Sitzung 10
Geschichten aus Bruckstadt #2
Ein Spielbericht von Basti.
Die geschickte Diebin Agnes Auerbach, der stattliche Krieger Peter Kampstein, der in einer depressiven Episode gefangene Krieger Luis Lehnhard und Jaro Mandallaz der aufmerksame Waldläufer verlassen Bruckstadt
Sie ziehen us dem ungemütlichen Flüchtlingslager in die Grafschaft Grenzland hinaus. Die Gruppe verfolgt die Spuren einer vermissten 5-köpfigen Familie, die Sie in nenem Lager kennen gelernt hatten. Sie muss wohl auf einem hölzernen Wagen, welcher von einer recht starken Person gezogen oder geschoben worden ist, abtransportiert worden sein. Allen voran folgt Jaro den Spuren, welche offensichtlich in Richtung Westen, der Wetterstraße entlang, zu einem alten Herrenhaus führen. Das Haus liegt zwischen den verwunschenen Hügelgräbern und den düsteren Wäldern des Wolfsmoors.
Es ist bereits Nachmittag und Sie befinden sich auf der Allee Richtung Norden zum Herrenhaus - es ist offensichtlich, dass die flächen, welche nicht von der Sonne geküsst werden und im Schatten liegen den Nebel anziehen. Den Abenteurern ist noch nicht ganz klar ob die Familie hierher geflüchtet ist oder verschleppt wurde. Eine geisterhafte Eule sitzt in einer Eiche und schaut die Suchenden an. Als sie bemerkt wird, lässt sie sich in den Nebel der wachsenden Schatten gleiten. Jaro erkennt ganz deutlich, dass die Spuren des Wagens darauf hindeuten, dass er ohne Beladung das Herrenhaus verlassen hat und schwer beladen zum Herrenhaus zurückbewegt wurde. Die Abdrücke in der Erde lassen zudem vermuten, dass der Karren wohl von einem ungewöhnlich großen und schweren Mann mit Gehbehinderung gezogen wurde. Zudem sind ältere Spuren einer Frau, die ebenfalls in Richtung Norden und damit zum Herrenhaus führen, erkennbar. Es stellt sich die Frage ob die beiden gemeinsam unterwegs waren?
Nach einer Meile Richtung Norden wird die Gruppe langsam von leichtem Nebel überhohlt, welcher auch den Boden um das Anwesen bedeckt. Man sieht bereits die Mauer um das Herrenhaus, welche durch ein altes, geöffnetes Tor - das wie ein verrostetes Kunstwerk anmuten lässt - passierbar ist. Als das Tor durchschritten ist, zeigt sich eine große Sonnenuhr, welche ein 10 Fuss hohes Gnomon (Schattenzeiger) hat, das im Zentrum eines gewaltigen Granitsockels eingelassen ist. Der Granit der Sonnenuhr schimmert bei genauerer Betrachtung blau und das Gnomon weißt rostrote Suren auf. Die Sonnenuhr zeigt an, dass es bereits 16 Uhr ist. Während Agnes, Peter und Luis die Sonnenuhr weiter unter die Lupe nehmen, schleicht Jaro um das Haus herum.
Jaro entdeckt zwei Kater, die von einem großen, schweren Mann verfolgt werden, welcher neben seiner gar graußig ungepflegten Erscheinung gefeilte Zähne im Mund und hinkende Bewegungen als offensichtliche Merkmale aufwies. Das passte zum Profil des Karrenschiebers. Jaro bleibt unentdeckt und führt seine Umrundung des Herrenhauses fort. Ihm ist aufgefallen, dass die Fenster in der Westfassade einsehbar sind und die Fenster im Osten alle von Innen abgehangen wurden.
Der monströse Mann entdeckt die Gruppe bei der Sonnenuhr und wird freundlich von Agnes begrüßt. Er leckt sich lüstern über die Lippen und möchte die Gruppe zu seiner Herrin "Alina von Metzel" über den Dienstboteneingang mitnehmen. Luis streichelt daraufhin seine silberne Kette und alle reiben Ihre Schwerter mit Knoblauch ein. Der Humpelnde frägt, was das soll und zeigt seinen Hirschfänger. Man bietet Ihm den Knoblauch an, welchen er ohne weiteres verspeißt. Er faselt auch etwas von Schwester Sonja, welche seit einer Woche Gast bei der Herrin ist. Sie sei eine gläubige Nonne.
Sie gehen über die Hintertüre der Terasse im Nordwesten in die Küche. Er kocht für alle "Wildbret, schön blutig". Er bittet die Gäste sich abzulegen und macht Tee mit Wildkräutern - Agnes meldet sich gleich zu Wort und meint Sie sei "allergisch" auf Kräuter. Peter frägt, was mit dem Herren passiert ist. Daraufhin wird Ihm die Geschichte aufgetischt, dass dem Hinkenden eine Sau gegen das Bein gerannt ist und das Wildschwein dem Herren gar den Kopf gekostet hat. Seitdem sei die Herrin nicht mehr die Selbe. Befragt nach der vermissten Familie Schuster gibt er sich ahnungslos. Bis auf Peter weisen alle den angepriesenen Trunk zurück. Der "Koch" stellt sich als Volker vor. Er bereitet heute auch noch Hasen zu und weidet diese während dem Gespräch aus, nachdem er ihnen das Fell über die Ohren gerissen hat.
Die Gruppe frägt, ob Sie sich das Haus ansehen darf und in diesem Moment stößt Jaro zu Ihnen hinzu. Er wird zwar von Volker eingehend gemustert, aber es wird Ihnen gestattet sich im unteren Bereich des Herrenhauses umzusehen.
Sogleich streift die Gruppe durch das ausladende Gebäude. Jaro teilt Ihnen noch mit, dass er nördlich vom Herrenhaus einen Schuppen entdeckt hat, in welchem wohl der Karren geparkt wurde. Nun durchstreifen Sie einen Speiseraum mit 8 Stühlen im Westen. Man sieht, dass lediglich die beiden Kopfenden des Tisches genutzt werden. Wandteppiche mit Szenen der Jagd, auf denen auch ein Tatzelwurm oder Drache mit grünen Schuppen zu sehen ist, zieren die Wände. An einer Wand hängen auch zwei gekreuzte Hellebarden, wobei eine abgenutzt aussieht. Auffällig ist der verbogene Griff und das Blut an der Klinge. Die andere wirkt dagegen wie neu und in gut in Schuss. Spinnweben säumen die Decken. Agnes lauscht ob Sie irgendetwas vernimmt. Aber Sie hört nichts. In der Vorhalle wird der Sekretär von Peter unter die Lupe genommen und er findet eine kappute Messinglampe.
Volker kommt noch einmal hinzu und frägt, ob die Gruppe hier nächtigen möchte; dann müsste er seiner Herrin Bescheid geben. Es wird noch überlegt und er geht zurück in die Küche. Sie kommen an eine Türe im Osten, welche zugesperrt ist. Sie gehen Richtung Norden den Korridor entlang und entdecken ein weiteres Möbelstück mit verschlossenen Schranktüren. Diese bekommen Sie - wie die Türe davor - nicht geöffnet.
Plötzlich versperrt Ihnen ein großer Hund den Weg. Jaro hatte aus der Küche rohes Fleisch mitgenommen und wirft es vor den Vierbeiner. Dieser nimmt das Geschenk an und macht den Weg frei. Sie gehen links die Treppe nach oben und sehen Gemälde, allesamt Portraits, die bereits sehr alt sein müssen.
Oben angekommen befinden sich drei Türen vor Ihnen. Es scheint ein stark frequentierter Bereich zu sein. Agnes lauscht an der ersten Türe im Norden. Außer etwas Wind ist nichts zu hören - auch im Westen nicht. Einer der Räume ist offen und Agnes gibt Ihre Laterne an Peter weiter, welcher damit vorausgeht. Agnes hinterher! Sie befinden sich in einemen langen, schlauchartigen Gang. Es fühlt sich an, als würde hier das Zwielicht einen aussichtslosen Kampf gegen die Schatten bestreiten. Luis und Jaro nehmen eine bösartige Bedrohung im Raum war. Die Vorhänge werden durch Peter geöffnet und es wird ein klein wenig heller. Sie finden eine Truhe, können diese allerdings nicht öffnen.
Eine weitere Türe nach Osten ist offen und ein schwaches Licht im Nordwesten lässt Spinnweben im ganzen Raum erkennen. Peter meint es sieht fast wie die Zuckerwatte der Zigeuner aus. Vor dem Fenster an der Nordwand ist abermals eine Truhe zu sehen. Das Fenster ist offen. Diesmal gelingt es Jaro die Truhe zu öffnen und darin befindet sich ein bärtiger Kopf, welcher ein zerfetztes Gesicht aufweist. Jaro wirft den Kopf aus dem Fenster und man sieht, dass es bereits dunkel wird. Zumindest gab es diesmal auch noch einen Dolch, dessen Knauf mit Rubinen besetzt ist. Er steckt in einer passenden Lederscheide. Sie gehen weiter über die Westtüre in den Korridor und weiter in einen nördlich gelegenen Raum, dessen Türe durch Agnes geöffnet wird. Es weht Ihnen ein süßlicher Geruch - ähnlich wie bei sorglosen Metzgern - entgegen. Hier befindet sich eine Truhe mit vielen Fingern und zum Glück auch vier Ringen, die gleich eingesteckt werden. In einem Regal stehen verschiedene Köpfe, von denen auch 5 Medallions baumeln, die dankend entgegen genommen werden. Ach, du Schreck! Der Kopf vom Familenoberhaupt der Schusters war auch dabei.
Ein weiterer Raum im Westen ist mit einem Gitter verschlossen. Darin befindet sich eine Frau mit Silberkreuz. Agnes frägt nach Schwester Sonja und meint es ist Zeit fürs Abendessen. Die Nonne entgegnet, dass der Diener Sie in diesem Raum schützt. Er hüte Sie vor Gesetzlosen. Sie befindet sich seit gut einer Woche hier. Volker habe Triebe, welche er an den Gesetzlosen auslebt. Sie hört manchmal in der Nacht Schreie. Malina steht auf der Rückseite des Kreuzes in Ihrer Hand geschrieben. Die Sonne geht nun endgültig unter und die Nonne bleibt zurück. In einem weiteren Kaminzimmer befindet sich ein Dekanter und eine kaputte Weinflasche neben einem leeren Glas. Im nächsten Raum befindet sich in einem Regal eine Blendlaterne in Eulenform. Ein Fenster in der Westwand scheint undicht. In einer Truhe am Fußende des im Raum befindlichen Bettes findet sich eine leicht beschädigte Karte über die weiter nördlich gelegenen Hügelgräber. Jaro steckt sie ein.
Es geht weiter in einen Raum mit einer Fledermaus an der Decke, welche schließlich verschreckt aus dem Fenster entschwindet. In der Ostwand befinden lich Löcher hinter denen sich lediglich Dunkelheit in den Raum ergießt.
Die Gruppe entschließt sich auch durch die letzte Türe im Osten zu gehen. Luis öffnet die Tür und Peter prischt voraus. Da steht die junge Herrin vor einem Portrait. Sie wippt hin und her. Ihr Haar ist dunkel, ihre Haut jedoch arg blass.
[Es ist "Malina von Etzel", die in einem vorherigen Abenteuer leider von den SC befreit wurde.]
Sie steht in den Scherben von unzähligen Spiegeln und Jaro macht mit seinem kleinen Handspiegel die Probe aufs Exempel - und tatsächlich - er kann Sie in seinem Spiegel nicht sehen. Es scheint sich um eine Vampirin zu handeln!
Die Pupillen in Malinas Augen fangen an rot-purpur zu leuchten und dem vorausgestürmten Peter missglückt der Rettungswurf, worauf er sich gegen seine restliche Gruppe wendet. Er zieht seine Zweihandaxt. Insbesondere ist es der gut gerüstete Jaro, welcher von der Herrin und Peter attakiert wird. Nach mehreren leichten Verletzungen und einem Biss von Malina schlägt Peter dem ausweichenden Jaro mit einem wuchtigen Hieb mit der flachen Seite des Axtblattes gegen den Kopf. Jaro fällt in Ohnmacht. Es ist wohl der heldenhaften Agnes, welche die Hausherrin fast im Alleingang besiegt, zu verdanken, dass Sie das Herrenhaus noch lebend verlassen indem Sie Malina in Staub verwandelt. Peter wird durch Malinas Vernichtung sofort wieder er selbst und Sie hinterlässt den Abenteueren noch ein Geschmeide, welches der Gruppe die Schatzjagd noch etwas versüßt hat. Zum Glück hatten Sie Ihre Waffen vorher gut mit Knoblauch einbalsamiert.
Zuletzt kommt Volker schreiend mit seinem Hirschfänger angerannt. Geistesgegenwärtig spaltet Luis ihm den Schädel, bis hinunter zum Unterkiefer. Für die ursprünglich gesuchte Familie Schuster waren Sie leider zu spät gekommen. Das hinterließ vor der Rückreise nach Bruckstadt dann doch etwas Wehmut.