Autor Thema: Modernere Fantasy-Settings  (Gelesen 5128 mal)

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Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #75 am: 13.06.2024 | 12:23 »
Es geht um die Komplexität der Settings, nicht die der Regeln. Und da ist Schatzsuchen im Dungeon in einer Mittelalter-Fantasywelt halt eher übersichtlich. Allein schon was die Ausrüstung angeht.

Und das worum es mir geht, ein moderneres Fantasy-Setting hätte sowohl Monster als auch Zauber.

Klar. Allerdings ist ein solches Setting deutlich komplexer weil es eben auch Technik beinhaltet.

Es ist allerdings richtig, daß die weitaus dominierende Mehrheit der Rollenspiele mit diversen fantastischen (nicht mal unbedingt nur strikt Fantasy-) Elementen daherkommt. Warum das so ist, wo doch "Alltagsmedien" oft wesentlich gesetzter daherkommen...keine qualifizierte Ahnung. Ein Stück weit mag's vielleicht daran liegen, daß die Rollenspielindustrie halt ihr Nerd-Nischenpublikum relativ früh gefunden hat,

Naja, Fantasysettings sind ja in Computerspielen in in letzter Zeit auch in Filmen recht stark vertreten.
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #76 am: 13.06.2024 | 12:50 »
Und das worum es mir geht, ein moderneres Fantasy-Setting hätte sowohl Monster als auch Zauber.

Gibt es überhaupt moderne Settings, die nicht auf der realen Erde basieren? Also auch abseits von RPG geschaut? Ich kenne vollständig erdachte Welten tatsächlich nur aus Fantasy und SF. Alles andere ist eigentlich immer "Erde +/-X".
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #77 am: 13.06.2024 | 13:34 »
Es geht um die Komplexität der Settings, nicht die der Regeln. Und da ist Schatzsuchen im Dungeon in einer Mittelalter-Fantasywelt halt eher übersichtlich. Allein schon was die Ausrüstung angeht.

Und das kleinteilige Verwalten von Ausrüstung ist in sich wieder Regel- und nicht Settingkomplexität. :) Außerdem ist da rein vom Setting her die Moderne mMn nicht wirklich so viel komplexer als die Vergangenheit auch, wenn man denn beides auf dem gleichen Detailgrad betrachtet -- man trägt eben andere Dinge als früher mit sich herum, aber nicht zwingend gleich mehr.

Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #78 am: 13.06.2024 | 17:46 »
Und das kleinteilige Verwalten von Ausrüstung ist in sich wieder Regel- und nicht Settingkomplexität. :)

Genau, deshalb ist das auch hier nicht relevant. Es geht nur darum welche Ausrüstung existiert.

Außerdem ist da rein vom Setting her die Moderne mMn nicht wirklich so viel komplexer als die Vergangenheit auch, wenn man denn beides auf dem gleichen Detailgrad betrachtet -- man trägt eben andere Dinge als früher mit sich herum, aber nicht zwingend gleich mehr.

Nicht mehr Dinge aber die Dinge können mehr. Angefangen beim Telefon. Und mit Autos wird es eben auch schnell mehr. Der Extremfall wäre hier standard Star Trek. Da ist die Ausrüstung quasi das gesammte Inventar der Enterprise.
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Offline unicum

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #79 am: 13.06.2024 | 18:30 »
Das liegt in der Regel daran, dass Fernkampfwaffen nutzlos werde, wenn der Gegner einem zu nahe kommt.

Abgesägte Schrotflinte, Vollautomatische Waffen aus der hüfte feuernd,... Derringer, etc.

Ist nicht so das es keine Schusswaffen gibt die extra auf Nahkampf ausgelegt sind oder anderst formuliert wo man den Gegner kommen lassen muss.

Nein, ein Nahkämpfer kommt - in den allermeisten Situationen - nicht lebend an einen Fernkämpfer ran.

Das sieht man auch in vielen Fantasy-Computerspielen.

Tja warum aber? Weil weder der Nahkampftreffer noch der Fernkampftreffer realistisch abgebildet werden, sind alles nur "fleischwunden" wenn es den Helden oder den "Endboss" betrifft, alle anderen fallen schon um wenn die Kugel oder die Klinge an ihnen vorbeifliegt.

Hat schon seinen Grund warum die Armeen weltweit das Sturmgewehr als Hauptwaffe haben und etwa das Messer eher als Werkzeug denn als Waffe dient, selbst wenn es "Kampfmesser" oder "Bajonet" heisst. Zugestandne hatte ich bei der BW etwas Nahkampfausbildung mit dem Messer aber ich denke das ist alles "unter ferner liefen".

Will das hier jezt nicht weiter ausführen aber wollte auch deinen Post nicht "einfach so" dastehen lassen. Das ist, im Rollenspiel, eine Entscheidung des Regelwerkes. Eines der wenigen Spiele in denen wir als Spieler immer wieder zwischen Nahkampfwaffen und Fernkampfgg waffen wechselten war Deadlands HOE (PostApokalyptisch) und der grund war meistens "Wunden zu heilen kostet kein/wenig Geld, Mulition ist teuer und Nahkampfwaffen verbrauchen keine Mulition"

Offline Isegrim

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #80 am: 13.06.2024 | 19:08 »
Nein, ein Nahkämpfer kommt - in den allermeisten Situationen - nicht lebend an einen Fernkämpfer ran.

Regeltechnisch kommts darauf an, aber wenn ein Charakter die höhere Ini hat & sich bewegen & dann angreifen kann, ist der oft am Fernkämpfer dran und sticht den ab.

Realiter sollen Messer uä im Nahbereich auch gegen Schusswaffen extrem gefährlich sein (Sieben-Meter-Regel & so), aber da fehlt mir zum Glück die Erfahrung mit...

Tja warum aber? Weil weder der Nahkampftreffer noch der Fernkampftreffer realistisch abgebildet werden, sind alles nur "fleischwunden" wenn es den Helden oder den "Endboss" betrifft, alle anderen fallen schon um wenn die Kugel oder die Klinge an ihnen vorbeifliegt.

Also genau so wie im RPG, meinst du? ;)

Da du die Derringer erwähnst: In den Systemen, die mir einfallen wollen, machen Hold out-Pistolen meist mehr Schaden, wenn man sie mit wirft, so man nur ne anständige Stärke hat...
« Letzte Änderung: 13.06.2024 | 19:11 von Isegrim »
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #81 am: 13.06.2024 | 19:31 »
Nicht mehr Dinge aber die Dinge können mehr. Angefangen beim Telefon. Und mit Autos wird es eben auch schnell mehr. Der Extremfall wäre hier standard Star Trek. Da ist die Ausrüstung quasi das gesammte Inventar der Enterprise.

Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen. ;) Daß beispielsweise ein Transporter theoretisch für einen Kleptomanen an Bord das perfekte Diebstahlshilfsmittel zumindest gegenüber hinreichend "primitiven" Zivilisationen darstellen könnte, wird für sie erst genau dann relevant, wenn sich herausstellt, daß jemand im Sektor solche Diebstähle begeht und man ermitteln muß, wer es ist; selber auf Klautour zu gehen, gehört ja nicht zur Mission des Schiffs und seiner Besatzung.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #82 am: 13.06.2024 | 19:40 »
Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen. ;) Daß beispielsweise ein Transporter theoretisch für einen Kleptomanen an Bord das perfekte Diebstahlshilfsmittel zumindest gegenüber hinreichend "primitiven" Zivilisationen darstellen könnte, wird für sie erst genau dann relevant, wenn sich herausstellt, daß jemand im Sektor solche Diebstähle begeht und man ermitteln muß, wer es ist; selber auf Klautour zu gehen, gehört ja nicht zur Mission des Schiffs und seiner Besatzung.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)

Aber ist das nicht genau der Punkt? Schatzsuche an sich als Handlung ist bei Fantasy problemlos möglich, weil die Prämissen "untergegangene Hochzivilisation" und "monsterverseuchte unbekannte Wildnis" quasi zur Norm gehören. In der Moderne ist das nicht so simpel zu platzieren, weil die unbekannten Wildnisbereiche mit ungeplünderten Ruinen gegen Null gehen. Edit: Stichwort "savage frontier".

Da braucht es also Ersatz, und das wird in modernen Settings in der Regel komplexer.
« Letzte Änderung: 13.06.2024 | 19:43 von Tudor the Traveller »
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #83 am: 13.06.2024 | 19:56 »
Aber ist das nicht genau der Punkt? Schatzsuche an sich als Handlung ist bei Fantasy problemlos möglich, weil die Prämissen "untergegangene Hochzivilisation" und "monsterverseuchte unbekannte Wildnis" quasi zur Norm gehören. In der Moderne ist das nicht so simpel zu platzieren, weil die unbekannten Wildnisbereiche mit ungeplünderten Ruinen gegen Null gehen. Edit: Stichwort "savage frontier".

Da braucht es also Ersatz, und das wird in modernen Settings in der Regel komplexer.

Ich will ehrlich sein: ich halte "Schatzsuche" schon in der Fantasy für nur eine mögliche Abenteuermotivation unter vielen, und definitiv für keine, die allein für sich eine längere Kampagne tragen könnte. Insofern vermisse ich sie auch in der Moderne nicht besonders.

Dabei geht's mir natürlich in erster Linie um Schätze als ausdrückliche Quelle selbst zu verscherbelnden Einkommens (auch bekannt als "Plündergut" und ähnliches). Daß man beispielsweise auch schon einiges erleben kann, wenn man nur nach Dingen sucht, die "in ein Museum gehören!", und ansonsten halt weitgehend ein Standardgehalt bezieht...dafür gibt's dann schon wieder genügend Beispiele. :)

Offline Maarzan

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #84 am: 13.06.2024 | 20:04 »
Den Knackpunkt bei zeitgenössisch-modernen Spielen sehe ich darin, dass man da typischerweise in einer recht abgeschlossenen Informations- und Rechtsgesellschaft agiert und so die persönlichen Möglichkeiten des selbstständig handelnden Individuums angesichts der recht schnell und überregional aktivierbaren Massen an Gegnern doch merklich beschränkt sind.
In den meisten Phasen der Vergangenheit aber auch der ferneren Zukunft sieht das oft etwas gnädiger aus - doppelt, wenn SCs tatsächlich überdurchschnittlich begabt sind.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #85 am: 13.06.2024 | 22:21 »
Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen.

Genau. Darin liegt die höhere Komplexität.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)

Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #86 am: 13.06.2024 | 23:10 »
Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.

Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.

Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)

Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #87 am: 14.06.2024 | 17:39 »
Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.

Klar. Aber immernoch irrsinnig hoch im Vergleich zur einfachen Fantasygruppe.

Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)

Das liegt daran dass solche Komplikationen für die Weltbewohner quasi das Gegenteil von Komplexität für Spieler/SL sind. Wenn die SC zu Fuss gehen, dann reicht eine handliche Karte der Umgebung aus. Die SC brauchen sehr lange um woanders hin zu kommen. Heutzutage dagegen reichen 24 Stunden um den Grossteil der Erde zu erreichen und bei Star Trek noch deutlich mehr. Je mehr möglichkeiten die SC haben, destso komplexer wird die Welt.

Ein anderes Beispiel: der SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie? - Thread für Shadowrun.
Es ist halt garnicht so klar wie Verifizierung der Identität etc. bei SR funktioniert und wie sich das auswirkt.
Solche Fragen hat man in der Mittelalterfantasy einfach nicht.
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Offline Isegrim

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #88 am: 14.06.2024 | 17:58 »
Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.
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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #89 am: 14.06.2024 | 20:49 »
Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.

Daß die Realitäten des Lebens in der Vergangenheit bei Leuten, die es für "weniger komplex" halten als das heutige, in erster Linie schlicht durch die rosarote Brille betrachtet werden, vermute ich inzwischen allerdings auch. Zumal so manche Spieler in solchen Settings unwillkommene Details (wie z.B. Umgangsformen gegenüber nicht perfekt netten NSC) bekanntlich eh gerne mal komplett ignorieren. ::)

Ach ja, noch ein anderer Punkt, auf den ich kurz eingehen wollte:

Gibt es überhaupt moderne Settings, die nicht auf der realen Erde basieren? Also auch abseits von RPG geschaut? Ich kenne vollständig erdachte Welten tatsächlich nur aus Fantasy und SF. Alles andere ist eigentlich immer "Erde +/-X".

Dazu fällt mir tatsächlich spontan auch kein Beispiel ein; mag vielleicht daran liegen, daß schon die meisten Autoren nicht so recht einsehen, warum sie sich für eine Welt, die praktisch auch nur wie im richtigen Leben funktionieren soll, eigens ein komplettes Original ausdenken sollen. Okay, in größeren SF-Settings beispielsweise mag's dann wieder den einen oder anderen fremden Planeten geben, der tatsächlich zufällig genau unser reales Jahrhundert nachahmt (allein schon mal wieder Star Trek ist da ja nicht ganz unberüchtigt), aber der ist dann eben auch nicht mehr das gesamte Setting (obwohl er's theoretisch für Einheimische insbesondere vor dem Erstkontakt natürlich sein könnte), sondern meist nur ein Ort, den die Spielercharakter-Gegenstücke mal für eine Episode o.ä. besuchen, und dementsprechend nicht das Gesuchte.

Offline YY

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #90 am: 14.06.2024 | 23:03 »
Ein anderes Beispiel: der SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie? - Thread für Shadowrun.
Es ist halt garnicht so klar wie Verifizierung der Identität etc. bei SR funktioniert und wie sich das auswirkt.
Solche Fragen hat man in der Mittelalterfantasy einfach nicht.

Kommt auf den Spielstil an; wenn man weit in die Details des Alltages hineinzoomt, stellen sich solche Fragen in jedem Setting. Mein altes DSA-Umfeld konnte sich an so was stundenlang abarbeiten.
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Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #91 am: 20.06.2024 | 10:06 »
Kommt auf den Spielstil an; wenn man weit in die Details des Alltages hineinzoomt, stellen sich solche Fragen in jedem Setting. Mein altes DSA-Umfeld konnte sich an so was stundenlang abarbeiten.

Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.
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Offline tartex

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #92 am: 20.06.2024 | 10:23 »
Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.

Also eh geht doch eher darum, ob man ausladendes "Tavernenspiel" betreibt. Bei DSAigen Shadowrun wäre das dann halt auch "BTLSIM-Spiel" oder so.
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Offline Ainor

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #93 am: 20.06.2024 | 13:39 »
Also mir geht es nicht um "Tavernenspiel", sondern um die Frage wie die SC mittels eigener Ideen irgendwo unbefugt reinkommen, und wie das mit der Funktionsweise der Sicherheitssysteme zusammenhängt.

Die Möglichkeit dass das Abenteuer sagt: geht zu X und besorgt euch den Nachschlüssel, Zugangscode, etc, besteht natürlich immer. Dann ist die Funktionsweise egal.
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Offline tartex

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #94 am: 20.06.2024 | 14:59 »
Also mir geht es nicht um "Tavernenspiel"

Du hast YY geantwortet als könntest du nicht nachvollziehen, wovon er spricht. Ich habe versucht das in anderen Worten nochmals zu erklären.

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #95 am: 20.06.2024 | 16:30 »
Wobei sich die "Wie komme ich da unbefugt rein?"-Frage bei entsprechender Aufgabe sowieso in jedem Setting stellt -- auch in der Steinzeit muß ich mindestens an den eventuell vorhandenen Wachen vorbei, aufpassen, daß mich auch sonst niemand als unbefugten Fremden erkennt und Alarm schlägt, und dergleichen mehr. Das hat also wenig ausdrücklichen Technikbezug.

(Schlimmer noch: in einem Setting ohne amtliche Personalausweise mit Lichtbild o.ä. kann ich ja schnell genug in die Verlegenheit kommen, einfach "nur" beweisen zu sollen, daß ich auch tatsächlich ich bin -- vor allem, wenn da irgendwelche Privilegien dran hängen. Wenn ich dann einen Zeugen auffahren kann, der mich persönlich kennt und dem die Gegenseite mehr als mir zu glauben bereit ist, okay; aber wenn mal nicht...?)

Offline YY

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Re: Modernere Fantasy-Settings
« Antwort #96 am: 21.06.2024 | 16:40 »
Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.

Genau das gibts da nicht, aber wie mein Vorredner schrieb: "verwandte" Fragen rund um Sicherheitstechnik und -organisation, Identitätsnachweise u.Ä. gibt es quasi überall.
Und wer das kleinteilig betreibt, fragt sich dann auch gerne mal, wie genau etwa das Banken- und Geldsystem funktioniert, wie zugänglich halbwegs obskures Fachwissen ist oder ähnliches.
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