Ich bin Rollenspieler und kein
Bibliothekar!
Und ich habe da eine Handwerker-Einstellung. Rollenspielbücher sind für mich Werkzeuge.
Und es lässt es mich als sehr befremdlich empfinden, wenn ich an die Bandsäge keinen Linienlaser befestigen darf, um die Qualität der Fertigung zu verbessern (oder die Fertigung zu beschleunigen).
Wenn es mich weiterbringt, schreibe ich daher auch in (die eigenen) Rollenspielbücher hinein.
In einigen Regelwerken finde ich, dass bestimmte Regelpassagen an völlig verkehrter Stelle stehen. Dann schreibe ich teilweise Notizen oder einen Seitenverweis ins Buch.
Sind Regeln nicht eindeutig, dann schreibe ich eine Anmerkung rein.
Als sich mein Shadowrun 4 Grundregelwerk ein wenig in der Bindung aufzulösen begann, hab ich das Buch gleich ganz auseinander genommen und in kleine Kapitel neu gebunden.
Es war plötzlich viel schneller lesbar und ich konnte die einzelnen Teile sogar im Spiel an die einzelnen Spieler geben.
Im Earthdawn Ed. 1 Regelwerk war ein spezielles Talent so furchtbar imbalanced, dass ich in der Beschreibung den "imba" rot unterstrichen habe, und an den Rand "zu diskutieren" vermerkt habe...
Und in manchen Regelwerken sind Dinge schlicht FALSCH, weil übersetzt, durch ein Errata korrigiert oder was weiss ich. Das korrigiere ich natürlich.
Ich finde diese "Man schreibt in Bücher nicht hinein" vollkommen albern!
Wenn Du eine Anhängerkupplung am Auto haben willst, lässt Du sie doch auch anbauen (oder machst das ggf. selbst).
Wenn dein Fahrrad eine Smartphonehalterung braucht, schreit doch auch keiner "Man schraubt an Rädern nicht herum!".
Rollenspielbücher werden gemacht, damit Leute Rollenspiele spielen. Und nicht, damit sie möglichst gut konserviert die Äonen im Originalzustand überdauern.
Von dem Gedanken muss man sich (meiner Meinung nach) einfach mal freimachen.