Wenn es aber um eine lang angelegte Fantasy-Kampagne (oder auch Sci-Fi) geht, in der ich vor eine ganze Reihe an Herausforderungen gestellt werde und mein Charakter eventuell mehrere Jahre Spielzeit erlebt, sind mir wertelose Systeme zu wenig. Da will ich Progression - narrativ und wertetechnisch. Und diese lässt sich eben durch Werte am besten abbilden. Aber auch hier kann natürlich jeder anderer Meinung sein.
Es ist Geschmacksache.
Aber ich möchte nochmal Star Wars als ein Beispiel nutzen.
Wenn ich da drüber nachdenke, kann ich in den Filmen nur 3 Stufen unterscheiden: man kann es gar nicht, man kann es, man kann es meisterhaft. Das gilt für Jedikräfte nutzen, Raumschiff fliegen, reparieren, schießen usw.. Eine feingranularere Unterscheidung kann ich nicht groß erkennen, obwohl es eine lange Geschichte mit Charakterprogression ist.
Andere Aspekte eines Charakters wie Beziehungen, offizielle Aufgaben, wahre Ziele, Geheimnisse, sind mindestens genau so wichtig wenn nicht wichtiger. Wenn man sich z.B. die Wikipediaeinträge der Charaktere anschaut, geht es fast nur darum. Welche Fähigkeiten jemand hat ist eher zweitrangig.
Ich habe selbst schon mehrmals Kampagnen ohne Zahlenwerte gespielt. Der Unterschied ist für mich:
bei Systemen mit Zahlen und Formeln drängen diese sich auch in den Vordergrund. Kampfencounter bestehen im Wesentlichen aus Würfeln, und Buchführung über Zahlen.
Bei Kampagnen ohne Zahlen konzentriert man sich mehr auf Gespräche, Gefühle, Geheimnisse und ähnliches. Und wenn man eine klassische Kampfsituation hat, wird die eben nicht buchhalterisch abgewickelt sondern cineastisch auf Basis gezogener Karten oder anderer Mechanismen erzählt.
Es ist einfach Geschmacksache was man lieber mag.