Interessantes Thema. Ich habe da nicht viel beizusteuern, außer der anekdotischen Erfahrung mit meinen eigenen Kindern, zwei Jungs, 5 und 7 Jahre alt: Als Spielleiter begebe ich mich in der Erzählung auf eine Ebene mit meinen Kindern, um nicht eine Spieler-gegen-Spielleiter-Situation aufkommen zu lassen. Ich würfele nicht selbst sondern lasse alles von den Kindern würfeln. Wenn sie angegriffen werden, ist also ein Verteidigungswurf fällig, wird der in den Sand gesetzt, gibt es eine fixe Menge an Schaden. Zusätzlich positioniere ich mich klar auf ihrer Seite: "Verdammich, da kommt der Oger um dir eine reinzusemmeln. Mach besser schnell einen Verteidigungswurf! Puh, Glück gehabt - du bist gerade noch ausgewichen!" Ich vermeide also solche "Schade, damit hätte ich dich fast auf die Bretter geschickt"-Rethorik, wie man sie bisweilen von Spielleitern zu hören bekommt.
Was das Teamwork angeht, habe ich da ehrlich gesagt nicht so drauf geachtet. Aber ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, meinem Großen, der einen Kleriker spielt, ein paar Zauber zu verpassen, die er nur auf seinen Teamkollegen, nicht aber auf sich selbst anwenden kann. Das führt häufig zu Situationen, in denen der Kleriker fragt "Du bist doch schon angeschlagen, oder? Warte, ich heile dich lieber mal und den Schutzzauber bekommst du auch." Der Kleine freut sich, dass jemand auf ihn aufpasst, ist aber noch zu jung, das gleichwertig zurückzugeben, obwohl er sich schon auch schützend vor den Kleriker gestellt hat, damit der in Ruhe seine Zauber wirken kann. Richtiges Rollenspiel zwischen den Charakteren findet nicht statt, aber sie sprechen ihr Vorgehen bisweilen ab.
Der oben erwähnte Ansatz, Situationen zu schaffen, die nur im Team bewältigt werden können, würde wahrscheinlich bei meinen Kindern funktionieren. Ich probiere das beim nächsten Spiel aus und gebe Rückmeldung dazu.