So wie Du gerade eine Settingprämisse zur alltäglichen Magie machst, kann man die doch einfach umdrehen und sagen, dass das Vorhandensein von Magie (Volksmagie, Tricks, Cantrips, whatever) für mehr Hygiene, bessere Heilung von Krankheiten oder Seuchen sowie bei der Geburt helfen kann. Wäre ja nicht auszudenken, wenn man Magie für das Alltägliche nutzte, wofür man Jahrhunderte an Medizin geforscht hat 
Mir liegt die Anwendung solcher "banalen" Problemstellungen mittels Magie zu bekämpfen viel näher, als Feuerkugel, Feuerball, Spätzündender Feuerball, Superspätzündender Meteorschwarmfeuerball und Feuerkreis, Feuerring, Feuerwand, Feuerfinger, Feuerlanze, Feuerstrahl, Feuerdings und FeuerBUMMS.
Das ist gesellschaftlich, mMn, auch plausibler.
Was du praktisch fändest, spielt aber gar keine Rolle. Letztendlich hängt das nicht an irgendeiner Wunschliste, sondern an der Metaphysik der Welt.
Wenn die einzige Form von Magie irgendwas damit zu tun hat, wie man Feuer herbeirufen, formen und kontrollieren kann, dann führt das zwar zu einer Menge Annehmlichkeiten, sorgt aber vermutlich nicht für eine bessere Gesundheitsversorgung. Du setzt voraus, dass man sich einfach ausdenken könnte, was Magie kann. Das kann man zwar aus der Position des Weltenbauers heraus, aber die Lebewesen
innerhalb der fiktiven Welt können das nicht. Und ein Teil jedes holistischen Weltenbaus, entsteht aus der Welt selbst, nicht aus der Realität heraus. Wenn der Weltenbau eine Metaphysik produziert, in der bestimmte Dinge leicht sind, andere schwer und wieder andere überhaupt nicht möglich, dann ist es egal ob sich ein Zauberer in der Welt wünschte, es wäre anders.
Die Metaphysik einer Welt kann Magie auch mit vielen Nachteilen ausstatten. Wie nützlich wäre es beispielsweise, wenn du bakterielle Krankheiten heilen könntest, die praktische Anwendung von Magie aber irgendwann unweigerlich zu bösartigen Tumoren auf Seiten des Zauberers führt? Schon wäre Magie Fluch und Segen und jeder Zauberer würde sich sehr genau überlegen, wie viel er zaubert und für welche Dinge er Magie anwendet. Dann wären vielleicht zahllose Dinge möglich, aber nicht sinnvoll. Vermutlich würden dann nur Kaiser, Könige und Kirchenfürsten nie krank werden, während sich für 99% der Bevölkerung nichts ändern würde.
Ich würde auch, ohne die Details bestimmter Welten zu betrachten, erst einmal davon ausgehen, dass das Vorhandensein von Magie sich insgesamt nicht großartig auf Bevölkerungswachstum und dergleichen auswirkt.
Ja, Magie ist ein gewaltiger Chaosfaktor. Magie verändert (potentiell) eine Unmenge Dinge in einem Ausmaß, wie es in anderen Bereichen das metallurgische Zeitalter tut, die Existenz von Zug- und Reittieren oder die Erfindung des Rads. Nur kann man weltagnostisch eben nicht sagen WIE sich Dinge ändern. Das kann von nahezu gar nicht bis absolut gewaltig schwanken. Und wie du ja selbst sagst, gibt es dabei dann sicher eine Menge Welten, die ohne Magie besser dran wären. Spontan fiele mir da Berserk ein. Ich glaube die meisten Menschen in der Welt wären sehr glücklich, wenn es nichts magisches gäbe. Und auch Conan fände es gut, wenn es von Göttern abgesehen, keinerlei Zauberei gäbe. Und keine Riesenschlangen.
Wie würde ein solches Setup aussehen?
Nehmen wir zum Beispiel das Konzept der Heimschwelle. Bzw. des befriedeten Gebiets. Beispielsweise auch in Form des russischen Zwiebelschalenmodells der magischen Welten.
Du hättest dann Siedlungsgebiete, die sicherer werden, je dichter sie besiedelt sind. Viele überlappende Heimstätten, die womöglich mit weiteren Schutzvorrichtungen zu einem Netzwerk magischer Sicherheit ausgebaut werden können. Die Stadt als Festung gegenüber einer feindseeligen, magisch durchdrungenen Umwelt, die unmittelbar außerhalb der Stadt beginnt.
Man könnte von der Stadt aus Wälder roden und Land kultivieren und man könnte es ggf. auch tagsüber sicher beackern. Sobald es aber dunkel wird, sollte man hinter den Mauern der Stadt sein.
Da man nicht mal eben so eine Stadt mitten ins Nirgendwo setzen kann, wäre das Land jenseits der Städte wild und unbevölkert. Nur sehr kauzige Typen würden in der Wildnis leben, womöglich können das sogar nur Magierinnen, Hexer, Druiden, etc.
Das Wachstum der Städte wiederum wäre stark beschränkt durch die Menge an Lebensmitteln, die sich um die Stadt herum produzieren lässt, unter Einberechnung der Reisewege von der Stadt zum Acker.
Das ist umfassend modifizierbar, je nachdem welches Maß an Schutz notwendig ist. Reicht ein befestigter Hof mit Götterschrein? Braucht es ein Wehrdorf? Kann man mobile oder temporäre Schutzzonen erzeugen?
Und nichts davon muss schon immer so gewesen sein. Wenn die Welt erst vor einigen Generationen derart magisch feindseelig geworden ist, gäbe es überall da draußen Häuser, Dörfer, Bergwerke, sogar Städte, die untergegangen sind, weil sie nicht schnell genug gerafft haben, wie sie sich schützen.
Der Grund für so ein Setup kann ja vielseitig sein. Das Tor der Hölle hat sich geöffnet, zwei magische Welten sind metaphysisch miteinander verschmolzen, kollidiert oder kurzzeitig verschränkt, der Zyklus der Magie steht im Zeichen des Xorklovoch,…
Oder mal was ganz anderes: Überall in der Welt gibt es magische Portale, die von einem Ort zum anderen führen. Weit verteilt. Niemand weiß mehr, woher die kommen. Wer auch immer sie erbaute ist weg. Das ist ein paar hundert oder tausend Jahre her. Nun breitet sich eine neue Population aus. Natürlich benutzt sie dafür die Portale. Und wo ein Portal ist, entsteht schnell eine größere Siedlung. Aber zwischen den Siedlungen ist völlig unerschlossenes Wildland. Das kann man zähmen, man kann darin vordringen, aber das ist alles noch nicht abschließend passiert. Die große Expansion ist in vollem Gange.