Autor Thema: Gar nicht oder mangelhaft durch RSP bediente Genres/Genrekreuzungen  (Gelesen 9651 mal)

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Offline YY

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Ein einigermaßen breit aufgestelltes (Techno-)Thriller-RPG fehlt mir auch, insbesondere eines, das explizit nicht den Ansatz von Leverage oder in abgeschwächter Form Night's Black Agents fährt - letzteres geht ansonsten als Quasi-Baukasten schon in die richtige Richtung.
Da muss ich für den letzten gefälligen Vertreter tatsächlich über 30 Jahre zurückgehen zu Millennium's End.

Das ist aber wohl auch die Königsdisziplin beim Rollenspiel schreiben, schwieriger gehts wahrscheinlich nicht.

Wo siehst du da die großen Schwierigkeiten?

Wenn man sich mal für ein Genre bzw. eine Perspektive* entschieden hat, schreibt sich vieles doch mehr oder weniger von allein.

*Die große Hürde dürfte sein, sich von der Vorstellung zu lösen, man könnte oder müsste die eine objektive Perspektive auf die Welt präsentieren.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Feuersänger

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"Gar nicht" ist immer so ein großes Wort. Wenn es auf der Welt 100 Millionen Rollenspieler gibt, gibt es vermutlich 150 Millionen Rollenspiele. Da ist das son bissl Rule 34, es gibt (vermutlich) nichts, was es nicht gibt.
Frage ist halt dann, ob es was taugt.

In diesem Sinne werfe ich mal Hard SF als Genre in den Ring.
Damit meine ich ein mid-future Setting mit Raumschiffen, bei dem die Technik weitgehend den Naturgesetzen folgt und zB die Antriebsleistungen etc ordentlich durchgerechnet sind. Bis dato ist vermutlich The Expanse noch das beste was so in die Richtung geht, aber selbst da schummeln sie halt auch ganz gewaltig und die Antriebe sind so ungefähr um Faktor 50 zu mächtig.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Doc-Byte

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Ich hatte die Grundidee zu meinem eigenen Star Reeves Setting tatsächlich, als ich damals gerade den Saber Rider OST laufen hatte. Aber so unterrepräsentiert finde ich das Genre je nach Fokus gar nicht. Das verbindende Element ist in meinen Augen, dass ich die alle grob dem Space Western Genre zuordnen würde (wenn man mal den Robo-Aspekt von Saber Rider ausblendet) und Space Western hat ja einen sehr, sehr prominenten Vertreter mit inzwischen schon mehreren Rollenspieladaptionen: Star Trek! - Und zu Serentity/Firefly gibt es auch ein Rollenspiel im entsprechenden Genre.

Was mir eine spontane Googlesuche gerade sagt, ist, dass vor Kurzem ein Kickstarter für ein Cowboy Bebop Rollenspiel abgeschlossen wurde; das klingt zumindest nach einem potentiellen Kandidaten, um damit auch die o.g. Animes umsetzen oder thematisch aufgreifen zu können. :think:
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Offline aikar

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Ich denke das inzwischen wahrscheinlich (zumindest auf Englisch) für alles (zumindest für jedes Genre, vielleicht nicht für jede Marke) ein Rollenspiel existiert, manche sind halt so speziell, dass sie kaum Bekanntheit und Verbreitung erlangen. Und der deutschsprachige Markt ist da natürlich noch mal viel eingeschränkter.

Die meisten Romane/Filme/Serien kann man grob in 2 Gruppen aufteilen.

1) Diejenigen, bei denen man hinaus in die Welt zieht und Abenteuer erlebt.

2) Diejenigen, bei denen man zu Hause bleibt und es um Themen wie Liebe, Kinder, Beruf, Familie, Konkurrenz und ähnliches geht.

99% der Rollenspiele bedienen die erste Gruppe.

Die zweite Gruppe wird halt primär (und besser) durch Erzählspiele oder stark narrative Rollenspiele wie PbtA abgebildet, da eignen sich "klassische" Rollenspiele nur eingeschränkt dafür.
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Offline KyoshiroKami

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Agenten und Spionage finde ich unterrepräsentiert, vor allem im Kontext des kalten Krieges.

Da fällt mir direkt Cold Shadows ein, das hatte ich auch schonmal vorgestellt.

Offline KhornedBeef

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Für Agenten und kalter Krieg gibt es Cold Shadows.
Was mir gerade nicht einfällt, obwohl es populär wäre, ist Romantic History/Low-Low-Fantasy wie bei Outlander. Gibt es womöglich aber auch.

Edit: Ninja'd
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Offline aikar

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Was mir gerade nicht einfällt, obwohl es populär wäre, ist Romantic History/Low-Low-Fantasy wie bei Outlander. Gibt es womöglich aber auch.
Auf die Schnelle würde ich mal Mythic Britain für Mythras in den Raum werfen, gibt aber sicher noch passendere Sachen.

Ich hatte die Grundidee zu meinem eigenen Star Reeves Setting tatsächlich, als ich damals gerade den Saber Rider OST laufen hatte. Aber so unterrepräsentiert finde ich das Genre je nach Fokus gar nicht. Das verbindende Element ist in meinen Augen, dass ich die alle grob dem Space Western Genre zuordnen würde (wenn man mal den Robo-Aspekt von Saber Rider ausblendet) und Space Western hat ja einen sehr, sehr prominenten Vertreter mit inzwischen schon mehreren Rollenspieladaptionen: Star Trek! - Und zu Serentity/Firefly gibt es auch ein Rollenspiel im entsprechenden Genre.
Von Space Pirates von Jürgen Mang (https://spacepirates.jcgames.de/) gab es mal einen Space Cowboys-Ableger. Ich hab ihn auf der Platte, finde ihn aber gerade auf der Webseite nicht.
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 07:12 von aikar »
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Offline Jiba

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Also, zumindest unterrepräsentiert scheinen mir die meisten Genres zu sein, die keine übernatürlichen Elemente, Hai-Tek-Gadgets, oder ähnlichen Firlefanz verwenden. Mal ganz abgesehen davon, daß mir zum Thema "Liebesroman" o.ä. gerade überhaupt kein Spiel einfallen will, das sich bewußt darauf zu konzentrieren bereit zu sein scheint, wird die Rollenspielluft auch bei Dingen wie Polizei-, Detektiv-, Arzt- und anderen Geschichten, die immerhin reichlich recht erfolgreiche Roman- und Fernsehserien hergeben, scheinbar überraschend schnell dünn.

Das mag eventuell mit daran liegen, daß unsere spezielle Art von Nerd schon ganz bestimmte Vorstellungen von Eskapismus hat und am liebsten möglichst gleich komplett aus der vertrauten Welt heraus will, anstatt nur in andere Rollen in dieser selbst zu schlüpfen...aber das ist meinerseits erst mal auch nur Spekulation. ;)

Das stimmt aber nun wirklich nur, wenn man diese Einschränkung macht:

Zitat
Damit meine ich jetzt auch gar nicht zwingend ein Zehn-Seiten-Indie, das mit rudimentären Regeln eine ganz bestimmte Fragestellung oder ein enges Konzept bedient, sondern ein Rollenspiel im klassischen Sinne (aber nicht zwingend mit traditionellen Regeln) das eine eigene Spielwelt und passende Regeln mit sich bringt, um eben jenes Genre oder jene Genrekreuzung abzudecken.

Was ja eigentlich auch ganz logisch ist: Wenn du ein Rollenspiel in der Moderne hast, musst du eben nicht 120 Seiten lang erklären, wie die Spielwelt aussieht. Wenn es nicht um Abenteuer, sondern um das Zwischenmenschliche geht, dann brauchst du möglicherweise auch keine Beschreibung von 50+ Talente oder Sonderfähigkeiten. Deshalb finde ich diese Einschränkung auch so fragwürdig. Ich glaube, die Wahrheit ist: Zu allem, was man sich vorstellen kann, gibt es wahrscheinlich sogar mehrere Rollenspiele.

Die sähen dann wahrscheinlich aber eher so aus.
Ich bin tatsächlich relativ überrascht, dass uns hier im Tanelorn unter dem Stichwort "Romantik" wirklich nur "A Good Society" oder "La Passion de Las Passiones" einfallen mag. War das Tanelorn nicht mal das Rollenspielforum, wo alle über den neusten Indie-Shit gesprochen haben?  ;D
Zum Thema Romantik gibt es nämlich eine riesige Menge an Zeugs, z. B.:
- Star-Crossed
- Breaking the Ice, Shooting the Moon und Under the Skin

- Thirsty Sword Lesbians
- Monsterhearts (I mean, come on, Leute, Monsterhearts...)

Daneben hat man noch Rollenspiele, in denen es anteilig genug um Sexualität und Liebe geht, dass man sie als "Romantik"-Rollenspiele bezeichnen könnte. Dream Askew, Dream Apart fiele mir da zum Beispiel ein. Und Alice is Missing. Sogar im Horrorbereich gibt es Rollenspiele, wo Sexualität und Liebe (und besonders ihre toxischen und missbräuchlichen Formen) thematisiert werden: Bluebeard's Bride, anyone?

Und dann haben wir noch gar nicht von den Romantik-Sourcebooks wie "Wege der Vereinigungen" für DSA oder "Strange, Dead Love" für Vampire: The Requiem gesprochen.  ;)

Also, ich würde sagen, Romance ist kein unterrepräsentiertes Genre mehr.
Dasselbe trifft auch auf andere Genres zu: Ich kann z.B. überhaupt nicht sehen, dass die Antike als Zeitepoche irgendwie unterrepräsentiert wäre. Da finde ich das Frühmittelalter und die Völkerwanderungszeit stiefmütterlicher behandelt. Im Bereich historische Rollenspielsettings sehe ich außerdem eine Lücke beim Napoleonischen Zeitalter, Vormärz, deutschen Biedermeier und Frühindustrialisierung. Wenn sich ein Rollenspiel mit der Industriellen Revolution befasst, dann stecken die direkt immer knietief im viktorianischen Zeitalter. Auch die Zeit danach: Die Belle Epoque in Frankreich oder die 1920er in Deutschland sind (außerhalb des Cthulhu-Kontexts betrachtet) schwach auf der Brust. Und natürlich die Trümmerzeit in Deutschland auch. Überhaupt, die gesamte Moderne abseits der Kalter-Krieg-Thematik: Ich finde ja die 60s und 70s bereits ästhetisch spannend, aber irgendwie will jeder mehr auf die 80er abfahren. (Ich wundere mich da auch, warum es für jeden Schmonsenz settingagnostische Sourcebooks gibt, aber noch keiner einen "Gamemaster's Guide to the 1960s" oder so gemacht hat...)

Ansonsten, was harte Genres angeht, fällt mir eigentlich spontan vor allem eines ein, wo ich wirklich kein dezidiertes Rollenspiel zu gesehen habe: Die US-Sitcom. So richtig mit Canned Laughter und dem Wohnzimmer im Querschnitt mit der Couch direkt vorm Publikum. Da fällt mir keine RPG-Umsetzung zu ein.
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 07:53 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Boba Fett

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Wo hier gerade ganz viele "gibt es doch" Gegenbeispiele genannt werden...
Die Frage war auch nach "mangelhaft bediente".

Es geht m.M.n. nicht darum, dass es irgendwann mal irgend ein System gab, mit dem man das Genre oder die Genrekreuzung spielen könnte.
Dann kann ich auch GURPS sagen und bin fertig. Oder Fate nennen.
Es geht darum, welche Genres / Kreuzungen schlecht oder unterrepräsentiert werden. Und da stehen oben meine Aufzählungen nach wie vor...

Agon muss ich mir allerdings wirklich mal ansehen. Danke für den Tipp.
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 08:27 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline caranfang

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Wenn man mal von den verschiedenen generischen Rollenspielen (GURPS, Genesys, Hero System, BRP usw.) absieht, gibt es eigentlich viele Genres, für die es entweder nur sehr wenige oder sogar garkeine Rollenspiele gibt. Die meisten wurden ja auch schon genannt. Was ich vermisse, sind zum Beispiel Mischsettings, Rollenspiele zu Cartoons oder anderen Zeichentrickserien (ausgenommen denen, die man heute als klassischer Saturday Morning Cartoon ansieht, es gab aber noch andere Serien), Rollenspiele zu Seifenopern, offizielle Rollenspiele zu einigen populären Franchises, Rollenspiele zu bestimmten historischen Settings wie z.B. die schon erwähnte Völkerwanderungszeit, das frühe bis mittlere 19. Jahrhundert (Napoleonische Zeit, Biedermeier, Vormärz), Indien, China, Japan abseit der jeweiligen klassischen Epochen.
Call of Cthulhu deckt zwar einige Epochen ab, aber ist immer mit dem Cthulhoiden Horror verbunden. GURPS (insbesondere GURPS 3e) hat für so ziemlich alles Quellenbücher. Interessanterweise kamen die Grundregeln zur World of Darkness (nWoD) ohne übernatürliche Elemente aus und wären daher für so ziemlich jedes moderne Setting zu gebrauchen.

Offline Jiba

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Aber was heißt denn „unterrepräsentiert“? Ich sage: Wenn es eine Handvoll Systeme mit guten production values dazu gibt, dann gibt es genug. Die Frage ist dann mehr: Wieso werden die nicht gespielt?

@carafang: Die meisten davon gibt es (okay, nicht von allen, du schreibst ja schon auch einige Genres, die ich genannt habe). Aber gerade an Seifenoper-Rollenspielen herrscht echt kein Mangel.  :)
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 08:37 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline caranfang

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Aber was heißt denn „unterrepräsentiert“? Ich sage: Wenn es eine Handvoll Systeme mit guten production values dazu gibt, dann gibt es genug. Die Frage ist dann mehr: Wieso werden die nicht gespielt?
Es kann mehrere Gründe haben:
  • mangelnde Nachfrage
  • schlechte Regeln
  • schlechtes Marketing

@carafang: Die meisten davon gibt es. Gerade an Seifenoper-Rollenspielen herrscht echt kein Mangel. Augen auf im Internet.  ;)
Wirklich? Es mag vielleicht kein Mangel an Seifenoper-Rollenspielen geben, aber wie sieht es mit dem Rest aus? Gerade bei historischen Epochen sieht es meist sehr schlecht aus. Auch für viele populäre Franchises gibt es kein offizielles Rollenspiel. Ja, es gibt dann meist inoffizielle Rollenspiele oder von den Franchises inspirierte Rollenspiele, aber nur selten etwas offizielles.
Es  mag zwar Rollenspiele zu jedem Dreck geben, aber wieviele davon sind minimalistische Indi-Rollenspiele, deren Regeln so kurz sind, dass selbst ein so regelleichtes Rollenspiel wie Tunnels & Trolls deutlich komplexer wirkt? Es wurde schließlich nach klassischen rollenspielen gefragt. das schlließt für mich regelleichte Indi-Rollenspiele, reine Erzählrollenspiele u.ä. aus.

Offline Grey

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Gibt's eigentlich schon ein Teenie-Comedy-Rollenspiel mit Rollenspiel-Nerds als Charaktere? ~;D
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Issi

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Also, zumindest unterrepräsentiert scheinen mir die meisten Genres zu sein, die keine übernatürlichen Elemente, Hai-Tek-Gadgets, oder ähnlichen Firlefanz verwenden. Mal ganz abgesehen davon, daß mir zum Thema "Liebesroman" o.ä. gerade überhaupt kein Spiel einfallen will, das sich bewußt darauf zu konzentrieren bereit zu sein scheint, wird die Rollenspielluft auch bei Dingen wie Polizei-, Detektiv-, Arzt- und anderen Geschichten, die immerhin reichlich recht erfolgreiche Roman- und Fernsehserien hergeben, scheinbar überraschend schnell dünn.

Das mag eventuell mit daran liegen, daß unsere spezielle Art von Nerd schon ganz bestimmte Vorstellungen von Eskapismus hat und am liebsten möglichst gleich komplett aus der vertrauten Welt heraus will, anstatt nur in andere Rollen in dieser selbst zu schlüpfen...aber das ist meinerseits erst mal auch nur Spekulation. ;)
Gab es nicht irgend so ein " Jane Austen" Rollenspiel?

 :think:

( Name muss ich noch suchen)
Nachtrag: Good Soceity!

Aber ja- Romantik ist vieler SPL Ding nicht.
Eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass das eigentlich Teil vieler klassischen Geschichten ist. ( Was wären Troja, Artus, Robin Hood oder Kampf der Titanen, Stark Wars ohne ihre Love Story?)

 Wobei es dafür nicht mal ein extra Genre bräuchte. Es ließe sich auch problemlos in den klassischen etablieren.
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 09:07 von Issi »

Offline Issi

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Gibt's eigentlich schon ein Teenie-Comedy-Rollenspiel mit Rollenspiel-Nerds als Charaktere? ~;D
Wenn sie "Stranger Things" mal als RPG rausbringen. :D
( Wobei sich das mit Grusel Horror überschneiden würde)

Offline PzVIE

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Wenn sie "Stranger Things" mal als RPG rausbringen. :D
( Wobei sich das mit Grusel Horror überschneiden würde)
Kids on Bikes? ( https://rpggeek.com/rpg/44855/kids-bikes ) deckt das doch wunderbar ab :)

Offline nobody@home

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Gibt's eigentlich schon ein Teenie-Comedy-Rollenspiel mit Rollenspiel-Nerds als Charaktere? ~;D

Na ja, zu "Teenie-Comedy" fällt mir als erstes Teenagers from Outer Space ein. Das ist nun nicht gerade speziell auf Rollenspielnerds als SC ausgelegt, aber natürlich könnte man locker welche spielen und dann versuchen, seinen Alien-Mitschülern DSA nahezubringen... ;)

Offline KhornedBeef

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Wenn sie "Stranger Things" mal als RPG rausbringen. :D
( Wobei sich das mit Grusel Horror überschneiden würde)
Irgendwo wird auch gerade so etwas gecrowdfunded, aber ich habe es aus den Augen verloren.
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Offline Jiba

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Auch für viele populäre Franchises gibt es kein offizielles Rollenspiel. Ja, es gibt dann meist inoffizielle Rollenspiele oder von den Franchises inspirierte Rollenspiele, aber nur selten etwas offizielles.
Und da fehlt mir persönlich dann halt das Verständnis. Ich meine, brauchen wir das denn? Und welche Franchises sind gemeint? Was hat ein offizielles Franchise-Rollenspiel für einen Vorteil gegenüber einem, das dasselbe macht, aber die Seriennummern abfeilt?

Ich meine, zu den meisten Franchises, die hier gemeint sein können findet man alle Informationen in ausführlichen Wikis im Netz oder sogar als Settingguides im Buchhandel. Auf der anderen Seite haben wir (und das die ganze Zeit schon) Auswüchse von Franchise-Rollenspielen, bei denen ich mir an den Kopf fasse. Ich meine, wer braucht denn wirklich ein "The Princess Bride"-Rollenspiel oder ein "Terminator-Rollenspiel" oder ein "Monty Python and the Holy Grail"-Rollenspiel? Mit wem wollt ihr das denn spielen? Und: Tragen die Film-, TV- und Videospiel-Settings überhaupt als eigenständige Settings? Das tun viele doch nicht. Ein sinnvolles Franchise-Rollenspiel basiert auf einem anderen Medienprodukt, dessen Inhalt bereits über das eigene Setting hinausweist. Schon "Cowboy Bebop" tut das eigentlich nicht: Mit dem Rollenspiel dazu kann ich vielleicht Geschichten spielen, die "Cowboy Bebop" kopieren, ja. Und die Regeln fangen den Vibe der Serie auch gut ein. Aber ist ein eigenes Rollenspiel dazu notwendig gewesen?

Ich selbst habe zwei "Franchise"-Rollenspiele im Schrank. "Der Eine Ring" ist das eine. Das funktioniert allein deshalb, weil Tolkien so ein versessener Hard-World-Builder gewesen ist, der zu jedem Stock und Stein seiner eigentlichen Geschichten irgendwo eine Notiz gemacht hat. Das andere ist "Avatar: The Last Airbender". In diesem Setting haben die Leute aber schon Geschichten rollengespielt, solange es die Serie gibt. Ich besitze das offizielle Spiel nur, weil darin die Spielwelt erweitert wurde und das massiv und sinnvoll. Für die Regeln brauche ich's nicht: Avatar kann man schon seit Ewigkeiten mit anderen Spielen bespielen.

Vielleicht bin ich da eigen, aber die meisten Rollenspiele, die ich in meinem Hobbyleben kennengelernt habe und die mich wirklich, wirklich nicht losgelassen haben, waren keine Franchise-Rollenspiele, sondern ganz eigene Spielwelten. Manche davon waren an Franchises angelehnt, haben aber noch zusätzliche Inhalte gehabt. Ich konnte "Avatar: The Last Airbender" bereits mit "Exalted" bespielen, da war "Avatar: The Last Airbender" noch nicht mal angelaufen. 

Wann wollen wir das denn alles spielen? Es gibt doch schon zu jedem beliebigen Franchise ein Rollenspiel, das es emulieren könnte (gut okay, ausgenommen vielleicht wirklich die US-Sitcom... kann nicht mal wer ein offizielles The Simpsons-Rollenspiel machen... das würde ich ausnahmsweise kaufen).

Zitat
Es  mag zwar Rollenspiele zu jedem Dreck geben, aber wieviele davon sind minimalistische Indi-Rollenspiele, deren Regeln so kurz sind, dass selbst ein so regelleichtes Rollenspiel wie Tunnels & Trolls deutlich komplexer wirkt? Es wurde schließlich nach klassischen rollenspielen gefragt. das schlließt für mich regelleichte Indi-Rollenspiele, reine Erzählrollenspiele u.ä. aus.
Das hat aber doch Gründe, warum das so ist. Abgesehen davon, dass Indie nicht unbedingt "minimalistisch" bedeutet (Zweihänder, anyone? One Roll Engine? Hillfolk?), glaube ich ist es ganz logisch, dass viele Genres gar nicht mit klassischen, dicken Regelwerken (wobei der Begriff "klassisch" auch schon wieder schwierig ist... die eigentlichen, klassischen Rollenspiele waren ja jetzt auch in vielen Fällen nicht unbedingt Regelmonster) bespielt werden sollten. Einfach weil es diesen Genres um was anderes geht, als um die wild-west-libertäre Rags-to-Riches-Heldenreise, die z.B. ein D&D so abbildet. Das war überhaupt eine der Triebfedern der Indierollenspiele der ersten Forge-Welle damals:
"Hmmm, in 'Vampire' steht drin, ich kann damit 'Personal Horror' spielen... aber bei den Regeln geht's irgendwie nur darum, wie ich coole Powerz anschmeiße oder ob ich es schaffe ohne Crashes die Straße runter zu fahren... da stimmt doch was nicht."

Die meisten Genre-emulierenden Rollenspiele sind deshalb so schlank, weil sie halt auf den Punkt designt sind. Die wollen eben gar nicht ein klassisches D&D- oder Traveller- oder Runequest-Feeling abbilden, weil ihr Vorlagegenre dieses Feeling halt auch nicht abbildet.

Also, woran machen wir dann fest, welches Rollenspiel hier im Sinne dieses Threads als Beispiel für ein vollwertiges Genre-Rollenspiel gelten kann? An der Regelmenge? Das kann's doch nicht sein.
« Letzte Änderung: 15.02.2024 | 10:52 von Jiba »
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline KyoshiroKami

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Auch für viele populäre Franchises gibt es kein offizielles Rollenspiel. Ja, es gibt dann meist inoffizielle Rollenspiele oder von den Franchises inspirierte Rollenspiele, aber nur selten etwas offizielles.

Hättest du da vielleicht ein paar Beispiele? Gerade zu bekannten IPs gibt es die letzten Jahre so viele offizielle Rollenspielen.

Offline Alter Weißer Pottwal

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Wo hier gerade ganz viele "gibt es doch" Gegenbeispiele genannt werden...
Die Frage war auch nach "mangelhaft bediente".

Es geht m.M.n. nicht darum, dass es irgendwann mal irgend ein System gab, mit dem man das Genre oder die Genrekreuzung spielen könnte.
Dann kann ich auch GURPS sagen und bin fertig. Oder Fate nennen.
Es geht darum, welche Genres / Kreuzungen schlecht oder unterrepräsentiert werden. Und da stehen oben meine Aufzählungen nach wie vor...

Agon muss ich mir allerdings wirklich mal ansehen. Danke für den Tipp.

"Mangelhaft bedient" impliziert einen Mangel. Für einen Mangel muss es einen Bedarf geben. Und wenn es wirklich einen nennenswerten Bedarf gäbe, dann gäbe es da auch ein Spiel zu. Die Nische in der Nische in der Nische ist halt kein wirklicher Bedarf. Daher bleibt am Ende eigentlich nur noch "gar nicht" übrig.
Und wenn es um so Sachen wie Stargate geht: Braucht es mehr als zwei Stargate-Spiele?

@caranfang: Also mir fällt adhoc kein wirklich großes populäres Franchise ohne offizielles Rollenspiel ein.
spielt: Labyrinth Lord bei Fezzik
leitet: Warhammer Fantasy 4

Offline Jiba

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@caranfang: Also mir fällt adhoc kein wirklich großes populäres Franchise ohne offizielles Rollenspiel ein.

Harry Potter. Aber da gibt es so viele Copycats, wie etwa "Kids on Brooms" oder "Let's go to Magic School" (by one 1of3)... da braucht man was Offizielles nun wirklich nicht.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline caranfang

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Und da fehlt mir persönlich dann halt das Verständnis. Ich meine, brauchen wir das denn? Und welche Franchises sind gemeint? Was hat ein offizielles Franchise-Rollenspiel für einen Vorteil gegenüber einem, das dasselbe macht, aber die Seriennummern abfeilt?
...
Der große vorteil ist, dass es offiziell ist. All die Rollenspiele mit abgefeilten Seriennummern haben das Problem, dass sich der verwendete Hintergrund von der Vorlage unterscheiden muss. Und dies zum Teil massiv. Ja, Du kannst ein anderes Rollenspiel verwenden und mit einem Wiki den fehlenden Hintergrund ersetzen. Aber das macht es nicht offiziell, sondern zu einem reinen Fan-Produkt, welches dann auf Deiner Interpretation des Hintergrunds basiert und nicht auf der offiziellen. Offizielle Rollenspiele haben nämlich den Vorteil, dass der Hintergrund von den Machern der Vorlage abgesegnet wurde.
...
Also, woran machen wir dann fest, welches Rollenspiel hier im Sinne dieses Threads als Beispiel für ein vollwertiges Genre-Rollenspiel gelten kann? An der Regelmenge? Das kann's doch nicht sein.
Dann schau doch noch mal in der Eingangsbeitrag:
... Damit meine ich jetzt auch gar nicht zwingend ein Zehn-Seiten-Indie, das mit rudimentären Regeln eine ganz bestimmte Fragestellung oder ein enges Konzept bedient, sondern ein Rollenspiel im klassischen Sinne (aber nicht zwingend mit traditionellen Regeln) das eine eigene Spielwelt und passende Regeln mit sich bringt, um eben jenes Genre oder jene Genrekreuzung abzudecken.
...
Er sucht nach klassischen Rollenspielen und keine modernen Indi-Rollenspiele, die, das ist jetzt meine Interpretation, ohne irgendwelche Werte auskommen. ich verstehe dies so, dass das betreffende Rollenspiel folgende bedingen erfüllen muss:
  • keine Beschränkung auf ein bestimmtes Szenario
  • keine rudimentären Regeln, die sich nur für ein bestimmtes Szenario eignen
  • Charaktererschaffung
  • irgendeine Art von Probenmechanismus, brauchbar für alle möglichen Aktionen
  • Werte zur Beschreibung der Charaktere
Hättest du da vielleicht ein paar Beispiele? Gerade zu bekannten IPs gibt es die letzten Jahre so viele offizielle Rollenspielen.
Aber nicht zu allen. Zu einigen wurde zwar etwas angekündigt, veröffentlicht wurde dann aber doch nichts. Ich vermisse zum Beispiel Rollenspiele zu Masters of the Universe, Mass Effect, Macross (nicht Robotech), Honor Harrington. Aber das sind jetzt nur die, die ich persönlich vermisse. Um e snoch einmla klar zu stellen. Es geht um offizielle Rollenspiele, die vom Lizenzvergeber genemigt wurden, und nicht um Rollenspiele mit abgefeilter Seriennummer, die das entsprechende Franchise grob nachahmen.
Harry Potter. Aber da gibt es so viele Copycats, wie etwa "Kids on Brooms" oder "Let's go to Magic School" (by one 1of3)... da braucht man was Offizielles nun wirklich nicht.
Braucht man da wirklich keines? Offizielle Rollenspiele haben den Vorteil, dass die Hintergrundbeschreibung offiziell ist und nicht die Interpretation eines Fans, der diese dann noch aus Lizenzgründen ändern musste. Ein offizielles Harry Potter-Rollenspiel würde bestimmt viel mehr Abnehmer und auch Spieler finden als alle Nachahmer zusammen.

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Harry Potter. Aber da gibt es so viele Copycats, wie etwa "Kids on Brooms" oder "Let's go to Magic School" (by one 1of3)... da braucht man was Offizielles nun wirklich nicht.

Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß da Mrs. Rowling mal auf Anfrage die Erlaubnis, so ein offizielles Spiel herauszubringen, verweigert hätte, was den "Mangel" daran dann hinreichend erklären würde. Mittlerweile dürfte dieser Zug in der Tat weitgehend abgefahren sein, denn der neue heiße Sch...ist Harry Potter heutzutage auch schon längst nicht mehr.

Offline KyoshiroKami

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Ich meine mich dunkel zu erinnern, daß da Mrs. Rowling mal auf Anfrage die Erlaubnis, so ein offizielles Spiel herauszubringen, verweigert hätte, was den "Mangel" daran dann hinreichend erklären würde. Mittlerweile dürfte dieser Zug in der Tat weitgehend abgefahren sein, denn der neue heiße Sch...ist Harry Potter heutzutage auch schon längst nicht mehr.

J.K. Rowling will nicht, dass andere Geschichten in ihrer Welt schreiben/erleben, daher war sie (ich bezweifle, dass sich das ändern wird) gegen ein offizielles RPG. Mit dem Hogwarts RPG gibt es ein inoffizielles, sehr gutes Harry Potter Rollenspiel.

Masters of the Universe sollte ein offizielles RPG bekommen, aber dann hat Fandom seine Cortex-Lizenz verkauft und das Projekt liegt auf Eis.