Autor Thema: Projekt Dunkle Lakaien  (Gelesen 798 mal)

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Offline Eismann

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Projekt Dunkle Lakaien
« am: 14.06.2024 | 22:06 »
Moin,

Zwar hab ich Painkiller noch halbfertig in der Werkstatt stehen. Aber da das ein größeres Projekt ist und ich nicht wüsste, wo ich sowas sinnvoll publizieren könnte, hab ich was kleines, nettes angefangen: Arbeitstitel Minions / Dunkle Lakaien. Am Titel muss ich noch arbeiten.

Während Vampirfürsten, verrückte Wissenschaftler oder Hexen ihre Weltherrschaftspläne stricken und wahnwitzige Experimente wagen, muss irgendwer kochen, putzen und überhaupt den Laden (oder das finstere Schloss) am Laufen halten. Oft sind sind es  "Monstrositäten", wie sie Bauerntölpel oft beschimpfen, die ohne Dank und oft genug ohne Lohn als Butler, Kutscher und Handlanger schuften. Ghule, Imps, Geister und Fleischkonstrukte müssen für ihre Meister Hirne stehlen, Blut abgezapfen oder lästige Fremde abwimmeln, und nebenbei noch den Haushalt schmeißen.
Ein undankbarer Job, aber irgendwer muss ihn ja erledigen.

Ich stell mir das ein wenig zwischen Duckula, The Munsters und klassischem Horror vor. Die Charaktere bestehen jeweils aus Wesen (Geist, Imp, Konstrukt, Mensch usw.) und Job (Kutscher, Handlanger, Butler), die den Chars bei der Generierung Besonderheiten und Skills liefern.
Dazu kommen Beispielschurken und ihre Pläne und Ziele, und ein relativ abstrakter Schlossgenerator.
In den Abenteuern spielt man einerseits innerhalb und außerhalb des Schlosses, kümmert sich darum die mehr oder weniger irren Forderungen des Oberschurken zu erfüllen, ihm gegenüber stets gut dazustehen und die Schuld fürs Versagen anderen Lakeien anzuhängen.
Außerdem wäre ein lustiges Szenario, wenn der Oberschurke verschwinden sollte. Wenn die Bürger im Dorf (das standardmäßig zu einem dunklen Schloss dazu gehört) spitz kriegen, dass "das Monster" ausgeflogen ist, kann man die Uhr danach stellen, wann Fackeln und Mistgabeln vor dem Schlosstor auftauchen. Übernimmt man den Laden? Tut man so, als sei der Chef noch da? Oder macht man ein Oberschurken-Casting, um ihn zu ersetzen?
Regelseitig wird das recht simpel, ein paar Eigenheiten je nach Wesen (Geister können durch Wände gehen, dafür hängen sie an einem Simulakrum, mit dem man sie erpressen kann. Konstrukte sind stark aber doof usw.), ein paar Standardskills, ein einfaches Würfelsystem drüber und fertig ist die Laube.
Ist noch in der frühen Designphase, läuft aber bisher ganz gut an. Nur bei der Praxis am Spieltisch fehlt mir noch ein wenig was. Vielleicht ist der Fokus da zu eng gesetzt.
« Letzte Änderung: 15.06.2024 | 03:42 von Eismann »

Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Projekt Dunkle Lakeien
« Antwort #1 am: 14.06.2024 | 22:45 »
Also eher in Richtung Ja, Herr und Meister statt des Abenteuers Minion Quest von hier, richtig?
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Online nobody@home

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Re: Projekt Dunkle Lakeien
« Antwort #2 am: 14.06.2024 | 22:59 »
Als möglicher Vergleichspunkt (wenn auch mit etwas anderer Atmosphäre) drängt sich mir unwillkürlich auch noch Maid auf.

Offline kizdiank

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Re: Projekt Dunkle Lakeien
« Antwort #3 am: 14.06.2024 | 23:09 »
Mich erinnert es ein wenig an My Life with Master, allerdings weniger düster. Ich würd's spielen. :D

Offline Eismann

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Re: Projekt Dunkle Lakeien
« Antwort #4 am: 14.06.2024 | 23:31 »
Ja, wie so oft: Genuin Neues gibt es kaum. Aber ich glaube ein augenzwinkerndes, leicht chaotisch-bösartiges Spiel hinter den Kulissen des klassischen Horrors stell ich mir da schon ganz unterhaltsam vor.
Momentan sammel ich noch typische Bösewichte und Settings.
Edit: Ich könnte mir gut mehrere kleine Settings als Spielangebot vorstellen. 30jähriger Krieg irgendwo im Schwarzwald oder Hunsrück, frühes 19. Jahrhundert/Napoleonische Besatzung im Spessart, Transsylvanien 1910 und USA mittlerer Westen 1950. Jedes Setting bekommt ein "Dorf" und eine Gegenspielerfraktion (Van-Helsing-Gesellschaft, Inquisition usw.), die mit Spionen etc. auftauchen können.
« Letzte Änderung: 15.06.2024 | 02:16 von Eismann »

Offline Aedin Madasohn

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Re: Projekt Dunkle Lakaien
« Antwort #5 am: 15.06.2024 | 07:49 »
Die Charaktere bestehen jeweils aus Wesen (Geist, Imp, Konstrukt, Mensch usw.) und Job (Kutscher, Handlanger, Butler)

der ökobewusste Schurkenalchemistus von Welt hätte da nach sein klassisches Alraunweiblie bzw. Alraunmännlie im Schergensortiment.

Nachwachsend, restlos kompostierbar und wenn das Monstertürsteher-Kanichen Hunger hat... (und Meisterio gerade nicht im Hause ist)

könnte noch als: Fun-Szenario "das blanke Überleben der Alrauniden"
in einem Schlösslichen (Größenunterschiede lassen sich jetzt wie bei DSK nutzen) spielen.
Gewonnen hat, wer zur Rückkehr des Meisters noch nicht gefressen worden ist, weil dann ist Monstertürsteher-Püschel wieder artig.
(an dieverse Kater vs Vogel Cartoons darf man da denken)

dadurch ließen sich die "Jobs" noch um

- Gärtner (und wenn man das schergeninterne Detektivabenteuer spielen will: "wer hat den Meister ermordet", dann darf doch auch ein Gärtner nicht fehlen  ;))
- Kompostbeschaffer (als biologisch abbaubarer Alraunid sich jetzt zwischen lauter Humusdextruenten in den Komposthaufen zu werfen und Kompost abzutransportieren könnte Wormvoresurvialhorror generieren  ;D )
- es könnte auch Expeditionen in den nahen (verfluchten) Wald geben, um "frischblut" Alraune zu erneten. Inklusive Bossfights mit dem hungrigen Frischling

Offline Eismann

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Re: Projekt Dunkle Lakaien
« Antwort #6 am: 15.06.2024 | 21:41 »
Alraunenmännchen hatte ich schon bei DSK, da möchte ich nichts doppeln. Aber Homunculi im Allgemeinen hab ich auf dem Zettel.
Und Gärtner als Job ist natürlich auch wichtig, denn wer soll den Rosen sonst die Blüten abschneiden, die Gräber pflegen und die fleischfressende Pflanze füttern, wenn die Hausherrin mal nicht da ist?

Mittlerweile biidet sich ein klareres Bild für mich heraus. Ich werde wohl ein Regelset mit drei oder vier "Kurzhintergründen" zu verschiedenen Zeiten, Orten und Oberschurken anbieten, dazu einen Baukasten, damit man sein eigenes Spiel entwickeln kann. Das Thema soll locker, unterhaltsam und bisweilen bissig präsentiert werden, die Regeln recht simpel, da die Spielmöglichkeiten doch relativ eng gesteckt sind. Klar, eine schöne Kampagne kann man damit gut über die Bühne bringen, aber längeres Spiel über mehrere Kampagnen etc. seh ich da um ehrlich zu sein nicht. Alles in einem ein Fewshot-System mit einem kleinen Kernregelwerk, maximal mit ein, zwei kleinen Eweiterungen, Settings oder Abenteuern.

Jobs wären:
Hausmeister
Alchimist
Haushälterin
Butler
Hausmädchen
Gärtner
Kutscher/Chauffeur
Handlanger/Igor

Spielbare Wesen:
Frankensteins Monster, Frankensteins Braut
Geist
Imp
Mensch
Ghul

Dazu vielleicht noch Golem, Mumie und Homunculus, wenn mir da was sinnvolles zu einfällt, wie man das interessant und regelseitig relevant umgesetzt kriegt. Golems und Mumien stell ich mir in solchen Settings irgendwie zu passiv vor, und der Homunculus ist halt hauptsächlich klein und schwach, der kann halt nix. Man könnte aus der Mumie aber auch einen Oberschurken machen. Da muss ich noch drüber nachdenken.

Die Oberschurken werde ich wohl in die drei Kategorien Gelehrte (Hexen, verrückte Wissenschaftler, Dr. Faustus), Bestien (Werwolf, Vampir usw.) und Fremde (Aliens, Dämonen etc.) zusammenfassen, um die regelseitig leichter greifen zu können.

Offline Eismann

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Re: Projekt Dunkle Lakaien
« Antwort #7 am: 16.06.2024 | 00:55 »
Was die Regeln angeht:
Momentan tendiere ich zu irgendwas Richtung 2WX+Mod gegen Mindestwurf. Vermutlich werden 2W6 was Range und Granulierung angeht ausreichen. Vielleicht wirds aber auch 2W10. Ich mag die einfache Normalverteilung von 2WX-Summen, und man kann gegebenenfalls noch den Pasch regelseitig verwursten. Wobei mich auch ein Skat-Deck reizen würde. Da habe ich noch Kampfregeln für irgendwo rumfliegen. Aber das wäre vermutlich zu umständlich.
Dazu brauchts dann noch ein Skillsystem. Wahrscheinlich der Standard-Dreisprung aus Körperlich, Geistig, Sozial. Wobei mir das pur vermutlich zu grob wäre, um die Besonderheiten der verschiedenen Jobs und Wesen abzubilden. Vielleicht kriegts dann noch je 5-6 Fertigkeiten. Hat dann ein wenig was von Vampire.
Die Wesen kriegen dann gegebenenfalls noch Sonderfähigkeiten. Frankensteins Monster ist beispielsweise so stark, dass es ohne Proben Kutschen umwerfen oder Türen eindrücken kann. Dafür geht bei feinmechanischen Sachen schnell was kaputt, wenn es sich nicht wirklich drauf konzentrieren kann. Ob solche Sonderfähigkeiten über eine Ressource limitiert werden müssen oder ob das auch so geht, muss sich dann in der Praxis zeigen.
Was Regeln angeht, gedenke ich offenkundig nicht das Rad neu erfinden zu wollen. Aber mal schauen, vielleicht fällt mir da noch was schönes zu ein.