, da ich auch lieber in Büchern blättere und man bei Rollenspielen (wo sie meist Gebrauchsgegenstand sind) diese auch schneller durchsuchen kann.

Offline Bilwiss

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #38 am: 2.02.2024 | 12:05 »
PDFs von Büchern sind in Deutschland zumindest preisgebunden und auch hier so gelobten Pegasus rechnen bei PDFs inzwischen 1:1 den gleichen Preis. In den USA sind PDFs in der Regel billiger, aber auch nicht bei allen Verlagen automatisch mit dabei. Aber selbst dort denken Verlage unterschiedlich über PDFs RT berechnet für die Cyberpunk PDFs auch ordentlich. Mongoose für aktuelles Traveller ebenso.

Dass in Deutschland zum Beispiel für Midgard die PDFs kostenlos dabei waren, ging nur, weil die PDFs nicht einzeln verkauft werden.

Das heißt nicht dass die PDF genauso viel kosten müssen wie Hardcoverbücher. Die können soviel oder sowenig kosten wie der Verlag will.
Und bei Shadowrun hat nur das Grundregelwerk jeweils den gleichen Preis als Hardcover wie als PDF. So zahlst du für das gedruckte Buch 5-10€ mehr.
« Letzte Änderung: 2.02.2024 | 12:12 von Bilwiss »

Online schneeland

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #39 am: 2.02.2024 | 12:05 »
Ich hab' erstmal nichts angekreuzt, denn die Auswahlmöglichkeit scheinen mir, sagen wir mal, nicht ganz neutral.
Wenn ich das überhaupt auf eine einzige Auswahl runterbrechen müsste, dann wäre es: ja, aber ich verstehe warum.

Etwas ausführlicher:
Als Konsument nehme ich Rollenspiele in Deutschland tatsächlich mittlerweile als teuer wahr - insbesondere im Vergleich zu den Preisen, die vor der Pandemie aufgerufen wurden, fällt der Unterschied auf und schiebt die Bücher von der Kategorie "Kaufen ohne groß nachzudenken" in den Bereich, wo ich abwäge, ob ich das Ding jetzt wirklich brauche. Da spielen auch noch andere Faktoren rein, aber der Preis befördert das Nachdenken da schon merklich.
Jetzt sind die Preise auch im englischsprachigen Ausland merklich gestiegen in den letzten paar Jahren (bei Kickstartern lag das PDF-Level von kleineren Sachen vorher häufiger mal bei 10-12€, jetzt eher 20€), insofern ist das kein rein deutsches Phänomen. Aber inbesondere wenn ich die Kombination Buch, PDF, VTT-Modul haben möchte, dann komme ich, wie Kaskantor schon anmerkt, mit englischen Bundles schon signifikant günstiger weg. Und dann kommt dazu, dass mittlerweile ja auch aktuellere Rollenspiele recht regelmäßig bei Bundle of Holding und Humble Bundle landen. Das ist jetzt nicht die Schuld der deutschen Verlage, sorgt aber dafür, dass ich mittlerweile ziemlich durchgehend schon mit englischem Material versorgt bin, bevor eine deutsche Version überhaupt nur angekündigt wird.
Jetzt unterstelle ich den Verlagen da keine bösen Absichten - der deutsche Rollenspielmarkt ist vermutlich einer der ungeeignetsten Orte, um sich zu bereichern und die schnelle Mark zu machen. Und wenn man sich anschaut, wie viel Arbeit in Rollenspielbücher gesteckt wird, dann funktioniert das auch bei erhöhten Preisen immer noch nur mit einem ordentlichen Maß an Selbstausbeutung und Liebe fürs Hobby. Aber im Endeffekt trägt es eben schon dazu bei, dass ich deutsche Produkte mittlerweile deutlich selektiver kaufe als noch vor 5 Jahren.
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Klingenbrecher

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #40 am: 2.02.2024 | 12:26 »
Ich hab' erstmal nichts angekreuzt, denn die Auswahlmöglichkeit scheinen mir, sagen wir mal, nicht ganz neutral.
Wenn ich das überhaupt auf eine einzige Auswahl runterbrechen müsste, dann wäre es: ja, aber ich verstehe warum.

Habe das angepasst.

Offline Zed

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #41 am: 2.02.2024 | 12:33 »
In meinen Augen sind Rollenspiele viel zu billig.

Ich würde gerne 100,- pro Regelwerk zahlen. Und entsprechend 75,- für ein ordentliches Quellenbuch und 30,- bis 50,- für ein Abenteuer.
Das ist kein Witz und keine Ironie...!

Jain.  ;D In einem Thread letzte Woche hatten wir ja das Thema Systemhopping. Da ist mir nochmal klar geworden, dass eher mehr als weniger Spielende gerne viele Systeme ausprobieren. Ich gehöre zu denjenigen, die noch immer 3.5 spielen, das kam vor 21 Jahren raus. Bewusst nur mit Grundregeln + Psionics, denn Abenteuer und Kampagne bastle ich selbst, und wenn ich mal Inspiration brauche, dann hilft das Internet. Aus der Perspektive "Da spiele ich sicher 20, 30 Jahre mit." wären auch 300,- € für die drei Grundregelwerk-Bücher und den Psi-Band gerechtfertigt.

Aus der (wohl Mehrheits-)Sicht derjenigen aber, die gerne viele Systeme ausprobieren, sind das natürlich keine tragbare Preise. Außer, sie probieren konsequent andere Systeme nur mit hoffentlich deutlich günstigeren PDFs aus und sammeln nicht zugleich alle Bücher.

Ich würde nie sagen: "Dann lasst halt das Systemhopsen sein und spielt lieber eine Sache 30 Jahre durch, ist billiger." denn mir ist völlig klar, dass es keine RPG-Industrie geben würde, wenn alle wie ich nur alle 20,30 Jahre neue Grundregelwerke kaufen würden.

Schwierig.

Offline Darius der Duellant

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #42 am: 2.02.2024 | 12:35 »
Das englische Buch kostet ohne Übersetzung und VAT $99. Das finde ich 120€ für eine deutsche Version inkl. MWS jetzt nicht unangemessen.

Relativ gesehen, ja.
Absolut sind es immer noch 120€ für ein Buch dass noch nicht einmal ein Gesamtpaket ist, sondern nur ein Teil von alledem was man benötigt.

Rollenspiel-Bücher mögen zum Teil vielleicht zu günstig sein als dass man davon bequem leben kann.
Dreht man das aber um, habe ich die starke Befürchtung dass die Dinger dann so teuer sind, dass das Hobby schlicht vergreist oder sich noch deutlich extremer auf die Bürgerliche Mittelschichtsblase konzentriert.
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Offline Boba Fett

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #43 am: 2.02.2024 | 12:37 »
Zed, ich glaube, die Systemhopper sind in der Menge der Rollenspieler die Ausnahme.
Dass die im Tanelorn stark vertreten sind, hängt mit Synergien zusammen...
Die meisten Leute spielen ihre 2-3 Systeme und ab und zu ersetzt ein neues eines das sich "totgelaufen" hat.
Und so war es auch schon immer.
Früher war es DSA, Shadowrun und Cthulhu oder World of Darkness.
Heute ist es D&D5, DSA, Pathfinder und Cthulhu. Vielleicht noch Splittermond.
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Offline Alter Weißer Pottwal

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #44 am: 2.02.2024 | 12:44 »
Nein, nur die Qualität sinkt rapide. Besonders bei Truant, Uhrwerk und Ulisses.

Für Sachen die so gut gemacht sind wie die von System Matters oder der 100 Questen Gesellschaft würde ich auch - ohne mit der Wimper zu zucken -  mehr bezahlen.
spielt: Labyrinth Lord bei Fezzik
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Offline postkarte

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #45 am: 2.02.2024 | 12:52 »
Relativ gesehen, ja.
Absolut sind es immer noch 120€ für ein Buch dass noch nicht einmal ein Gesamtpaket ist, sondern nur ein Teil von alledem was man benötigt.

Rollenspiel-Bücher mögen zum Teil vielleicht zu günstig sein als dass man davon bequem leben kann.
Dreht man das aber um, habe ich die starke Befürchtung dass die Dinger dann so teuer sind, dass das Hobby schlicht vergreist oder sich noch deutlich extremer auf die Bürgerliche Mittelschichtsblase konzentriert.
Ja, was aber bei anderen Hobbys auch nicht anders ist. Wir fragen ja auch nicht nach, was das Pferde-Hobby oder die XBox bzw. Playstation oder Switch kosten. Trotzdem machen das viele Jugendliche als Hobby, obwohl ihre Eltern gar nicht damit spielen.

Was ich da eher schlimm finde ist, dass die Gebrauchtsachen alle so teuer geworden sind. Es gibt heute natürlich online SRDs oder Schnellstarter als PDF umsonst, aber früher konnte man halt billig eine ältere Auflage zum Spielen kaufen.

Offline Zanji123

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #46 am: 2.02.2024 | 13:01 »
JA!

Ich sage nur 120€! für das kommende Königsmacherbuch für PF2 und da reden wir nur von einem Band, ohne den ganzen Zusatzkram.


Dude... bitte richtig stellen:

Für 120 €

General
In diesem Dankeschön ist der umfangreiche Hauptband in physischer Form enthalten, zusätzlich als PDF. Die anderen Produkte von Pathfinder 2 – Königsmacher erhältst du als digitale Version.

ergo bekommst du das Bestiary und den NPC band als PDF noch dazu

das Hardcover alleine wird wohl um die 100 EUR sein.

Dazu muss man sagen -> das original wurde in sechs Einzelsoftcover Heftchen für 15 euro?? verkauft da biste auch bei 90 EUR
« Letzte Änderung: 2.02.2024 | 13:06 von Zanji123 »
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Klingenbrecher

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #47 am: 2.02.2024 | 13:02 »
Ja, was aber bei anderen Hobbys auch nicht anders ist. Wir fragen ja auch nicht nach, was das Pferde-Hobby oder die XBox bzw. Playstation oder Switch kosten. Trotzdem machen das viele Jugendliche als Hobby, obwohl ihre Eltern gar nicht damit spielen.

Was ich da eher schlimm finde ist, dass die Gebrauchtsachen alle so teuer geworden sind. Es gibt heute natürlich online SRDs oder Schnellstarter als PDF umsonst, aber früher konnte man halt billig eine ältere Auflage zum Spielen kaufen.

Du meinst sowas wie das Graf Dracula RPG für 2000 €  ~;D

Klingenbrecher

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #48 am: 2.02.2024 | 13:04 »
Dude... bitte richtig stellen:

Für 120 €

General
In diesem Dankeschön ist der umfangreiche Hauptband in physischer Form enthalten, zusätzlich als PDF. Die anderen Produkte von Pathfinder 2 – Königsmacher erhältst du als digitale Version.

ergo bekommst du das Bestiary und den NPC band als PDF noch dazu

das Hardcover alleine wird wohl um die 100 EUR sein.

Ähm, nein.

https://www.f-shop.de/pathfinder/abenteuer/3979/pathfinder-2-koenigsmacher-2e-abenteuerpfad

Offline Dogio

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Re: Sind Rollenspiele in DE zu teuer geworden?
« Antwort #49 am: 2.02.2024 | 13:05 »
Ich glaube nicht, dass deutschsprachige Rollenspiele zu teuer sind. -> Nein

Manchmal ist es eher so, daß ich mich wundere wie man 440 farbige Seiten mit Karte für 50 Euro verkaufen kann (z.B. RuneQuest GRW). Vor allem wenn man den Inhalt vorher noch Erstellen, Layouten und Illustrieren muss.

Und dabei ist es mir auch egal, ob es sich um eine Übersetzung handelt. Das ist kaum preismindernd, weil es fast die gleiche Arbeit ist, wie es sich frei aus den Fingern zu saugen. Kreatives Talent vorausgesetzt.

Aber ich bin auch ein Vertreter der Meinung, dass jeder der hierzulande mit Rollenspielen seinen Lebensunterhalt verdienen will, entweder viel Glück haben muss (z.B. Mausritter) oder keine großen Ansprüche hat, bzw. diese über andere Quellen bedient (z.B. Erbe oder Lebenspartner).

Daher zolle ich allen Respekt, die es trotzdem schaffen!

Ich bin durchaus preisbewusst. Aber ich liebe auch Bücher und weiß eine ordentliche Bindung und gute Haptik zu schätzen... so lange ein guter Inhalt drin steckt.

Also sollte man nicht meckern - und wenn man das Geld nicht (zuviel) hat, dann kann man sich doch selbst etwas ausdenken - oder sich am gigantischen Pool kostenloser Downloads bedienen.
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