Es gibt Systeme wie DnD (vor allem 3e), da wurde am Tisch und in Foren über kleinste Details der Regeln diskutiert. Es gibt Leute, die waren echte Experten, ich erinnere mich an einen Post, in dem jemand alle(!) Statblocks des Monster Manuals verbessert(!) hat, weil sogar WotC bei kleinen Details wie Skillboni etwas handgewedelt hat.
Sowas kann man gut finden oder nicht. Mir war es irgendwann zu viel aber ich empfinde es trotzdem als legitimen Teil des Hobbies. Mittlerweile bin ich bei regelleichteren Systemen und komme zu meiner Observation und damit zu Frage.
Bei kleineren Systemen (die oft eher regelleicht daher kommen), stelle ich manchmal fest, dass Leute Dinge gut oder schlecht finden, bei denen ich zu anderen Schlussfolgerungen komme. Es gibt Systeme die finde ich unspielbar, andere finden sie toll und flüssig. Es gibt Mechaniken die finde ich toll, andere bemängeln aber das Fehlen einer Lösung für das entsprechende Problem.
Bislang habe ich das als Geschmacksfragen verstanden aber mittlerweile frage ich mich, ob es nicht daran liegt, dass manche Systeme von Ihren Käufern gerade ein bis zweimal gespielt werden und dann vielleicht auch Teile des Buchs nie gelesen wurden und mit "Hintergrundwissen" des Käufers gefüllt wurden. Das ist völlig OK für mich (vor allem wenn mich das Setting mehr interessiert als neue Regeldetails), aber ich finde einfach die Frage interessant und wollte wissen, ob auch andere den Eindruck haben.
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Damit es konkreter wird, vielleicht ein paar Beispiele:
Bei vielen PbtA Systemem die ich gespielt habe, hatte ich das Gefühl, ich bekomme eine "Best of" aus verschiedenen Systemen. Ein gutes Beispiel ist World-Wide-Wrestling. Ich habe nur Blicke in das Buch geworfen, aber mir scheint es dort PvP-Regeln und komplexe Wrestling Moves zu geben. Am Tisch geht es oft nur darum, dass man beschreibt wie man mit fetziger Musik in die Arena einläuft und den anderen Ringer dissed. Als jemand der sich kaum mit Wrestling auskennt ist das auch gut so. Aber das eigentliche Spiel spielt man dann nicht.
Passion de las Passiones - ich glaube in diesem System (das übrigens sehr geile Mechanismen hat) steckt mehr als was ich gesehen habe. Ich könnte mit meiner aktuellen Erfahrung gar nicht sagen, ob ich es gut oder schlecht finde.
Dungeon World - ein System, das ich als einziges PbtA-System gut durchgelesen habe. Es scheint in einigen Punkten vom "typischen" PbtA abzuweichen, ich glaube viele Spieler kennen PbtA, haben ein paar Kernregeln gelesen und spielen dann halt mit dem allgemeinen Wissen zu PbtA.
Cowboy Bebop - habe ich (als Spieler) einmal gespielt aber mir schien es so als hätte der SL viel seltsames Regelwerk weggelassen.
Wie gesagt - nichts gegen Hausregeln. nichts gegen System-Hopping. Meine Frage ist aus rein akademischem Interesse.