Wenn die Waffe legal ist und der Char dafür eine Erlaubnis hat, ist die Waffe auf ihn registriert - und bei der Registrierung werden dann auch Kugeln und Hülsen erfasst.
Es mag ab SR5+ Kanon sein, akuter Unsinn ist es trotzdem.
Waffen über Seriennummer Personen zuordnen - kein Thema.
Munition bis runter zur einzelnen Patrone nicht nur einer Person, sondern auch noch einer konkreten Waffe zuordnen, erzeugt einen irrsinnigen Aufwand ohne jeden Gewinn, weil man in recht kurzer Zeit die Datenbank mit Einträgen vollbombt, von denen nur ein winziger Bruchteil jemals relevant werden wird.
Insbesondere in größeren Organisationen entstehen dann ständig Fehlzuordnungen und Schwarzbestand (und wenn man diese Organisationen von der Regelung ausnimmt, wird es natürlich nicht besser, sondern nur anders schlimm, weil die dann erst recht primäre Quelle für Schwarzbestand werden), auch ohne dass man über die recht trivialen Manipulationsmöglichkeiten gesprochen hat.
Ebenso sind Datenbanken mit Beschussdaten für den kompletten legalen Waffenbestand vor allem Quelle für Fehlzuordnungen und keine relevante Hilfe. Kanada hat das vor einigen Jahren mal angedacht und nach heftigstem Abraten der meisten beratenden Experten doch lieber bleiben lassen.
Wenn also irgendwo Leichen mit Kugeln drin auftauchen, die zur Waffe passen, stehen sofort die Cops auf der Matte.
Von der forensischen Frage abgesehen, kommt das schwerstens darauf an, wer da wo totgeschossen rumliegt.
Für einen SINlosen in der Z-Zone kommt genau gar keiner außer Ghule und Teufelsratten.
Und umgekehrt sind da, wo die Forensik ein ernstzunehmendes Thema ist, die akut anrückenden Interventionskräfte das viel größere Problem (man bedenke hier auch, dass jede Form von Sicherheit in SR aufgrund der strukturellen Anreize wesentlich stärker auf Prävention und Intervention als auf Strafverfolgung ausgerichtet sein muss).
Im nächsten Schritt ist der Vorteil einer falschen SIN doch gerade, dass man sich davon trennen kann. Will heißen: Wenn ein Runner mit einer seiner "grauen" SINs inklusive zugehöriger Waffenlizenz in ein Feuergefecht verwickelt war und sich absetzen konnte - auf welcher Matte wollen die Cops dann stehen?
Die Person gibt es nicht ("mehr") und die Waffe liegt in tausend Teile gefräst im Puget Sound.
Klar, kostet Geld und ist Aufwand, aber daher kommt ja überhaupt die Unterscheidung in graue und schwarze SIN; wenn ich mir an zwei Daumen abzählen kann, dass ich in ein Feuergefecht verwickelt werde, das ich in keinster Weise "schönschreiben" kann*, ziehe ich eben erst gar nicht mit einer liebevoll erstellten SIN und einer (vorgeblich) legalen Waffe los.
*Gerade bei Gangern u.Ä. gibt es auch Konstellationen, in denen man sich halbwegs bequem auf Notwehr berufen kann und das keine anderweitigen Verwerfungen (Datenspur...) nach sich zieht. Kommt freilich auf den Kontext an, aber die Frage sollte man sich im Laufe einer sich entwickelnden taktischen Situation schon stellen, weil man je nach Antwort durchaus die Zeit auf seiner Seite haben kann.
Wenn das den Spielern aber alles schon zu viel/zu hoch ist, muss man ggf. noch mal drüber reden, was man überhaupt wie spielen bzw. welche Themen man im Spiel beackern will.
Wenn die Waffe auf ihn registriert ist, ist die Lizenz mit seiner SIN gekoppelt - wird die SIN geprüft (in AAA Gegenden muss sie eh meistens aktiv sein) wissen die Ordnungshüter sofort, wer da mit einer (und welcher) Waffe unterwegs ist.
Nein, sie wissen, welche Waffe(n) er dabei haben
könnte. Ob er die tatsächlich dabei hat, ob er stattdessen oder darüber hinaus nicht zugeordnete Waffen hat - weiß man auf diesem Weg alles nicht.
Sollte der SC ohne oder mit einer falschen SIN unterwegs sein und eine Waffe mit WiFi dabei haben, wird die vielleicht in der Matrix bemerkt, und dann geht sofort eine Mitteilung an die "realen" Cops, sich dieses verdächtigte und bewaffnete Subjekt mal näher anzusehen.
Das ist dann allerdings auch ein selten dämlicher Anfängerfehler.
Dass illegale Waffen entweder von sich aus nicht senden oder zumindest "signalfrei" geführt werden, dürfte für jeden einigermaßen erfahrenen Kriminellen eine Selbstverständlichkeit sein.
Der Vollständigkeit halber:
es gibt genügend Freisprechungen von Polizisten nach wilden Schießereien im Rahmen von Verkehrkontrollen, wo die einzelnen Pistolen (eines Herstellers und einer Serie; Dienstwaffen halt) nicht mehr auseinandergehalten werden konnten
So polemisch muss man da gar nicht werden; der Anteil von Schüssen, die nicht zugeordnet werden können, bewegt sich je nach Umständen (Munitionsart, Waffen- bzw. Laufkonstruktion, Schlagbolzenform etc. pp.) im deutlich zweistelligen Prozentbereich.
Bei den erfolgreichen Identifizierungen ist das Verhältnis gun-case match vs. gun-bullet match (also die Identifizierung einer Waffe anhand einer von ihr ausgeworfenen Hülse in Abgrenzung von der Identifizierung anhand eines aus dieser Waffe abgefeuerten Geschosses) IIRC irgendwo bei 70-30 oder noch weiter in Richtung Hülse.