DSA 1 Oneshot – Silvanas Befreiung (Spoiler - Es handelt sich um das erste Gruppenabenteuer aus der Basisbox)
Die Helden:
• Trutz Trondloff - Abenteurer
• Kim Shayenne – Abenteurerin mit langen blonden Haaren
• Mara Delgado – Abenteurerin
• Fedayeh – Abenteurerin
• Ragondir Zornbold – Abenteurer
Die fünf vorgenannten Helden reisten zusammen mit ihrem Freund Alrik vor ein paar Tagen aus einem in der Nähe gelegenen verschlafenen Fischerdorf nach Havena, um ihrem eintönigen Dasein als Fischer, Bauern, usw. zu entgehen.
Die ersten Tage in Havena verliefen jedoch enttäuschend. Die einzige Arbeit, die sich finden ließ, waren gelegentliche Tagelöhner Tätigkeiten am Hafen, die nicht nur sehr anstrengend waren, sondern auch schlecht entlohnt wurden.
So kam es, dass sich die Gruppe eine halb im Hafenbecken versunkene Baracke als Unterkunft gesucht hatte, da für ein luxuriöseres Etablissement nicht die notwendige Barschaft vorhanden war.
Nach einem mageren Steckrübeneintopf zum Abendessen fielen die Freunde in einen unbequemen und unruhigen Schlaf.
Aus ebendiesem wurden sie kurz nach Sonnenaufgang unsanft herausgerissen, als jemand ungeschickt in die Hütte herein stolperte.
Es war Alrik, den der Hunger nachts auf die Straße getrieben hatte und der jetzt zurückkehrte. Alrik war über und über mit Blut beschmiert und sackte im Inneren der Behausung sofort zusammen. Den anderen Helden fielen sofort, das neue Entermesser in seinem Gürtel, das Pergament in seiner Hand und das Klingen von Silbermünzen aus seinem Geldbeutel auf.
Mara kümmerte sich sofort um die zahlreichen Wunden an Alriks Körper und merkte sogleich, dass nicht alles Blut von ihm stammte. Derweil versuchte Ragondir, von seinem knurrenden Magen geleitet, das Innere von Alriks Säckel zu erkunden, wurde von diesem aber deutlich abgewiesen.
Auf dem Pergament, welches Alrik in der Hand gehalten hatte, war eine Landkarte eingezeichnet. Der Weg führte durch eine sichelförmige Schlucht in ein Tal, in dessen Mitte ein Turm eingezeichnet war. Mara fiel auf, dass die Karte einen leicht säuerlichen Geruch verströmte und Fedajeh meinte, sie habe mal etwas von einer Geheimschrift gehört, die man mit einer Wärmequelle ans Licht bringen könnte. Gesagt getan, vorsichtig hielten sie die Karte in die Nähe ihres Kochfeuers. Nach kurzer Zeit schon bildeten sich Schriftzeichen, die besagten, dass der Turm sich an einem Ort befand, den die Orks das Tal des Magiers nannten. Der Zutritt erfolgt über die Schlucht des sichelförmigen Mondes. Wo dieser Ort genau lag, war der Karte nicht zu entnehmen.
Alrik berichtete sodann, was ihm in der Nacht in den dunklen Gassen Havenas widerfahren war:
Während er hungrig und ziellos durch die Straßen irrte, bemerkte er zwei dunkle Gestalten, die in ein Haus einbrachen. Alrik schlich zu einem Fenster und sah zu seinem Schrecken eine absonderliche Kreatur, die einem Alptraum entsprungen zu sein schien. Lange Affenarme schauten aus einem zerlumpten Umhang hervor. Sie waren von einem schütteren, rostfarbenen Pelz bedeckt, Ellenbogen und Handflächen von einer grauen, schuppigen Hornhaut überzogen. Direkt auf den breiten, fleischigen Schultern saß ein Kopf, dessen Anblick Alrik zusammenzucken ließ, weil das Gesicht eindeutig menschliche Züge hatte und doch unwillkürlich an einen Affen erinnerte.
Der Unhold hielt einer wunderschönen blonden Frau ein Messer an die Kehle und hatte ihr die Bluse schon halb heruntergerissen. Weiter hinten im Zimmer bedrohte ein Mensch, der nur ein Auge hatte, das andere war von einer Augenklappe bedeckt, eine alte Frau mit einem schweren Entermesser.
Alrik berichtete, wie er sich in den Kampf mit den Schurken stürzte, sie schließlich in die Flucht schlug und die beiden Frauen rettete. Offensichtlich waren die beiden Gauner auf der Suche nach „Graubarts Pergament“. Die alte Frau sagte, dass Graubart ihr mittlerweile toter Sohn gewesen sei. Dieser habe von seinen Abenteuerreisen eine Schatzkarte mitgebracht, die den Weg zu einem allmächtigen Artefakt weisen sollte – einem sogenannten „Schwarzen Auge“, was auch immer das ist.
Graubart hatte die Karte vor seiner letzten Abreise im oberen Stockwerk versteckt und das Versteck mit Fallen und Magie gesichert. Seit mehr als 10 Jahren sei niemand mehr dort oben gewesen.
Alrik berichtete, wie er die Fallen und die anderen Sicherungen überwand und schließlich die Schatzkarte an sich bringen konnte. Vorher musste er den Kampf mit einem magisch beschworenen Bären aufnehmen, den Alrik schlussendlich zwar bezwingen konnte, der ihm aber schwere Wunden zufügte.
Als Alrik wieder zurück zu den beiden Frauen ging, stellte er zu seinem Schreck fest, dass die alte Frau bewusstlos auf dem Boden lag und Silvana (so hieß die junge Frau) spurlos verschwunden war.
Alrik hörte laute Geräusche aus dem Keller, wagte es aber in seinem geschwächten Zustand nicht, die Verfolgung aufzunehmen. Vielmehr schleppte er sich zurück zu seinen Freunden, um diese zu Hilfe zu holen.
Nach kurzer Diskussion stimmten alle zu, der entführten Frau zu helfen. Mara Delgado konnte nach einigem Herumfragen in der Nachbarschaft eine Hebamme (Tabetha) ausfindig machen, die zusagte, sich um Alrik zu kümmern.
Kim Shayenne zeigte großes Interesse an der Heilkunst und blieb vorerst zurück, um sich einige Kenntnisse zur Wundversorgung anzueignen.
Die anderen Helden brachen zum Haus der entführten Silvana auf. Der Weg dorthin war ihnen zuvor von Alrik beschrieben worden.
Im Haus angekommen trafen sie nur die alte Frau an, die mittlerweile wieder bei Bewusstsein war. Diese konnte keine Auskunft über den Verbleib von Silvana erteilen, da sie während der Verschleppung ohne Bewusstsein war.
Rogandir Zornbold fragte die Alte nach einer Laterne und begab sich dann zusammen mit den anderen in den Keller, da Alrik angegeben hatte von dort lautes Poltern gehört zu haben. Im Keller standen ein paar leere Kisten und Weidenkörbe in einer Ecke. Nach kurzem Suchen stellten die Helden fest, dass die Weidenkörbe auf ein großes Brett genagelt waren, dass offensichtlich den ein Loch verdeckte, dass kurz zuvor gegraben worden war.
Das Loch führte ca. 2m nach unten in einen feuchten Gang. Eine Leiter war angelehnt. Zornbold und Fedajeh begben sich gefolgt von Trutz und Mara nach unten. Rogandir schlich den Gang entlang bis zu einem Vorhang, der den Zugang zu einer größeren Kammer versperrte. Er lunzte hinein und sah 2 merkwürdige Gestalten. Eine war kaum größer als einen Schritt und sprach mit krächzender Stimme. Das andere Wesen entsprach der Beschreibung des „Affenmanns“ den Alrik erwähnt hatte. Das kleinere Wesen sagte in krächzenden Tonfall, dass es etwas gehört hatte und jetzt verschwinden würde und das tat es dann auch. Trutz stürmte dann in den Raum und hieb auf den überraschten Goblin (denn nichts anderes war dieses Wesen) ein. Direkt hinter ihm sprang Fedajeh in den Raum und köpfte den Unhold mit einem Hieb.
Derweil hatte sich die nördliche Tür einmal geöffnet und geschlossen, ohne das jemand zu sehen war.
Nach kurzer Zeit eilten die Helden nach Norden und kamen zu einer geschlossen Tür. Ohne anzuhalten, warf sich Trutz gegen dieselbe und rammte sie in den Raum hinein. Dort standen 2 erwachsene und 2 halbwüchsige Orks, nichts anderes konnten diese schwarzbepelzten Kreaturen sein, mit deren Geschichten man Kinder in ganz Aventurien ängstigte. Die Orks waren Kampfbereit und hielten Handbeile in der Hand. Überrascht sagte Trutz: „Parley“.
Der männliche Ork grunzte in gebrochener Sprache: „Was wollt ihr?“
Nach kurzer Verhandlung stellte sich heraus, dass es sich um den Orkhäuptling des Pfeile und Schädel Stammes -Gobrosch- handelte, der mit seiner Familie von Sklavenjägern gefangen genommen worden war. Die Strauchdiebe ließen die Orks am Leben, da sie andeuteten in der Zukunft eine Expedition ins Orkland unternehmen zu wollen. Gobrosch sollte dann als Führer dienen, während seine Familie als Geiseln zurück bleiben würde, um sein Wohlverhalten zu sichern. Man musste sie noch nicht einmal einsperren, da Orks in einer menschlichen Stadt nocht nicht einmal zwei Straßen weit kommen würden, ohne von einer wütenden Menge zu Tode gehetzt zu werden.
Die Helden beschlossen die Orkfamilie zu verschonen. Zum Dank gab Gobrosch jedem ein Totem auf einem Stück Leder, dass ihnen bei Gobrosch freundlich gesinnten Orks Schutz gewähren würde, für den Fall, dass es sie einmal ins Orkland verschlagen sollte.
Shayenne langweilte sich unterdessen und beschloss der Hebamme ein paar Kräuter zu stehlen. Sie stellte sich jedoch sehr ungeschickt dabei an und wurde von Tabetha aus der Hütte gejagt.
Sie beschloss, sich ihren Freunden anzuschließen und erreichte Silvanas Haus nach ein paar Minuten. Sie folgte dem Durchgang in den Keller und erreichte den Raum mit dem kopflosen Goblin. Während sie sich noch umsah, kamen durch eine andere Tür 4 weitere Goblins, die nach einem Blick auf ihren leblosen Kameraden sofort auf Shayenne losgingen.
Shayenne zog ihre Waffe und rief um Hilfe. Dies wurde von ihren Kameraden gehört und nachdem diese eintrafen, dauerte es nicht lange und die Goblins waren besiegt. Ein weiterer war tot und drei gefangen genommen.
Trutz war mittlerweile weiter gegangen und schaffte es eine sich selbst immer wieder schließende Tür mit einem Hocker zu verkeilen. Daraufhin hörte er ein krächzendes Lachen, konnte aber niemanden erkennen.
Hinter der Wohnkammer der Orks befand sich ein Gang, der zu 4 offensichtlichen Zellen führte. Am gegenüberliegenden Ende befand sich eine schwere eisenbeschlagene Tür.
Die Helden beschlossen die gefangenen Goblins in eine Zelle zu sperren und wählten gleich die erste. Deren Insasse, ein an die Wand gekettetes Skelett hatte bestimmt nichts dagegen. Fedajeh fand noch einen kleinen Diamanten, der unter einen Schemel geklebt war. Wie der Gefangene diesen Edelstein in die Zelle geschmuggelt hatte und womit er ihn am Schemel festgeklebt hatte, darüber wollte niemand spekulieren.
Zwei der Zellen waren leer. Doch in der vierten Zelle fanden sie einen ausgemergelten in zerlumpte, aber wohl einstmals feine, Gewänder gekleideten Mann. Nach dem ihm die Helden etwas zu trinken gegeben hatten, stellte er sich als Dietbold von Gratenfels vor. Er sagte, dass sein Onkel Baldur von Greifax seinen Vater ermordet und auch Meuchelmörder auf ihn angesetzt hatte. Diese arbeiteten jedoch für eine Schmuggler und Piratenbande aus Havena und ließen ihn am Leben, um ein Faustpfand gegen Baldur in der Hand zu haben, falls dies einmal von Nöten sein sollte.
Des Weiteren berichtete er, dass hier ein Kobold sein Unwesen treibt, der den Schlüssel zur Tür bei sich trägt, mit der man den Zugang zum Piratenversteck öffnen könnte. Man müsste ihn dazu bringen, seinen Namen zu sagen, dann könnte er sich nicht mehr unsichtbar machen.
Nach einigem Hin und Her rief Trutz, dass der Kobold völlig unfähig sei. Ein Kobold namens Globotrox wäre viel fähiger. Der Kobold, offensichtlich in seiner Ehre gekränkt, rief erbost aus: „Niemand ist fähiger als ich, der mächtige Karabustel!“
Und puff wurde er sichtbar. Nach einer kurzen Hatz ward der Kobold gefangen und die Geheimnisse aus ihm herausgeschüttelt. Nicht ohne dass Fedajeh von dem Säckel des Kobolds in den Finger gebissen wurde.
Der Kobold gab den Helden einen Schlüssel, einen Heiltrank und eine Porträtzeichnung eines Kriegers, der einen Helm trug. Zwei Pfeile waren in Richtung der Augen des Kriegers eingezeichnet.
Die Helden öffneten die Tür zum Piratenversteck mittels des Schlüssels und stießen auf die beiden verwegenen Piraten „Haken-Joe“ und „Basil den Roten“. Nach einem kurzen aber brutalen Kampf waren beide niedergestreckt. Eine Wand war mit dem Relief einer Schlachtszene bedeckt. Einer der abgebildeten Krieger ähnelte dem behelmten Krieger auf der Zeichnung des Goblins. Die Helden drückten auf die Augen und eine Geheimtür öffnete sich.
Im angrenzenden Zimmer fanden sie Silvana, die überglücklich über ihre Rettung war. Sie fanden auch eine Truhe mit allerhand Wertgegenständen und eine weitere Geheimtür. Hinter der Geheimtür befand sich ein Gang, der ins Freie führte.
Die Helden, Silvana und Dietbold nutzten diese Gelegenheit, um das Piratenversteck hinter sich zu lassen.
Silvana wurde bei ihrer Großmutter abgeliefert.
Dietbold sagte ihnen, dass er einen Verbündeten in der Stadt hätte. Einen alten Freund seines Vaters, bei dem es sich um den Kaufmann Gevatter Karolus handelte.
Sie begleiteten Dietbold zu Gevatter Karolus, der nicht schlecht staunte, dass der Sohn des Grafen noch am Leben war. Er sagte, dass ein Freund von ihm einen Gasthof in der Nähe der Grafschaft Gratenfels betreiben würde. Dies wäre ein guter Ausgangspunkt, um den Usurpator Baldur von Greifax zu vertreiben.
Der Name des Gasthofs ist „Das Wirtshaus zum schwarzen Keiler“
Was werden die Helden jetzt tun? Ziehen sie ins Orkland, um das sagenumwobene Artefakt zu finden? Helfen sie Dietbold bei dem Unterfangen seine Grafschaft zurückzuerobern? Oder tun sie etwas völlig anderes?
Die Zeit wird es zeigen…